J.-L. Fetjaine - Vor der Elfendämmerung

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 9.739 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Anyu.

  • Das Schwert Caledfwch kennen wir unter dem Namen Excalibur, und mir hat die Idee gefallen mit dieser Geschichte Elfen, Zwerge und andere Wesen zu verbinden. Den Schreibstil mag ich sehr, lässt sich auch flüssig lesen.


    Leider gibt es auch einiges was mir negativ aufgefallen ist. Im Prolog wird das Ende quasi schon vorweggenommen, da angedeutet wird das die Elfen verschwunden sind. Schon mal ein trauriger Spannungskiller... Dann werden die Charaktere nur oberflächlich beschrieben, zwar sehr genaue Beschreibung des Äußeren aber meistens ohne Hintergrund der Person und die Beweggründe fehlen auch oft. Ich konnte dadurch keine nähere Bindung aufbauen, war nicht einmal traurig als einige Personen gestorben sind. Was mich zum nächsten Punkt bringt... Es wird reichlich gestorben, von der Expedition überleben nur 3 Personen (von 9), in den ersten hundert Seiten gibt es schon zwei Tote. Und bei der Beschreibung der Kämpfe "spritzt" oft Blut und auch Gedärme...


    Das erste Buch hab ich gelesen, und den zweiten Teil angefangen. Da der aber so weiter ging, hab ich dann abgebrochen und alle drei Teile bei buchticket reingestellt.

  • Ich lese den ersten Teil der Triologie gerade mit der Leserunde. Mir gefällt es sehr gut. Es erinnert sehr an Tolkien, aber auch an die Artussage.
    Es ist schon düster und auch an einigen Stellen brutal, aber sind das der Herr der Ringe oder andere Fantasyromane nicht auch?


    Ich kann es nur empfehlen. :sonne:

  • So, nun habe ich alle 3 Bände fertig gelesen und kann sie nur wärmstens empfehlen. :bang:
    Obwohl es eher in Richtung Mittelalterroman und Artussage geht und weniger Fantasy. Es kommen zwar viele Wesen aus der Fantasywelt vor: Dämonen, Elfen, Zwerge und Goblins, aber im Mittelpunkt steht die Vorgeschichte zur Sage um Artus.
    Es hat auch wesentlich weniger Längen als Der Herr der Ringe und ein spannendes Erlebnis reiht sich an das nächste.


    Gruß
    Germa

  • Hallo!


    Ich habe das Buch gestern beendet und habe mir leider mehr davon versprochen. :sauer: Die Geschichte ließ sich ganz flott runterlesen, das ist aber auch fast das einzig Positive, was ich anführen kann. Dagegen gibt es viele Sachen, die mich genervt haben und die teilweise auch schon angesprochen wurden. Die Handlung ist ein halbgarer Mix aus Herr der Ringe und der Artus-Sage, also ziemlich vorausschaubar (außerdem wird bei meiner Ausgabe im Klappentext auch noch das Ende verraten :grmpf:). Es gibt einen Bösewicht, der natürlich soo böse ist, dass man seinen Namen nicht nennen darf (das hat mich wiederum an Harry Potter erinnert..). Es vergehen kaum ein paar Seiten, in denen nicht gemetzelt oder gemeuchelt wird und dabei ist in der Geschichte noch nicht mal offiziell Krieg. Es wird also nicht mit spritzendem Blut und abgehackten Körperteilen gespart. Ich bin kein Kind von Traurigkeit, aber das war mir doch zuviel, zumal die meisten Gemetzel für mich überhaupt keinen Sinn hatten (ich meine auf die Geschichte bezogen, Gemetzel allgemein haben ja keinen Sinn).


    Ein weiterer Nervfaktor waren Ausdrücke und Formulierungen, die sich ständig wiederholt haben. Da wären z.B. die schon erwähnten langen Schenkel von Königin Lliane oder der Satz "Der Schweiß rannte ihm/ihr in Bächen die/den (Körperteil hier einsetzen) hinunter". Boah, ich weiß nicht, wie oft ich diesen Satz gelesen habe. :rollen:


    Gut fand ich dagegen, dass es keinen strahlenden Helden gab. Jeder hatte so seine Macken, ob Elf, Mensch, Gnom oder Zwerg. Trotzdem konnt ich mich in die Figuren überhaupt nicht hineinversetzen, ich fand niemanden so sympathisch, dass ich mit ihm/ihr mitgefiebert hätte. Auch die aufkeimende Liebe zwischen Lliane und Uther hat mich ziemlich kalt gelassen. Am spannendsten fand ich da noch die Fahrt über den Sumpf. Da konnte ich wenigstens etwas mitleiden.


    Je mehr ich schreibe, desto weniger Ratten möchte ich vergeben. Ich denke, es werden höchstens
    1ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Fazit: Die zwei Folgebände werde ich mir auf jeden Fall sparen. Es gibt definitiv bessere Fantasy.

  • Inhalt: Die drei „freien Völker“ der Elfen, Zwerge und Menschen halten die Dämonen in Schach, aber jedem dieser vier ist ein Artefakt anvertraut. Dieses Gleichgewicht gerät ins Wanken, als den Zwegen das Schwert Caledfwch gestohlen und Troïn, König unter dem Schwarzen Berg, ermordet wird. Der Verlust des Schwertes wird geheim gehalten, stattdessen wird ein anderer, damit zusammenhängender, Diebstahl als Aufhänger in Verbindung mit dem Mord für das Einberufen des großen Rates zum Anlaß genommen. Dort wird nach kurzen Beratungen eine gemischte Truppe zusammengestellt, die den (tatsächlichen oder vermeintlichen) elfischen Mörder des Zwergenkönig stellen und vor den Rat bringen soll. Die Reise wird gefährlich, weil sie in die Sümpfe und vielleicht sogar die Schwarzen Marken führen wird ...



    Meine Meinung: So weit, so bekannt. Die ganze Anlage der Geschichte mit der Aufgabe und der Zusammenstellung der Gruppe ist schon einfach nur platt abgekupfert wie die meisten anderen verwendeten Elemente auch. Das einzig wirklich Eigenständige, das mir aufgefallen ist, war die doch eher ungewöhnliche bläuliche Hautfarbe der Hohen Elfen. Das Sammelsurium bekannter Fantasy-Elemente wurde dann gut mit der Artus-Sage durchgerührt und damit zwischen beidem eine Verbindung gebastelt wird, läßt Fetjaine die Elfen eine vom Walisischen inspirierter Sprache sprechen, das gibt ja außerdem wegen der schönen Konsonantenfolgen so einen exotischen Touch. Die Handlung war erstens reichlich vorhersehbar und ohne Spannungsbogen und zweitens entschieden zu blutig, ohne – da muß ich Cuddles recht geben – daß aus dem Kontext der Erzählung eine Notwendigkeit oder ein Sinn dafür deutlich geworden wäre. So machte es eher den Eindruck, als hätte der Autor zuviel Splatter-Filme gesehen.


    Die Charaktere waren auch nicht besonders interessant, worin jeweils die Motivation für ihre Handlungen bestand, wurde mir nicht klar (außer vielleicht bei Zwerg Rogor, der einen Grund hatte). Trotz (oder wegen?) der detaillierten Beschreibung nahezu sämtlicher Körperregionen besonders eines ausgewählten Kreises innerhalb der für die Reise ausgewählten Truppe blieben die Figuren daher für mich durch die Bank blaß. Und sprachlich kam der Roman nun auch nicht gerade als Offenbarung daher, im Gegenteil. Fazit: Kann man lesen, wenn man nichts anderes greifbar hat oder so ein Buch dummerweise auf eine SLW-Liste gesetzt hat, sonst kann man's auch getrost bleiben lassen.


    1ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: (letztere gibt's für die blauen Elfen)


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Also mir haben die Bücher gut gefallen.Habe alle 3 auch sehr schnell gelesen,langweilig fand ich nichts.Ich habe die Club Ausgabe damals gekauft.Werde die Bücher auf jedenfall irgendwann nochmal lesen.

  • Ein weiterer Nervfaktor waren Ausdrücke und Formulierungen, die sich ständig wiederholt haben. Da wären z.B. die schon erwähnten langen Schenkel von Königin Lliane oder der Satz "Der Schweiß rannte ihm/ihr in Bächen die/den (Körperteil hier einsetzen) hinunter". Boah, ich weiß nicht, wie oft ich diesen Satz gelesen habe. :rollen:


    Wirklich genau so? Ich stelle mir's geradezu kuschlig vor: "Der Schweiss rannte ihm in Bächen (Strömen?) die linke Pobacke hinunter und nach einer kurzen Verschnaufspause und ein paar Stretching-Übungen ging's in gemächlicherem Tempo die rechte wieder hinauf." ...


    scnr

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Wirklich genau so? Ich stelle mir's geradezu kuschlig vor: "Der Schweiss rannte ihm in Bächen (Strömen?) die linke Pobacke hinunter und nach einer kurzen Verschnaufspause und ein paar Stretching-Übungen ging's in gemächlicherem Tempo die rechte wieder hinauf." ...


    :breitgrins:


    Wenn es so gewesen wäre, hätte es zumindest einen gewissen Unterhaltungswert gehabt. :breitgrins:

  • Wenn es so gewesen wäre, hätte es zumindest einen gewissen Unterhaltungswert gehabt. :breitgrins:


    Besonders die Stretching-Übungen, gelle :lachen: ? Aber sind für solches nicht die Hailänder zuständig?

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich bin zwar schon seit ein paar Tagen mit dem Buch fertig, und doch habe ich länger darüber nachdenken müssen, was ich genau schreiben kann und will.


    Gerade am Anfang fand ich das Buch nicht besonders gut geschrieben. Es kam wenig Stimmung auf, die Geschichte hatte es schwer mich zu fesseln und da wurde im Gesamten kaum besser, auch wenn ich im Nachhinein sagen muss, dass ich Szenen gefunden habe, die ich im Gedächtnis behalten habe. Sprachlich es das Buch auf keinen Falle iens von denen, die man gelesen haben muss - im Gegenteil. Es werden Wendungen bis zum Erbrechen wiederholt und Dinge dauernd betont, die nicht betont werden müssen. Lliane Beine sind so oft beschrieben worden, dass ich sie ihr nach dem dritten mal schon abschlagen wollte.
    Ansonsten zeigen die Charaktere allesamt Eigenheiten, die sie kennzeichnen, leider wird genau auf diese oft zu wenig eingegangen, dafür jedoch umso mehr auf das Äußere.


    Was ich jedoch oftmals als angenehm empfand waren die Beschreibungen von Räumen und Landschaften, welche ich mir zumindest gut vorstellen konnte.


    Was die Handlung geht wird schnell klar, dass es sich um einen Mischmasch aus der Arthussage, den Avalonlegenden und >Herr der Ringe< (J.R.R.Tolkin) handelt. Meist fällte es auch auf, nur an wenigen Stellen ist es so gut verarbeitet, dass es mir gefallen hat.
    Aber gerade mit Blick auf die Beziehungen unter den drei freien Völkern ergibt sich nichts neues, beim Blick auf jedes Einzelne sind es winzig kleine Dinge, die dieses Buch von anderen unterscheiden.


    Alles in allem kann ich mich dem hier schon geschriebenen nur anschließen - es ist ein Versuch einem Breit getretenen Stoff neue Formen zu verleihen, der jedoch in den Ansätzen gescheitert ist.
    Letzten Endes habe ich aber auch andere Kritiken gehört, und es bleibt jedem selbst überlassen, ob er es mag oder nicht.


    1ratten