Manuel Andrack - Du musst wandern

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.839 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von schokotimmi.

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    Hallo,


    auf den Wunsch einer einzelnen Person möchte ich hier einen Thread über Manuel Andracks Wanderbuch "Du musst wandern" eröffnen. Leider weiß ich nicht genau, wo ich ihn hinmachen soll, ob es ein Sachbuch ist oder aufgrund seines reiseberichtähnlichen Charakters eher in sonstige Belletristik gehört!? Na ich werde mal hier anfangen und wenn es nicht gefällt, kann man ja um Verschiebung bitten.


    Aaaalso,
    mir hat dieses kleine Büchlein sehr gut gefallen. Manuel Andrack hat Witz und kann auch über seine eigenen Missgeschicke lachen. Man darf sich keinen Wanderführer erwarten, der mit toll skalierten Karten und durchstrukturierten Hinweisen aufwartet.
    Es ist schon nett, wenn man einige erwähnte Orte kennt und über die kleinen Anekdoten schmunzeln kann. Andrack stellt mehrere Routen, die er bereits allein oder mit Bekannten oder seinen Kindern gegangen ist, vor und teilt dem Leser Besonderheiten und Ärgernisse mit. Dazwischen gibt er auch noch Hinweise, wie sich der gute Wanderer einkleiden sollte und welche Arten von Wanderbänken es gibt (habe selten so über eine Bankbeschreibung gelacht :breitgrins: ). Auch seine Kategorisierung von Feldwanderwegen ist herrlich: Sehr schöner Feldwanderweg, schöner Feldwanderweg usw. bis hin zum sehr doofen Feldwanderweg. Es finden sich auch zahlreiche Skizzen und Fotos. Besonders gut gefallen hat mir die Geschichte mit dem sächsischen Fährmann bei Bad Schandau. Oder die Story vom Harz.
    Alles in allem ist es ein Buch für Zwischendurch, keine schwere Kost, mit einem feinen (manchmal aber auch derben) Humor und einem schönen Wiedererkennungswert, wenn man selbst Eltern-Wander-Urlaub-Traumatisiert ist :zwinker:


    Von mir gibt es volle fünf Punkte für diese nette Samstagslektüre


    5ratten


    Grüße!


    EDIT: Amazonlink eingefügt. LG, Saltanah

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Hallo Lidscha,


    vielen Dank für die schöne Buchvorstellung! Ich hatte vorhin schon gesehen, dass du das Buch liest und auf eine etwas detailliertere Vorstellung gehofft :) Hier bei den Sachbüchern ist es sehr gut aufgehoben.

  • Hallo!


    @Die Lidscha: siehst Du, außer dieser einzelnen Person freut sich noch jemand anderes über Deinen Thread :breitgrins:


    Danke für Deine Rezi- ich gehe am Samstag in die Bib und werde gleich nach dem Buch Ausschau halten. Ich bin auch etwas Eltern-Wander-geschädigt, konnte mich aber vor ein paar Jahren von diesem Trauma befreien und bin seitdem ein begeisterter Wanderer (meine armen zukünftigen Kinder). Du mußt wandern ist genau die richtige Lektüre für die Apeldoornse Vierdagse :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Guten Morgen,


    auch ich möchte mich für die Vorstellung bedanken. Naja, oder auch nicht :rollen: Denn jetzt ist ein weiteres Buch auf meiner Wunschliste gelandet.


    Bislang habe ich noch gezögert, da ich sein Fußballbuch nicht so berauschend fand. Aber nun wage ich doch einen neuen Versuch!


    Einen schönen Tag
    Tami

    LG<br />Anne

  • Hallo!


    So hat es doch noch über zwei Jahre von der Rezi bis zum Selbstlesen gedauert und leider fällt mein Fazit nicht so ganz so positiv aus.


    Ich habe von Du mußt wandern mehr erwartet als auf den knapp 220 Seiten herauskam. Für mich ist das Buch nur ein Wanderführer der mit ein paar Anekdoten Manuel Andracks gewürzt ist. Er konnte auf keiner Seite mir sein Interesse am Wandern wirklich vermitteln und hat auch keine seiner Touren so beschrieben dass ich sie irgendwann auch wandern will.


    Stellenweise kam er mir auch ein bisschen arrogant vor. So sieht er auf alle möglichen Sportarten herab weil sie alle in einem mehr oder weniger begrenzten Rahmen wie z.B. einer Sporthalle ablaufen. Das finde ich sehr engstirnig, denn auch wenn viele Sportarten drinnen oder nicht im Wald ablaufen geht es meiner Meinung nach nicht darum wo sondern dass man Sport betreibt. Davon abgesehen bedeutet zumindest für mich Sport auch den Kopf frei machen und sich selbst überwinden und das kann man nicht wenn man dabei größtenteils daran denkt in wieweit man besser als andere Sportler ist. Aber auch Sportler die sich draussen betätigen kommen nicht wirklich besser weg. Nur wandern scheint das Einzig wahre zu sein. Finde ich schade, denn ich wandere auch gerne und viel und schaffe es trotzdem noch so ziemlich jede von Andrack belächelte Sportart zu betreiben.


    Das Highlight des Kapitels war für mich die Beschreibung der Wanderung mit seinen Töchtern. Wie schon erwähnt bin ich Eltern-wander-geschädigt und finde die Art, wie er seine Töchter zum Wandern gebracht und beim Wandern motiviert hat sehr schön. Hoffentlich schaffe ich das auch. Trotzdem kann dieses eine Kapitel den schlechten Eindruck nur bedingt wieder wettmachen.


    1ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Nö, dieses Buch ist eines von denen, die zur Rubrik "Bücher, die keinen Sinn machen" gehört.
    Schlecht geschrieben, arrogante und auch ignorante Ansichten, teils sehr polemisch, oftmals unsachlich. Für mich, der selber ein Wanderbuch schreibt, ein wunderbares Beispiel, wie man_nicht_schreiben sollte.
    Bezeichnend die Episode, wo er die Kindlein tun und lassen läßt und auf einer Bank in einem Buch liest, am ende gibt es fast ein abgerutschtes Kind und einen eingeschlagenen Schädel. An der Mutter Stelle würde ich ihm die Kinder nie mehr anvertrauen.
    Was er wandern nennt, ist ein sinnloses Rasen durch die Gegend, ohne diese wirklich aufzunehmen. Aus dem Buch spricht - insbesondere, wenn er mit Kumpels unterwegs ist - männliches Imponier- und Wettbewerbsgehabe. :rollen:

  • Hallo!


    Bezeichnend die Episode, wo er die Kindlein tun und lassen läßt und auf einer Bank in einem Buch liest, am ende gibt es fast ein abgerutschtes Kind und einen eingeschlagenen Schädel. An der Mutter Stelle würde ich ihm die Kinder nie mehr anvertrauen.


    Das fand ich nun nicht so schlimm. Die Mädchen sind alt genug um auf sich aufzupassen. Wie schon gesagt, für mich war dieses Kapitel noch das beste Kapitel des Buchs. Ich glaube sogar dass er eine gute Methode entwickelt hat um seine Kinder zum Wandern zu bringen.


    Was er wandern nennt, ist ein sinnloses Rasen durch die Gegend, ohne diese wirklich aufzunehmen. Aus dem Buch spricht - insbesondere, wenn er mit Kumpels unterwegs ist - männliches Imponier- und Wettbewerbsgehabe. :rollen:


    Aber bis zu welcher Entfernung ist es noch Wandern und wo fängt das Rasen an? Die schriebenen Touren waren meiner Meinung nicht besonders lang, ich laufe z.B. deutlich mehr km als von Andrack beschrieben und kann trotzdem noch die Landschaft in mich aufnehmen. Bin ich dann auch ein Raser :confused:


    Manuel Andrack kann mit diesem Buch meiner Meinung nach einfach nicht vermitteln, was für ihn das Schöne am Wandern ist. Und wenn er das jemand nicht vermitteln kann der selbst leidenschaftlich gerne wandert dann hat er sein Ziel verfehlt.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Guten Morgen,


    ich habe das Buch vor einiger Zeit gelesen und fand es ganz witzig.
    Allerdings habe ich es nicht als Wanderführer gesehen, sondern eher als Erzählungen eines Wanderers.
    Positiv war mir damals aufgefallen, dass es nicht so dröge wie die "normalen" Wanderführer die Strecken beschreibt, sondern auch den Erlebnissen am Rande Raum gibt. Zum Beispiel kann ich mich an die "Typologie der Ruhebänke", oder wie er es nannte, noch gut erinnern, hier musste ich wirklich beim Lesen lachen.


    Die zurückgelegten Tagesstrecken sind für mich viel zu lang, ich wandere gemächlicher, aber als Aufforderung zum Wettbewerb fasse ich das nicht auf.
    Gerade Leuten, die so originelle Sätze wie "... hier haben wir einen herrlichen Rundblick ..." nicht mehr lesen mögen und trotzdem wandern möchten, würde ich dieses Buch empfehlen.


    Viele Grüße von Annabas

  • Manuel Andrack - Du mußt wandern!


    Manuel Andrack beschreibt hier einige Touren die er allein, mit Freunden oder seinen Kindern in deutschen Mittelgebirgen gewandert ist. Es ist kein Wanderführer im engeren Sinne, eher ein Erlebnisbericht angereicht mit einigen Anekdoten und subjektiven Erläuterungen z.B. zu Bänken, Outfit oder Planung.


    Mir haben die einzelnen Episoden sehr gut gefallen und auch etwas Lust am Wandern in den Mittelgebirgen gemacht. Natürlich kann man den einen oder anderen Kommentar als ignorant bezeichnen, ich habe es eher als Ironie betrachtet. Ich glaube der Autor weiß genau dass es hier auch mit Klischees spielt. Seine Meinung zu anderen Ausdauersportarten sehe ich einfach als persönliche Anschauung, er kann das ja gern so denken, ich fühle mich da nicht angegriffen, nur weil ich auch gern mal mit dem Rad durch den Wald fahre. Wenn man mal ehrlich zu sich selbst ist, kennt bestimmt jeder Sportarten über die er die Nase rümpft, berechtigt oder nicht.
    Sehr gut gefallen hat auch mir das Kapitel mit seinen Kindern - eine Sache die mich fasziniert hat, weil ich eine ähnliche Motivationskur von einer Freundin bekommen habe. Nun gut es hat nicht so gut funktioniert wie bei den Kidis, aber ich finde die Methoden supi und werde sie mir für die eigenen Kinder merken.
    Insgesamt ist es ein sehr unterhaltsames Buch was man schnell zwischendurch gelesen hat - ob es jetzt einen Mehrwert an neuen Wanderstrecken gebracht hat, waage ich zu bezweifeln. Aber es hat mich schon angeregt sich auch mal in anderen Regionen Deutschlands nicht nur für Städte sondern auch für Mittelgebirge Zeit zu nehmen...


    Von mir gibts 3ratten.


    Viele Grüße
    schokotimmi