[Drama] Buddenbrooks

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 6.953 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von SheRaven.

  • Dann bist du bestimmt auch auf die neue Verfilmung gespannt, oder? :winken:


    Ich habe dem Film mal einen eigenen Thread spendiert. LG Alfa Romea

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Hi!


    Da ab 25. Dezember die neue Verfilmung der Buddenbrooks in die Kinos kommt und sich den bestimmt viele Leseratten anschauen werden, eröffne ich hier schon mal einen Diskussionsthread dazu.


    Hier gehts zur Website des Filmes. Es gibt auch ein Buch zum Film, erschienen im Fischer Verlag.


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    Buch24.de

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    Das Buch wurde mir vom Verlag zugeschickt und ich habe es durchgeblättert. Es enthält sehr viele Bilder vom Filmdreh und aus dem Film. Der Text erinnert an ein Notizbuch, das während des Filmdrehs entstanden ist. Einerseits wird auf die Geschichte der Buddenbrooks eingegangen, andrerseits kommen auch die Schauspieler und der Regisseur zu Wort. Sie erzählen über die Figuren, die sie spielen und über die Dreharbeiten zum Film. Ich habe es noch nicht gelesen, nur durchgeblättert. Der Untertitel "Ein Filmbuch von Heinrich Breloer" trifft den Inhalt meiner Meinung gut. Es ist vor allem ein Buch für Film- und Buddenbrooks-Fans.


    :winken:


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich bin wirklich sehr gespannt auf den Film. Das er werkstreu ist, setzte ich jetzt einfach mal voraus. Das Buch habe ich vor ein paar Jahren gelesen und ich war ziemlich begeistert davon.

    Liebe Grüße

    SheRaven

  • Ich werd mir den Film mit einer Freundin zusammen anschauen, mit der ich zur Zeit auch ein Seminar zu Thomas Mann besuche.
    Das Buch liegt hier und wartet darauf von mir gelesen zu werden. Also werd ich wahrscheinlich grad mitten in der Geschichte sein, wenn ich mir den Film anschauen werde. Bin auch schon total gespannt, auf das Buch wie auf den Film :)

  • Ich wage mal als Erster den Schritt aus der Reihe der Erbsenzähler und werfe ein, dass Film und Buch lediglich "Buddenbrooks" heißen, ohne vorangestelltes "Die". :belehr: :breitgrins:


    Und da ich selbst auch mal wissen wollte, warum das so ist, habe ich ein wenig im Netz gestöbert und bin auf einen Brief Thomas Manns aus dem Jahr 1950 an einen Stockholmer Architekten namens Heinrich von Buddenbrock (sic!) gestoßen:


    Zitat

    "Mein Jugendroman heißt ,Buddenbrooks' , nicht ,Die Buddenbrooks'. Ich würde den Artikel nur einem adeligen Namen, keinem bürgerlichen gegeben haben. (Fontane: ,Die Poggenpuhls'). Zu Ihrem Geschlecht hat das Buch keinerlei Beziehungen. Ich suchte damals nach einem niederdeutsch lautenden Namen, der dabei nicht wie die meisten anderen (,Klöterjahn') komisch wirken sollte. Der Name Buddenbrook (Bedeutung: ein niederes, flaches Moorland) schien mir passend. Der Name soll bürgerlich vorkommen. Es gibt aber wohl auch adelige ,von Buddenbrook', denn ich erinnere mich bestimmt, bei Fontane, möglicherweise im ,Stechlin', einen Herrn von Buddenbrook (nicht ,brack') gefunden zu haben. In vorzüglicher Hochachtung Ihr sehr ergebener Thomas Mann"


    Quelle: DIE ZEIT, 07.05.1976 Nr. 20
    (Ich habe zwei kleinere Fehler korrigiert, die offenbar die Texterkennungssoftware beim Scan des alten Artikels produziert hat. Die ZEIT scheint sie übersehen zu haben...)

  • Hallo,


    ich freue mich auch schon auf den Film. Allerdings möchte ich eigentlich unbedingt noch vor dem Anschauen das Buch lesen. Und da ich vermutlich sowieso niemanden finden werde, der mit mir in diesen Film ins Kino geht, werde ich wohl auf die DVD warten und habe noch ein bisschen Zeit zum Lesen :smile: Dennoch bin ich schon neugierig, wie die Meinungen zum Film sind!


    MacOss: Danke für die Info zum Artikel, das war mir vollkommen neu. Ich glaube, ich habe bislang auch immer von "den" Buddenbrooks gesprochen.


    Viele Grüße
    eowyn


  • Ich wage mal als Erster den Schritt aus der Reihe der Erbsenzähler und werfe ein, dass Film und Buch lediglich "Buddenbrooks" heißen, ohne vorangestelltes "Die". :belehr: :breitgrins:


    Ich habs korrigiert, danke für den Hinweis. :smile:


    Und noch was: Ich habe den Film heute Morgen gesehen (jaja, die Damen und Herren von der Presse dürfen halt immer ein bisschen früher gucken) und fand ihn sehr gut. Er ist wirklich nahe an der Buchvorlage, auch wenn einige wenige Dinge weggelassen oder modifiziert werden mussten. Die Besetzung ist sehr gut, die Schauspieler machen durchs Band gute bis sehr gute Arbeit, die Kostüme sind einfach umwerfend und auch über Musik und die ganze Filmatmosphäre kann ich nichts Schlechtes sagen. Zweieinhalb Stunden lang ist der Film geworden, aber langweilig wird er nie - auch wenn man die Geschichte schon kennt.


    Meine Empfehlung: Wer "Buddenbrooks" mag, sollte sich diesen Film ansehen und je nach Stimmungslage auch noch ein paar Taschentücher einpacken. Ein schöner Film, der ein grosses Werk so auf die Leinwand bringt, wie es sein sollte.


    Dafür gibts jetzt keine fünf Ratten, dafür fünf von denen:


    :popcorn: :popcorn: :popcorn: :popcorn: :popcorn:


    :smile:


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Da ich in Lübeck zur Schule gehe, wird sich morgen der gesamte 13. Jahrgang "Buddenbrooks" im Stadtkino ansehen. Den gesamten Vormittag über wird es dort Schülervorstellungen geben und unsere beginnt schon um 8:30 Uhr :rollen: so früh war ich noch nie im Kino. Mal sehen wie der Film wird, die Vorschau fand ich schon mal sehr viel versprechen, aber obwohl ich auch Lübeck bzw Umgebung komme, habe ich das Buch nie gelesen. :zahnschmerzen:

    [color=slategrey][size=8pt]Bücher müssen schwer sein, weil die ganze Welt in ihnen steckt [/size][size=7pt]- Tintenherz<br /> :leserin:<br />[color=darkorchid][size=7pt] <br />Erich Kästner - Als ich ein kleine

  • Ich gehe auch in der Marzipanstadt zur Schule und habe den Film dementsprechend mit meinem Jahrgang schon gesehen. Und mir hat er sehr gut gefallen, besser als ich erwartet hatte. Die Darsteller waren überzeugend, die Kulissen sehr authentisch ( was man noch höher einschätzt, wenn man in Lübeck wohnt und weiß, was für Verschleierungsmechanismen da bisweilen notwendig sein ). Einziger Kritikpunkt wäre vielleicht, dass manche Szenen aufgrund der Kürzung etwas unzusammenhängend erscheinen, aber das werden ja dann sicher einige noch selbst erleben, wenn sie den Film ansehen. Und was das Wichtigste für mich ist : Der Film hat mein Interesse an dem Buch geweckt, sodass ich es mir sicherlich bald zulegen werde.

  • Hi,


    ich will den Film auch unbedingt sehen. Das Buch ist schon länger auf meiner noch zu Lesen-Liste. Ich werde mir wohl erst den Film anschauen und dann das Buch lesen.


    Grüße Ciriana

    Was wäre mein Leben ohne Bücher? Einfach nur leer. <br /><br />Zu viele Bücher, die ich lesen möchte und zu wenig Zeit, sie alle zu lesen.

  • 'n Abend! :winken:


    Ich habe mir den Film gestern im Kino angeschaut und fand ihn sehr gut. Obwohl man das ja nie richtig einschätzen kann, wenn man das Buch nicht gelesen hat, finde ich. Die Schauspieler fand ich allesamt sehr authentisch, die Kulisse war optisch einfach ein Traum und das ganze norddeutsche Flair kam sehr gut rüber. Trotz der 2 1/2 Stunden Spielzeit wurde es kein bisschen langatmig. Am Ende hätte ich der Tony aber schon einen Mann gegönnt. :zwinker:

  • Interessant, dass Ihr den Film bislang alle gut fandet, denn in der Zeit hab ich einen richtig heftigen Verriss mit dem bezeichnenden Titel "Der Untergang der Buddenbrooks" gelesen. Da war die Rede davon, dass Breloer in seiner Eile und Nacherzählungswahn die Dialoge nur so runterhaspeln würde und mit diesen beiden Herangehensweisen überhaupt großen Schaden am Film anrichte und er außerdem wichtige Stilelemente Manns weglasse, wie etwa die stereotypen Wiederholungen.


    Dass so etwas bei Literaturverfilmungen schnell mal vorkommt ist vielleicht üblich, deswegen aber wahrscheinlich nicht unbedingt weniger ungünstig und gerade bei solchen Verfilmungen wahrscheinlich recht nervig.

  • Ich habe den Film ja schon vor über einer Woche gesehen und fand ihn eigentlich auch sehr gut.
    Natürlich ist mir als "fast" Lübeckerin aufgefallen, wie sehr zusammen geschnitten die Filmsequenzen aus der Lübecker- Allstadt teilweise sind und wie sehr man sich darum bemüht neuere Dinge zu verdecken. Ich kannte sogar einige Schausteller, die Magd z.B. ist Schauspielerin bei uns im Lübecker Theater und mein Onkel hat auch mitgespielt. Leider konnte ich ihn nicht entdecken. :sauer: Iris Berben als Bethsy Buddenbrook hatte irgendwie kaum etwas zu sagen, und wenn dann, dann immer das Selbe.
    Da ich das Buch nicht gelesen habe, kann ich Film und Buch leider nicht miteinander vergleichen. Zum Schluss hätte ich mir aber, genau wie Hildegunst gewünscht, das Morton wieder aufgetaucht wäre. Er hätte gut zu Tony gepasst. :zwinker:

    [color=slategrey][size=8pt]Bücher müssen schwer sein, weil die ganze Welt in ihnen steckt [/size][size=7pt]- Tintenherz<br /> :leserin:<br />[color=darkorchid][size=7pt] <br />Erich Kästner - Als ich ein kleine

  • Ich habe den Film auch schon gesehen! :klatschen:
    Die komplette Oberstufe und die 10er unserer Schule waren am 18. Dezember in einer Sondervorführung im Kino. Das war super!
    Wohl als fast einzige in diesem riesen Kinosaal habe ich den Film auch richtig gemocht. Leider hatte ich bisher noch nicht das Vergnügen das Buch selber zu lesen. Werde ich wohl langsam mal in Angriff nehmen müssen.
    Leider zieht sich der Film zum Schluss, obwohl es auch einfach an meinem schrecklichen Hunger gelegen haben könnte.
    An der Tatsache, dass der Arzt (hieß er Morton? Ich erinnere mich gar nicht mehr...) nicht mehr aufgetaucht ist, sieht man, dass es kein Hollywood-Film ist! Fand ich super! :breitgrins:


  • Da war die Rede davon, dass Breloer in seiner Eile und Nacherzählungswahn die Dialoge nur so runterhaspeln würde und mit diesen beiden Herangehensweisen überhaupt großen Schaden am Film anrichte und er außerdem wichtige Stilelemente Manns weglasse, wie etwa die stereotypen Wiederholungen.


    Das kann man durchaus kritisieren, ganz falsch ist dieser Vorwurf nicht. Allerdings scheint mir der Kritiker allzu gnadenlos, da Breloer fürs Format "Kino" gar nichts anderes übrig blieb. Mit 146 Minuten Laufzeit ist der Film recht lang geraten, der durchschnittliche Kinofilm ist 30 bis 40 Minuten kürzer. Und in der Zeitspanne die Story der Buddenbrooks erzählen zu wollen, ist sehr schwierig, es ist von vornherein klar, dass vieles weggelassen oder gestrafft werden muss.
    Und literarische Stilelemente in einen Film einzubringen ist gleich nochmal schwieriger, da die beiden Medien schlicht ganz anders funktionieren. Grade das Beispiel der stereotypen Wiederholungen: Funktioniert im Film fast nur über die Sprache und wenn Schauspieler ständig dasselbe sagen, wirkt das langweilig und fantasielos. Allerdings sieht man an Catharinas Posting, dass der Kritiker wohl nicht gut aufgepasst hat:



    Iris Berben als Bethsy Buddenbrook hatte irgendwie kaum etwas zu sagen, und wenn dann, dann immer das Selbe.


    :breitgrins:


    Stimmt übrigens... Was sich auch wie ein roter Faden durch den Film zieht, ist die Tatsache, dass sich grosse Veränderungen immer an Festen ankünden. Auch eine Form von stereotyper Wiederholung beim Film... Der Herr Kritiker hätte mal besser aufgepasst im Film und/oder sich die Presseunterlagen von den Kollegen im Filmressort geborgt. (Ich gehe aufgrund der Vorwürfe mal davon aus, dass der Kritiker sonst keine Filme bespricht, sondern im Bereich Literatur tätig ist. Korrigiert mich, falls ich mich irre.)

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • In unserer Zeitung wurde der Film auch total verrissen - übrigens wurden da die ständigen Wiederholungen kritisiert :rollen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen