Alicia Kozameh - Schritte unter Wasser

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    Alicia Kozameh
    Schritte unter Wasser
    Roman
    Originaltitel: Pasos bajo el agua
    Originalverlag: Contrapunto
    Aus dem argentinischen Spanisch von Erna Pfeiffer
    Gebunden, 178 Seiten
    ISBN-10: 3852860695
    Verlag: Milena (Wien)
    Erscheinungstermin: 1987 (Original), 1999 (dt. Übersetzung)




    Der erste Roman der Argentinierin Alicia Kozameh. Für das fünfte Kapitel des Buches erhielt sie 1986 den Premio Crisis. Schritte unter Wasser erschien (im Original) ein Jahr später. Es enthält die Erinnerungen Kozamehs aus der Zeit als politische Gefangene. Rund ein halbes Jahr vor dem Militärputsch, der die Militärjunta unter General Videla etablierte, wurde sie als politische Widerstandskämpferin verhaftet und bis 1978 interniert. Sie wurde weiter überwacht, musste sich täglich bei der Polizei melden, erhielt 1980 ein Visum zur Ausreise nach Mexiko. Heute lebt sie in Los Angeles.


    Die Erzählung beginnt mit dem Besuch der Hauptfigur Sara bei ihren Eltern, kurz nach der Haftentlassung. Sie fühlt sich nicht frei, sondern auf der Flucht.
    Dann, aus Los Angeles, wechselt sie Briefe mit einer Freundin, die im französischen Exil lebt. Es geht vor allem um die Verhaftung, die ersten Stunden im Gefängnis.


    Saras Lebensgefährte Hugo wurde mit ihr zusammen festgenommen. Der Polizist, der Sara später überwacht, trägt die Jacke Hugos. Wie befreit man sich in der angeblichen Freiheit von Demütigungen und Angst? Sara verliebt sich später in den Freund ihrer Freundin, während Hugo noch in Gefangenschaft ist. Wie wird man mit einem derartigen emotionalen Dilemma fertig?


    Jedem Kapitel hat Kozameh ein Motto vorangestellt, das mit Bewegung zu tun hat. Gerahmt von: „Ich bleibe stehen. Ich gehe, bleibe stehen.“ und „Ich gehe. Bleibe stehen: Gehe.“ sind dies z.B. „Die Schuhe gehen von allein.“, „Die Augen sehen: sie gehen.“


    Schritte unter Wasser wirkt in Teilen wie eine Reihung von Erinnerungen, schriftlich fixierte Oral History, durchsetzt mit Informationen aus Dokumenten. Erzählerische Perspektivwechsel zwischen der ersten und dritten Person dienen dem Wechsel zwischen Nähe und Entfernung zum Erzählten, das nahezu frei von Dramatik und sehr zurückgenommen vermittelt wird.


    Schritte unter Wasser ist als literarischer Text ein Beitrag zur Bewahrung von Erinnerung, zur Fixierung individueller und nationaler Vergangenheit.

    Einmal editiert, zuletzt von mohan ()