Rigoberta Menchú – Leben in Guatemala

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    In 33 Kapiteln gibt die Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 1992 einen Überblick über ihr Leben und das vieler Indios in Guatemala (und vermutlich nicht nur dort). Dabei reicht das Spektrum von ihren sehr persönlichen Erlebnissen in der Kindheit und Jugend – die Armut, die frühe Arbeit auf den Fincas, die Repressionen und Demütigungen – über ihre Arbeit und die vieler anderer, auch ihrer Eltern, in Gewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen verschiedenster Art, aber auch den „bewaffneten“ Kampf (sofern man den Einsatz von Schleudern, Macheten und Fallen gegen eine ausgerüstete Armee so nennen kann und will) bis zu traditionellen Bräuchen der Indio-Gemeinschaft und den Modifikationen, die diese durch die äußeren Umstände erfahren.


    Aus all diesen Episoden setzt sich durchaus ein Bild zusammen, das nicht wirklich schön ist. Mich erfaßt bei derartigen Schilderungen immer eine unglaubliche Wut darüber, wie ekelhaft manche Menschen andere behandeln (und das sehr systematisch). Aber ich hege auch Hochachtung für diejenigen, die unter Einsatz des eigenen Lebens gegen diese Verhältnisse angehen. Und daher finde ich es auch sehr gut und richtig, wenn das Nobelpreiskomitee solche Menschen ins Scheinwerferlicht holt und ihren Anliegen damit eine größere Aufmerksamkeit verschafft – wie lange diese im Einzelfall auch immer anhält. Zugegebenermaßen war Guatemala bislang für mich ein völlig weißer Fleck auf meiner politischen Landkarte, auch vor diesem Hintergrund war es aufschlußreich.


    Rigoberta Menchú hat erst spät Spanisch und noch später Lesen und Schreiben gelernt, was man dem Buch durchgehend anmerkt. Es ist in einer sehr einfachen Sprache gehalten, was zwar die Authentizität verstärkte, es aber doch auch anstrengend zu lesen machte. Natürlich hatte ich keinen Schmöker zum Weglesen erwartet, und eine Bearbeitung hätte den Berichten letztlich auch (zu) vieles von ihrer Wirkung genommen, vor allem bei den tragischsten Stellen, daher fand ich diese Form durchaus in Ordnung.


    3ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen