Sachbuchleserunde Maya

Es gibt 249 Antworten in diesem Thema, welches 48.124 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von schokotimmi.

  • Hatte ich ja ganz vergessen... Bei der Mondfinsternis am Samstag musste ich (im Gegensatz zu den meisten anderen) an die Maya denken. :zwinker:

  • Gestern Abend habe ich nochmal etwas im Anhang gelesen und kann nur sagen, dass er das Buch wunderschön abrundet. Neben einem Glossar mit Begriffserklärungen werden auch viele Ruinenstädte kurz vorgestellt sowie bedeutende Sammlungen von Mayakunst aufgezählt. Leider befinden sich nur zwei davon in Deutschland (Berlin + Köln) und eine in der Schweiz (Zürich). Ein Trip über den großen Teich ist echt unvermeidbar. :breitgrins:


    Neben den Stammbäumen der Herrscherdynastien von vier ausgesuchten Städten gefiel mir besonders die Zeitleiste, die die Entwicklung der Maya im nördlichen Tiefland, im südlichen Tiefland, im Hochland sowie von anderen Zivilisationen in Mesoamerika wichtigen Geschehnissen in Europa/Afrika/Asien gegenüberstellte.


    Verhängnisvoll ist die Bibliografie der in den einzelnen Beiträgen verwendeten Literatur. Das ist ja genug Lesestoff für ein halbes Leben. :teufel:


    Übrigens habe ich mir mal einige Bücher von und über Stephens und Catherwood angesehen:


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    John Lloyd Stephens - Die Entdeckung der alten Mayastätten: Ein Urwald gibt seine Geheimnisse preis (Edition Erdmann)
    --> Es handelt sich um die bearbeiteten Aufzeichnungen von Stephens (Incidents of Travel in Central America, Chiapas and Yucatan) mit 28 s/w-Abbildungen und 2 Karten, wobei die Abbildungen nicht unbedingt von der besten Qualität sind (teilweise arg verschwommen).


    2006 erschien das Buch aus der Edition Erdmann in einer Lizenzausgabe beim Weltbild-Verlag, aber ich habe keine Ahnung, ob es noch lieferbar ist.


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    Victor W. von Hagen - Auf der Suche nach den Maya: Die Geschichte von Stephens und Catherwood
    --> Enthält die gesamte Zusammenarbeit von Stephens und Catherwood von der ersten Begegnung im Nahen Osten bis zur Reise nach Yucatan. Zwischendurch gibt es einige s/w-Abbildungen und Fotos, allerdings in relativ schlechter Bildqualität (zu klein, unscharf, kaum Kontraste).


    Karl Rolf Seufert - Vergessene Stadt im Dschungel: Abenteuer, die Geschichte machen (findet sich bei Amazon gerade nicht, ist aus dem Kibu-Verlag, erschienen 1981)
    --> Der Aufbau ähnelt einer Erzählung mit wörtlicher Rede etc. Die s/w-Illustrationen stammen aus Stephens Buch und sind von sehr guter Qualität, es sind auch einige Fotos enthalten.


    Und schlussletztendlich das Buch, welches ich bereits vor einigen Tagen in den Raum gestellt hatte:

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    John Lloyd Stephens - In den Städten der Maya
    --> 140 (!) Zeichnungen von Catherwood sind enthalten, z.T. "Gesamtaufnahmen" und Zeichnungen von Fundstücken und Gebäuden, aber auch Grundrisse und Lagepläne in sehr guter Qualität. Ist mein Favorit von allen Auflagen von Stephens Reisebericht.


    In die englischen Originale konnte ich leider keinen Blick werfen, schließlich war ich in der deutschen Nationalbibliothek. Ich bin mir also nicht so richtig sicher, inwieweit die doch etwas angestaubte Sprache von Stephens (immerhin sind die Reiseberichte über 160 Jahre alt) für Ottonormalbürger verständlich ist.

  • :klatschen: Juhu! Bin zwar das ganze Wochenende unterwegs, ABER ich werd das Buch mitnehmen und lesen.

  • Was für ein Wochenende! :grmpf: Hatte volles Programm, heißt ich bin (eigentlich) nicht zum Lesen gekommen. :sauer: Hab grade mal die Einleitung lesen können. Ich wusste gar nicht das Edgar Allan Poe die Reiseberichte von Stephens sehr schätzte! :smile:

  • Konnte doch noch ein paar Seiten lesen, gestern Abend.


    Ich muss sagen, es liest sich wirklich gut. Und es geht gleich heftig zur Sache - die Schlachtung des Ochsen! Stephens beschreibt ja generell alles sehr genau, aber es wird nicht langweilig. Gefällt mir bisher sehr gut, das Buch. Das einzigste was mir sauer aufstößt, ist die Tatsache das Stephens scheinbar nicht viel hält von den Indianern, man kann sogar sagen, das er sie für "weniger Wert" hält. Gefällt mir nicht so gut und ich hoffe das diese abwertenden Kommentare sich nicht häufen.


    Mal davon abgesehen ist das Buch ein ziemlicher Brocken! Ich hoffe das wir das schaffen bis zum nächsten Buch! Was meinst du Myriel?


    Wo ich doch lachen musste war Stephens Idee Copan zu kaufen und alles nach New York zu schaffen, um es dort auszustellen. Wow! Was die Hitze und ein ungewohntes Klima doch für wahnsinnige Ideen hervorrufen. :zwinker:


    Das war's aber auch schon. Heut Abend werd ich mich definitiv nochmal hinsetzten (oder doch hinlegen?) und mich dem Buch widmen. :smile:


    gruss


    Andreas

  • Ich habe auch erst die Einleitung und die ersten Seiten von Copan geschafft.


    Die Einleitung fand ich gelungen. Sie gibt einen Überblick über das Leben von Stephens und Catherwood vor und nach ihrem Mittelamerika-Aufenthalt und sagt auch einiges zur Einstellung von Stephens.


    Das einzigste was mir sauer aufstößt, ist die Tatsache das Stephens scheinbar nicht viel hält von den Indianern, man kann sogar sagen, das er sie für "weniger Wert" hält. Gefällt mir nicht so gut und ich hoffe das diese abwertenden Kommentare sich nicht häufen.


    In der Einleitung heißt es ja, dass Stephens später seine Meinung ändert und die Indianer zu schätzen beginnt. Ich geh also davon aus, dass diese abwertenden Kommentare im Laufe der Reise weniger werden.



    Wo ich doch lachen musste war Stephens Idee Copan zu kaufen und alles nach New York zu schaffen, um es dort auszustellen. Wow! Was die Hitze und ein ungewohntes Klima doch für wahnsinnige Ideen hervorrufen. :zwinker:


    Tja, damals war das wohl keine so ungewöhnliche Idee. Viele wertvolle Relikte sind aus dem Orient weggebracht worden, z.B. das Ischtar-Tor im Berliner Pergamonmuseum. Eine ganze Ruinenstadt ist allerdings schon eine gewaltige Größenordnung.



    Mal davon abgesehen ist das Buch ein ziemlicher Brocken! Ich hoffe das wir das schaffen bis zum nächsten Buch! Was meinst du Myriel?


    Ich denk schon. Bin zwar am Wochenende kaum zum Lesen gekommen, aber das wird jetzt besser werden (hoff ich). Zum Glück war die winzige Schriftgröße nur in der Einleitung vorhanden und danach wurde es zum Glück leserlicher. :klatschen:

  • Er hat es getan! Copan für 50 $ gekauft! Der Hammer! :breitgrins:


    Ich muss es nochmal sagen: das Buch ist toll geschrieben. Liest sich wie ein Abenteuer-Roman. :zwinker: Bin jetzt mit Copan Kapitel fast durch...


    gruss


    Andreas


  • Er hat es getan! Copan für 50 $ gekauft! Der Hammer! :breitgrins:


    Tja, so einfach geht das. :breitgrins:


    Das Kapitel über Copan habe ich eben fertig gelesen. Während sich Stephens am Anfang noch recht breit über die Bevölkerung, ihre Aufnahme in Copan und ihre Arzttätigkeit auslässt, beschreibt er zum Ende des Kapitels hin fast nur noch die von Catherwood gezeichneten Monumente (hauptsächlich Stelen). So interessant wie ich die Grafiken finde, so wenig kann ich mit Stephens Angaben anfangen. Zum Teil sind sie mir zu detailliert (wie weit weg eine Stele von der anderen steht, finde ich nicht sonderlich aussagekräftig, es sei denn, es würde sich um eine geschlossene Gruppe handeln), aber hauptsächlich stolpere ich andauernd über die veralteten Maßeinheiten, mit denen ich nichts anfangen kann. Als Eselsbrücke habe ich mir mal gemerkt, dass 1 Meter = 3 Fuß sind (grob geschätzt), aber ständig Fuß in Meter umrechnen und dann auch noch ein paar Zoll dazunehmen (Wie viel ist das eigentlich?) - nee, das ist mir etwas sehr mühselig.


    Gestolpert bin ich über die Stelle, an der Stephens überlegt, von welcher Gesinnung die Maya waren:

    Zitat

    In anderen Ländern bilden Schlachtszenen, Krieger und Kriegswaffen gerade die hervorragendsten Gegenstände der Skulptur; da sie hier nun gänzlich fehlen, so hat man Grund zu glauben, daß jenes Volk nicht kriegerisch, sondern friedlich gesinnt war und daher später ohne Mühe unterworfen ward. (Seite 53 unten)


    Wenn man das mit dem heutigen Wissen liest, kann man sich ein Grinsen nicht verkneifen, auch wenn aus den damals bekannten Fakten dies wohl eine logische Schlussfolgerung war.
    Allerdings wiederspricht sich mMn die Annahme eines friedlichen Volkes mit dem Vorhandensein von Opferaltären, bei denen Stephens (vollkommen zu Recht) vermutet, dass nicht nur Tiere darauf starben.


    Voll und ganz nachvollziehen kann ich den Eindruck, den die Ruinenstätte auf Stephens und Catherwood machte:

    Zitat

    Die Stimmung, die uns in den Ruinen ergriff, war tiefernste Feierlichkeit. (Seite 78 untere Hälfte)


    Leider wird man das heute nicht mehr so vorfinden, sondern eher die Touristenmassen, die dort durchgeschleust werden. :grmpf:

  • Das Copan Kapitel habe ich auch fertig gelesen. Bin aber gestern nicht mehr dazu gekommen weiter zu lesen.


    Definitiv! Stephens beschreibt alles SEHR detailreich! Und das Buch das wir lesen ist noch die gekürzte Fassung!!! Ich finde es Stellenweise auch einfach zu viel genaue Maßangaben. Das bremst etwas... Aber egal. Die Zeichnungen von Catherwood machen Spaß. :smile:


    Ja genau bei Stephens Überlegung das die Maya ein friedliches Völkchen waren musste ich auch grinsen. Genial!


    Zu den Maßeinheiten. Am Anfang des Buches befindet sich eine kleine Tabelle, mit ein paar Angaben zu den jeweiligen Einheiten. Nur Fuß fehlt glaub ich. Die Einheit die am meisten vorkommt! Clever!


    gruss


    Andreas

  • Ich habe heute mit dem Palenque-Kapitel angefangen und die Beschreibungen lesen sich besser als die von Copan, weil nicht so viele Maßangaben aneinander gereiht sind.


    Der Grund, warum ich eigentlich schreibe, ist das Bild auf Seite 113. Sind die Maya-Ruinen wirklich so riesig??? :boah: Das kann ich mir kaum vorstellen. Der Eingang in den Palast von Palenque gleicht ja eher einem überdimensionalem Tor als einem Türbogen. Zu gerne würde ich das mal live sehen. dogeyes.gif

  • :smile: Ach ja, da wären wir wieder bei dem Thema "Muss-ich-sehen!!!". :zwinker: Wenn Mexiko nur nicht so weit weg wäre...


    Ich hab auch noch ein bissel weiter gelesen. Das muss ja wirklich anstrengend gewesen sein, die "Reise" durch den Dschungel. Wie Stephens den Aufstieg beschreibt und die Dichte des Urwaldes. Da wächst die Abenteuerlust. :zwinker:


    Jaqui: sag mal wieso hast du denn keine Lust auf dieses Buch gehabt? Ich bin total begeistert bis jetzt. Liest sich total gut, ist spannend und gibt einiges Infos her.


  • Jaqui: sag mal wieso hast du denn keine Lust auf dieses Buch gehabt? Ich bin total begeistert bis jetzt. Liest sich total gut, ist spannend und gibt einiges Infos her.


    An Lust ist es bei mir nicht gescheitert, sondern an enormen Zeitmangel. Ich habe bis Jahresende noch sieben Leserunden. Gerade lese ich die ersten fünf Bände von Livius, da wäre der Stephens mehr als zu kurz gekommen.


    Aber irgendwann werde ich den auch lesen, immerhin steht er bei mir ja herum. :winken:


    Katrin

  • Ok das leuchtet ein! :zwinker: Aber wenn der Stephens bei dir so herumsteht, hast du ihn vielleicht auch schon irgendwann mal gelesen?


  • Aber wenn der Stephens bei dir so herumsteht, hast du ihn vielleicht auch schon irgendwann mal gelesen?


    Nein, nur mal durchgeblättert, gleich beim Kauf vor vielen, vielen Jahren, aber noch nie gelesen.


    Katrin

  • Jaqui: Definitiv ein Must-read dieses Buch, für alle Maya-Fans! :smile:


    Ich bin nach wie vor begeistert von der Erzählweise, und der scheinbar auch sehr guten Übersetzung, denn wie bereits gesagt, es liest sich super! Im Prinzip wie ein guter Abenteuerroman. :smile:


    Ich hab jetzt auch noch ein paar Seiten gelesen. Was ich doch amüsant fand war Stephens Bemerkung zu der einen Stele auf der angeblich der menschliche Kopf falsch dargestellt ist, denn er ist so in die Länge gezogen! :zwinker:


    Was ich fies fand war die Stelle an der Stephens von den Flöhen berichtet, die sich bzw. ihre Jungen in die Haut eingraben. Und zwar unter den Fußnägeln! Und wie man sie am besten entfernt! AUA!!! :boah: Wie war das? Haut aufschneiden? Fleisch rausschneiden? Raus ätzen? Und dann mit geschwollenen und entzündeten Füßen durch den Dschungel? AU!!! AU!!! AU!!!


    in diesem Sinne...