Bill Bryson - Shakespeare wie ich ihn sehe

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.865 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MacOss.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

     

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    In seiner kurzen Biographie versucht Bill Bryson dem Leser Shakespeare und das Elisabethanische London näher zu bringen. Dabei geht er hauptsächlich chronologisch vor. Nur zu Beginn versucht Bryson dem Leser noch klar zu machen, wie wenig über das Leben Shakespeares mit Gewissheit gesagt werden kann. Diese Unsicherheit über Shakespeare zieht sich durch das gesamte Buch und Bryson weißt immer wieder darauf hin, dass er sich auf den aktuellen Forschungsstand bezieht, der aber auch alles andere als 100%ig sicher ist.


    Die Kapitel sind streng chronologisch nach einzelnen Epochen in Shakespeares Leben unterteilt: seine Jugend, die "lost years", seine Zeit in London, sein Leben unter König James I. etc. Hierin bringt Bryson dem Leser so Essentielles wie Shakespeares Tätigkeiten im Theater als auch humorvolle Kleinigkeiten näher, wie etwa die Anekdote über die gescheiterte Revolution des Earl of Essex.


    Neben den Informationen über Shakespeare selbst lässt Bryson immer wieder Randinformationen über London zur Zeit Shakespeares oder etwa die Herstellung und den Verbleib der First Folios einfließen. Auch an Informationen über das elisabethanische Theater mangelt es nicht.


    Zum Schluss kommt auch Bryson nicht umhin, die vielen Theorien über die wahre Identität Shakespeares wiederzugeben. Jedoch scheint der Autor diese nicht wirklich ernst zu nehmen und führt logische Gegenargumente auf.


    Wer jedoch Informationen über die Stücke Shakespeares sucht, ist mit dem Buch schlecht beraten. Es gibt keine kurzen Inhaltsangaben oder längere Zitate, was mich jedoch ganz und gar nicht störte.


    Das Buch ist humorvoll geschrieben und sehr flüssig zu lesen. Es eignet sich als Einstieg in die Welt des großen Barden und regt zu weiterer Recherche an.


    Ich vergebe:
    5ratten

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Nachdem ich im Dezember erstmals Jasper Ffordes "Der Fall Jane Eyre" und "In einem anderen Buch" gelesen habe, denke ich, dass das ganz gut dazupassen könnte....


    lg, Frau 32

  • Ich wusste doch das ich das Buch hier schonmal gesehen hatte :breitgrins:
    Ich hab es mir letzte Woche spontan aus der Stadtbibliothek mitgenommen. Diese hat wohl grad Anonymos mitbekommen und stellt Bücher zu Shakespeare aus. Bisher gefällt es mir recht gut, grade wenn man sich nicht aus wissenschaftlichen Gründen mit dem englischen Dichter beschäftigt sondern einfach mal in schöner lockrer Form etwas über ihn lesen möchte und was man so über ihn weiß, ein guter Einstieg! Ich fühle mich informiert und unterhalten zugleich!


    Edit und abschließender Kommentar:
    Das Büchlein liest sich so gut das ich auch schon wieder durch bin. Wie Mrs. Dalloway ja auch schon meinte ist es als Einstieg und Überblick wirklich gut geeignet zu Mal Bryson auch ein Kapitel der Zeit nach Shakespeares Tod widmet und man so auch einen ersten Eindruck davon erhält seit wann die Shakespeareforschung in Schwung kam und auch wie er rezipiert wird. Alles eher Überblicksartig gestaltet aber auch ich finde das dadurch die Neugier erst geweckt wird. Ich bin mit meiner Lektüre zufrieden!


    Auch von mir gibts daher: 5ratten

  • Inspiriert durch die Rezis hier, habe ich nun dieses Buch in wenigen Tagen durchgelesen.


    Ich wusste vorher nix von Shakespeare und bin ganz angetan von dem Buch. Es hat mir einen guten Überblick über Shakespeares Werk und seine Genialität sowie das London zu seiner Zeit gegeben. Es ist kurzweilig geschrieben wie ich es von Bill Bryson gewohnt bin.


    Nun endlich weiß ich, welche Stücke von Shakespeare sind, die ich zwar namentlich kannte, aber nicht unbedingt zuordnen konnte. Und die Beschreibung von London fand ich sehr spannend! Insbesondere die bebaute London Bridge fand ich sehr abgefahren für die damalige Zeit!


    Und es erstaunt mich wie viele Menschen sich mit diesem Mann beschäftigen. Was da alles zusammen konstruiert wird - unglaublich! Und wozu beschäftigen sich die Leute damit und vesrchwenden ihre Lebenszeit? Die Werke ändern sich doch nicht, wenn man weiss wo er wann mit wem gelebt hat. Deswegen weiss man doch noch immer nicht, was er gedacht , gefühlt oder wen er geliebt hat.


    Von mir bekommt das nette Büchlein 4ratten

    Gruß suray


  • Und es erstaunt mich wie viele Menschen sich mit diesem Mann beschäftigen. Was da alles zusammen konstruiert wird - unglaublich! Und wozu beschäftigen sich die Leute damit und vesrchwenden ihre Lebenszeit? Die Werke ändern sich doch nicht, wenn man weiss wo er wann mit wem gelebt hat. Deswegen weiss man doch noch immer nicht, was er gedacht , gefühlt oder wen er geliebt hat.


    Das stimmt. Ich denke, Shakespeare ist einfach zu einem populären Mythos geworden und diese Spekulationen über sein Leben, die es ja seit dem späten 18. Jahrhundert gibt, halten gerade deshalb an, weil man so wenig über ihn weiß und hierbei vor allem die Sonette so autobiographisch anmuten und so viele (durchaus interessante) Fragen aufwerfen.

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Ich habe mir während der Lektüre immer Shakespeare vorgestellt, was er wohl zu dem ganzen Rummel um ihn sagen würde. Und er wäre bestimmt erstaunt, was die Menschen da alles so in seine Gedanken hineininterpretieren. :breitgrins: Es muss ja nicht alles autobiografisch sein. Er "musste" ja auch einfach Sachen "abliefern" in der Schnelle, wie er da Werke produziert hat. Da wird er auch viel geklaut haben vom Leben anderer.

    Gruß suray


  • Er "musste" ja auch einfach Sachen "abliefern" in der Schnelle, wie er da Werke produziert hat. Da wird er auch viel geklaut haben vom Leben anderer.


    Richtig. Und was nebenbei immer etwas vernachlässigt wird, weil es nicht in unser Bild von Autorschaft passt, ist, dass das Schreiben von Stücken damals höchst kollaborativ war. Ich wage mal zu behaupten, dass kein einziges Stück 100 % Shakespeare ist. Die Hexen in Macbeth z. B. sind von Thomas Middleton (laut aktueller Forschung).

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Stimmt, das hat Bryson ja auch angerissen. Und auch das Abgeschreibe von anderen. Wer weiss wie viele unbekannte Autoren/Werke er da so mitverwurstet hat, damit er vorankommt. Siehe heutzutage unsere Doktoren und ihre Plagiate. Da hätte man ja auch mehr Professionalität erwartet.


    Udn trotzdem finde ich Shakespeares Neuerfindung von Wörtern (und insbesondere die Massen davon) beeindruckend - denn die mussten ja nun wirklich von ihm kommen. Da hat er wirklich etwas Geniales an sich. Aber vielleicht war er auch nur ein wenig psychisch auffällig, denn psychisch Kranke neigen ja auch zu Neologismen. :zwinker:

    Gruß suray

  • Anlässlich meines derzeitigen Shakespeare-Fiebers habe ich dieses Buch ebenfalls kürzlich gelesen, bin sehr angetan davon und habe den begeisterten Beiträgen meiner Vorrednerinnen nicht viel hinzuzufügen. :smile: Ein angesichts der relativ dünnen Faktenlage über Shakespeare auch angemessen dünnes Buch. Bryson orientiert sich, wie Frank Günther in seinem Werk "Unser Shakespeare", an dem, was bekannt und überliefert ist über Shakespeare und sein Leben. Gleichzeitig beleuchtet er ausführlich Shakespeares Umfeld, die Zeit und die Gesellschaft, in die Shakespeare hineingeboren wurde und in der er lebte. Das hat mir an diesem Buch sehr gefallen.


    Schließlich geht Bryson auch auf die unvermeidliche Frage nach der Autorschaft Shakespeares ein, er vermeidet aber jegliche Spekulation darüber, ob Shakespeare auch der Verfasser der Werke Shakespeares war. Er erwähnt zwar die geläufigsten Theorien in dieser Richtung, versteht es jedoch einleuchtend, diese zu widerlegen. Das gefällt mir. Verschwörungstheorien gibt es heutzutage schon genug.


    Von mir gibt's für dieses Buch 4ratten


    Ich habe die Taschenbuchausgabe gelesen:


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Bill Bryson - Shakespeare, wie ich ihn sehe