Paul Auster - Stadt aus Glas/New York-Trilogie

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 9.048 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Hallo,


    da ich keinen Threat zu diesem Buch finden konnte, eröffne ich ihn einfach mal. (Falls ich mich doch verschaut haben sollte, was durchaus sein kann bei mir Blindfisch, bitte bitte zusammenfügen)


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    Titel: Stadt aus Glas
    Autor: Paul Auster
    Verlag: SZ Bibliothek
    ISBN: 3937793054
    Seiten: 175
    erschienen: April 2004



    Über das Buch:
    Gemeinsam mit dem Schriftsteller Quinn findet man sich inmitten von New York wieder. Quinn erhält mysteriöse Anrufe, wobei er um Hilfe von einem Fremden gebeten wird, der ihn für den Detektiv Paul Auster hält. Nach einigem Zweifeln beschließt Quinn, sich den Auftrag des Fremden anzuhören. Er trifft sich mit ihm in seiner Wohnung und gibt sich dabei als Paul Auster aus, in dessen Rolle er fortan schlüpft, nachdem er seine Hilfe zugesagt hat. Er beschattet den Vater des Auftraggebers, Peter Stillmann. Dieser ist gerade aus einer psychiatrischen Klinik entlassen worden und sein Sohn fürchtet, dass er ihn umbringen will. Immer tiefer steigert Quinn sich in die Beobachtungen Stillmanns hinein, bis dieser ihm plötzlich "entwischt" und spurlos verschwindet.


    Meine Meinung:
    Anfangs erhält man als Leser einen guten Einstieg in die Erzählung. Man erfährt näheres zu Quinns Wesen und seine Gedankenwelt, sodass man sich gut in ihn hineinversetzen kann. Als er sich allerdings zum ersten Mal mit Stillmann in dessen Wohnung trifft, beginnt alles ein wenig wirr zu werden, nicht zuletzt durch die seitenlangen wirren Erklärungen desselben. Und von hier ab entglitt mir das Buch mitsamt seiner Geschichte. Immer schwerer konnte ich den Geschehnissen folgen und die Taten Quinns nachvollziehen. Den für mich oftmalls völlig unverständlichen Unterhaltungen zu folgen wurde von Seite zu Seite schwerer. Und auch wenn ich glaubte, dass ich am Ende den Bogen würde zum Anfang der Geschichte spannen können, so wurde ich enttäuscht. Mir ist bewußt, dass Stadt aus Glas literarisch wertvoll sein soll, für mich allerdings ein absoluter Flop.


    Fazit:
    Für mich wird es in nächser Zeit sicher keinen neuen Auster zu lesen geben. Die eine kleine Ratte gibt es für den wirklich netten Anfang des Buchs.


    1ratten



    Viele Grüße,
    Muertia


    [size=1]EDIT: Betreff erweitert. LG, Saltanah[/size]

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    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Ich habe letzten Monat eine Umsetzung von Stadt aus Glas als Comic gelesen und fand es klasse. Die Geschichte war dabei sehr kunstvoll umgesetzt, tolle Bilder, ein richtiges Kunstwerk.


    Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der Comic besser funktioniert als der Roman. Die Geschichte ist schon sehr verwirrend, aber bei einem Comic kann man sich einfach zurücklehnen und die Bilder und die Worte auf sich wirken lassen, ohne großartig nachzudenken, was das Ganze für einen Sinn hat. Man nimmt das Absurde einfach hin und genießt es. (Zumindest ging mir das so.) Letzendlich weiß ich auch nicht, was mir die Geschichte eigentlich sagen will, ich habe es trotzdem genossen. Den Comic werde ich auch mit Sicherheit noch einmal lesen. (Beim Roman bin ich mir nicht sicher, ob ich es überhaupt tun soll.)


    Besonders gut gefallen haben mir die Übergänge von Bild zu Bild und das Spiel mit der Perspektive, bei der Gegenstände so verzerrt werden, dass man auf den ersten Blick nie sicher sein kann, ob es wirklich das ist, was man denkt. So sieht man zum Beispiel einen Stadtplan; dann fährt die Perspektive langsam heraus, es wird immer verknoteter und auf einmal werden aus den Straßenzügen Gehirnwindungen. Später wird daraus dann ein Daumenabdruck am Fenster. Soetwas kommt oft vor und ich fand das sehr clever gemacht.
    Die starre Ordnung der Bilder fand ich zunächst auch sehr ungewöhnlich. Besonders schön ist aber, wenn mehrere dieser Bilder plötzlich ein Gesamtbild ergeben.


    Also, ich habe den Roman nicht gelesen, würde den Comic aber guten Gewissens weiterempfehlen. Wer vielleicht mit "Stadt aus Glas" liebäugelt und vor Comics nicht zurückschreckt, kann ja mal einen Blick darauf werfen.


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    Beim Stöbern im Internet habe ich hier übrigens eine sehr nette Übersicht zu "Stadt aus Glas" gefunden. Könnte beim Lesen hilfreich sein, um den Überblick nicht vollends zu verlieren. :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von Thanquola ()

  • Hallo Muertia,


    ich bin ja auch jemand, der Auster eher zwiegespalten gegenübersteht, aber ganz so abstrus, wie Du sie schilderst, ist die Geschichte dann doch nicht ;-). Sie beginnt sogar mit einer sehr interessanten Konstellation, die ich hier, um das Buch in ein etwas weniger schiefes Licht zu rücken, mal anführen muss.


    Zitat von "Muertia"

    Er beschattet den Vater des Auftraggebers, Peter Stillmann. Dieser ist gerade aus einer psychiatrischen Klinik entlassen worden und sein Sohn fürchtet, dass er ihn umbringen will.


    Das klingt jetzt wirklich so, als wäre der Bezug des "dieser" nicht ganz klar :breitgrins: - ist Peter Stillman einfach paranoid oder hat doch der Vater einen an der Waffel. Dass letzteres der Fall ist, wird am Anfang sehr klar gemacht.
    Der Vater war nämlich in Sicherheitsverwahrung, weil er seinen Sohn von klein auf gefangenhielt, ohne Kontakte zur Außenwelt und mit dem Ziel, die ursprüngliche Sprache der Menschheit herauszufinden: Wie spricht ein Mensch, wenn die Sprache ihm nicht von außen aufgepfropft wird, sondern aus ihm herauskommt? Geht das überhaupt?


    Und wie beginnt die Beschattung des Vaters? Mit einem klassischen Doppelgängermotiv. Quinn erspäht am Bahnhof ja zwei Personen, die aussehen wie der Vater Stillmans; er muss sich also entscheiden, dem einen zu folgen, den anderen aber ziehen zu lassen. Von Anfang an ist so ein Moment des Zweifels in der ganzen Angelegenheit - eventuell beschattet Quinn ja den Falschen!
    Und die Sache mit der Schrift, die Vater Stillman bei seinen rastlosen Spaziergängen virtuell in New York hineinzulaufen scheint...


    An dem Buch ist schon ein bisschen mehr dran, was nicht heißt , dass ich Dir nicht grundsätzlilch zustimme: Zu einer wirklich guten Geschichte gehört etwas mehr als ein gelehrsamer Fond und ein gefälliger Stil (den Auster ohne Zweifel schreibt). Ich halte "City of Glass" für einen nicht uninteressanten, aber sehr zeittypischen (1985) und recht überfrachteten Versuch, das sehr interessante Thema des Spracherwerbs im Roman aufzuarbeiten.


    Herzlich: Bartlebooth.

    Einmal editiert, zuletzt von Bartlebooth ()

  • Ich lese gerade die New York-Trilogie und bin gestern mit Stadt aus Glas fertig geworden. So richtig gefallen hat es mir aber auch nicht. Obwohl mir normalerweise in sich verstrickte, mehrdeutige Geschichten sehr gut gefallen, konnte ich mit Stadt aus Glas nicht viel anfangen. Ich hatte irgendwie keinen Zugang dazu und hab mich gegen Ende eher gezwungen, weiterzulesen. Vielleicht lag es daran, dass die Geschichte arg konstruiert wirkte und man ab einem bestimmten Punkt schon in etwa sagen konnte, was als nächstes passiert - oder es hat einfach irgendein Spannungsbogen gefehlt. Ich kann es selbst nicht so genau sagen.


    Jetzt habe ich mit Schlagschatten angefangen und mir ist nach ein paar Seiten schon wieder die Lust vergangen, weiterzulesen. Auf der ersten Seite werden gleich Mr. Black, Mr. Brown, Mr. White etc. aufgeführt und mir schwant ein ähnliches Durcheinander wie in der ersten Geschichte. :rollen:

    Liest:<br />Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Ich habe das Buch nun auch gelesen und ich kann mich Muertia nur voll und ganz anschließen.


    Als ich "Stadt aus Glas" zugeklappt habe, dachte ich mir nur: Selten so einen Schwachsinn gelesen. Dabei hat das Buch wirklich gut begonnen. Mit einer kleinen Detektivgeschichte, die sich auch noch toll entwickelt hat. Der Protagonist Quinn nimmt eine andere Identität an um einen Fall zu lösen. Hörte sich alles recht gut an, wie gemacht für eine super Geschichte.


    Das erste Mal kippte dann aber die Story als die Hauptperson mit seinem Auftraggeber Stillman gesprochen hatte. Bei diesem Gespräch bin ich vollends ausgestiegen. Sinnlose Sätze, die aneinander gereiht wurden. Mir hat sich die Bedeutung jedenfalls nicht erschlossen. Dann kam wieder ein spannender Teil und die Detektivgeschichte wurde weiterverfolgt. Da dachte ich mir: Na gut, eine schwache Stelle, aber wieso sagen da alle, dass das Buch nicht gut ist?


    Bis es zum zweiten Mal kippte. Leider blieb es dabei, die Geschichte driftete vollends ab, ergab für mich keinen Sinn. Kein Mensch dieser Welt würde so reagieren, zumindest kann ich mir das nicht vorstellen. Dann wird das ganze auch noch irreal und am Ende habe ich nur mehr gehofft, dass es bald aus ist.


    Gott sei Dank ist das Buch mit knapp 170 Seiten ja nicht gerade dick und wenn ich es nicht für den SLW lesen hätte müssen, dann wäre das Buch nach rund 120 Seiten in der Ecke verschwunden. So habe ich diese letzten Seiten aber in einem Rutsch durchgelesen und gleich darauf diese frustrierende Rezi verfasst.
    Für mich hat sich Auster erledigt, der bekommt von mir keine Chance mehr, denn wie man mit so viel Schwachsinn auf einmal auch noch Geld verdienen kann, ist für mich schleierhaft.


    Für den wirklich netten Einstieg gibt es dann aber doch noch eine kleine 1ratten


    Katrin

  • Hallo Jaqui,


    ich dachte ja lange Zeit, ich stehe mit meiner negativen Meinung ganz allein da. Aber da du zum gleichen Ergebnis gekommen bist wie ich, rede ich mir nun doch glaubhaft ein, dass nicht ich zu blöd bin für das Buch, sondern das Buch für mich!!! :wand:


    Danke für deine Rezi, die mir den Tag versüßt hat...



    Viele Grüße
    Muertia

    :lesen: Rebecca Gablé - Der dunkle Thron<br />SuB: 6 (+16 bereits bestellte Bücher, um den SuB mal ein wenig aufzuwerten)

  • Muertia: Ich habe ja die Rezi gelesen, bevor ich mit dem Buch begonnen habe und am Anfang habe ich deine Meinung gar nicht geteilt. Aber nach und nach schwante mir, warum du dieser Ansicht bist. Ich kann dir nur Recht geben.


    Katrin

  • Da steht Ihr mit Eurer Meinung gar nicht so alleine da. Ich habe das Buch vor 2 Jahren gelesen, und ich hatte die gleichen Empfindungen wie Jaqui. Zuletzt habe ich mich über diesen Schwachsinn fürchterlich geärgert, aber doch zu Ende gelesen, weil ich nicht glauben konnte, dass da nicht doch noch die große Erleuchtung meinerseits kommt. Ich dachte mir früher immer bei solchen berühmten Büchern und Autoren: Pech, da hab ich den Tiefgang wieder mal nicht verstanden.
    Deswegen finde ich die Bücherforen auch so gut, weil man dann meistens doch draufkommt, dass man nicht zu blöd war, sondern dass gewisse Bücher und Autoren einfach durch die Medien so hochgeschaukelt werden, und dass gar nicht so viel dahinter steckt.


    Liebe Grüße, Sue


  • Ich dachte mir früher immer bei solchen berühmten Büchern und Autoren: Pech, da hab ich den Tiefgang wieder mal nicht verstanden.


    Das ist mit ein Grund warum ich mich sehr lange nicht an Klassiker rangewagt habe. Ich hatte immer Angst als zu dumm dazustehen wenn alle dieses Buch loben und hochhypen. Mittlerweile weiß ich, dass viele, die ein Buch über den grünen Klee loben, manchmal gar nicht gelesen haben oder nur die Meinung von Experten wiedergeben, weil sie das Buch selber nicht kapiert haben.


    Daher: Schuster bleib bei deinen Leisten - diese Art von Literatur ist eben nichts für mich.


    Katrin

  • Und bei manchen Klassikern frage ich mich auch, ob nicht so manches überinterpretiert wird. Ob die Autoren wirklich immer das meinen, was ihnen da eifrig in den Mund gelegt wird, bezweifle ich doch immer öfter.
    Ich lese die Klassiker inzwischen ohne Hilfe von Kommentaren, allein nach dem Gesichtspunkt: lesenswert für mich oder auch nicht.


    Liebe Grüße, Sue.

  • Oh, ich mochte das Buch sehr gerne! In meiner damaligen Rezi (1.12.05) endete ich mit den Worten:


    "Die Geschichte beginnt verwirrend und mysteriös, wird gegen Ende hin aber immer tragischer. Quinn folgt Stillmann sen. lange, schließlich tritt er mit ihm in direkten Kontakt und gerade als er glaubt, kurz vor einem Durchbruch zu stehen, nimmt die Handlung erneut eine unerwartete Wende...
    Auster ist zurecht einer der amerikanischen Autoren, die es verdient haben, auch hier in Europa (wieder-)gelesen zu werden. Nicht durchschaubar, dennoch spannend und genial, wie er mit den Erzählpersonen spielt - ein wirklicher walk-through!"


    Damals hätte das Buch 4ratten bekommen, ob ich die heute auch noch vergeben würde, weiß ich nicht. Aber es ist mir immer noch in guter Erinnerung.

  • Hallo,


    den frühen Auster mag ich besonders gerne ( "Mond über Manhattan", "Musik des Zufalls", "Im Land der letzten Dinge", "Die Erfindung der Langsamkeit"). Leider habe ich ausgerechnet die "New York Trilogie" inklusive "Stadt aus Glas" nicht gelesen, und würde mich erlich gesagt wundern, wenn ich nach der Lektüre nur eine Ratte verteilen müsste. Nun denn, sein Erstling befindet sich (noch) im SUB....oh :zwinker:


    Liebe Grüße
    mombour

  • Von Auster reizt mich merkwürdigerweise überhaupt nichts mehr. Allenfalls noch "Im Land der letzten Dinge", aber das wäre mir zur Zeit wahrscheinlich zu deprimierend.


    Auch "Stadt aus Glas" würde ich nicht noch mal als Buch lesen wollen. Da habe ich bei Gelegenheit mal reingelesen und seitdem bin ich irgendwie skeptisch. Obwohl mir das Buch in Comicform ja sehr gut gefallen hat, hm. "Im Land der letzten Dinge" werde ich mir aber sicher irgendwann noch zu Gemüte führen.

  • e010.gif Hallo!


    Bin gerade dabei im Rahmen der New York - Trilogie STADT AUS GLAS zu lesen.
    Und ich fürchte mich jetzt grad davor weiterzulesen.
    Bis jetzt hat mir das Buch wirklich super gefallen - total guter Start.
    Ja das Gespräch zwischen Quinn und Stillman bzw. Stillmans Monolog ist schon wirklich an der Grenze.
    Aber jetzt bin ich gespannt was da noch kommt...


    Ihr habt mich sehr neugierig gemacht.


    Liebe Grüße
    mara84

    &lt;b&gt;Mit Büchern habe ich das meiste Gespräch&lt;/b&gt; Seneca

  • Thanquola: Ich hatte vorher schon Das Buch der Illusionen von Auster gelesen. Das fand ich bei weitem nicht so anstrengend wie Stadt aus Glas. Es war schön erzählt, aber für mich persönlich als Geschichte eher belanglos. Ich verstehe immer noch nicht, was an Auster so genial sein soll, dass sich Schüler durch seine Bücher quälen müssen.


    Die New-York-Tilogie liegt übrigens immer noch auf meinem SaB...


    LG, Polkadot :winken:

    Liest:<br />Matt Ruff - Bad Monkeys


  • [Bis jetzt hat mir das Buch wirklich super gefallen - total guter Start.
    Ja das Gespräch zwischen Quinn und Stillman bzw. Stillmans Monolog ist schon wirklich an der Grenze.
    Aber jetzt bin ich gespannt was da noch kommt...


    Huhu Mara,


    ich hoffe, dass dir das Buch auch weiterhin so gut gefallen wird wie der Anfang. Es muss ja nicht jedem so ergehen wie z.B. Jaqui und mir :rollen:


    Viele Grüße
    Muertia

    :lesen: Rebecca Gablé - Der dunkle Thron<br />SuB: 6 (+16 bereits bestellte Bücher, um den SuB mal ein wenig aufzuwerten)

  • e010.gif Hallo!


    Habe das Buch nun soeben zugeklappt und den ersten Teil der Trilogie STADT AUS GLAS beendet.


    Zu Beginn meint man wirklich einen Detektivroman in Händen zu halten.
    Das ändert sich jedoch allmählich und man weiß nicht mehr so recht wie man dieses Werk einordnen bzw. wo zuordnen sollte.
    Die Identitäten der Personen sind so verschwommen und jede Person verschwindet. Niemand bleibt übrig.
    Jeder ist mit jedem verbunden und alles hängt zusammen, oder auch nicht...
    Also ich bin schon sehr verwirrt... d075.gif


    Allerdings muss ich sagen, dass es mir schon gut gefallen hat. Hat mich nicht umgehauen - aber das liegt wohl daran, dass ich einfach ZU verwirrt bin.


    Jedenfalls werd ich mich jetzt noch in die Weiten des Internets begeben und mal schauen was ich da so über das Buch finde.
    Bin jedenfalls schon gespannt auf die beiden weiteren Bücher der New York-Trilogie.


    Für Stadt aus Glas gibt es von mir nun
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:



    Liebe Grüße

    &lt;b&gt;Mit Büchern habe ich das meiste Gespräch&lt;/b&gt; Seneca

  • Oh oh, das hat mich jetzt echt umgehauen!


    Ich liebe Auster - mein absoluter Lieblingsautor! Ich habe bisher...hmm, ca. 7 Romane von ihm gelesen (inkl. der New York Trilogie) und einen Film, für den er das Drehbuch geschrieben hat, gesehen.


    Und ich will immer mehr *gg* Ich liebe seine verworrenen Geschichten, die immer wieder mal klar, mal unklar sind und am Ende oftmals offen bleiben.


    Doch, ich muss sagen, dass Die Stadt aus Glas nicht sein bestes Buch ist, meiner Meinung nach zumindest. Mein erstes Buch von ihm war "Das Buch der Illusionen" und ich habe es geliebt!! Wenn ein Buch einen zum Weinen bringen kann, ist es echt was besonderes. Seit diesem Buch verschlinge ich einen Auster nach dem anderen.


    Ich kann aber auch sehr gut verstehen, wenn es jemanden gar nicht liegt - sein Stil ist schon sehr besonders und man muss sich reinfinden. Als erstes Buch würde ich auch keinem Die New-York Trilogie empfehlen, sondern eher Das Buch der Illusionen, Im Land der letzten Dinge oder Mr. Vertigo. Also, versucht es nochmal, es lohnt sich echt sehr!! :klatschen:


    Trotz der Verworrenheit bekommt Die Stadt aus Glas: 4ratten


    Überlegts euch echt noch mal... und lest einen anderen Auster!

    If the world weren&#39;t such a beautiful place we might all turn into cynics<br />(Paul Auster)

  • Ich stelle mal meine Rezi hier dazu - zum ersten Teil der Trilogie ist ja in diesem Thread schon viel geschrieben worden. Vielleicht kann einer der Moderatoren den Titel auf die Trilogie erweitern?


    Paul Auster – Die New York-Trilogie


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    Teil 1: Stadt aus Glas
    Alles beginnt mit einer falschen Telefonnummer. Daniel Quinn, Autor von Kriminalromanen, wird von einem geheimnisvollen Anrufer mit dem Privatdetektiv Paul Auster verwechselt und wird in die Wohnung eines „neuen Klienten“ eingeladen. Quinn nimmt die ihm zugefallene Rolle an und lernt so Paul Stillmann kennen, der als Kind von seinem Vater viele lange Jahre in einem dunklen Zimmer eingesperrt worden war und immer noch darunter leidet. Sein Vater, der als die Sache ans Licht kam, in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde, soll nun frei gelassen werden. Paul Stillmann befürchtet, dass sein Vater ihm nach dem Leben trachtet und bittet „Paul Auster“ um Schutz. Quinn nimmt den Auftrag an, der dann jedoch sein Leben mehr als ihm lieb ist beeinflusst ...


    Der erste Satz:
    „Mit einer falschen Nummer fing es an, mitten in der Nacht läutete das Telefon dreimal, und die Stimme am anderen Ende fragte nach jemandem, der er nicht war.“


    Meine Meinung zum ersten Teil:
    Hier bin ich sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite schreibt der Autor phantastische Dialoge und einen ebenso phantastischen Monolog, doch die Geschichte an sich zeigt Schwächen und verläuft am Ende irgendwie im Sand.
    Der Anfang gefiel mir sehr gut. Stillmann-Sohns abgehackte Erzählung zog mich total in Bann, von mir auch hätte er noch über Seiten weiter von seinen Erlebnissen berichten können. Auch später, als Quinn Stillmann-Vater kennenlernt, entwickeln sich wunderbare Dialogen zwischen den beiden Fremden.
    Doch das hat leider nicht ganz gereicht, um mich über das ganze Buch hinweg zu begeistern. Insbesondere das Ende ist schwach. Während die Geschichte um Quinn und Stillmann-Sohn noch sehr interessant mit Quinns fast zwanghaftem Rollenspiel zu lesen ist, versickert der Schluss in der Leere. Es fehlt irgendwie ein Höhepunkt oder wenigstens entscheidendes Ereignis, daher hat mich der Schluss auch sehr enttäuscht.


    Teil 2: Schlagschatten
    Privatdetektiv Blue bekommt von White den Auftrag, Black zu beschatten. Den Grund für den Auftrag kennt er nicht, doch er macht sich sofort an die Arbeit. Während Blue Black beobachtet (der zunächst gar nichts Außergewöhnliches macht), wird er zunehmend von ihm fasziniert und schließlich verrennt er sich in eine gefährliche Idee ...


    Der erste Satz:
    „Zunächst ist Blue da.“


    Meine Meinung zum zweiten Teil:
    Am besten an dieser Geschichte fand die Idee mit den Farbennamen – Mr. Green, Mrs. Gray oder Mr. Gold, das ist originell zu lesen. Aber die Geschichte selbst sagte mir gar nichts. Andere Rezensenten vergleichen die Stimmung mit der in Kafkas Büchern, dem kann ich nicht so ganz zustimmen. Während bei Kafka für mich immer eine gewisse Gefahr im Hintergrund mitschwingt, lässt mich Auster hier nur ratlos und etwas gelangweilt zurück. Der zweite Teil der Trilogie ist eindeutig schwächer (und so kurz, dass sich vielleicht auch gar keine Geschichte entwickeln kann/soll) als der erste.


    Teil 3: Hinter verschlossenen Türen
    Fanshawe ist Pauls Sandkastenfreund. Im Lauf der Zeit haben sich die beiden aus den Augen verloren und so ist Paul sehr überrascht, einen Anruf von Sophie, Fanshawes Frau, zu erhalten. Sophie erzählt Paul, dass ihr Mann spurlos verschwunden ist und bittet ihn, dessen Manuskripte an sich zu nehmen. Paul besucht Sophie und verstrickt sich tief in das Leben seines Freundes – so sehr, dass er immer stärker dessen Stelle einnimmt. Doch Paul weiß genau, dass Fanshawe noch am Leben ist und damit sein neues Leben mit seinem Auftauchen gefährdet. Inzwischen völlig besessen macht sich Paul auf die Suche nach Fanshawe und erfährt dabei, dass er Teil eines Spieles ist ...


    Der erste Satz:
    „Es scheint mir jetzt, dass Fanshawe immer da war.“


    Meine Meinung zum dritten Teil:
    Diese Geschichte fand ich ganz phantastisch! Der Autor schildert, wie Paul langsam aber unaufhaltsam in ein anderes Leben hineingleitet und wie er dieses neue Leben für sich vollständig annimmt. Alles erscheint unausweichlich, und hier hat der Autor auch eine überraschende Wendung am Schluss eingebaut. Obwohl die Erzählung nicht wirklich spannend ist, erzielt sie eine gewisse Sogwirkung, denn als Leserin wollte ich unbedingt wissen, was denn nun mit Fanshawe los ist und wie es mit Paul weiter geht. Super!


    [hr]


    Da ich die drei Geschichten so unterschiedlich beurteile, möchte ich keine Gesamtwertung abgeben. Vielleicht hätte ich die erste Geschichte auch anders erlebt, wenn ich sie nach der dritten gelesen hätte. Ich bereue es jedenfalls nicht, das Buch gelesen zu haben, wenn es auch teilweise zäh war.


    Der Schreibstil gefiel mir bei allen Geschichten, sie sind gut zu lesen und haben auch stellenweise einen gewissen trockenen Humor. Ich werde sicher noch ein weiteres Buch von Paul Auster lesen – allerdings werde ich mir seine Bücher aus der Bücherei holen und nicht kaufen, das wäre mir zu riskant.


    Viele Grüße von Annabas :winken: