6. Odalisque - "Sternkammer, Westminster Palace" bis Ende

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 6.383 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alfa_Romea.

  • Langsam frage ich mich, wie viele Leute eigentlich Elizas Briefe lesen und entschlüsseln. :zwinker:
    Eliza selber scheint sich mächtig ins Zeug legen zu müssen um bei ihrem alten Gönner ihre Reputation wiederzuerlangen.


    Daniel Aufenthalt im Tower unterscheidet sich gewaltig von dem seines Vorgängers. Zu seinem Glück trifft er dort auf Bob Shaftoe. Mir persönlich war das schon bald etwas zu viel Zufall. :rollen:
    Womit Daniel mich beeindruckt hat, war, wie er mit Hooke umgegangen ist, als dieser seinen Neid (ich hatte eher das Gefühl, dass es sich dabei um Frust handelte) über seine verpaßte Chance an Newtons Stelle die Principia geschrieben haben zu können. Daniel schaffte es auf sehr anschauliche Weise Hooke in dessen eigenen Augen aufzuwerten, ohne dass dieser gezwungen war sich weiter mit Newton zu vergleichen.


    Ach du je, so! wurde damals der Stein geschnitten. :entsetzt: Da hab ich dann jetzt schon mal Mitleid mit Daniel. :angst:

  • Daniel Aufenthalt im Tower unterscheidet sich gewaltig von dem seines Vorgängers. Zu seinem Glück trifft er dort auf Bob Shaftoe. Mir persönlich war das schon bald etwas zu viel Zufall. :rollen:


    Ja, das ist schon auffallend, aber irgendwann und irgendwie müssen sich die Handlungsstränge ja mal annähern. Ich finde, das ist das Manko an dieser Trilogie: So viel ich weiß, war sie von Anfang an als Trilogie ausgelegt und kann sich deshalb Zeit lassen bei der Entwicklung der Handlung. Hätte Stephenson nur ein Buch geplant, wäre der Plot viel straffer und wer weiß, wie die Geschichte dann weitergegangen wäre.



    Womit Daniel mich beeindruckt hat, war, wie er mit Hooke umgegangen ist, als dieser seinen Neid (ich hatte eher das Gefühl, dass es sich dabei um Frust handelte) über seine verpaßte Chance an Newtons Stelle die Principia geschrieben haben zu können. Daniel schaffte es auf sehr anschauliche Weise Hooke in dessen eigenen Augen aufzuwerten, ohne dass dieser gezwungen war sich weiter mit Newton zu vergleichen.


    Da war Daniel wohl einer der wenigen, der Hookes Genialität schon zu dessen Lebzeiten erkannt hat. Ich habe den Eindruck, dass Hooke immer etwas stiefmütterlich behandelt wurde und in Newtons Schatten stand.


  • Daniel schaffte es auf sehr anschauliche Weise Hooke in dessen eigenen Augen aufzuwerten, ohne dass dieser gezwungen war sich weiter mit Newton zu vergleichen.


    Für mich eine der schönsten Passagen in der Trilogie, auch wenn sie sehr kurz ist. Hooke wurde aus heutiger Sicht wirklich vergessen und zwar zu Unrecht, wenn man sich mal ansieht, was dieser Mann alles geleistet hat. Aber zu Hooke habe ich ja hier schon etwas geschrieben.



    Ja, das ist schon auffallend, aber irgendwann und irgendwie müssen sich die Handlungsstränge ja mal annähern.


    Der Zufall wirkt schon arg konstruiert - aber eben, so kommen wenigstens mal zwei lose Enden ein bisschen zusammen. So wie beim Aufeinandertreffen von Eliza und Daniel, die ja jetzt munter miteinander korrespondieren. Die einzigen, die sich aus dem Quartett Daniel/Eliza/Jack/Bob nicht kennen, sind Daniel und Jack (und das sollte man sich für später merken). Aber auch wenn sich die anderen kennen: Es lebt doch jeder sein Leben, ein Zusammenführen der Handlungsstränge ist die Begegnung zwischen Daniel und Bob nicht. Es ist streng genommen mehr ein Überkreuzen, weil doch jeder weiter seine eigenen Ziele verfolgt.


    :winken:


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.


  • Womit Daniel mich beeindruckt hat, war, wie er mit Hooke umgegangen ist, als dieser seinen Neid (ich hatte eher das Gefühl, dass es sich dabei um Frust handelte) über seine verpaßte Chance an Newtons Stelle die Principia geschrieben haben zu können. Daniel schaffte es auf sehr anschauliche Weise Hooke in dessen eigenen Augen aufzuwerten, ohne dass dieser gezwungen war sich weiter mit Newton zu vergleichen.


    Die Stelle hat mir auch gut gefallen. So ganz in Vergessenheit geraten kann Hooke übrigens (zumindest unter Wissenschaftlern) nicht sein. Meine Tochter kam neulich mit einer Physikhausaufgabe zum Hook'schen Gesetz nach Hause und ich konnte gleich ein bisschen mit (magerem) Hintergrundwissen prahlen. :zwinker: Hookes Freundschaftsdienst für Daniel ist übrigens auch auf makaber-witzige Art sehr seinem Charakter entsprechend, wie er hier geschildert wird. :teufel:


    Noch ein paar weitere Aspekte haben das Lesen in diesem Abschnitt ein bisschen erleichtert: Bob Shaftoe entpuppt sich als ziemlich cool und sympathisch - mehr als sein kleiner Bruder, wie ich finde. Rossignols Bericht über die Entschlüsselung der Briefe und der Stickerei war ganz spannend und, da auch die Inhalte gleich mitgeteilt wurden, unterhaltsam. Getoppt wurde das alles durch Elizas letzten Brief an Leipniz, in dem sie den Spieß um- und Rossignol eine lange Nase dreht.


    Nach diesem Buch habe ich wirklich das Gefühl, etwas "geschafft" zu haben und bin noch nicht so ganz sicher, wie motiviert ich an den nächsten herangehen werde.

  • :tanzen: Geschafft! :trinken:


    Wie schon im vorigen Abschnitt von Doris (?) angesprochen, fragte ich mich in diesem wie es denn möglich gewesen sein sollte all das, was Eliza verschlüsselt hatte, in so wenig Stoff bzw. Text unterzubringen. Dieses ellenlange Tagebuch chiffriert auf ein Kissen gestickt! Das konnte mich mir nun gar nicht mehr vorstellen. :tststs:


    Diese Geschichte mit dem angeblichen Vater ihres Kindes, die sich letztendlich als erlogen entpuppte, hätte ich ihr auch nicht abgekauft. Dass sie den Reizen des Kryptographen erlegen ist, war schon eher glaubhaft. Dann leuchtet mir auch ein warum sie nicht versucht hat das Kind loszuwerden - frühzeitig. Wenn sie schon so erfahren ist, dann wird man ihr das im Harem ebenfalls beigebracht haben. Zumindest musste sie wissen, wie es durchgeführt werden konnte.
    Die Geschichte der Geburt ist mal wieder sehr abenteuerlich. :breitgrins: Die Erklärung des Arztes, warum das Kind ein Junge ist, entlockte mir nun doch ein Schmunzeln.


    Daniels "Brüder" der R. S. lassen ihn nicht im Stich und der gute alte Hooke löst sein Versprechen ein. Als von der Abschiedsfeier die Rede war, kam mir schon der Verdacht, dass Daniel gegen seinen Willen von seinem Leiden erlöst werden sollte. Freiwillig hätte er sich ja doch nicht dieser Prozedur unterzogen. Zum Glück endete mit Beginn der OP das Buch. So genau wollte ich das gar nicht wissen. :angst:


  • :tanzen: Geschafft! :trinken:


    Glückwunsch! :zwinker:



    Diese Geschichte mit dem angeblichen Vater ihres Kindes, die sich letztendlich als erlogen entpuppte, hätte ich ihr auch nicht abgekauft. Dass sie den Reizen des Kryptographen erlegen ist, war schon eher glaubhaft.


    Ich muss ja zugeben, dass ich das ganz anders verstanden habe: Eliza hat mitbekommen, dass Rossignol ihre Briefe entschlüsselt und versucht jetzt ihn lahmzulegen, indem sie ihn fälschlicherweise zu ihrem Liebhaber und zum Vater ihres Kindes erklärt. Auch für die weitere Entwicklung des Romans wäre es doch vielversprechender, wenn tatsächlich Etienne der Vater und damit der eklige Fischfresser der Großvater von Elizas Kind wäre. - Lassen wir uns überraschen. Leider beginnt der nächste Teil nicht direkt mit der Eliza-Handlung, aber irgendwann werden wir ja wohl Näheres erfahren. :winken:

  • Endspurt!


    Ich muss gerade mal Aldawens Rolle übernehmen und einen Fehler ankreiden. Zwar sind meine geographischen Kenntnisse nur unbedeutend größer als meine historischen, so dass mir keine Ungereimtheiten auf einer Landkarte auffallen. Wenn diese sich aber von der Beschreibung im Text unterscheidet, merke ich das schon.
    Ich spreche natürlich von der Karte "Das Rheintal" zu Beginn von Elizas Stickereibericht und der Erklärung im Text, dass die Lorraine von Frankreich umschlossen wird. Das wird sie auf der Karte nicht, denn der zufolge gehört das Elsass nicht zu Frankreich. Zwischen Elsass und Frankreich befindet sich eine grau unterlegte Punkt-Strich-Punkt-Linie, die man ja nur als Grenze interpretieren kann.


    Überhaupt war mir der Stickererabschnitt viel zu lang und er überstrapazierte auch meine Gutgläubigkeit. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Eliza in ihrer Situation wirklich so viel überflüssige Information (notwendig ist nur das, was Rossignol uns vorenthalten hat, alles über die französischen Truppen) mühseligst in einem Code gestickt haben soll.


    Außerdem überlege ich, seit wann man im Englischen das Wort "stroke" für einen Schlaganfall benutzt. In älteren Büchern habe ich immer nur von "apoplexy" gelesen. Aber darüber weiß ich nichts genaueres. Stephenson kann durchaus das passende Wort gewählt haben.


    :entsetzt: Armer Daniel! Seine Folter im Tower war ja schlimm; noch schlimmer der Gedanke daran, dass sie ja vergleichsweise harmlos war. Man kann noch ganz andere Sachen mit Menschen anfangen, bevor sie endlich sterben.


    Dass er ausgerechnet auf Bob stößt, kann ich noch akzeptieren. Immerhin wurde erklärt, dass dessen Einheit die Towerwache übernommen hatte, also hatte er allen Grund, sich dort zu befinden.
    Da hatte ich größere Probleme mit seinem Treffen mit Eliza. Auch wenn Jack ihm vorher von ihr erzählt hatte und er ein starkes Interesse hatte, sie zu treffen, fand ich es nun wirklich arg unglaubwürdig, dass er ausgerechnet an der Stelle wartete, die Eliza auf ihrem Rückritt (bei dem sie eine andere Route als gewöhnlich wählte) passierte. Nun ja.


    Heute lese ich noch die letzten 60 Seiten und dann geht's gleich weiter mit "Confusion".

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich muss ja zugeben, dass ich das ganz anders verstanden habe: Eliza hat mitbekommen, dass Rossignol ihre Briefe entschlüsselt und versucht jetzt ihn lahmzulegen, indem sie ihn fälschlicherweise zu ihrem Liebhaber und zum Vater ihres Kindes erklärt.


    Nö nö, yanni hat das schon richtig verstanden: Rossignol ist der Vater von Elizas Sohn. Nur weiss das niemand, ausser Rossignol, Eliza und Leibniz. Der Rest der Welt glaubt, Étienne d'Arcachon wäre der Vater.


    Ob Eliza wirklich Rossignols Charme erlegen ist oder ob sie ihn verführte, weil es für sie praktisch war, lasse ich mal dahingestellt. Eliza wusste sicher, dass ihre ellenlangen Briefe auffallen würden. Da kann es nicht verkehrt sein, sich den Chef-Decodierer des Sonnenkönigs zum Freund (oder zum Liebhaber) zu machen...

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Nö nö, yanni hat das schon richtig verstanden: Rossignol ist der Vater von Elizas Sohn. Nur weiss das niemand, ausser Rossignol, Eliza und Leibniz. Der Rest der Welt glaubt, Étienne d'Arcachon wäre der Vater.


    :schwitz: Danke, Alfa! Ich dachte schon, ich müsste den Abschnitt noch mal durchlesen, dabei habe ich doch Confusion schon aufgeklappt vor mir liegen.

  • Wie versprochen lese ich hier ja weiter mit :breitgrins:



    Ich muss gerade mal Aldawens Rolle übernehmen und einen Fehler ankreiden. Zwar sind meine geographischen Kenntnisse nur unbedeutend größer als meine historischen, so dass mir keine Ungereimtheiten auf einer Landkarte auffallen. Wenn diese sich aber von der Beschreibung im Text unterscheidet, merke ich das schon.
    Ich spreche natürlich von der Karte "Das Rheintal" zu Beginn von Elizas Stickereibericht und der Erklärung im Text, dass die Lorraine von Frankreich umschlossen wird. Das wird sie auf der Karte nicht, denn der zufolge gehört das Elsass nicht zu Frankreich. Zwischen Elsass und Frankreich befindet sich eine grau unterlegte Punkt-Strich-Punkt-Linie, die man ja nur als Grenze interpretieren kann.


    Nun, das ist nicht so einfach. Die Lorraine, im deutschsprachigen Raum besser als Lothringen bekannt, war immer ein umstrittenes Gebiet, dessen Zugehörigkeit zu dem einen oder anderen Reich häufiger gewechselt. Für den fraglichen Zeitraum gilt etwa folgendes: Der lothringische Herzog schlug sich im Dreißigjährigen Krieg auf die Seite des Kaisers, was zu einer etappenweisen Besetzung Lothringens durch die Franzosen führte. Vom Westfälischen Frieden von 1648 wurde die Region ausgeschlossen und 1661 verlor sie im Frieden von Vincennes strategisch wichtige Punkte an Frankreich. 1670 wurde Lothringen erneut von französischen Truppen besetzt und erst in territorial reduzierter Form 1697 an den Herzog Leopold zurückgegeben. Dessen Sohn war mit Maria Theresia verheiratet, mußte aber für diese Hochzeit Lothringen gegen die Toskana eintauschen. Der polnische Exilkönig Stanislaus I. Leszczyński bekam das Herzogtum 1737 als Entschädigung übertragen und nach seinem Tod 1766 fiel es als Provinz an Frankreich. Landesgrenzen waren ein durchaus dehnbarer Begriff in jener Zeit, aber daß die Lorraine von Frankreich umschlossen gewesen sei, das dürfte dann in der Formulierung doch deutlich zu weit gehen ... :zwinker:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()


  • Nö nö, yanni hat das schon richtig verstanden: Rossignol ist der Vater von Elizas Sohn. Nur weiss das niemand, ausser Rossignol, Eliza und Leibniz. Der Rest der Welt glaubt, Étienne d'Arcachon wäre der Vater.


    Ui, das finde ich ja etwas enttäuschend (wegen der fiesen Verwicklungen, die es so nicht geben wird) und nicht so ganz zu meinem bisherigen Eliza-Bild passend. Gespannt bin ich jetzt, ob Rossignol auch noch leibhaftig auftaucht und welche Rolle er so spielen wird.

  • @Aldawen:
    :spinnen: Aber wie war das nun mit dem Elsass? Gehört das zum fraglichen Zeitpunkt zu Frankreich? Laut Text ja, laut Karte nicht.


    Wenn ich eine A-Z-Titelliste hätte, könnte ich mein Q jetzt abhaken. Habe das Buch gestern nachmittag zu Ende gelesen und bin etwas enttäuscht über die Vaterschaft von Elizas Kind.
    Sollte sie tatsächlich den Reizen des Kryptographen erlegen sein? Hat sie ihm gar den Stickereicode - und den Leibniz'schnen! - verraten? Wieso sollte sie sonst glauben, dass er ihre Nachricht an ihn in dem letzten Brief an Leibniz lesen kann? In ihren Briefen hatte sie doch wohl nichts über ihre Schwangerschaft oder ihr Sexerlebnis mit d'Arcachon verraten, also konnten andere dies ja nur über die Stickerei erfahren.
    Oder hat sie Rossignol als Gegenspion geworben, der als solcher ja um glaubwürdig zu bleiben, auch Information (allerdings harmlose) an seinen ehemaligen Atbeitgeber liefern muss. Und über Eliza kann er ja jetzt gefahrlos berichten, da sie nicht vorhat, nach Frankreich zurückzukehren.


    Die Geburtsszene war mir wieder viel zu dramatisch - sprich überflüssig - aber von der Blasensteinoperation hätte ich gerne genaueres erfahren. Waren damals Blasensteine wirklich so weit verbreitet?

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()


  • Oder hat sie Rossignol als Gegenspion geworben, der als solcher ja um glaubwürdig zu bleiben, auch Information (allerdings harmlose) an seinen ehemaligen Atbeitgeber liefern muss. Und über Eliza kann er ja jetzt gefahrlos berichten, da sie nicht vorhat, nach Frankreich zurückzukehren.


    Ich würde auf irgendwas dazwischen tippen. Rossignol ist in Eliza vernarrt und deshalb machen die beiden gemeinsame Sache. Da er ja auch der Vater des Kindes ist, hat er noch weniger Grund, Eliza ans Messer zu liefern. Und vielleicht ist auch noch Geld im Spiel, das Eliza für Rossignol verwaltet (entweder steht das nirgends oder es ist mir entfallen).


    Bonaventure Rossignol und seinen Vater gabs übrigens wirklich. (Ich Rossignol junior gleich noch im Personenverzeichnis einfügen.)



    Waren damals Blasensteine wirklich so weit verbreitet?


    Das habe ich mich auch schon gefragt. Bei Wikipedia steht, dass man zur Vorbeugung von Blasensteinen genug trinken sollte (also min. 2 Liter Wasser pro Tag). Was heute jeder weiss (und mancher sogar macht), war damals sicher nicht bekannt. Und vielleicht haben die Leute damals zu wenig getrunken. Oder das falsche gegessen. Oder es lag an anderen Gebrechen, die das Alter so mit sich bringt. Die erkrankten Jungs sind ja alle über 40, als sie ihre Blasensteine bekommen...


    Daniels Operationsbericht gibts dann übrigens in Band 3 doch noch. Nur so als Appetitanreger :breitgrins:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.


  • @Aldawen:
    :spinnen: Aber wie war das nun mit dem Elsass? Gehört das zum fraglichen Zeitpunkt zu Frankreich? Laut Text ja, laut Karte nicht.


    Dort war es nicht ganz so kompliziert. Nach dem Dreißigjährigen Krieg fielen die elsässischen Besitzungen der Habsburger an Frankreich, das übrige Elsaß geriet bis zum Ende des 17. Jahrhunderts unter französischen Einfluß, 1681 war Straßburg französisch besetzt worden. Ich habe keine Lust, das Buch noch mal aus dem Verkaufskarton zu kramen und mir die Karte anzusehen, aber ob Text oder Karte stimmt, kommt auch ein bißchen darauf an, über welches Jahr wir gerade genau reden und über welchen Teil des Elsaß :zwinker:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • :breitgrins: Danke Aldawen. Bleibt auf jeden Fall die Tatsache, dass Karte und Text nicht übereinstimmen. Also ist eins von beiden falsch - wenn es nicht beide sind :zwinker: .

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Waren damals Blasensteine wirklich so weit verbreitet?


    :lachen: Dank dem (vergeblichen) Nachschlagen eines unbekannten Wortes weiß ich jetzt, wieso Blasensteine in diesem Buch eine so große Rolle spielen! Auf der Suche nach "calenter" (oder so ähnlich) fiel mein Blick im englisch-deutschen Wörterbuch nämlich auf calculus. Und calculus, nämlich (Integral-)rechnung spielt ja gerade zu Beginn des Buches eine wichtige Rolle. Aber calculus hat auch noch eine weitere Bedeutung, nämlich (Blasen-)stein!

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Aber calculus hat auch noch eine weitere Bedeutung, nämlich (Blasen-)stein!


    Sehr interessant. Vor allem, weil Stephenson bei Streit zwischen Leibniz und Newton immer vom calculus schreibt, bei den Blasensteine ist es aber immer nur the stone (also ob es nur eine Sorte von "Problemsteinen" für den menschlichen Organismus gäbe)... Aber das erklärt, wieso die Jungs alle Blasen- und niemand einen zumindest heute viel häufigeren Nierenstein hat.

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.