Lara Adrian- Geschöpf der Finsternis

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  • Geschöpf der Finsternis


    Autor: Lara Adrian
    Verlag: Egmont Lyx
    Seitenzahl: 416


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    Klappentext


    Mit einem Dolch in der Hand durchstreift Elise Chase die Straßen von Boston, um Rache an den Vampiren zu nehmen. Ihre übersinnlichen Kräfte helfen ihr, die Beute aufspüren, doch diese Gabe ist nicht ungefährlich. Als Lehrmeister hat sie sich ausgerechnet Tegan ausgesucht, den tödlichsten aller Vampirkrieger


    Rezension


    Dieser dritte Teil der „Midnight Breed“- Serie von Lara Adrian (nach „Geliebte der Nacht“ und „Gefangene des Blutes“) hält was die ersten beiden Teile versprachen.
    Von der Grundstruktur ähnelt er natürlich den beiden ersten Romanen, ebenso wie den Büchern von J.R. Ward und Christine Feehan.
    Dennoch schafft die Autorin es ihren eigenen Stil zu kreieren und die reine Liebesgeschichte mit einer spannenden Rahmenhandlung aufzuwerten. Und das ist es, was gute Liebesromane ausmacht.


    Diesmal wird also der unnahbarste der Ordenskrieger verkuppelt.
    Und das ausgerechnet mit der adeligen Elise, die wir bereits aus dem zweiten Band kennen als sie auf tragische Weise ihren Sohn verlor.
    Damals hatte ich so einige Schwierigkeiten mit ihr. Sie erschien mir einfach zu blass, aber Lara Adrian gelingt es dem Charakter Elise gleich von Anfang an Leben einzuhauchen. Als Leserin kann man ihre Beweggründe und Gefühle gut nachempfinden und fiebert schon bald mit ihr mit.
    Sie ist eine starke, offenherzige Frau, die ziemlich genau weiß was sie will.
    Elise will das Versprechen, das sie ihrem toten Sohn gab unbedingt einhalten und jagt deshalb mit ihrer Stammesgefährtinnengabe die menschlichen Lakaien der bösartigen Rogues.
    Sie hofft, so einen kleinen Beitrag in dem erbarmungslosen Krieg zu leisten, allerdings lassen ihre Kräfte immer weiter nach nachdem sie kein Vampirblut mehr zu sich nimmt.
    Dennoch kämpft sie mit eiserner Entschlossenheit und das nicht nur gegen die Rogues, sondern auch um ihre Beziehung zu Tegan.


    Ein wenig Verständnisprobleme hatte ich mit Elises empathischer Gabe. Wenn sie die Gefühle aller Menschen um sich herum spüren kann, warum dann anscheinend immer nur die negativen?
    Man könnte meinen, dass sich Menschen nie freuen, lieben oder sonst irgendwelche freundlichen Gefühle hegen.
    Dennoch waren Elsies Schwierigkeiten mit ihrer Gabe eindringlich und plastisch beschrieben.


    Tegan ist genau der Held mit rauer Schale und weichem Kern, den alle Leserinnen von Liebesromanen so schätzen. Endlich erfährt man ein wenig mehr über seine tragische Vergangenheit und seine „Feindschaft“ mit seinem Anführer Lucan.
    Tegans Härte mag für zartbesaitete Leserinnen aber vielleicht doch ein wenig abstoßend sein. Mir hat er gerade deshalb so gut gefallen.


    Auf die anderen Mitglieder des Ordens wird leider für meinen Geschmack diesmal zu wenig eingegangen.
    Besonders Sterling Chase kam mir hier etwas zu kurz. Aus seiner unerfüllten Liebe zu Elise hätte man noch mehr machen können.


    Der arme Rio kämpft immer noch mit seinen schweren Verletzungen und seinem Schicksal. Die Andeutungen in seine Richtung lassen einen gespannt auf den nächsten Teil der Reihe warten, in dem er die Hauptrolle spielen wird.


    Gut gefallen hat mir hingegen der neu eingeführte Charakter Andreas Reichen.
    Ein deutscher Vampir, charmant und weltgewandt. Mitglied der oberen Vampirschicht, Bordellbesitzer und im Herzen ein Krieger. Auch er wird den Gerüchten nach ein eigenes Buch erhalten. Und das hoffentlich bald!


    Des Weiteren hat mir diesmal der Schauplatz der Handlung besonders gut gefallen, diese spielt nämlich zu großen Teilen in Berlin!
    Es ist wirklich erfrischend, wenn eine amerikanische Autorin Deutschland in ihre Handlung einbezieht ohne, dass der Roman im Dritten Reich spielt.
    Allerdings konnte sich Lara Adrian dann doch einen rechtsextremen Angriff auf eine muslimische Frau nicht verkneifen.
    Was soll es! Schließlich ist das ja durchaus eine mögliche Begebenheit. Ein normaler Überfall hätte es meiner Meinung nach aber auch getan.


    In der Gesamthandlung kommen wir in diesem Band endlich ein ganzes Stück weiter. Dank Elise kommt der Orden endlich Mareks Plänen auf die Spur und ein Teil der drei Bände umspannenden Geschichte kommt zu einem Abschluss.
    So öffnen sich noch größere, bedrohlichere Perspektiven für die Zukunft.


    Mit der außerirdischen Herkunft der Vampire habe ich als Biologin so meine Schwierigkeiten, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch.
    Viel mehr stört mich eigentlich die Beschreibung der Urväter als blutrünstige Monster, die anscheinend nichts anderes im Kopf haben als Menschen zu vergewaltigen und hinzuschlachten. Man fragt sich schon, wie solche triebgesteuerten Kreaturen es geschafft haben sollen eine Technologie zu entwickeln, die es ihnen ermöglichte auf andere Planeten zu reisen. Und was ist eigentlich mit dem abgestürzten Schiff passiert?
    Aber vielleicht erhalten wir in den nächsten Bänden darauf eine Antwort! Viel versprechende Andeutungen in diese Richtung gab es ja schon.


    Insgesamt bietet dieser Roman wieder alles was man sich so wünschen kann: Sympathische Helden, eine spannende Handlung, ungewöhnliche Schauplätze, viel Romantik und das Versprechen auf mehr davon!
    Wer Vampire mag und gegen Liebesromane nichts einzuwenden hat, wird hier voll auf seine Kosten kommen.


    4ratten

  • Du schreibst in deiner Rezension sehr viel von Liebesroman, da wollte ich mal fragen, ob das im Rahmen bleibt oder Hauptbestandteil der Geschichte ist? Also eher Dark-Romantik oder Horror/Mystery-Buch mit romantischen Anleihen? :breitgrins: :zwinker:


    Edit: Komplett-Zitat entfernt. K.May: Bitte in Zukunft nicht mehr alles komplett zitieren (das ist u.a. ein Verstoß gegen die Netiquette). LG nimue

    &quot;Der Mann, der den Berg abtrug, war derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen.&quot;<br />Konfuzius<br />

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Hallo K.May!


    Der romantische Anteil ist bei dieser Reihe doch ziemlich stark ausgeprägt, also eher Dark- Romantik.
    Es wäre guten Gewissens auch durchaus möglich diese Bücher unter "Liebesromane und Frauenliteratur" einzusortieren (ebenso wie beispielsweise die Bücher von J.R. Ward und Christine Feehan).
    Wer also mit diesem Genre Probleme hat, sollte vielleicht doch eher die Finger von diesen Büchern lassen.
    Andererseits sollte man sich auch nicht von Voruteilen leiten lassen...

  • Der dritte Band war meiner Meinung nach der schwächere von den ersten drei, aber dennoch okay. Er reichte für meine Zwecke nicht ganz an die Kategorie Pageturner heran, doch es kam stets Spannung auf; und auch die Gestaltung der Charaktere hat mir wieder zugesagt.
    Besonders gut gefiel auch mir, dass Lara Adrian hier recht viel Durchhaltevermögen besaß, was Tegans Härte und Unnahbarkeit anging. Manchmal habe ich schon gedacht, dass es jetzt auch reicht, so langsam könnten die beiden ja mal... :breitgrins:
    Aber genau der Aspekt war ja für das Buch angedacht, wie ich glaube, und das hat Lara gut umgesetzt.


    Was Andreas Reichen, den deutschen Vampir betrifft,


    Des Weiteren war ich total verwirrt, dass ich nur noch so wenige Seiten vor mir hatte, als beschlossen wurde,


    Da war ich sehr gespannt, wie die Autorin versuchen wollte, alles noch aufzulösen, und ein bisschen gehetzt wirkte es schon nach der Länge des Buches.


    Alles in allem:
    3ratten

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

    Einmal editiert, zuletzt von Schokomaus ()

  • Lara Adrian – Geschöpf der Finsternis


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    Inhaltsangabe:


    Dies ist der dritte Band der „Midnight Breed-Reihe“.


    Elise Chases will Rache nehmen für den Tod ihres Sohnes. Allein streift sie durch die Straßen von Boston, um „Lakaien“ zu töten – dies sind Menschen, die vom Meistervampir Marek zu willenlosen Werkzeugen seiner Sache gemacht wurden. Eines Tages trifft sie dabei auf Tegan, den düsteren Vampirkrieger, dessen Orden es sich zur Aufgabe gemacht hat, Marek und den blutdurstigen Rogues das Handwerk zu legen.
    Tegan erkennt, dass Elise auf eine entscheidende Spur zu Mareks Plänen gekommen ist, und will diese mit Hilfe seiner Kriegergefährten weiter verfolgen. Doch Elise lässt sich nicht so leicht abschütteln – ihr Schwur, denjenigen zu finden, der für den Tod ihres Sohnes verantwortlich ist, macht sie wild entschlossen und sie bringt Tegan dazu, sie nach Berlin mitzunehmen. Dort scheint ein wichtiger Hinweis zu liegen.
    Ihr Plan bleibt allerdings nicht verborgen und Marek holt zum Gegenschlag aus ...


    Der erste Satz:


    „Unerkannt bewegte sie sich unter ihnen, nur eine von vielen Pendlerinnen im nachmittäglichen Berufsverkehr, die im frisch gefallenen Februarschnee auf den Bahnhof zutrottete.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Dieses Buch hat mir von der Reihe bisher am besten gefallen. :smile:


    Elise fand ich schon im vorhergehenden Band eine viel versprechende Figur und ich habe mich gefreut, nun endlich mehr über sie zu erfahren. Auch Tegan gehört zu den schillernden Figuren der Reihe und dass die beiden nun zusammen kommen sollten, hat mich zunächst überrascht, aber die Autorin beschreibt die Höhen und Tiefen dieses Näherungsprozesses sehr gut und nachvollziehbar. Ein bisschen zu kurz kam allerdings Elises Beziehung zu Sterling – hier hätte ich von der Autorin etwas mehr Info erwartet, denn aufgrund des vorhergehenden Bandes hätte ich fast erwartet, dass Elise und Sterling ein Paar werden.


    Neu und überraschend ist Berlin als Schauplatz eines Teils der Geschichte. Dies hat mir sehr gut gefallen, zumal die Autorin mit Andreas Reichen einen trotz aller High-Society-Allüren recht sympathischen Vampir in die Reihe einführt. Ich hoffe zumindest, mal noch mehr von ihm zu hören. Aber nachdem er schon seine Hilfe anbietet, denke ich, dass er schon noch einmal eine Rolle spielen wird.


    Eine Sache hat mich etwas irritiert, und hier muss ich spoilern:


    Ich warte also mal ab, in welche Richtung der nächste Band gehen wird – ich werde ihn mir ganz sicher besorgen.


    Meine Bewertung: 4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    Viele Grüße von Annabas :winken:

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    Meine Meinung:

    In dem 3. Teil der Midnight Breed-Serie geht es um Tegan, den härtesten und gefühlskalten Krieger des Ordens, sowie Elise, eine verwitwete Stammesgefährtin, die auf einem privaten Rachefeldzug ist.
    Die Rogues haben ihr das Liebste genommen und nun nutzt sie ihre übersinnliche Gabe, um zumindest etwas Gerechtigkeit zu bekommen.
    Doch erst durch Tegan lernt Elise, mit ihrer Gabe richtig umzugehen und sie gezielt einzusetzen. Doch bis es dazu kommt, muss sie einige üble Beschimpfungen von ihm über sich ergehen lassen. Doch sie lässt nicht locker!


    Tegan, der vor hunderten von Jahren seine Stammesgefährtin verloren hat, ist seitdem nicht mehr fähig, Gefühle zu zeigen. Er verschanzt sich hinter Disziplin und verachtet jeden, der das nicht auch schafft. Es ist Elises Starrsinn zu verdanken, dass er sich mit ihr "abgibt".
    Und so baut sich, von beiden ungewollt, eine erotische Spannung auf, die sich durch das ganze Buch zieht. Sie können nicht voneinander lassen und doch wehren sie sich zunächst mit Händen und Füssen gegen eine Vereinigung und erst recht gegen eine Verbindung.


    Die Haupthandlung dreht sich um die beiden Protas und wird abwechselnd aus beider Blickwinkel erzählt. Zwischendurch darf man auch die sicht des Rogue-Anführers Marek lesen, desen Verhalten und Tun im Laufe des Romans immer wichtiger werden.
    Es gibt lange Zeit keine richtige Spannung, aber ich merkte, wie die Handlung auf etwas Dramatisches zusteuerte, worin eine intensive Verbindung zu Marek besteht. Nun kristallisiert sich heraus, auf was er es schon lange abgesehen hat.
    So bekommt der Leser in diesem Band ein kleines Stück Vergangenheit der Vampire und ihrer Geschichte geschildert in der es um die große Schlacht, als der Orden gegründet wurde, geht und sich die Söhne gegen die Väter stellten.
    Dadurch kommen die Krieger einem Geheimnis auf die Spur, das alles bisherige Böse in den Schatten stellt.
    Informationen zu diesem Grauen finden sie in Deutschland, wo der Leser auch Bekanntschaft mit einem neuen Vampir schließen darf, der in einem nächsten Band zu Wort kommen wird.
    Auch die Protas der ersten Teile entwickeln sich gemeinsam weiter und besonders wenn die Stammesgefährtinnen beieinander sitzen, fühle ich mich mittendrin. Die Herzlichkeit, mit der sie miteinander umgehen, konnte ich fast spüren.
    Zwar sind die Bände alle abgeschlossen, doch sollte man sie doch der Reihe nach lesen, damit man richtig mitkommt.


    Fazit:
    Mir gefällt diese Serie von Buch zu Buch immer besser. Nicht nur wegen der kraftstrotzenden Männer, sondern auch, weil die Autorin es schafft, jedes Werk mit seinen Protas anders zu gestalten.
    Somit vergebe ich die volle Punktzahl, fünf Sterne.


    5ratten

    gesegnete grüße, dine *wink* :schmetterling: