In dem neusten Buch von Anne Holt wird die ehemalige Polizistin Hanne Wilhelmsen, die mittlerweile im Rollstuhl sitzt, durch ein Zugunglück im hohen Norden eher unfreiwillig wieder in ihre alte Ermittler-Rolle befördert.
196 Menschen sitzen eingeschneit in dem Hotel 1222 in Finse fest und es dauert nicht lange bis der erste Mord geschieht...
Die Protagonistin Hanne Wilhelmsen, die mir auch schon aus vorherigen Romanen bekannt ist, ist für mich trotz oder gerade wegen ihrer schroffen, distanzierten Art eine absolute Sympathieträgerin, die ohne technische Hilfsmittel sondern nur durch bloße Beobachtung und Kombination letztendlich den Fall löst.
"Der norwegische Gast" ist ein solider, klassischer Krimi, der auch ohne blutrünstige Elemente zu fesseln vermag, aber für mich nicht zu den besten von Anne Holt gehört. Das mag zum einen an den kleineren Fehlern liegen die sich in das Buch eingeschlichen haben, wie z.B. Wechsel zwischen Du/Sie oder falsche Namen oder aber auch daran, dass mich der zweite Handlungsstrang nicht überzeugen konnte, mir eher überflüssig erschien und mich zum Schluss hin auch verwirrte.
Die Aufmachung des Buches gefällt mir ganz gut, dass Cover passt zum Inhalt und auch an das mit Werbung bedruckte Lesebändchen gewöhnt man sich schnell. Die Einteilung der Kapitel in die Beaufort-Skala fand ich zunächst gelungen, hinterher aber überflüssig, da sie keinen Bezug zu dem jeweiligen Inhalt der Geschichte hatten.
[size=6pt]edit: Inhaltlichen Fehler ausgemerzt [/size]