Ruth Berger - Gretchen

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    Titel: Gretchen
    Autor: Ruth Berger


    Allgemein:
    459 S.; Kindler; 2007; 19.90 €



    Inhalt:
    Als Gretchen ging sie in die Literaturgeschichte ein. Susanna Margarete Brand, Kindesmörderin und als solche zum Tode verurteilt. Goethe setzte ihr im Faust ein Denkmal. Ruth Berger hat das Schicksal der Jungen Frau zum Anlass genommen einen Roman zu schreiben.
    Frankfurt im 18. Jahrhundert:
    Susanna arbeitet in einem Gasthof, ungewollt schwanger geworden versucht die alles um die Schwangerschaft zu verbergen. Immer mehr verstrickt sie sich in ihre Lügen. Selbst als niemand mehr ihren Lügen glauben schenken kann weicht sie nicht davon ab. Doch damit stürzt sie sich in ihr Unglück, denn als das Kind geboren wird tötet Susanna ihr Baby...


    Meine Meinung:
    Da ich in der Schule letztes Jahr Faust gelesen habe, hat mich das Schicksal des „echten“ Gretchens sehr interessiert. So wurde ich auf diesen Roman aufmerksam.
    Meiner Meinung nach hat die Autorin die Geschichte gut umgesetzt. Sie versucht nicht nur die Gefühle ihre Hauptfigur zu beschreiben sondern auch die Reaktionen der einzelnen Beteiligten nachvollziehbar zu machen. So versteht man zum einen auch die Bauerin, Susannas Arbeitgeberin aber auch deren Schwestern, obwohl sie einem dennoch unsympathisch bleiben.


    Goethes Einbeziehung in den Fall hätte ich allerdings an ihrer Stelle lieber weggelassen und mich ganz auf Susanna konzentriert. Den jungen Goethe hat die Autorin meiner Meinung nach etwas klischeehaft dargestellt. Zum Teil wird es auch ein wenig zu dramatisch und hi und da etwas kitschig. Es ist auch nicht immer nachzuvollziehen weshalb auch kein Arzt erkannt hat das die junge Frau Schwanger war, obwohl die Mittel damals begrenzter Waren konnte man ja schon auch am Bauch sehen was los war.
    Susanna selbst kann man hier nur bedauern. Wie groß muss ihre Angst gewesen sein, das sie ihre Schwangerschaft selbst dann noch leugnete als es keinen Zweifel mehr geben konnte. Auch die Schilderungen ihres Mordes sind grauenhaft und lassen einen Schlucken. Man wird richtig wütend wenn man liest wie man damals mit einer solchen Frau umging. Die Hintergründe der Tat waren absolut egal. Berger bringt einem die Verzweiflung und die Gefühle dieser Jungen Frau nahe. Ihre Tat kann man nicht gutheißen aber man kann sie besser nachvollziehen und vielleicht sogar verstehen wie es auch noch heute passieren kann, das ein Mädchen, eine Frau ihr Kind nach der Geburt tötet.
    Ich kann jedoch nicht beurteilen in wie weit sich die Autorin an den Waren Fall und die Gerichtsakten gehalten hat, da ich mich noch mit keinem Sachbuch zum Thema beschäftigt habe.
    Insgesamt ein bewegender Roman der einem das Schicksal vieler Frauen der damaligen Zeit am Beispiel Susannas näher bringt und einen verstehen lässt wie die Doppelmoral der damaligen Zeit den Frauen keine Chance gab. Egal wie sie sich entschieden.


    4ratten

  • Hallo Holden Caulfield,


    das Buch habe ich mir schon auf meine Wunschliste bei amazon gesetzt.


    Da ich auch schon Faust gelesen habe, interessiert mich dieses natürlich besonders, auch denke ich, dass die Susanna Margarete Brandt schon ein tragisches und bedauernswertes Mädchen war.


    Liebe Grüße


    gretchen :smile: