Robert C. O`Brien - Frau Frisby und die Ratten von Nimh

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  • Frau Frisby und die Ratten von Nimh - Robert C. O`Brien


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    Um ihren kränkelnden Sohn Tim zu retten, nimmt Frau Frisby so manches Risiko in Kauf: einen gefahrvollen, weiten Weg zu Dr. Uralt quer durch das Revier des allseits gefürchteten Katers, einen Flug mit der Krähe Jeremias, eine Audienz bei der klugen Eule und schließlich ein Gesuch bei den Ratten von Nimh, den größten und klügsten Ratten, die Frau Frisby je gesehen hat. Sie erkennt bald, dass die Ratten von Nimh wirklich etwas ganz Besonderes sind, handelt es sich doch um entsprungene Laborratten, die dank einer Genmanipulation außerordentliche Fähigkeiten entwickelt haben.


    Ein liebevolles Kinderbuch über Freundschaft, Treue und Hilfsbereitschaft, und dabei ganz ohne Kitsch. Ein wunderbares Buch!


    :tipp: 4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    (Bei diesem Buch noch Ratten und Mäuse zu vergeben ist, wie Wasser in den Rhein zu schütten)

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiba ()

  • Robert C. O´Brien: Frau Frisby und die Ratten von NIMH


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    Inhalt:


    Frau Frisby und ihre Kinder sind eine Mäusefamilie und überwintern in ihrer Winterwohnung im Garten des Bauern Fitzgibbon. Eines Tages wird Frau Frisbys jüngster Sohn, Tim, schwer krank. Zwar sorgt die Medizin des klugen Mäuserichs Herr Uralt bald für Besserung, aber Tim ist noch sehr schwach und würde die bevorstehende Übersiedlung ins Sommerquartier der Familie nicht überleben (die notwendig wird, weil der Frühling kommt und Bauer Fitzgibbon seinen Gemüsegarten bald umpflügen wird, wobei alle Schlupflöcher kleiner Tiere zerstört werden). Durch eine Verkettung zufälliger Ereignisse gerät Frau Frisby an die Ratten von NIMH, die unter dem Rosenbusch des Bauern Fitzgibbon ihr Zuhause haben und die einzigen sind, die ihr helfen können, denn sie sind keine gewöhnlichen Ratten...


    Meine Meinung:


    Selten habe ich ein Kinderbuch gelesen, das so sparsam und geradlinig, und dennoch komplex und spannend eine Geschichte erzählt, die es wahrhaftig in sich hat. Aus der anfänglichen Krankheit von Tim, den Versuchen seiner Mutter ihm zu helfen, ihren Taten und Entscheidungen dabei entwickelt sich eine ganz eigene Dynamik, in deren Verlauf Frau Frisby die Geschichte der Ratten von NIMH erfährt: keine gewöhnlichen Ratten, sondern Versuchsratten, die aus einem Labor ausgebrochen sind, in dem sie durch menschliche Experimente Intelligenz und eine verlängerte Lebensdauer erworben haben. Nicht nur die Geschichte dieses Ausbruches ist spannend, sondern auch das, was die Ratten danach tun, wie sie ihre Lebensweise hinterfragen und welche Schlußfolgerungen sie daraus ziehen. Es sind Ratten, die die Folgen ihres Handelns abschätzen können und vorausschauend und moralisch handeln. Ratten, von denen wir uns eine Scheibe abschneiden sollten, weil sie um ein Vielfaches verantwortungsvoller handeln als wir Menschen, die wir hier einen Spiegel vorgehalten bekommen - allerdings ohne erhobenen moralischen Zeigefinger, ganz unaufdringlich. Und nebenbei zeigt sich, wie wichtig Freundschaft und Treue ist, und wie Mut und Hilfsbereitschaft auch kleiner Tiere wie Mäuse einiges bewirken können und sich immer auszahlen.


    Das Ende der Geschichte ist sehr dramatisch, aber nicht ohne Hoffnung. Gut fand ich, daß hier einige Fragen offengelassen werden und regelrecht dazu einladen, zu spekulieren und die Geschichte weiterzuspinnen.


    Auch meine Tochter (10 Jahre) war von dem Buch begeistert.


    Dieses Buch ist nicht nur für Kinder ab ca. 9 Jahre geeignet, auch als Erwachsener kann man es mit großem Vergnügen lesen. Es ist in der sehr hübschen ZEIT-Edition "Fantastische Geschichten für junge Leser" erschienen, mit einem Nachwort von Susanne Gaschke.
    Der einzige Wermutstropfen ist, daß es etliche Grammatikfehler und ein paar Namensverwechslungen gibt, und die Übersetzung an einigen Stellen nicht so gelungen scheint. Davon lasse ich aber meine Bewertung nicht beeinflussen:


    5ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:


    Der Vollständigkeit halber, weil ja Ratten UND Mäuse in der Geschichte vorkommen, mußte ich hier auch Ratten UND Mäuse vergeben. :zwinker:


    :tipp:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • O'Brien, Robert C. - Mrs. Frisby and the Rats of NIMH


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    Eigentlich wäre es schon Zeit für Mrs Frisby und ihre Familie vom Winter- ins Sommerquartier umzuziehen, denn schon droht der Bauer das Feld, in dem sie sich verstecken zu mähen. Doch gerade jetzt ist es unmöglich, denn ihr jüngster Sohn, Timmy, ist schwer krank und muss das Bett hüten, ein Umzug würde ihn höchstwahrscheinlich umbringen.
    Und so macht sich Mrs Frisby verzweifelt auf die Suche nach jemandem, der ihr helfen kann und wird von der Eule schließlich zu den Ratten von NIMH geschickt, die eine gemeinsame Geschichte mit ihrem verstorbenen Mann haben, von der sie bisher noch nichts wusste...


    Gleich vorneweg, bei diesem Buch bin ich eindeutig vorgeprägt: Ich liebe den Zeichentrickfilm! Und als ich dann mitbekommen hatte, dass es eine Buchvorlage gibt, habe ich nicht lange gezögert ;)


    Die Haupthandlung an sich ist recht geradlinig und schlicht, aber obwohl ich die Grundhandlung schon kannte, war sie doch sehr spannend zu lesen. Der Höhepunkt für mich war aber die Erzählung der Ratten von NIMH, die als ziemlich lange und detaillierte Geschichte im Buch eingebettet ist. Als Versuchstiere, deren Intelligenz gesteigert wurde, haben sie mich ganz unweigerlich an die Maus Charlie in "Flowers for Algernon" denken müssen. Das war ein sehr seltsames Gefühl, ziemlich bedrückend. Umso faszinierender die Gesellschaft, die sie sich aufgebaut haben...


    Die unglaublich liebenswerten Charaktere wachsen dem Leser sehr schnell ans Herz, allen voran natürlich Mrs Frisby mit ihrer schlichten Tapferkeit und Hilfsbereitschaft. Gerade diese Unaufdringlichkeit fand ich sehr angenehm.
    Lediglich am Ende hätte ich es besser gefunden, wenn einige Punkte noch etwas mehr erklärt worden wären.


    Ansonsten eine eindeutige Empfehlung an alle Junggebliebenen!


    4ratten

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.


  • Selten habe ich ein Kinderbuch gelesen, das so sparsam und geradlinig, und dennoch komplex und spannend eine Geschichte erzählt, die es wahrhaftig in sich hat.


    Ja, da hast Du es sehr schön auf den Punkt gebracht. Keine unnötigen Schnörkel und doch steckt so viel darin. Da könnte sich so manch anderer Roman eine Scheibe abschneiden...



    allerdings ohne erhobenen moralischen Zeigefinger, ganz unaufdringlich. Und nebenbei zeigt sich, wie wichtig Freundschaft und Treue ist, und wie Mut und Hilfsbereitschaft auch kleiner Tiere wie Mäuse einiges bewirken können und sich immer auszahlen.


    Du nimmst mir die Worte aus dem Mund (und formulierst sie besser als ich ;-)) Das sind vor allem genau die Themen, die ich in solchen Büchern lesen will.

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Gleich vorneweg, bei diesem Buch bin ich eindeutig vorgeprägt: Ich liebe den Zeichentrickfilm! Und als ich dann mitbekommen hatte, dass es eine Buchvorlage gibt, habe ich nicht lange gezögert ;)


    Dass es eine Buchvorlage gibt, habe ich jetzt erst gelesen, das ist ja toll! Ich finde den Zeichentrickfilm auch große, große Klasse, hatte den damals als Heranwachsende gesehen und war hin und weg von der Atmosphäre.
    Ich war erst irritiert, weil die gute Frau im Film ja Brisby heißt... warum wurde das wohl geändert?


    Wie auch immer, das Buch ist so gut wie gekauft!

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf


  • Dass es eine Buchvorlage gibt, habe ich jetzt erst gelesen, das ist ja toll! Ich finde den Zeichentrickfilm auch große, große Klasse, hatte den damals als Heranwachsende gesehen und war hin und weg von der Atmosphäre.
    Ich war erst irritiert, weil die gute Frau im Film ja Brisby heißt... warum wurde das wohl geändert?


    Ja, darüber habe ich mich auch schon gewundert. Spricht es sich vielleicht besser? Aber wahrscheinlich bin ich die Variante einfach mehr gewohnt ;)



    Wie auch immer, das Buch ist so gut wie gekauft!


    Kluge Entscheidung! :breitgrins:

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  • Meine Meinung
    Ich kenne dieses Buch nicht schon seit meiner Kindheit, sondern habe es erst jetzt gelesen. An sich fand ich die Geschichte sehr schön und gerade die Tatsache, dass das Buch viele interessante Thematiken anspricht, die man auch gut mit Kindern besprechen kann, fand ich super. Da wären zum einen die eher allgemeinen Themen wie freundschaft oder Mutterliebe, aber auch moralische Fragen, wie z.B. Tierversuche, Stehlen oder der Umgang des Menschen allgemein mit Tieren, werden angesprochen. Und das alles auf eine kindgerechte, nicht zu aufdringliche Weise.


    Sehr gelungen fand ich übrigens den Schluss. Anfangs war ich davon noch etwas verwirrt (für ein Kinderbuch ist er wirklich ungewöhnlich), aber je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto besser fand ich ihn. Klar, es bleibt vieles offen, aber gerade das regt zum Nachdenken und Spekulieren ein ... mich würde tatsächlich interessieren, was Kinder dazu sagen.


    Allerdings habe ich auch noch ein paar Kritikpunkte. Was mich ziemlich gestört hat, war die Vermenschlichung der Tiere. Bei den Ratten ist das mehr oder weniger nachvollziehbar, aber gerade bei Frau Frisby finde ich es seltsam und unnötig. Sie ist eine Feldmaus, hat aber in ihrer Höhle Möbel, Decken und Kissen. Und wenn ein Tier krank ist, geht es zu Herrn Uralt und holt sich Medizin. Mich hat das beim Lesen ziemlich gestört, für ein Kind ist das aber wahrscheinlich kein Problem.
    Außerdem fand ich es seltsam, dass Frau Frisby nachts nicht unterwegs ist. Sie ist immerhin eine Feldmaus und damit sowohl tag- als auch nachtaktiv.


    Trotz dieser Kritikpunkte würde ich das Buch meinen (noch nicht vorhandenen) Kindern wahrscheinlich vorlesen, weil einfach viele schöne Gedanken darin zu finden sind. Ich als Erwachsener würde es aber mit
    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: bewerten, weil mich einfach nicht alles überzeugt hat.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

    Einmal editiert, zuletzt von mondy ()