Anne Holt - Der norwegische Gast

Es gibt 50 Antworten in diesem Thema, welches 17.824 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von miss.mesmerized.

  • In dem neusten Buch von Anne Holt wird die ehemalige Polizistin Hanne Wilhelmsen, die mittlerweile im Rollstuhl sitzt, durch ein Zugunglück im hohen Norden eher unfreiwillig wieder in ihre alte Ermittler-Rolle befördert.
    196 Menschen sitzen eingeschneit in dem Hotel 1222 in Finse fest und es dauert nicht lange bis der erste Mord geschieht...


    Die Protagonistin Hanne Wilhelmsen, die mir auch schon aus vorherigen Romanen bekannt ist, ist für mich trotz oder gerade wegen ihrer schroffen, distanzierten Art eine absolute Sympathieträgerin, die ohne technische Hilfsmittel sondern nur durch bloße Beobachtung und Kombination letztendlich den Fall löst.


    "Der norwegische Gast" ist ein solider, klassischer Krimi, der auch ohne blutrünstige Elemente zu fesseln vermag, aber für mich nicht zu den besten von Anne Holt gehört. Das mag zum einen an den kleineren Fehlern liegen die sich in das Buch eingeschlichen haben, wie z.B. Wechsel zwischen Du/Sie oder falsche Namen oder aber auch daran, dass mich der zweite Handlungsstrang nicht überzeugen konnte, mir eher überflüssig erschien und mich zum Schluss hin auch verwirrte.


    Die Aufmachung des Buches gefällt mir ganz gut, dass Cover passt zum Inhalt und auch an das mit Werbung bedruckte Lesebändchen gewöhnt man sich schnell. Die Einteilung der Kapitel in die Beaufort-Skala fand ich zunächst gelungen, hinterher aber überflüssig, da sie keinen Bezug zu dem jeweiligen Inhalt der Geschichte hatten.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    [size=6pt]edit: Inhaltlichen Fehler ausgemerzt :zwinker:[/size]

    Einmal editiert, zuletzt von Struppi ()


  • der zweite Handlungsstrang, der der Autorin wohl wichtig erschien, da sich auch der Titel darauf bezieht


    Richtiger müsste es heißen: "der zweite Handlungsstrang, der dem deutschen Verlag wohl wichtig erschien..."
    Anne Holt hat ihr Buch "1222" genannt. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das die Höhe, auf der das eingeschneite Hotel liegt. "Der norwegische Gast" ist eine deutsche Erfindung.
    norwegisches Titelbild

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Richtiger müsste es heißen: "der zweite Handlungsstrang, der dem deutschen Verlag wohl wichtig erschien..."
    Anne Holt hat ihr Buch "1222" genannt. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das die Höhe, auf der das eingeschneite Hotel liegt. "Der norwegische Gast" ist eine deutsche Erfindung.
    norwegisches Titelbild


    Stimmt, und das Hotel heißt selber ja auch Finse 1222

    Ich bin, was du träumst.<br />Ich wache immer über dich.<br />Ich bin, was deine Hand lenkt.<br />(gez. Seele)


  • Das mag zum einen an den kleineren Fehlern liegen die sich in das Buch eingeschlichen haben, wie z.B. Wechsel zwischen Du/Sie oder falsche Namen ...


    Ich hatte das Duzen bisher so eingeordnet, dass sich die Norweger allgemein recht schnell duzen; sich mit vollem Namen vorstellen und dann "Du" sagen. Darauf muss ich aber noch einmal achten.

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  • Richtiger müsste es heißen: "der zweite Handlungsstrang, der dem deutschen Verlag wohl wichtig erschien..."
    Anne Holt hat ihr Buch "1222" genannt. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das die Höhe, auf der das eingeschneite Hotel liegt. "Der norwegische Gast" ist eine deutsche Erfindung.
    norwegisches Titelbild


    Finse 1222 liegt Norwegens höchstgelegener Bahnhof :smile:

  • Richtiger müsste es heißen: "der zweite Handlungsstrang, der dem deutschen Verlag wohl wichtig erschien..."
    Anne Holt hat ihr Buch "1222" genannt. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das die Höhe, auf der das eingeschneite Hotel liegt. "Der norwegische Gast" ist eine deutsche Erfindung.
    norwegisches Titelbild


    Saltanah, du hast natürlich Recht, da stand ich ein wenig auf meiner Leitung. Vielleicht sollte ich meine Rezis zu anderen Uhrzeiten schreiben :redface:

  • Ich hatte das Duzen bisher so eingeordnet, dass sich die Norweger allgemein recht schnell duzen; sich mit vollem Namen vorstellen und dann "Du" sagen. Darauf muss ich aber noch einmal achten.


    Ja, aber es gibt zwischendurch Stellen, wo Personen, die schon geduzt worden sind, plötzlich wieder gesiezt werden.

  • Die Nebenhandlung, in der es um den ominösen zusätzlichen Waggon am verunglückten Zug ging, hätte ich nicht unbedingt benötigt. Die Spekulationen um die Insassen des Waggons (waren es nun Mitglieder des Königshauses oder nicht) habe ich als unnötig empfunden, zumal es am Ende auch keine Aufklärung gab, was mich doch etwas geärgert hat.


    Ich habe das Buch vorhin beendet und wusste da bereits um Eure Diskussion um den ominösen Mann im Extra-Wagen. Ich frage mich nun: Müssen wir den Mann tatsächlich kennen oder beschreibt Holt einfach einen fiktiven Mann, den Hanne erkennt und der gar nicht real ist - nur für die Welt, in der der Roman spielt? Wichtig wäre am Ende tatsächlich nur, dass jemand Bedeutendes im Hotel war und dass der weiteren Spekulation unsererseits Tür und Tor geöffnet sind. Hanne kann sich ja selbst mit ihrer Terroristen-Theorie vergaloppiert haben und wir gehen ihr auf den Leim, weil die Beteiligten sie in dem Glauben lassen möchten.

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  • Ich habe das Buch vorhin beendet und wusste da bereits um Eure Diskussion um den ominösen Mann im Extra-Wagen. Ich frage mich nun: Müssen wir den Mann tatsächlich kennen oder beschreibt Holt einfach einen fiktiven Mann, den Hanne erkennt und der gar nicht real ist - nur für die Welt, in der der Roman spielt? Wichtig wäre am Ende tatsächlich nur, dass jemand Bedeutendes im Hotel war und dass der weiteren Spekulation unsererseits Tür und Tor geöffnet sind. Hanne kann sich ja selbst mit ihrer Terroristen-Theorie vergaloppiert haben und wir gehen ihr auf den Leim, weil die Beteiligten sie in dem Glauben lassen möchten.


    ja, gute Idee. So könnte es auch sein.
    Mit mir ist in der Einstellung zu dem Buch eine Wandlung vor sich gegangen. Dieser zweite Handlungsstrang nimmt doch auch in unseren Diskussionen sehr viel Raum ein und ist doch eigentlich bloß Spekulation.Du hast schon recht, langsam entwickle ich auch das Gefühl als wollte sie uns da nur verwirren. Dies könnte ein Grund sein, dass sie das miteinwebt in die Geschichte.


    Diese Königshaus/Terroristengeschichte sitzt so verquer in dem Ganzen, Und ich bin so unsicher. Auch das Gesamtthema des Buches ist mir nicht klar. Muss auch vielleicht gar nicht. Aber dieser Roman hinterlässt bei mir so etwas Unbefriedigendes. Nicht im Sinne eines Happy ends, sondern eher, dass ich nicht weiß, was ich damit anfangen soll. Haut sie den Amerikanern mit dem Buch eins über die Rübe?
    Dieser Theologenkongress geht mir auch im Kopf herum. Ich fand es brilliant wie sie diesen Pfarrer gezeichnet hat und wie sie Hannes Einstellung zu dieser Art unverbindlichem Glaubensangebot hat innerlich Stellung nehmen lassen. So, dass Hanne lieber noch die Hölle fordert als so eine nichtssagende Theologie, die versucht alles lieb und schön zu reden.

  • Dieser zweite Handlungsstrang nimmt doch auch in unseren Diskussionen sehr viel Raum ein und ist doch eigentlich bloß Spekulation.Du hast schon recht, langsam entwickle ich auch das Gefühl als wollte sie uns da nur verwirren. Dies könnte ein Grund sein, dass sie das mit einwebt in die Geschichte.


    Ganz unwichtig ist dieser Part nicht, wenn er am Ende auch nicht die Hauptrolle bekommt:


    Holt weiß, dass sie diesen Erzählstrang auflösen muss und macht das auf eine Art, die den Strang zwar erklärt, aber trotzdem genug Fragen offen lässt (weil zumindest wir den Mann nicht erkennen - ein Norweger wüsste es vielleicht besser.)

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  • Unabhängig von der Zugwaggon-Diskussion meine Meinung; mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich greife gar zur Höchstbewertung:


    Großes Glück gehabt, denken sich die Passagiere eines Zuges, der mitten in der norwegischen Berglandschaft entgleist. Die Passagiere können in ein nahe gelegenes Hotel gebracht werden, wo es trotz aller notdürftigen Umstände ausreichend zu essen gibt, wo es warm ist und wo sie das Ende des tobenden Sturms abwarten können. Doch das kleine, unerwartete Abenteuer gerät zur harten Belastungsprobe, als ein Mitreisender erschossen vor dem Haus liegt. Der Sturm schneit das Hotel immer stärker ein und die ungewohnte Enge sowie ein zweiter Mord lassen es fast zur Meuterei kommen. Die Situation wird unvorhersehbar.


    An diesem Krimi faszinierten mich zwei Dinge. Zum einen war es die klaustrophobische Atmosphäre, die durch den Schneesturm in diesem abgelegenen Ort erzeugt wird. Nicht einmal die Nachbarhäuser können erreicht werden und der Mikrokosmos Hotel birgt Leute, die unter dem nervlichen Druck unberechenbar werden. Da wird der mysteriöse Passagier aus dem zusätzlichen Zugwaggon zu einem Objekt wilder Vermutungen, aber die eigentliche Angst löst er nicht aus. Zum anderen ist es die Art, wie der Krimi sich auf einen minimalen Schauplatz beschränkt - gesteigert durch Ex-Kommissarin Hanne Wilhelmsen, die sich nur im Rollstuhl und im Hotel nur sehr beschränkt fortbewegen kann. Holt beschreibt sehr gut, was Hanne von ihrer Perspektive aus erlebt: Sie hält sich fast ausschließlich an der Rezeption auf und erlebt, wie ich die Menschen verändern und sie ist aufgrund ihres ehemaligen Berufs erste Anlaufstelle für die Verantwortlichen des Hotels.


    Aus der Hand legen? Das fiel mir bei diesem Krimi ungeheuer schwer. Der ganze Krimi überspannt nur wenige Tage und obwohl Hanne ein wahrlich gallige Zeitgenossin ist, trägt sie die ganze Handlung.
    Als besonderes Detail gefielen mir die zwölf Kapitelüberschriften: Sie sind nach den Windstärken benannt, versehen mit den jeweiligen, immer stärker werdenden Auswirkungen auf Mensch und Natur.


    5ratten

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa


  • Ganz unwichtig ist dieser Part nicht, wenn er am Ende auch nicht die Hauptrolle bekommt:


    Holt weiß, dass sie diesen Erzählstrang auflösen muss und macht das auf eine Art, die den Strang zwar erklärt, aber trotzdem genug Fragen offen lässt (weil zumindest wir den Mann nicht erkennen - ein Norweger wüsste es vielleicht besser.)


    Da hast du natürlich Recht. Für die Spannung und die Atmosphäre ist der Part sehr wichtig. Trotzdem stellt sich mir die Frage, ob diese "Auflösung" (eigentlich ist es ja keine, aber naja... :breitgrins:) in der Art wirklich nötig war. Ich persönlich hätte es dann besser gefunden, wenn sie es ganz offen gelassen hätte. Das liegt aber vermutlich einfach daran, dass ich es nicht mag, wenn Bücher rätselhaft aufhören. Ich bin in der Hinsicht ein Fan der klaren Worte - zumindest bei Krimis. :breitgrins:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Trotzdem stellt sich mir die Frage, ob diese "Auflösung" (eigentlich ist es ja keine, aber naja... :breitgrins:) in der Art wirklich nötig war. Ich persönlich hätte es dann besser gefunden, wenn sie es ganz offen gelassen hätte. Das liegt aber vermutlich einfach daran, dass ich es nicht mag, wenn Bücher rätselhaft aufhören. Ich bin in der Hinsicht ein Fan der klaren Worte - zumindest bei Krimis. :breitgrins:


    Dann wäre ich nicht mehr einverstanden gewesen :breitgrins:
    Dann hätte ich das Ende vermutlich als viel zu rätselhaft und offen empfunden. Ich kann mit der aktuellen Lösung insofern was anfangen, weil ich diesen berühmten Mann nicht unbedingt kennen muss und will. Hanne erkennt ihn, ahnt, welche Tragweite das Geschehen hat und das reicht mir.
    Eine Auflösung jedweder Art habe ich zumindest erwartet, nachdem der Erzählstrang sich als teilweise bedeutend für die ganzen Entwicklungen entpuppt hat.

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  • Nachdem ich nun noch einmal nachgelesen habe, nachgedacht habe, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass mich Anne Holts "Norwegischer Gast" nicht überzeugt. Ich begleite seit Jahren Hanne Wilhelmsen und auch die anderen Krimis von Anne Holt. Mich hat auch immer fasziniert wie sie wichtige menschliche Grundthemen in ihren Büchern durchleuchtet und immer in die Tiefe geht.


    In diesem Roman hat sie zwar folgerichtig Hannes Schicksal weiter glaubhaft rübergebracht. Es war auch interessant mitverfolgen zu können wie sich die kleine Ermittlergruppe bildet und wie diese Leute ihre Machtspiele ausagieren.
    Stark fand ich ihre Betrachtung der oberflächlichen Fernsehreligion. Fand dies eine guten Nebenhieb auf amerikanische Fernsehreligion, wo es darum geht, dass der Pastor seiner Gemeinde nach dem Mund redet um Kohle zu machen.
    Ich sehe auch weiterhin in dem geheimen Gast einen Nebenhieb auf Amerikas hysterische Verfolgung von großen Terroristen, denen sie zu anderen Zeiten noch tief gehuldigt haben. Eben auch: immer wie es in die wirtschaftlichen Verhältnisse passt.
    Aber es bleibt auch ein großes Aber:


    Ich habe nur die Wahl: entweder den 2. Erzählstrang als großartigen Sarkasmus zu betrachten oder zu sagen: es ist ein großer Teil des Buches, der nicht nötig gewesen wäre, weil zuletzt sogar der Autorin bloß die Möglichkeit bleibt alle in der Luft hängen zu lassen. KLar kann ich einen Zusammenhang konstruieren, aber das erscheint mir sehr hergeholt.


    Mir ist es eigentlich zu blöd, wenn jemand Spannung erzeugt, die er dann nicht auflösen kann, denn es wirkt so als würde Anne Holt ihrem eigenen Stoff und seiner Umsetzung nicht trauen.


    Ich habe bessere "Holts" gelesen, die ehrlicher mit dem Leser umgegangen sind, deshalb von mir 3ratten. Drei Ratten allerdings nur im Vergleich zu ihren Vorgängerromanen. Im Vergleich zu der oft ziemlich oberflächlichen Krimiwelt allerdings 4ratten.

    Einmal editiert, zuletzt von Judith ()

  • Anne Holt - Der norwegische Gast

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    Innentext:


    Seit Stunden wütet über dem unzugänglichen norwegischen Bergdorf Finse ein Schneesturm. Der einzige Zug dorthin ist in einer Schneewehe entgleist, die Passagiere, unter denen auch die ehemalige Kommissarin Hanne Wilhelmsen ist, finden Zuflucht im nahen Hotel. Die Reisenden machen sich miteinander bekannt, und bald drehen sich die Gespräche vor allem um eines: Was haben die Wachen vor den Türen des Hotels zu bedeuten? Wen sollen sie schützen? Die königliche Familie, einen ausländischen Ter­roristen? Während die Vermutungen ins Kraut schießen, geschieht ein brutaler Mord - ein mitgereister Pastor, der durch seine Fernsehauftritte große Bekanntheit genießt, liegt tot im ­Schnee vor dem Haus. Panik macht sich unter den Eingeschlossenen breit, und als Hanne ­Wilhelmsen glaubt, einen Zeugen gefunden zu haben, wird auch er ermordet.


    Meine Meinung:


    Die Situation in "Der norwegische Gast" ist alles andere als angenehm. Durch eine Zugentgleisung landen die Passagiere in einem Hotel und sind von der Außenwelt abgeschnitten. Doch das ist noch nicht alles, denn bereits in der ersten Nacht geschieht ein grausamer Mord und die Menschen wissen nicht, wem sie trauen können und wem nicht.
    Und dann ist da noch dieser geheimnisvolle Waggon und niemand weiß, wer denn eigentlich da versteckt wurde?


    Bisher habe ich von Anne Holt noch nichts gelesen, aber mir hat dieser Krimi gut gefallen.
    Hanne Wilhelmsen scheint keine einfache Person zu sein. Seit einem Dienstunfall sitzt sie im Rollstuhl und versucht sich von ihren Mitmenschen zu isolieren, nur zwei Menschen lässt sie in ihrem jetzigen Leben noch an sich heran.
    Im Laufe des Buches allerdings lässt sie diese Fassade ab und zu mal etwas einreißen und nähert sich anderen Personen.
    Ihre Gedanken mitzubekommen finde ich sehr interessant, und auch dass sie es schafft den Fall nur durch ihre starke Beobachtungsgabe zu lösen, ohne die Hilfe von irgendwelchen (technischen) Mitteln.


    Auch die anderen Personen in dem Hotel finde ich ganz interessant und vorallem mitzuerleben, wie die verschiedenen Menschen in so einer Extremsituation reagieren. Die Auflösung war mir bis zum Ende hin unklar. Zwar hatte ich hier und da eine Vermutung, allerdings wechselte diese mit jeder gelesenen Seite.
    Zwar wurde die Geschichte um den geheimnisvollen Mann in dem Waggon nicht gelüftet, aber das hat mich nicht weiter gestört. Im Gegenteil, dieses "offene" Ergebnis hat mir sogar gefallen. Dem Leser bleibt es sozusagen selbst überlassen, was er daraus macht. Entweder handelt es sich wirklich um einen Terroristen (fiktiver oder real) oder vielleicht war es tatsächlich nur ein kleines Experiment?
    Man weiß es nicht, aber man kann es sich selbst, individuell zurechtlegen.


    Die Atmosphäre in diesem Krimi empfand ich als sehr beklemmend und angespannt. Das Rütteln des Sturmes und der Schnee konnte ich gut miterleben, obwohl es natürlich noch besser gewesen wäre, wenn man dieses Buch im tiefsten Winter bei Eis und Schnee lesen würde.


    Für mich war es insgesamt ein gutes Leseerlebnis und ich werde Hanne Wilhelmsen bestimmt mal wiedertreffen.
    4ratten

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Hallo ihr Lieben! :winken:


    Endlich habe auch ich das Buch beendet und ich bin froh, dass es euch genau so gegangen ist wie mir - denn über meinem Kopf schwebt im Moment ein riesengroßes Fragezeichen! :zwinker:
    Wer dieser Mann sein soll, weiß ich leider auch nicht. Zuerst dachte ich daran, dass es vielleicht tatsächlich ein Mitglied der Königsfamilie war, doch da ich nur sehr wenige bis eigentlich gar keine Prominente aus Norwegen kenne konnte ich mit der Beschreibung auch nichts anfangen.
    An

    habe ich allerdings auch nicht gedacht. Die Beschreibung könnte ja irgendwie passen...ach, ich weiß nicht! :breitgrins:


    Und noch was: ich bin mir leider nicht mehr sicher, da ich Depp vergessen habe mir die Seite aufzuschreiben...aber kann es sein, dass Hanne zwischendurch mal die Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika erwähnt hat? Die sich dann auch noch im Haus von Hanne versteckt hat? :confused::confused:


    Jetzt muss ich das Buch erstmal ein bisschen "wirken" lassen und dann mach ich mich auf ans Rezi schreiben.

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys


  • Und noch was: ich bin mir leider nicht mehr sicher, da ich Depp vergessen habe mir die Seite aufzuschreiben...aber kann es sein, dass Hanne zwischendurch mal die Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika erwähnt hat? Die sich dann auch noch im Haus von Hanne versteckt hat? :confused::confused:


    Ich meine, dass sie "Präsident" erwähnt hat. An die Seitenzahl kann ich mich auch nicht mehr erinnern, aber ich habe einen Mann in Erinnerung. Vielleicht irre ich mich? :gruebel:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Ja, von der Präsidentin spricht sie. Meint ihr, dass das der Gast ist? Im Roman findet sich die Präsidentin ja wieder ein.


    Mich erinnert ihr neuer Roman auf jeden Fall an "die Präsidentin", denn sie führt ja dort die amerikanischen Geheimdienst vor und den Fall löst ein Provinzpaar aus Norwegen. Diese Sticheleien gegen Amerika finden sich eben auch gehäuft im "norwegischen Gast". Bloß deshalb kam ich auf die Idee mit

    , weil skurriler kann man ihn ja nicht auflaufen lassen. Aber vielleicht ists ja auch jemand anders. ich denke bloß, dass Anne Holt schon denkt, dass wir uns das denken können sollten, wen sie meint.


    Aber vielleicht spaziert der Gst in einem neuen Roman entschlüsselt zur Türe herein.