Sam Savage - Firmin - Ein Rattenleben

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  • Meine Meinung


    Zunächst ein paar Gedanken zum Cover und dem Rough Cut.
    Das Cover hat mir von Anfang an gefallen, mit der Ratte Firmin darauf, der ein Buch liest. Er sieht sehr liebevoll gezeichnet aus und wenn man das Buch gelesen hat, passt die Figur auch super zu Firmin.
    Dem Rough Cut stand ich zunächst etwas kritisch gegenüber. Doch auch das passt nach Lesen des Buches eigentlich gut zur Geschichte. Man kann sich regelrecht vorstellen, wie der kleine Firmin die Seitenränder angeknabbert hat und sie deswegen ungleich sind.
    Und da beginnt auch die Geschichte um Firmin. Firmin ist ein Rattenkind mit 12 Geschwistern, dessen Mutter, von Firmin Mam genannt, ihre Kleinen im Keller einer Buchhandlung zur Welt bringt und sie dort auch mehr oder weniger aufzieht, oder sie sich selbst überlässt. Denn sie hat es die meiste Zeit mehr auf Nahrungsbeschaffung (für sich selbst) abgesehen. Auch seine Geschwister kümmern sich nicht um Firmins Überleben: da die Mutter nur 12 Zitzen für 13 Babys hat, ist Firmin als der Kleinste und körperlich Schwächste klar benachteiligt und versucht sich, anders über Wasser zu halten: Er frisst die Bücher um ihn herum. Doch eines Tages entdeckt er die Funktion der Bücher und beginnt, sie zu lesen...
    Schnell ist Firmin auf sich allein gestellt, als seine Mutter und Geschwister ihn nacheinander verlassen.
    Ob sich die Liebe zum Buchhändler Norman erfüllen lässt, wie sich die Freundschaft zu Hausbewohner Jerry entwickelt und was Firmin mit seinem Bücherwissen anstellt, lest selbst...


    Besonders gefallen haben mir die Lebensweisheiten Firmins. Als Firmin seine Leidenschaft für Literatur entdeckt, fällt ihm schnell auf, dass "Nichts den Lebensmut so effektiv schmälert wie eine lebhafte Fantasie" (S. 53) und auch die "literarische Bildung den Nutzen hat, die Ahnung drohenden Unheils zu vermitteln" (S. 53). Durch das Lesen sieht Firmin die Welt anders als seine Artgenossen.
    Firmins Tagebuch ist teilweise sehr zynisch geschrieben, an einer Stelle bezeichnet sich Firmin selbst auch als zynisch. Er sieht sich auch anderen, besonders Ratten, oft überlegen durch sein Wissen.
    Trotzdem fand ich ihn sehr sympathisch und am Ende war ich fast traurig, dass Firmin so ganz allein, verlassen von Norman und Jerry, stirbt. Doch so ist es eben als Ratte. Trotz seines lebenlangen Strebens, wie ein Mensch mit schönen Frauen (nicht nur) tanzen zu können, mit selbigen zu kommunizieren oder einfach wahrgenommen zu werden, wenn Firmin eine äußerst außergewöhnliche Ratte ist, deswegen auch ein Außenseiter, muss er sterben wie andere Ratten auch.
    Alles in allem ein schönes Buch, in sich stimmig. Besonders schön sind die Stellen, in denen Norman, Jerry und die "Hübschen" vorkommen.


    Und zum Schluss noch ein Zitat, das irgendwie perfekt auf Firmin passt:
    "Wenn man einsam ist, dann hilft es, glaube ich, ein wenig verrückt zu sein, solange man es nicht übertreibt. Zumindest ist das meine Taktik." (S. 160)


    4ratten

  • Hier nun auch meine


    Rezension
    Die Geschichte von Firmin, tragischer Held des Romans, beginnt im Keller einer Bostoner Buchhandlung. Als Schwächster des Wurfes kommt er bei der Nahrungsaufnahme stets zu kurz und entgeht dem Hungertod nur knapp, indem er beginnt, die Bücher in den Regalen anzuknabbern und Papier zu fressen. Bald jedoch entdeckt er, dass Bücher auch geistige Nahrung sind und liest sich durch die gesamte Weltliteratur…


    Für Menschen, die gerne und viel lesen, dürften allein schon das Setting in der Buchhandlung und die vielen Anspielungen auf bekannte Romane Anreiz sein, dieses Buch zu kaufen. Hinzu kommt die originelle Idee, eine Ratte ihre Lebensgeschichte erzählen zu lassen.
    Firmin ist aber nicht nur eine - im wahrsten Sinne des Wortes - Leseratte. Das gewitzte Kerlchen betrachtet sich selbst als „äußerst zynisches, einigermaßen niederträchtiges und melancholisches Genie“. Schon früh wird deutlich, dass er sich von seinen Artgenossen abhebt und später auch bewusst distanziert. Weil sein eigenes Leben ihm naturgegeben nicht viel bietet, flüchtet er sich immer mehr in die Welt der Literatur, verliert sich in Tagträumen und unternimmt verzweifelte Versuche, Kontakt zu Menschen aufzunehmen, denen er sich aber tragischerweise einfach nicht verständlich machen kann.


    Aufgrund des flüssigen, selbstironischen Schreibstils lässt sich das Buch angenehm und zügig lesen und obwohl die Erzählung zu Beginn nicht gerade stringent ist und Firmin einige kleinere Exkurse unternimmt, hat man sich schnell in die Geschichte eingefunden.
    Leider ist das Buch jedoch sehr handlungsarm. Die wenigen Wendungen sind voraussehbar und auch das Ende vermag kaum zu überraschen. Auch philosophische und gesellschaftskritische Ansätze bleiben leider nur sehr oberflächlich, sodass das Buch insgesamt – nicht nur vom Umfang her- reichlich dünn wirkt.
    Außerdem fand ich sehr schade, dass Firmin sich weniger aus Liebe den Büchern zuwendet, sondern vielmehr aus der Not heraus. Sein Schicksal ist zwar sehr traurig, hat mich aber nur selten wirklich berühren können.


    Dafür ist die Aufmachung des Romans sehr gelungen. Der Schutzumschlag wirkt alt und rissig, die Seiten sind etwas dunkler als gewohnt und der Seitenschnitt ist dank Rough Cuts ungleichmäßig gefasst, sodass es beinahe so aussieht, als hätte Firmin daran geknabbert.


    FAZIT: Leider können die ausgefallene Idee und die niveauvolle Sprache das Fehlen einer ordentlichen Spannungskurve nicht völlig ausgleichen, sodass ich insgesamt eher enttäuscht bin und nur 3ratten vergebe.

  • Meine Rezension:
    In „Firmin- Ein Rattenleben“ von Sam Savage handelt von der Ratte Firmin, welche in einer Bibliothek lebt und sich von Büchern ernährt. Während er auf der Suche nach dem nächsten köstlichen Buch ist, liest er fast alles was ihm unter die Pfoten gerät. Firmins Intellekt wird natürlich immer größer und schon bald stört es dem Nager fast gar nicht mehr, dass er die kleinste und schwächste Ratte aus seinem Wurf war.
    Der Autor genoss laut seines Lebenslaufs ein abwechslungsreiches Leben und scheint mit einiger Intelligenz gesegnet worden zu sein- und genau das war auch mein Eindruck von seinem Werk über die kleine charmante Ratte Firmin.
    Die Erwähnung zahlreicher Klassiker der Literatur und die verdeutlichte Weltanschauung sind tiefsinnig und intelligent zum Ausdruck gebracht wurden.
    Der Roman ist leicht zu lesen wenn man sich erstmal in die Welt von Firmin eingefunden hat, und ist dennoch keine leichte, nur unterhaltende, Lektüre sondern bewegt den Leser zum nachdenken und erinnert gleichzeitig an Werke, welche man selbst gelesen hat oder noch lesen sollte. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und gespickt mir zahlreichen Zitaten aus der Weltliteratur.
    Die verwendeten Zitate aus anderen Büchern sind sehr gut ausgewählt und passen gut zu der Geschichte.
    Besonders gefallen hat mir neben den Inhalt des Romans auch das Cover. Das Cover kann man nur als besonders gut gelungen bezeichnen, die Ratte sieht nach einer echten Charakterratte aus und wirkt genau so, wie ich mir Firmin vorgestellt habe.
    Insgesamt ein nettes, außergewöhnliches Buch, welches besonders Bücherliebhaber begeistern könnte!
    Wertung:
    9 von 10 Punkten

  • Da ich Bücher mit tierischen Protagonisten normalerweise nicht mag, bin ich schon mit gemischten Gefühlen an die Leseprobe gegangen und nach Lektüre des gesamten Buches hat sich mein Eindruck leider bestätigt:


    Ist das Buch anfangs noch interessant geschrieben und macht neugierig auf den Verlauf der Geschichte, plätschert es so nach und nach ohne Spannung oder nennenswerten Ereignissen vor sich hin und verbreitet Langeweile pur. Streckenweise musste ich mich zwingen weiterzulesen und hätte ich nicht eine Rezi zu diesem Buch schreiben müssen, hätte ich es wahrscheinlich auch weggelegt.
    Zu häufig schweift der Autor in meinen Augen zu uninteressanten Details ab, manchmal hatte ich das Gefühl, er müsse sein philosophisches Wissen noch irgendwo unterbringen.
    Außerdem war mir Firmin zu menschlich dargestellt. Fand ich z.B. die anfängliche Beschreibung von Firmins Trieb und dem Drang seine eigenen Schwester zu bespringen gelungen dargestellt, gefielt mir Idee, dass er ein Pornokino besucht um sich Frauen anzusehen überhaupt nicht.
    Die Idee, Zitate und Anspielungen aus anderen Büchern unterzubringen finde ich normalerweise gut, aber es gibt andere Bücher in denen das wesentlich gelungener gemacht wurde.
    DIe Aufmachung des Buches hat mir gut gefallen, das Cover ist schön gestaltet und an den Rough Cut kann man sich auch gewöhnen.


    Insgesamt hat mich das Buch enttäuscht, es war schlechter als ich anfangs erwartet hatte.


    2ratten

  • Sprache vs. Handlung


    Eine Ratte, die keine Ratte sein wollte, nimmt uns an die Hand, um uns ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Die Reise führt durch viele klassische Bücher, in einen sympathischen Buchladen, ein altes Kino inklusive Pornoaufführungen und in die Wohnung eines tierlieben, chaotischen Autors.
    Sam Savage begeistert durch seinen Humor, seinen schönen Beschreibungen und die einfachen, leicht lesbaren – aber dennoch intelligenten Sätzen.
    Er schafft es, dass man das Buch nicht langweilig findet und sich eine hohe Erwartungshaltung aufbaut.
    Am Ende versäumt er es aber einen zentralen Konflikt herauszuarbeiten um dadurch Spannung zu erzeugen. Die Geschichte plätschert vor sich hin, ohne, dass irgendetwas Aufregendes passiert.


    Ein Kompliment an die Sprache; an die Kreativität.
    Aber ein enttäuschtes Kopfschütteln, weil der klassische Aufbau eines Romans vollkommen außer Acht gelassen worden ist.
    Daher auch nur 2 Ratten:


    2ratten

    [glow=red,2,300]http://www.lillyberry.de[/glow] :schmetterling:<br /><br />[url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/14167.msg322477#msg322477] Mein SuB + Rezes

  • Meine Meinung


    In dem Roman erzählt die Ratte Firmin von ihrem Leben in einer Buchhandlung am Bostoner Scollay Square in den Sechziger Jahren. Das Leben meint es wirklich nicht gut mit ihm: Firmin ist von Geburt an kleiner und schwächer als seine Geschwister und bekommt daher von der Muttermilch auch am Wenigsten ab. So stillt er seinen Hunger mit dem Papier der vielen Büchern um ihn herum. Was anfänglich noch allein der Nahrungsaufnahme dient, wird bald zum Lebensinhalt: Firmin lernt nämlich lesen. Er liest alles, was er in die Hände – äh Pfoten – bekommen kann und so wird die Welt der Menschen zu seiner Welt. Die Anmerkungen über die gelesenen Werke machen Spaß. Man wird selbst an Bücher erinnert, die man kennt oder die man vielleicht schon immer mal lesen wollte. Da ist viel Ironie bei und bei einigen Spitzen (ich denke da zB an das Salatblatt, dass nach Jane Eyre schmeckte) musste ich laut lachen.


    Firmin träumt sich an alle die Orte und die Zeiten, von denen er liest: in seinen Träumen ist er Schriftsteller, Filmstar, Frauenschwarm. Und so kann er die Tatsache, dass er nun mal eine Ratte ist und eben kein Mensch, immer schwerer akzeptieren. Er führt ein einsames Leben: auf seine Artgenossen sieht er mit reichlich Arroganz herab, zu den Menschen findet er aber keinen Kontakt, die sehen eben nur eine Ratte. So wird das Buch immer melancholischer und die Stimmung immer düsterer. Bücher spielen eine immer geringere Rolle. Der Witz, der mir am Anfang so gefallen hat, verschwindet nahezu und vor allem der Schluss wirkt irgendwie abgehoben und lässt mich etwas unbefriedigt zurück.


    Insgesamt fand ich das Buch nicht schlecht, vor allem die Sprache hat mir sehr gut gefallen. Nicht so sehr mochte ich die Vermenschlichung der Ratte, das war mir etwas zu viel – eine Klavier spielende Ratte kann ich mir doch bei aller Intelligenz nicht vorstellen. Ich habe auch so ein bisschen das Gefühl, der Autor wollte partout eine Parabel über Menschlichkeit durchdrücken, aber das war mir etwas zu sehr mit dem Zaunpfahl gewunken.


    Ob ich weitere Bücher von Sam Savage lesen würde, weiß ich noch nicht – vielleicht ändert sich meine Meinung mit dem Zeitablauf noch etwas.


    3ratten

  • Memoiren einer Ratte


    Nach der Leseprobe dachte ich immer noch mehr an ein Kinderbuch, jetzt nach dem Lesen kann ich sagen, dass es das definitiv nicht ist. Die Sprache ist wirklich wunderschön, z.B. wird der für Firmin unterschiedliche Geschmack der Bücher mt dem unterschiedlichen Duft von Kaffee verglichen.
    Zum Inhalt wurde ja schon viel gesagt, das will ich nicht auch noch breit treten. Der Gedanke einer Ratte, die sich in die Menschen verliebt und selber -fast- ein Mensch wird ist neu. Man sollte keinen haarsträubenden Abenteuer erwarten, Firmin lebt wie vermutlich ein jeder von uns sein Leben einfach so dahin mit kleinen Höhen und Tiefen. Bis zum bitteren Ende.
    An der Aufmachung stört mich der Rough Cut, den ich bisher nur von englischsprachigen Büchern kenne. Aber vermutlich soll das Inhalt passen... wie von Ratten angefressen.
    Mein Fazit: Man kann das Buch einmal lesen, ein Muss ist es aber nicht


    3ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Manuela2205 ()

  • Warum dieses Buch bei manchen Lesern solche Begeisterung ausloest ist mir schleiherhaft. Meinen Geschmack konnte Firmin jedenfalls nicht treffen.


    Dies hat mehrere Gruende:


    Die Handlung: Welche Handlung?


    Es gibt schlichtweg keine. Kein wirklicher Roter Faden der mir zeigt was genau das Ganze ueberhaupt soll. Ich habe mich schon nach ein paar Seiten gelangweilt. Firmin spricht staendig irgendwelche Dinge an die mich nicht interessiert haben. Es soll lustig wirken ist meiner Meinung nach aber nur platt und ohne Tiefe. Irgendwann gingen mir die allzu gewollten Anspielungen auf Buecher gewaltig auf die Nerven. Es soll ein Buch fuer Literaturliebhaber sein, aber fuer mich liest es sich eher wie eines fuer jemanden der nur so tut als ob er die genannten Buecher wirklich gelesen hat. (In wirklichkeit zieren sie nur sein Buecherregal, wurden aber nie aufgeschlagen) Es ist eine Aneinanderreihung von dieversen Romantiteln und Autorennamen, aber ohne jede Leidenschaft dafuer.


    Firmin selbst: Arorrgant, eingebildet und absolut kein bisschen komisch


    Er wirkt nicht wie eine Ratte. Wenn er es nicht staendig erwaehnen wuerde, wuesste der Leser es gar nicht.


    Unsympathische Figuren koennen toll sein, aber nur dann wenn sie auch Substanz haben. Firmin hoert sich einfach nur gerne reden - mehr nicht.


    Ich liebe Buecher (auch einige der im Buch genannten) aber mit Firmin konnte ich mich einfach nicht identifizieren. Ihm nehme ich das Ganze einfach nicht ab. Meiner Meinung nach ist die Figure einfach schlecht ausgearbeitet .


    Der Sti: Er war platt, viel zu gewollt und moechtegern intellektuell.


    Die Aufmachung: setzte dem Ganzen noch die Kroenung auf...


    Was genau haben eigentlich alle immer mit Rough Cut? Ich finde es einfach nur haesslich... genau wie der Rest der Aufmachung viel zu gewollt.


    Alles in allem habe ich mit einem schlechten Buch meine Zeit verschwendet.


    1ratten

  • Ich war zwar bei der Leserunde nicht dabei, möchte aber trotzdem etwas dazu sagen, wenn ich darf:


    Firmin schaute mich vom Cover des Buchs an und hatte all meine Sympathien und mein Mitleid. Auch ohne vorher gewusst zu haben, dass er als 13. Junges seiner Rattenmutter vergeblich nach deren 13. Zitze suchte, wusste ich allein beim Anblick des Covers, um was für einen armen Wicht es sich handelte. Und wie gut doch der Zeichner die Beschreibung des Autors umgesetzt hat! Auch der Rough Cut könnte besser gar nicht zu einer Ratte passen, die sich in Ermangelung von Muttermilch von Büchern ernährt.
    Oberflächlich gesehen könnte ich mich an die vielen enttäuschten Rezensionen anhängen, die Dialoge und Handlungen vermissten. Genau das macht doch dieses Buch aus! Der arme Firmin ist in einem Rattenkörper gefangen, in dem er eben nicht sprechen, tanzen, schreiben,... kann, sondern ganz auf die Literatur, seine Gedanken und seine Träume zurück geworfen wird. Selbst sein Ausflug zum Park und sein Einzug ins Schuhkarton-Hotel wären aus meiner Sicht nicht nötig gewesen. Wer ein fröhliches Buch erwartet, wird enttäuscht. Mir bleibt das Lachen im Hals stecken, wenn Firmin von "Biblio-Bulimie" schreibt oder feststellt, dass er sich theoretisch zwar in Gebärdensprache verständigen könnte, aber mit seinem Rattenkörper nur "Auf Wiedersehen Reißverschluss" sagen kann. Wer sagt denn auch, dass ein Buch den Leser zum Lachen bringen soll? Ich bin fasziniert von der melancholischen, nachdenklichen und traurigen Stimmung, die so deutlich zeigt, wie sich Menschen verhalten, wenn alles verloren zu sein scheint: Wie also der Buchhändler zwar seinen Laden nicht schließt, aber den Staub nicht mehr wischt. Wie Menschen ihr letztes Geld in ein Pornokino tragen. Wie eine Feuerleiter zum Balkon und damit zum letzten Rest Freiheit wird. Sehr passend finde ich dabei, dass der Autor sein Buch im Boston der 1960er Jahre spielen lässt. Ich mag die bildreiche Sprache des Autors und habe Firmins Umgebung stets vor Augen. Ich liebe die vielen unterschiedlichen Bücher, die aus den Regalen geholt werden. Von den beiden Menschen in Firmins Leben könnte ich wahrscheinlich sogar ein Pantombild zeichnen. Und stets wartete ich gespannt darauf, zu erfahren, wie es denn diese traurige Ratte geschafft hat, ihre Memoiren zu Papier zu bringen. Firmin ist für mich eine ganz typische Leseratte, die trotz aller depressiven Phasen immer noch versucht, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Und seine Autobiografie war mir ein angenehmer Lesestoff.
    Wer allerdings ohnehin zu Depressionen neigt, dem sei gesagt: dies ist kein Buch für trübe Herbsttage.

  • Ich habe mir das Buch gekauft, da mir das etwas andere Cover ziemlich angesprochen. Als ich es hatte, musste ich sofort mit dem Lesen beginnen.


    Anfangs hatte ich noch Mitleid mit Firmin. Es wächst mit unzähligen anderen Geschwistern auf und die Mutter hat ein Alkohol Problem. Er ist die schwächste und kleinste Ratte unter seinen Geschwistern (was ja auch Vorteile haben kann). Nach und nach wird seine Familie immer kleiner und kleiner, was unseren Helden aber nicht weiter stört. Er nutzt die Möglichkeit und erkundet sein Umfeld (Buchladen), desweiteren geht er ins nahe gelegene Kino ums sich dort Filme anzuschauen und seinen Hunger (physischen) Hunger zu stillen.


    Bis knapp über die Hälfte hat mir das Buch richtig gut gefallen, doch ab da wurde das Buch zunehmend langweiliger und ich war richtig froh, als ich das Ende (was meiner Meinung nach ziemlich abrupt kam) gelesen habe.


    Das Buch hatte so viel Potential um ein richtig gutes Buch zu werden. Schade, dass der Autor dieses Potential nicht nutzen konnte, daher bekommt das Buch auch nur drei Sterne von mir.

  • Hi!


    Ein interessanter Thread mit kontroversen Meinungen - das Buch polarisiert offenbar nicht nur bei den amazon-Rezensenten, sondern auch hier. Ich stelle mich jedenfalls in die Reihe derer, die Firmin toll finden. Hier ist meine Rezension (ich habe nicht die deutsche HC-Version, sondern die englische TB-Version gelesen):


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    Inhalt:
    Firmin ist die 13. Ratte in einem Wurf und deswegen schon von Anfang an benachteiligt, da die Mutter nur zwölf Zitzen hat und Firmin immer um sein Essen kämpfen muss. Da die Rattenfamilie versteckt im Keller einer Buchhandlung lebt, entdeckt Firmin Bücher als Nahrung – zuerst nur für den Körper, später dann auch für den Geist. Er lernt lesen und arbeitet sich durch grosse literarische Werke, Trivialeres und Sachbücher. Die Literatur (und später auch Kinofilme) sind seine einzig wahren Freunde in einem sonst einsamen Rattenleben.


    Meine Meinung:
    Selber hätte ich dieses Buch wohl nie gelesen, aber dann wurde es von meinem Lieblingskritiker Denis Scheck im Rahmen der Sendung «Druckfrisch» wärmstens empfohlen und so bekam es eine Chance. Innerhalb kurzer Zeit habe ich dieses aussergewöhnliche Werk förmlich verschlungen, gepackt hatte mich die Geschichte bereits nach den ersten Sätzen.


    Mit Firmin hat Sam Savage einen Charakter geschaffen, der durch seine Schicksalsschläge zwar immer ein wenig trauriger wird, sich aber immer wieder hochrappelt und versucht, das Beste aus einer Situation zu machen. Er verliert sich zudem gerne in die wildesten Tagträume und schämt sich dessen keineswegs, sondern nimmt sich viel Zeit, in seiner Fantasie auch die kleinsten Details richtig hinzubekommen. Firmin weiss, dass er einem Aussenstehenden verrückt erscheinen würde, aber auch das kümmert ihn wenig – zumal da auch keiner ist, der ihn beurteilen würde.


    Trotz seiner Einsamkeit – die auch daher rührt, dass er keine richtige Ratte und trotzdem kein Mensch ist – lässt er sich nie unterkriegen und versucht, sich sein Leben so einzurichten, dass es für ihn einen Sinn ergibt. Diesen findet er vor allem in der Literatur, sowohl in der Schönheit der Sprache und mancher Wörte wie auch im Inhalt, der oft von tragischen Existenzen wie der seinen handelt. Entsprechend ist auch der Grundton des Buches eher melancholisch, aber nicht nur. Da und dort gibt es auch Stellen, bei denen Ich-Erzähler Firmin so selbstironisch oder dann auch wieder so naiv ist, dass man sich zumindest ein Schmunzeln nicht verkneifen kann.


    Mit Firmin hat Sam Savage einen Charakter und ein Buch geschaffen, das ein Plädoyer für die Liebe zur Literatur und auch für die Liebe zum Leben ist – alles verpackt in eine ruhige Erzählung, die so viel Atmosphäre hat, dass ich mich gar nicht mehr von Firmin und seiner Buchhandlung trennen mochte.


    Fazit:
    Ein aussergewöhnliches Buch, das nicht nur Literaturfreunde geniessen können.


    9 von 10 Punkten

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • „Dies ist die traurigste Geschichte, die ich jemals gehört habe.“ Mit diesen Worten beginnt die Ratte Firmin ihre Erinnerungen an ihr Leben. Firmin wurde von seiner Mutter Flo, an die er sich mit verklärter Zuneigung erinnert, im Keller einer Buchhandlung geboren. Das Lager für ihre Kinder hat die Rättin aus Papierschnitzel der herumliegenden Bücher gemacht und der kleine Firmin, seines Zeichens das dreizehnte und noch dazu schwächste ihrer Kinder, beginnt schon bald aus einer Not heraus, sich für diese Papierschnitzel zu begeistern.


    Weil Firmin so klein und schwach ist und Flo nur zwölf Zitzen hat, muss er immer warten, bis seine Geschwister satt sind. Er bekommt die Reste. Doch Firmin entdeckt, dass auch diese Papierschnitzel ganz ordentlich schmecken. Er kaut also auf den Werken der Weltliteratur herum. Nach und nach verlassen sowohl Flo als auch seine Geschwister das Nest und machen sich auf, um ihr eigenes Leben zu beginnen. Ratten sind eben keine Familienmenschen – äh – Tiere. Firmin bleibt. Ihm ist das Leben draußen einfach zu hektisch.


    Mittlerweile hat er außerdem begonnen, seine Umgebung zu besichtigen. Firmin stößt dabei auf einen Gang, der ihn direkt in die Buchhandlung über dem Keller führt. Bisher dachte Firmin schon im Keller, in dem die alten Bücher lagern, im Paradies zu sein. Doch die Buchhandlung übertrifft alles. Tagsüber meidet Firmin die Menschen im Laden, ebenso wie den Inhaber Norman Shine. Der kleine Ratterich sucht sich eine Stelle oberhalb des Ladens, von der aus er alles beobachten kann.


    Neben der Lektüre aller möglicher Bücher entdeckt er auch noch eine etwas gefährlichere Vorliebe. Er macht sich auf den Weg in ein nahegelegenes Kino, wo ab Mitternacht Filme für Erwachsene gezeigt werden. Firmin sammelt im Kino Nahrung und sieht sich danach die leichtbekleideten Frauen an, die er zu Engeln erhebt und in die er sich verliebt. In seinen Träumen ist Firmin Fred Astaire, begehrt und beliebt. In Wirklichkeit kann er sich nichteinmal ausdrücken, er ist mit seinen Gedanken alleine. Er bildet sich außerdem ein, in Norman einen Verbündeten zu haben, doch schon bald wird er zum ersten Mal von einem Menschen enttäuscht.


    Bereits einmal ist Firmin nur knapp dem Tod entronnen, als er sich dann aber ausgestattet mit rudimentären Kenntnissen der Gebärdensprache in den nahegelegenen Park begibt, um dort Kontakt zu den Menschen aufzunehmen. Doch das geht grundlegend schief und wieder entrinnt Firmin nur knapp dem Tod. Er wird von einem Schriftsteller, den er schon von früher kennt, aufgenommen. Aber auch dort kann er nicht glücklich werden, auch diese Bleibe währt nicht ewig. Die Straße, in der sich nämlich Buchladen und Schriftstellerwohnung befinden, muss einem neuen Geschäftsviertel weichen und wird planiert.


    „Firmin“ ist wahrlich eine traurige Geschichte. Sie ist viel mehr als nur eine Tiergeschichte, die einen anrührt. Es ist eine Parabel für einen Zustand absoluter Hilflosigkeit, das Gefühl, nicht dazu zu gehören. Immer wieder die Enttäuschungen, die die kleine Ratte erleben muss, Vorurteile, die ihr das Leben schwer machen. Vielleicht auch eine Parabel dafür, wie man sich vielleicht als Immigrant in einem neuen Land fühlt. Hilflos, sprachlos, bedroht.


    Das Buch polarisiert in der Lesergemeinde sehr, ich schlage mich auf die Seite der Begeisterten. Die vielen Bücher, die erwähnt werden, sind ein wahres Fressen für Listen-Leser, die Geschichte ist melancholisch, hat aber auch schöne Momente und mir war die Ratte als Protagonist einfach sympathisch. Witzig finde ich, dass Sam Savage, der Autor, auf dem Umschlagfoto der Firmin-Zeichnung auf dem Cover erstaunlich ähnlich sieht.
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    Gebundene Ausgabe: 216 Seiten
    Verlag: Ullstein Hc (1. August 2008)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 355008742X
    ISBN-13: 978-3550087424


    4ratten

  • Inhaltsangabe: Siehe 31 Posts vor mir.


    So eine kleine Ratte und so eine große Klappe. Ich bin gespaltener Meinung über den kleinen Firmin, ich finde die Idee echt gelungen und man hätte da echt viel mehr drauß machen können, aber schon nach einer Weile war mir die Geschichte zu fest gefahren. Die Einwürfe von literarischen Titeln hat mich dann auch nicht mehr begeistert und am Ende der Geschichte fand ich die Ratte auch nicht mehr niedlich. Ich fand die zwei Kurzgeschichten witzig, von Firmins zweiten "Mitbewohner". Vor allem das mit den Aliens.
    Leider kann ich mich sonst nur zum tollen Anfang positiv aussprechen. Aber da die Geschichte schnell und einfach zu lesen ist und meine Erwartungen an einem Rattenleben noch nie besonders hoch waren, stelle ich Firmin guten Herzens diese zwei Ratten vor:


    2ratten + Rattenschwanz.

  • Hallihallo,


    Oha! Polarisieren ist das richtige Wort. Ich habe mich jedenfalls von den postiven Meinungen hier überzeugen lassen, das Buch zu lesen. Obwohl für den Kauf eigentlich ausschlaggebend war, dass ich beim Durchblättern gesehen habe, dass Coverbilder von bekannten Klassikern abgebildet sind. Ich habe, fälschlicherweise, angenommen, dass Firmin dann auch über diese Bücher spricht, nachdenkte, sie frisst oder was auch sonst. Nichts dergleichen.


    Für mich war dieses Buch schon ziemlich bald eine krasse Enttäuschung. Und zwar wirklich! Ich hatte so große Hoffnungen auf das Buch. Ich hatte mir erwartet, eine nette Ratte, wenn auch etwas heruntergekommen, kennen zu lernen, die sich mit mir durch die Weltliteratur liest/frisst und dazu Kommentare abgibt und die auch sonst ihr hartes Rattenleben zu bestreiten hat. Aber nein.
    Was ich gefunden habe war eine wohl sehr eloquente, dafür aber furchtbar unsympathische, weinerliche Ratte, die viel liest, auch kurz mal erwähnt, was sie gelesen hat, aber sonst kaum ein Wort darüber verliert. Der Erzählstil hat mir überhaupt nicht gefallen - er war einerseits trocken, andererseits versinkt Firmin wieder im Selbstmitleid, weil er ja ach so hässlich und arm ist. Dann hat mich noch der sexuelle Aspekt etwas schockiert und meiner Meinung nach hat das überhaupt nicht in die Geschichte gepasst. Dass Ratten Triebe haben, schön und gut. Aber Firmins vorliebe für Pornofilme und seine Bemerkungen hin und wieder fand ich ihn einfach vulgär (und ich bin wirklich nicht empfindlich, was solche Dinge betrifft - zu mir kann man alles sagen, wenn man nicht gerade eine Ratte ist).


    Handlung gibt es auch nicht viel. Firmin erkundet den Buchladen, in dem er geboren wurde, erfindet sich selbst Welten und Charaktere, die zum Besitzer und den Kunden passen und sucht nach Nahrung. Meistens im Kino, wo nach Mitternacht Pornos laufen. Ende. Aus.


    Ich bin zutiefst enttäuscht und möchte von Sam Savage nichts mehr lesen. Am schönsten fand ich noch das Nachwort, in dem erzählt wurde, das eine wirklich nette Idee in dem Buch auf einem wahren Ereignis basiert.


    2ratten


    Liebe Grüße,
    Wendy


    P.S.: Die Illustrationen von Firmin sind dafür herzzerreißend süß und der einzige Grund, warum ich das Buch nicht sofort weiterverschenke.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()

  • Hallöchen,


    ich habe Firmin mittlerweile ja auch schon ein paar Tage ausgelesen! :) Ich muss ehrlich sagen, mir hat das Buch ziemlich gut gefallen. Ich fand die Geschichte irgendwie schön und lustig, lediglich das Ende war etwas trauriger.


    Allerdings hatte ich auch gar keine Erwartungen in das Buch. Ich habe den Klappentext gelesen und fand, dass es sich lustig anhört und irgendwie hat sich das ja auch erfüllt. Die Vorstellung von Firmin als Fred Astaire fand ich klasse! Vielleicht hat mich aber auch meine Minileserunde mit Avila und Ninette dazu gebracht, dass ich das Buch gut fand. (Dadurch konnten sich nämlich auch ein paar kleine Fragen oder Unaufmerksamkeiten klären. :P )


    Okay, ich finde es schon überraschend, dass das Buch scheinbar so polarisiert und man es entweder gut oder schlecht fand.


    Für mich gibt es aber trotzdem:


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße


    bella*

    &quot;Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn&#39;t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y

  • Sam Savage – Firmin. Ein Rattenleben


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    List Tb., 2009, Übersetzer: Susanne Aeckerle u.a., 216 Seiten


    Inhalt/Klappentext
    Firmin wächst im Keller einer Bostoner Buchhandlung auf und liest sich Buch für Buch durch die Weltliteratur. Er entdeckt, wie spannend das Leben der Menschen ist, und macht sich auf, ihre Freundschaft zu suchen. Sam Savage erzählt in diesem gefeierten Kultbuch die traurig-charmante Geschichte eines verkannten Außenseiters.


    bester Satz
    Auf Wiedersehen Reisverschluss.


    Wie kam die Geschichte in meine Hände?
    Ich habe Firmin von meiner Mutter zu Nikolaus 2009 geschenkt bekommen, weil ich eine Leseratte bin.


    Meine Meinung
    Im Keller einer Bostoner Bücherhandlung zur Welt gekommen, erkennt Firmin sehr schnell, dass er keine gewöhnliche Ratte ist. Was mit verspeisen von Bücherseiten beginnt, endet mit einer großen Liebe für Literatur. Er wendet sich von seinen Artgenossen ab. Jedoch scheitern seine Kontaktversuche zu den Menschen kläglich daran, dass er keine Stimme hat. (Über die "Auf Wiedersehen Reisverschluss" Episode habe ich herrlich gelacht)
    Firmin ist der klassische tragische Held, der ein Leben zu höherem strebt, aber durch seine Identität als Ratte daran gehindert wird das zu sein, was er gerne wäre. Oftmals träumt er sich in eine andere Welt, so dass er manchmal nicht sicher die Realität von der Fiktion unterscheiden kann.


    Firmin ist eine sympatische und irgendwie auch bemitleidenswerte Ratte. An vielen Stellen wusste ich nicht genau, als was Firmin sich sieht, als Mensch, als Ratte oder als beides? Das Ende fand ich sehr traurig, da ich immer gehofft hatte, dass Firmin doch noch jemanden trifft, der ihn erkennt.


    Firmin wird zwar nicht mein Lesehighlight des Jahres werden, aber ich bin sehr dankbar für die einfache Sprache und Leichtigkeit des Buches, welche gerade sehr gut passt.


    Bewertung:
    4ratten

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Ich fand es ganz nett in eine Rattenfamilie hineingeboren zu werden und anhand Firmin so ein Rattenleben mitzuleben.
    Was ich leider ziemlich schade fand das es bei Firmin nur um Bücher, Pornos, und Filme geht. Denn ich dachte das das Leben einer Ratte weit mehr Gefahren mit sich bringt.
    Was ich super fand das die Bücher von Jerry so detailiert geschrieben wurden denn ich denke es ist nicht einfach in einem Buch ein Buch zu schreiben.
    Aber nichts desto trotz ist es ein kleines nettes Büchen das für einen Nachmittag Abwechslung schenkt.

  • Genau wie Bella hatte ich keine großen Erwartungen an das Buch, doch lesen wollte ich es trotzdem unbedingt. Es hat mir auch gut gefallen, denn die Idee ist wirklich ganz besonders, zumindest kenne ich keine vergleichbaren Romane.


    Firmin war von Anfang an schwächer und "anders" als seine Geschwister doch genau dieses "anderssein" macht ihn aus. Er kann lesen und verschlingt die Bücher nur so. Er verbringt Stunden in dem Buchladen, wo er zur Welt gekommen ist, Futtersuche ist ein lästiges Übel für ihn.


    Firmin glaubt eine freundschaftliche Beziehung mit dem Besitzer des Buchladens zu haben, doch leider wird er eines besseren belehrt. Doch auch für Firmin gibt es einen Menschen der sein Wegbegleiter wird.


    Ganz besonders gefällt mir der Anfang, mit den Zitaten aus anderen Büchern und wie er seine Leidenschaft zum Lesen entdeckt. Auch als der Buchladen immer schlechter lief und die Bücher verschenkt wurden, konnte ich den Schmerz des Besitzers mitfühlen.


    Den Schluss fand ich etwas eigenartig, aber auch sehr traurig.


    4ratten

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.

  • Allzu viel kann ich zu diesem Buch nicht sagen, nur: Ich hätte es mir sparen können. Ich mag Ratten und ich mag Bücher, aber die Mischung in diesem Buch hat mich gar nicht mitgerissen.


    Die Idee mit der Bücherratte hatte mich fasziniert. Firmin ist mir aber nicht sympathisch geworden. Ich habe immer wieder auf das Cover geschaut und mir versucht ihn in den jeweiligen Situationen vorzustellen, bin aber einfach nicht warm geworden.
    Auch hatte ich etwas mehr Story erwartet. Es plänkelt alles so vor sich hin.


    Ich bin froh, dass ich es mir nicht gekauft, sondern aus der Bibliothek geliehen habe.


    Von mir gibt es nur 1ratten

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Ich muss dir zustimmen, Zara, auch ich war ziemlich vom Buch enttäuscht. Ich fand es einfach zu deprimierend, es hatte weder mit Büchern, noch mit Ratten viel zu tun, und Firmin war mir einfach zu depressiv. Schade um die nette Idee, es hätte so ein tolles Buch werden können :sauer:

    //Grösser ist doof//