Stephen R. Donaldson – Der Spiegel ihrer Träume (Mordants Not 1)

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.973 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Aldawen.

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    Inhalt (so weit ich gekommen bin): Terisa Morgan kommt zwar aus einer wohlhabenden Familie, ist aber, v. a. dank der Ignoranz ihrer Eltern, mit einem ausgeprägten Zweifel an ihrer physischen Existenz ausgestattet. Ihre ganze Eigentumswohnung ist verspiegelt, weil sie ihr eigenes Spiegelbild zur Selbstvergewisserung benötigt. Aus einem dieser Spiegel fällt eines Abends ein junger Mann, der für sie unverständliches Zeug redet, sie aber doch überreden kann, ihn in seine Heimat Mordant zurückzubegleiten. Dort gibt es große Probleme und der junge Mann, der sich als Geraden vorstellt, ist der festen Überzeugung, daß Terisa die für die Rettung benötigte Person ist. In Mordant gerät Terisa in Hofintrigen, der alte König und sein Hofmagier sind oder wirken zumindest wie abwesende Tattergreise, zwischen den Magiern laufen Meinungsverschiedenheiten, im Land passieren (angeblich) furchtbare Dinge, an den Grenzen sammeln sich Feinde und Terisa wird in der ersten Nacht von einem unbekannten Mann bedroht. Sie muß außerdem lernen, daß Spiegel in dieser Welt eine andere Funktion haben: Sie reflektieren nicht das, was sich unmittelbar vor ihnen befindet, sondern zeigen andere Orte. Mittels eines Translation genannten Prozesses ist es möglich, z. B. Lebewesen von diesem Ort durch den Spiegel nach Mordant zu bringen. Die Herstellung und Vewendung dieser Spiegel obliegt den Magiern, die hier Imagomanten heißen.



    Meine Meinung: Nach einem knappen Drittel habe ich aufgegeben, weil es wirklich nichts gab, was mich hätte weiterlocken können. Die Story verläßt Terisa nie, und daß Donaldson sie nicht noch auf die Toilette begleitet, ist wirklich alles. Nichts gegen detaillierte Beschreibungen, aber hier war es schlecht gemacht und die Geschichte zog sich einfach nur wie Kaugummi. Die Personen waren durch die Bank so gestrickt, daß ich ihnen wahlweise eine hätte runterhauen oder sie schütteln wollen. Auch das betrifft vor allem Terisa. Mit Minderwertigskeitskomplex ist ihr Problem, glaube ich, nur unzureichend beschrieben, aber daß auch die simpelsten Überlebensinstinkte nicht funktionieren war mir dann endgültig zu viel. Geraden ist derartig tolpatschig, daß man sich fragen muß, wie er überhaupt das gesegnete Alter von ungefähr 25 erreicht haben kann, wenn er nicht einmal durch eine Tür gehen kann, ohne sich Beulen zu holen.


    Am schlimmsten war aber der sprachliche Aspekt. Ich habe mal bei amazon.com ein bißchen im englische Original geblättert, weil ich wissen wollte, ob es ein Übersetzungsproblem ist. Zumindest teilweise scheint mir das der Fall zu sein. In der deutschen Übersetzung hat man für die Leute aus Mordant einen Stil gewählt, der etwas altertümlich und gehoben wirken soll, mich aber nur an die allerorten stattfindenden Mittelaltermärkte erinnert und auch zu einigermaßen absurden Wortstellungen in den Sätzen führt. Der inflationäre, wenngleich korrekte Gebrauch von Apostrophen, vor allem um das e von es zu ersetzen, gerne auch als daß's oder an Stellen, wo es wiederum die Wortreihenfolge krampfhaft verdreht, wirkt einfach nur albern. Terisa spricht (wenn sie es überhaupt tut) mal ähnlich geschraubt, mal umgangssprachlich mit Begriffen, die kein Mordanter verstehen dürfte. Sie wird aber nie um Erklärungen gebeten, also kann man wohl davon ausgehen, daß ein Mordanter eine Vorstellung davon hat, was z. B. eine „Tippse“ ist :rollen: Es ist auch durchaus in Ordnung, durch Kursivdruck gelegentlich bestimmte Wörter zu betonen, aber wenn das ein halbes Dutzend mal pro Seite passiert, dann fühle ich mich eher gegängelt, als könnte ich einem Dialog nicht selbst so weit folgen, daß ich entscheiden kann, worauf der jeweilige Sprecher wohl seine Betonung legt. Nein, so etwas muß ich wirklich nicht lesen. Eine Rattenbewertung schenke ich mir unter diesen Umständen ...


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Ich habe dieses Buch vor vielen Jahren angefangen und leider auch wie du nach einigen Seiten wieder beiseite gelegt. Ich weiß leider nicht mehr, warum ich es nicht mochte aber das es langweilig war - daran erinnere ich mich sehr gut. Ich war auch sehr überrascht, als ich gesehen habe, dass es wieder aufgelegt wurde...

  • Ja, ich erinnere mich, daß Du mich schon „gewarnt“ hattest, als ich es auf die SLW-Liste setzte. Hätte ich mal gleich auf Dich gehört :rollen: