J.D. Salinger - Der Fänger im Roggen

Es gibt 141 Antworten in diesem Thema, welches 43.314 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lykantrophin.

  • Ich bin auch schon gespannt.
    Hab es mir auf m3rlins Empfehlung hin bestellt, müsste morgen ankommen.
    Allerdings auf Englisch.
    Danke für den Tipp :)

  • Heute ist die Ausgabe angekommen. Komischerweise eine andere, als ich bestellt hatte. Aber bei dem Preis (5€) beschwer ich mich nicht, das lohnt sich nicht ;)
    Ich bin schon gespannt und werde meine Meinung dann auch hier mitteilen.

  • Ich habe die deutsche Ausgabe eben begonnen und bin erst bei Kapitel 3.
    Ich werde es zu Ende lesen, aber mir persönlich gefällt der Schreibstil überhaupt nicht. Ich finde eine solche Lektüre für die Schule unzumutbar, weil die Schüler dadurch ihr ohnehin meist schlechtes Vokabular und Ausdrucksweise noch weiter verschlimmern. Ich denke da nur an sich ständig wiederholende "und so" am Ende eines jeden Satzes; oder die dauernden "Mann" und "verdammt".
    Also das stört mich wirklich! Über die Handlung kann ich noch nicht viel sagen, aber der Stil ist echt unterste Stufe, ich mag Literatur die bilden kann, die sprachlich faszinierend ist und nicht solche, die einen durchweg sich an eine schlechte und primitive Ausdrucksweise gewöhnen lässt..

  • Hallo Nachtfalterin,


    vllt solltest Du die Sprache mehr in Zusammenhang mit der Figur sehen. Wie würden denn die Aussagen Holdens wirken, wenn er in einer gehobenen Sprache spräche. Inhalt und Sprache wären dann divergent und das Buch nicht mehr glaubwürdig...


    Ich kann verstehen, dass du die Sprache nicht magst, aber zum Buch und dessen Aussage passt sie m.M.n. perfekt.


    Sonnige Grüße
    schokotimmi

  • Mir geht es da wie Schokotimmi, es ist ein Teenager und kein Erwachsener über 30, der hier die Hauptfigur ist. Das spiegelt sich im ganzen Buch wieder, schon die Handlungen sind aj nicht die eines Erwachsenen. Ich denke das machte und macht für viele das Buch auch aus. Das es wirkt als wäre da wirklich ein Jugendlicher der erzählt und nicht ein Erwachsener der Versucht wie einer zu schreiben. Zumindest ich habe es immer so empfunden.

  • Ich muss meinen beiden Vorschreibnern Recht geben. Es einfach nicht passen, spräche Holden so wie beispielsweise... sagen wir mal... Tom Ripley. Einfach, weil die Figuren ihre jeweils eigene sprachliche Interpretation erfordern. Ansonsten würde keiner von ihnen ein dreidimensionaler Homo Fictus, sondern nur ein Bag of Bones bleiben.

  • hallo,


    Ja, da muss ich euch schon Recht geben. Zum Inhalt bzw zur Person passt diese Sprache.
    Nachdem ich jetzt fertig bin, muss ich sagen, hat mir das Buch vom Thema her recht gut gefallen, allerdings hätte man die Grundidee besser umsetzen können. Die schlechte Sprache hat für mir zusätzlich noch dominiert, irgendwann war ich die ständigen "das machte mich fertig" "das deprimierte mich" und "und so was" satt. Holden war mir außerdem extrem unsympathisch, einfach nur verzogen und konnte sich selbst nicht reflektieren. Ein trauriges Beispiel, wie die Jugend enden kann, wie wenig sich um die Zukunft geschert wird und doch immer in der Annahme man ist eben nicht so "verlogen" wie andere, aber wenn der Horizont beschränkt ist, weil das einzige, was man gut findet 2 Nonnen und ein Gespräch mit der Schwester ist, ohne die Frage verstanden zu haben, dass sie auf seine wirklichen Interessen, jene, die zukunftsrelevant sind, hinaus will, dann ist das kein Wunder.


    Nein, das Buch würde ich persönlich nicht hoch loben. Man kann es höchstens als abschreckendes Beispiel benutzen. So viel Langeweile kann doch kein Mensch verspüren, dass er nicht mal 2 Stunden alleine mit sich selbst klar kommt.. immer muss jemand angeklingelt werden, eine Person, die man im Endeffekt doch hasst, wobei nicht einmal der Begriff Hass von diesem Jungen verstanden wird..


    mein Urteil (das erste mal *hihi)


    2ratten


    für die Idee, die hoffentlich schwere Mühe so eine Sprache verwirklichen zu können und den Nutzen als als Abschreckung (wobei ich daran nicht wirklich glaube)

  • Hmm.. vielleicht mag man das Buch nur wenn man die Gefühle Holdens im Buch nachvollziehen kann? Ich habe mich jedenfalls irgendwie mit HC identifizieren können. Und auch heute noch mag ich ihn sehr^^


    Aber na ja man muss ja auch nicht jedes Buch mögen und jeder empfindet es eben auch ganz anders. Außerdem finde ich es interessant wenn jemand den Fänger nicht mag. ^^

  • Hallo,


    also ich habe dem Buch damals auch nur 3 Ratten gegeben - aber eigentlich nur weil ich mich selbst mit Holden nicht wirklich identifizieren konnte. Der Stil ist außergewöhnlich und alles passt zusammen.


    Ich habe letztens ein Buch über Bücher gelesen: "Wie ein Kind an einem Sommermorgen" - da wurde auch dieses Buch behandelt und ich muss sagen, viele Aspekte sind mir erst nach dieser Lektüre klarer geworden.


    Sonnige Grüße
    schokotimmi

  • Ich bin seit heute auch durch.
    Hab das Buch auf englisch gelesen.
    Wirklich rezensieren werde ich es jedoch nicht, ich vergebe dem Buch aber


    4ratten

  • Hallo,


    ich habe bei einem Amazon Angebot zugeschlagen und habe mir The Catcher nun auf English zugelegt (die Dt. Fassung die ich gelesen habe war nur gliehen), ich werde Ihn wohl irgendwann noch mal English lesen, ich glaube sehr, dass es das wert ist.


    Ich bin gespannt auf deine Rezi, tjaa.


    Grüße
    schokotimmi


  • Thomas
    Ich habe beide Varianten gelesen und kann behaupten das die Dt. Version recht gut gelungen ist! Gut einiges kann man einfach nicht wörtlich übersetzen aber dieses Problem tritt ja häufig auf. Ich finde jedenfalls das man den Fänger in deutsch lesen kann und man dadurch absolut keine Nachteile hat.


    Welche Übersetzung meinst du? Die neue von 2003?

    - Mein Name ist Erwin Lottemann ...<br />- WIE heißen Sie?!<br />- Lottemann ... äh ... Lindemann!

  • Für mich gibt es überhaupt nur eine Übersetzung des "Fängers", die von Böll nämlich. :smile:
    Möglicherweise ist sie etwas zahmer als das Original, aber Böll hat eine Art zu schreiben, die mich schon immer gefesselt hat. Also meiner Meinung nach solltest du unbedingt seine Übersetzung lesen!

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried


  • Für mich gibt es überhaupt nur eine Übersetzung des "Fängers", die von Böll nämlich. :smile:
    Möglicherweise ist sie etwas zahmer als das Original, aber Böll hat eine Art zu schreiben, die mich schon immer gefesselt hat. Also meiner Meinung nach solltest du unbedingt seine Übersetzung lesen!


    Wobei ich gerade gestern gelesen habe, dass Bölls Grundlage seinerzeit die bereinigte britische Ausgabe vom Catcher in the Rye war, für die die Lektoren des Penguin-Verlags mehr als 800 Änderungen vorgenommen hatten, so dass von den vielen Kraftausdrücken Holden Caulfields kaum etwas übrig geblieben war. "Erst die preisgekrönte Neuübersetzung Eike Schönfelds aus dem Jahr 2003 vermittelt einen Eindruck von den eigentlichen Qualitäten des Romans", so die Berliner Zeitung von gestern.


  • Für mich gibt es überhaupt nur eine Übersetzung des "Fängers", die von Böll nämlich. :smile:
    Möglicherweise ist sie etwas zahmer als das Original, aber Böll hat eine Art zu schreiben, die mich schon immer gefesselt hat. Also meiner Meinung nach solltest du unbedingt seine Übersetzung lesen!


    Ich habe sie schon gelesen, noch bevor ich das Original in die Hand bekommen habe. Die neue Übersetzung von Schönfeld finde ich m. E. zum Kotzen. Verschlimmbesserung ist ein blödes Wort, aber in diesem Zusammenhang fällt mir nichts anderes ein. Einiges mag er besser übersetzt haben und einige altertümlichen Ausdrücke, die Böll noch verwendet hat, durch zeitgemäße ersetzt haben. Aber wenn ich die beiden Übersetzungen vergleiche, kommt es mir so vor, als ob Schönfeld (beinahe jedes Wort) auf Teufel komm raus anders übersetzen wollte als Böll, was zum größere Teil (meiner Meinung nach) in die Hose gegangen ist. Am besten ist natürlich, man liest das Original. :smile:

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    Einmal editiert, zuletzt von Candide ()

  • Wobei ich gerade gestern gelesen habe, dass Bölls Grundlage seinerzeit die bereinigte britische Ausgabe vom Catcher in the Rye war, für die die Lektoren des Penguin-Verlags mehr als 800 Änderungen vorgenommen hatten, so dass von den vielen Kraftausdrücken Holden Caulfields kaum etwas übrig geblieben war. "Erst die preisgekrönte Neuübersetzung Eike Schönfelds aus dem Jahr 2003 vermittelt einen Eindruck von den eigentlichen Qualitäten des Romans", so die Berliner Zeitung von gestern.


    Also stimmt es tatsächlich, dass im Catcher ursprünglich 44 mal das Wort "fuck" vorkam? Obwohl er im 25. Kapitel, als er im Treppenhaus der Schule seiner Schwester dieses Wort entdeckt, versucht, es von der Wand zu wischen?

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  • Hast Du das Buch schon im Original gelesen?


    Ich weiß ehrlich gesagt nicht welche Übersetzung ich habe^^ müsst ich mal nachschauen gehen. Aber soweit ich weiß müsste das eine ältere als 2003 sein da ich da Buch schon in den 90ern gekauft hab.

  • Ja, dann müsste es die von Böll sein. Seine ist die Bearbeitung einer noch älteren Übersetzung. Kennst du Böll´s "Ansichten eines Clowns"? Das Buch soll (neben Plenzdorfs "Neue Leiden des jungen W.") auch vom "Catcher" inspiriert sein.

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