Carolyn Haines - Wer die Toten stört (Sarah Booth Delaney 1)

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    Originaltitel: Them Bones
    Sarah Booth Delaneys erster Fall


    Sarah Booth Delaney war eines der „Daddy’s Girls“ in der Südstaaten-Kleinstadt Zinnia: Verwöhnte kleine Mädchen, die ihrem reichen Vater mit einem Lächeln jeden Gefallen abgewinnen konnten. Nun ist sie allerdings erwachsen, knapp über 30, im Gegensatz zu ihren alten Schulkameradinnen immer noch ledig und vor allem – arm. Sie kämpft mit fast allen Mitteln darum, das hypothekenbelastete Haus ihrer Eltern zu behalten, nur vor einer Zweckehe schreckt sie noch zurück. Stattdessen nimmt sie, inspiriert vom Familiengeist Jitty, dem Kindermädchen ihrer Großmutter, die Gelegenheit wahr, für eine Menge Geld mehr über Hamilton Garrett V., den Sohn einer der oberen Familien der Gegend, herauszufinden. Dieser ist soeben nach langem Europaaufenthalt zurückgekehrt, ein Skandal überschattete damals seine Abreise, und man munkelt, dass seine Eltern eben nicht durch einen Unfall gestorben sind, wie es offiziell lautete, sondern Hamilton seine Finger im Spiel hatte. Schon bald stellt Sarah fest, dass es ganz bestimmt keine einfach verdienten Dollars sind und auch schwebt schließlich selbst in Lebensgefahr.


    „Wer die Toten stört“ ist in gewisser Weise ein typischer Südstaatenroman, mit kleinen Andeutungen von Rassenunterscheiden, aber vor allem seiner Betonung der Bedeutung des gesellschaftlichen Lebens. Sarah sticht dort heraus, sie passt nicht mehr in die Schubladen, in die man junge Frauen normalerweise in Zinnia einsortiert. Das macht sie für den Leser zwar recht interessant, trotzdem wirkt sie nicht nur wegen des Hausgeistes leicht exzentrisch. Sie schwankt zwischen bohemienhafter Ignoranz von Geld und Reichtum und gewohntem "reichem Mädchen"-Lebensstandard. Sie will ihre Freiheit, aber trotzdem ihre Position in genau der Gesellschaft, die sie häufig mit einer Mischung aus Verachtung und Amüsement betrachtet, behalten. Und obwohl sie ihrer Umgebung Oberflächlichkeit und Überheblichkeit vorwirft, umgibt auch sie selbst eine gewisse Aura von Arroganz gegenüber diesen Menschen


    Ich bin mir selbst nicht ganz schlüssig, ob mir diese Serie gut genug gefällt und ich mehr über Sarah lesen will, meine Sympathien zu ihr sind gespalten. Der Kriminalfall war zwar ganz nett, hat mich allerdings auch nicht so sehr mitgerissen, dass ich nur wegen der Krimihandlung die nächsten Bände lesen will. Die Serie lebt hundertprozentig von der außergewöhnlichen Hauptfigur Sarah und der Südstaatenstimmung, wem dies gefällt, dem kann ich nur zu diesem Buch raten.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: