Paul Watzlawick - Anleitung zum Unglücklichsein

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 5.208 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bücherdiebin.

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    Inhalt:


    Paul Watzlawick schreibt hier (wie der Titel schon sagt) eine Anleitung zum Unglücklichsein, gibt eine Untweisung, wie man sich das Leben schwer machen kann und klärt auf, wie wir selbst unserem Glück manchmal im Wege stehen. Ironisch gibt er Tipps, um hypochondrisch, paranoid, pessimistisch und launisch zu werden. Er unterweist den Leser in der Kunst der Schwarzmalerei, im Wie-kann-ich-alles-falsch-verstehen und im Gründe-finden-warum-die-ganze-Welt-gegen-mich-ist.


    Meine Meinung:


    Das Buch ist witzig und bildet einen netten Kontrast zu all den Selbst- und somit Glücksfindungsbüchern, die momentan den Markt überschwemmen. Man kann stellenweise wirklich laut auflachen angesichts der abstrusen Tipps, die Watzlawick einem gibt, wobei er sprachlich immer stilvoll bleibt (meine Meinung) und durch einige literarische Zitate eine gewisse Belesenheit an den Tag legt, die ihn recht sympathisch macht. Mein größtes Problem mit diesem Buch: Es ist zu kurz! Und das meine ich nicht im Sinne von 'Es hat ja nur 132 Seiten', sondern es ist einfach zu oberflächlich für meinen Geschmack. Hin und wieder steigt er in die psychologische Ebene ein, streift sie dann aber doch nur kurz und lässt die Bahauptung ohne Beweisführung nackt stehen. Und ist es doch genau das, was einen an diesem Thema interessiert - gibt es einen psychologischen Grund, warum wir unserem Glück im Weg stehen?
    Die Lektüre waren wirklich amüsante eineinhalb Stunden, aber wiederlesen werde ich es definitiv nicht. Dazu ist es mir - wie gesagt - zu oberflächlich.


    Also von mir


    3ratten , da ich doch sehr viel Spaß hatte :breitgrins:


    lg,


    mondpilz

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

    Hallo!


    Zitat von mondpilz

    Und ist es doch genau das, was einen an diesem Thema interessiert - gibt es einen psychologischen Grund, warum wir unserem Glück im Weg stehen?


    Die oberflächliche, populäre Behandlung des Themas war wohl Absicht. Mein Tipp: Weiter Watzlawick lesen, z.B. sein zusammen mit Beavin und Jackson verfasstes Menschliche Kommunikation

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    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

    Zitat von mondpilz


    Mein größtes Problem mit diesem Buch: Es ist zu kurz! Und das meine ich nicht im Sinne von 'Es hat ja nur 132 Seiten', sondern es ist einfach zu oberflächlich für meinen Geschmack. Hin und wieder steigt er in die psychologische Ebene ein, streift sie dann aber doch nur kurz und lässt die Bahauptung ohne Beweisführung nackt stehen.


    Hallo,


    ich habe das Buch vor einiger Zeit als Hörbuch gehört. Ich fand es überhaupt nicht oberflächlich verglichen mit der üblichen Ratgeberliteratur. Watzlawick grenzt sich davon deutlich ab und will auch kein klassischer Ratgeber sein. Ein Sachbuch ist es deshalb noch nicht, aber immerhin ein intelligenter Essay. Die Betonung liegt auf intelligent, also keineswegs das Niveau von Fröhlich und Co.


    Schöne Grüße,
    Thomas

    Zitat von mondpilz


    Und ist es doch genau das, was einen an diesem Thema interessiert - gibt es einen psychologischen Grund, warum wir unserem Glück im Weg stehen?
    Die Lektüre waren wirklich amüsante eineinhalb Stunden, aber wiederlesen werde ich es definitiv nicht. Dazu ist es mir - wie gesagt - zu oberflächlich.


    Hallo,


    ich gebe Sandhofer recht - einfach mehr von ihm lesen. Dieses Büchlein war mehr für die "Breite Masse" gedacht und machte ihn allgemein bekannt.


    Da er als Vertreter des Radikalen Konstruktivimus gilt, solltest Du Dich vielleicht mit diesem Therma allgemein befassen.


    Insgesamt haben seine Feststellungen für mich weniger mit Psychologie zu tun, sondern eher mit den Neurowissenschaften


    Dazu eine Empfehlung (aber nicht die leichteste Lektüre)


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    Und gerade noch diese Seite entdeckt.


    LG Dyke

    Zitat von Klassikfreund


    Ich fand es überhaupt nicht oberflächlich verglichen mit der üblichen Ratgeberliteratur.


    Nein, verglichen mit der üblichen Ratgeberliteratur nicht, aber mich persönlich hat eben dieser Mittelweg gestört. Einerseits eben nicht einfach nur simpler Ratgeber, andererseits aber doch die tiefgehenderen Themen nur angekratzt. Das meinte ich mit eben für mich persönlich doch zu oberflächlich. :smile:



    lg,


    mondpilz


    PS: sandhofer & dyke: Danke für den Hinweis, mal sehen, ob ich in nächster Zeit noch ein Buch von Watzlawick in die Hände kriege.

    Einmal editiert, zuletzt von mondpilz ()

    Hallo,


    ja diesen Watzlawick fand ich auch sehr amüsant, für die breite Masse angelegt, auch als guter Einstieg in die Thematik.
    Danke für die Rezi.


    Liebe Grüße
    Kathrin

    _________________________________________________________________________________________<br /><br /><br />________________________________________________________________________________________

    Hallo zusammen,


    ich habe das Buch kürzlich im Rahmen eines Philosophieseminars zum ersten Mal gelesen und fand es ausgesprochen amüsant! Normalerweise weigere ich mich, Ratgeber- und "Psycho"-Bücher zu lesen, aber hier habe ich sehr gerne eine Ausnahme gemacht. :)

    Liebe Grüße

    SheRaven

    Hallo!


    Zitat von SheRaven

    ich habe das Buch kürzlich im Rahmen eines Philosophieseminars zum ersten Mal gelesen [...]


    Du meinst an der Uni? So richtig als Studienlektüre? :entsetzt:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

    @ sandhofer: Nein, ich habe Philosophie an der VHS belegt, Mr. SheRaven (=Fatschbumdidelzong hier im Forum) ist der Kursleiter. :)

    Liebe Grüße

    SheRaven

    Einmal editiert, zuletzt von SheRaven ()

    Hi Gabi,


    wie war denn der PhilosophieKurs?
    Hat es sich gelohnt?


    Liebe Grüße
    Kathrin

    _________________________________________________________________________________________<br /><br /><br />________________________________________________________________________________________

    Hi Kathrin,


    für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt, im nächsten Semester belege ich auch die Fortsetzung. Ich selbst bin in philosophischen Dingen nicht unbedingt bewandert, habe aber vor, dass zu ändern.
    Natürlich steht und fällt so ein öffentlicher Kurs/Seminar mit der Diskussionsqualität der Teilnehmer, aber in unserem Kurs hatte wir da richtig Glück. :)

    Liebe Grüße

    SheRaven

    Ich interessiere mich sehr für populärwissenschaftliche Ansätze in der Philosophie. Kennst du folgendes Buch?


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    Warum die Kreter lügen, wenn sie die Wahrheit sagen (Broschiert)
    von Stephen Law


    Habe es zu Weihnachten bekommen, aber noch keine Zeit es zu lesen, freue mich schon darauf und werde eine Rezi dazu schreiben.


    Liebe Grüße
    Kathrin

    _________________________________________________________________________________________<br /><br /><br />________________________________________________________________________________________

    Das Buch kenne ich nicht, aber ich habs mir gerade bei Amazon angeschaut. Hört sich für mich ausgesprochen interessant an, ich habs sofort auf meine Wunschliste gesetzt. :)
    Bin schon gespannt auf deine Rezi! :)

    Liebe Grüße

    SheRaven

    Ich hatte bei der "Anleitung" auch ziemlichen Spaß, aber es stimmt, dass es wohl zu oberflächlich geraten ist. Aber wie schon Sandhofer und dyke würd ich dir vorschlagen, noch weitere Watzlawick-Bücher zu lesen (zB "Wie wirklich ist die Wirklichkeit) oder einfach Standardwerke, die sich auch mit dem Konstruktivismus beschäftigen (ich muss gestehen, ich bin ja ein kleiner Konstruktivismus-Fan :breitgrins:) Nicht nur in der Philosophie sondern auch in der Psychologie und in der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft hab ich immer mal damit zu tun, und irgendwie mag ich den Konstruktivismus-Ansatzl.

    Hallo zusammen!


    Da dies der einzige Thread ist zu Watzlawick, den ich finde, stelle ich es einfach mal hier hinein. Ich hab's auch nicht mitgekriegt, aber am 31. März 2007 ist Paul Watzlawick gestorben.


    Grüsse


    sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

    Habe das Buch vor kurzem gelesen und stimme der ersten Meinung hier zu. Es war teilweise amüsant, aber doch etwas zu oberflächlich. Die literarischen Einwürfe fand ich eher störend, da sie für mich persönlich mehr wie Angeberei im Sinne von "Schaut-mal-was-ich-alles-weiß" als Einwurf an der passenden Stelle vorkamen. Aber das ist natürlich nur mein Eindruck. Muss auch sagen, dass ich sonst noch nichts von ihm gelesen habe. Mal schauen ob ich demnächst dazu komme - würde mich nämlich eigentlich schon interessieren, da man viel positives über ihn hört.

    If the world weren&#39;t such a beautiful place we might all turn into cynics<br />(Paul Auster)

    Zitat von Thrakonia


    ja diesen Watzlawick fand ich auch sehr amüsant, für die breite Masse angelegt, auch als guter Einstieg in die Thematik.


    Oh ja, deshalb bekommt das Buch übermorgen eine Freundin von mir geschenkt, die sich überlegt, ob sie das Studium wechseln soll. :daumen:



    Zitat von Blume88


    Habe das Buch vor kurzem gelesen und stimme der ersten Meinung hier zu. Es war teilweise amüsant, aber doch etwas zu oberflächlich. Die literarischen Einwürfe fand ich eher störend, da sie für mich persönlich mehr wie Angeberei im Sinne von "Schaut-mal-was-ich-alles-weiß" als Einwurf an der passenden Stelle vorkamen. Aber das ist natürlich nur mein Eindruck.


    Also waren die Einwürfe für dich nicht gedacht um die Leser genauer zu informieren? Genau so habe ich es nämlich empfunden und ich muss ehrlich sagen: Mir war das genug der Information für das Buch, weil es lediglich den Anspruch erhebt amüsieren zu wollen, und das hat es erreicht. (Zugegeben, Psychologie hat mich in all seiner Tiefe auch nie so brennend interessiert. ;)) Viele Stellen haben mich zum Schmunzeln gebracht, weil sie mich so an alltägliche Situationen erinnerten. Und ganz lebhaft ist mir noch die Stelle im Gedächtnis geblieben, bei der Watzlawick das Paradox beschreibt, wie Menschen, denen es eh schon schlecht geht, versuchen mit noch mehr der ins Schlechte führenden Verhaltensweisen Gutes zu erwirken. :err:

    Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist.<br />- Elias Canetti