Bernard Cornwell - Der weiße Reiter (Uhtred 2)

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  • Bernard Cornwell: Der weiße Reiter

    (Uhtred-Serie, Band 2)


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    Klappentext


    "Und ich sah ein weißes Pferd, und des Reiters Name hieß Tod."


    Ende des 9. Jahrhunderts haben die dänischen Eroberer alle fünf englischen Königreiche unterjocht. Das gesamte Land der Angelsachsen ist in der Gewalt der Invasoren - mit Ausnahme eines kleinen Sumpfgebietes. Hier hält sich König Alfred von Wessex mit wenigen Getreuen versteckt. Uhtred, Krieger in Alfreds Diensten, kennt dieÜbermacht des dänischen Heeres genau. Dennoch will Alfred eine letzte, entscheidende Schlacht führen. Der fromme König setzt dabei auf Gottes Hilfe, Uhtred hingegen vertraut lieber seinem kampferprobten Schwert. Über eines aber sind sich die beiden ungleichen Verbündeten vollkommen einig: Eine Niederlage wäre der Untergang Englands.


    Inhalt:


    Dieser Band schließt nahtlos an "Das letzte Königreich" an. Nach der Schlacht von Cynuit, in der Uhtred Wesentliches zum Sieg der Angelsachsen über die Dänen beigetragen hat, fällt Uhtred durch die Mißgunst seiner Feinde und durch eigenen Leichtsinn bei König Alfred in Ungnade. Alfred schickt Uhtred auf sein ödes Landgut, doch Uhtred denkt nicht daran, sich dort lebendig begraben zu lassen: Er fährt auf eigene Faust an der südenglischen Küste entlang, um nach Wikingerart Schiffe und Dörfer zu überfallen und Beute zu machen. Als dies Alfred zu Ohren kommt, lädt er Uhtred an seinen Hof vor, um ihn zu bestrafen. In dieser Situation erfolgt ein weiterer Angriff der Dänen - Alfred war nicht wachsam genug und hat sich auf den Waffenstillstand verlassen... Alles scheint verloren, Alfred und wenige Getreue flüchten in ein Sumpfgebiet. Doch da ist noch Uhtred mit seinen Freunden, der den König zunächst vor den dänischen Verfolgern zu schützen vermag. Uhtred kennt die Dänen, und er kennt das sumpfige Gelände, in dem der König des letzten englischen Königreichs Wessex sich jetzt vor der dänischen Übermacht verbergen muß. Uhtred wäre nicht Uhtred, wenn er es nicht schaffen würde, daraus einen Vorteil für König Alfred zu ziehen...


    Meine Meinung:


    Im ersten Teil des Buches kehrt Uhtred sehr den jungen Heißsporn hervor. Er verscherzt sich leichtsinnig die Gunst seines Königs, und seine Wikingerbeutezüge sind rücksichtslos und brutal (obwohl dergleichen bestimmt damals zum Alltag gehörte). Der Teil des Buches, der sich im Sumpf abspielt, gefiel mir besser. Hier erweist Uhtred sich als zäh und ausdauernd, als treu und loyal gegenüber seinem König, und als kluger geschickter Stratege. Über Politik und militärische Strategie zu lesen, mag nicht jeden interessieren, ebensowenig die Wikingerbeutefahrt am Anfang. Die strategischen Überlegungen haben mir Spaß gemacht, ebenso Uhtreds tollkühne Kundschaftergänge auf die dänische Seite, und das Agieren im Sumpfgebiet, unter Einbeziehung der Landschaft und der Menschen, die sie bewohnen. In diesem Buch gibt es Hunger und Kälte, Regen und Schlamm, Krankheit und Heilung, Mut und Feigheit, eine Portion Magie, List und Geschicklichkeit, Siege, Niederlagen und Opfer, und am Ende des Buches findet natürlich wieder eine Schlacht mit reichlich Kampfgetöse statt. Insgesamt ein sehr spannendes Buch, das sich zum großen Teil auf historisch verbürgte Ereignisse stützt. Allerdings konnte ich nicht ganz einsehen, warum Bernard Cornwell es nötig fand, aus erzählerischen Gründen den Termin der Schlacht bei Cynuit vorzuverlegen (ans Ende des ersten Bandes) und dafür dann eine fiktive Schlacht zum richtigen Zeitpunkt zu erfinden.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Hier eine Übersicht über die gesamte Reihe:


    1. Das letzte Königreich

    2. Der weiße Reiter

    3. Die Herren des Nordens

    4. Schwertgesang

    5. Das brennende Land

    6. Der sterbende König

    7. Der Heidenfürst

    8. Der leere Thron

    9. Die dunklen Krieger

    10. Der Flammenträger

    11. Wolfskrieg

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    2 Mal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • Gestern habe ich den zweiten Band der Sachsen-Stories fertiggelesen. Es passiert ja oft das Folgebände weniger gut sind. Bei Bernard Cornwell ist dem nicht so. Einmal angefangen, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Und auch jetzt kann ich nicht anders als an die Geschichte zurück zu denken.
    Anders als Kaluma gefielen mir Uthreds Beutezüge mit Leofric sehr gut. Es zeigt das er eigendlich niemanden als seinen Herrn anerkennt, das er immer noch ein Heißsporn ist, das er sein Ziel verfolgt reich zu werden um seine Burg irgendwann zurück zu erobern.
    Die Schlachten sind wieder einmal super erzählt. Ich konnte mir alles ganz genau vorstellen und fieberte bei jedem Kampf richtig mit.
    Auch das politische und strategische Geschehen war für mich nicht uninteressant. Es wird diesmal wirklich viel geflucht, aber das amüsierte mich eher als das es mich verärgert hätte. Das machte es für mich auch authentischer, denn so stelle ich mir Krieger vor.
    Was ich auch gut fand war das Uthreds Freunde von Bernard Cornwell keine Sonderwurst bekamen. Wenn es an ihrer Zeit ist getötet zu werden dann geschieht dies auch. Es ist auch nicht so das Uthred und seine Mannen wie ein James-Bond-Verschnitt durch die Schlacht rennen und alles töten das ihnen vors Schwert kommt, ohne je verwundet zu werden. Er ist ein Held voller Fehler und das ist so klasse an der Figur.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.


  • Was ich auch gut fand war das Uthreds Freunde von Bernard Cornwell keine Sonderwurst bekamen. Wenn es an ihrer Zeit ist getötet zu werden dann geschieht dies auch. Es ist auch nicht so das Uthred und seine Mannen wie ein James-Bond-Verschnitt durch die Schlacht rennen und alles töten das ihnen vors Schwert kommt, ohne je verwundet zu werden. Er ist ein Held voller Fehler und das ist so klasse an der Figur.


    Stimmt, das hast du gut auf den Punkt gebracht: Uhtreds Freunde werden nicht verschont, und außerdem werden die Krieger, einschließlich Uhtred (wenn ich mich recht erinnere) nach der Schlacht als regelrecht traumatisiert dargestellt. Das (unter anderem) macht die Darstellung der Kämpfe so realistisch.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Ja, Uthred ist in mancher Hinsicht ein ganz schrecklicher Kerl, und das macht die Figur so glaubwürdig.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Uthred hat am Ende des letzten Buchs einen großen Sieg errungen, doch statt das seinem König zu berichten, will er es lieber mit seiner Frau feiern. Dumme Idee, denn so beanspruchen Konkurrenten den Sieg und er fällt mal wieder in Ungnade. Ein Raub- äh Erkundungszug per Schiff wird auch nicht sonderlich gut aufgenommen. Erst als die Dänen schon fast ganz Wessex erobert haben und Uthred zufällig gemeinsam mit Alfred in einer unwegsamen Gegend eine letzte Zuflucht gefunden hat, wendet sich sein Schicksal und letztlich auch das Englands.


    Wenn Uthred nicht die gesamte Geschichte als Rückblick erzählen würde und selbst immer wieder sein jugendliches Selbst kritisieren würde, wäre der junge Krieger nicht auszuhalten vor lauter Eigensinn. Aber irgendwo schlummert bei ihm durchaus ein Herz für England und Alfred als König und wenn es ums Kämpfen geht ist er sehr viel vernünftiger als bei seinen persönlichen Entscheidungen. Die Kämpfe sind übrigens - wie ich es von Cornwell nicht anders erwartet habe - wieder gelungen dargestellt. Blutig, schmutzig und wenig heroisch, dafür glaubwürdig in ihrem Ablauf.


    Natürlich werde ich die Reihe weiterlesen.


    4ratten

  • illy

    Hat den Titel des Themas von „Bernard Cornwell - Der weiße Reiter“ zu „Bernard Cornwell - Der weiße Reiter (Uhtred 2)“ geändert.