Sylvia Beach - Shakespeare and Company

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  • Sylvia Beach ~ Shakespeare and Company


    *Ein Buchladen in Paris*


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    Seiten: 247
    Verlag: Suhrkamp
    erschienen: 1956
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    Sylvia Beach, 1887 in Baltimore geboren, kam kurz nach dem ersten Weltkrieg aus Amerika nach Paris, um dort eine Buchhandlung für englischsprachige Literatur zu eröffnen. Mithilfe ihrer lebenslangen Freundin Adrienne Monnier wurde Shakespeare and Company die zentrale Anlauftstelle für zeitgenössische Schriftsteller im Paris der 20er und 30er Jahre, und sollte es auch für ein viertel Jahrhundert bleiben.


    In der 1919 eröffneten Bücherei fanden sich als Kunden keine geringeren als André Gide, André Maurois, T. S. Eliot, Scott Fitzgerald, Ernest Hemingway und zahlreiche andere ein, nicht zuletzt James Joyce, zu dem Sylvia Beach eine ganz besondere Beziehung hatte, da sie es wagte, sein Werk Ulysses selbst zu verlegen. Zu Lebzeiten hat ihr das niemand wirklich gedankt, auch finanzielle Probleme überschatteten das "Künstlernest". Dennoch ließ sich Beach davon niemals unterkriegen und ging stets ihren Weg.


    Die Besatzung durch die Deutschen im Zweiten Weltkrieg überlebte Sylvia Beachs Buchladen leider nicht. Was bleibt, sind wunderbare Erinnerungen an vielschichtige Persönlichkeiten der Literaturszene.


    Sylvia Beach gibt einen interessanten und nostalgischen Einblick in das bunte Treiben der Schriftsteller und deren Freunde in ihrem Laden, angefangen von den Schwierigkeiten, eine Buchhandlung mit englischsprachigen Werken in Paris zu etablieren, bis hin zur Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Am interessantesten fand ich die Passagen, in denen James Joyce eine Rolle spielte. Sylvia Beach schildert uns, wie sie Joyce kennen lernte, und wie daraus eine innige Freundschaft entstand.


    Mitunter fand ich "Shakespeare and Company" etwas anstrengend, da Beach mit Erinnerungen und Namen nur so um sich wirft. In recht schneller Abfolge werden Personen vorgestellt, die in ihren Laden kamen und mit denen sie sich anfreundete, von denen man noch nie etwas gehört hat und die auch im Folgenden nicht mehr erwähnt werden. Schade fand ich auch, dass das Ende von Shakespeare and Company so sehr knapp und emotionslos geschildert wurde. Davon hätte ich gerne etwas mehr erfahren.


    Dennoch hat mich die Lektüre angeregt, mich näher über einige Autoren zu informieren und mich vielleicht mal an den Ulysses zu wagen. :smile:


    4ratten



    PS: Übrigens hat George Whitman seinen Buchladen in Paris zu Ehren Sylvia Beachs in Shakespeare and Company umbenannt. Die Buchhandlung wurde in den 1950er und 1960er Jahren zu einem wichtigen Treffpunkt der Beat-Generation.


  • Mitunter fand ich "Shakespeare and Company" etwas anstrengend, da Beach mit Erinnerungen und Namen nur so um sich wirft. In recht schneller Abfolge werden Personen vorgestellt, die in ihren Laden kamen und mit denen sie sich anfreundete, von denen man noch nie etwas gehört hat und die auch im Folgenden nicht mehr erwähnt werden.


    Aus diesen Gründen habe ich das Buch gerade nach 80 Seiten zur Seite gelegt.
    Es gibt zwar einige interessante Episoden, vor allem jene (wie Ophelia auch meinte), die von Joyce handeln, gefallen mir recht gut. Allerdings stört mich, dass manches nur aus dem Grund erwähnt wird, dass berühmte Persönlichkeiten eine Rolle spielen, die Anekdoten nur allein dadurch aber nicht interessant werden. Außerdem habe ich mit der Sprache einige Probleme.
    Aber ich werde das Buch auf jeden Fall noch zu Ende lesen, weil irgendwie reizt es mich doch...


    Was mich noch interessieren würde: Wie verbreitet sind Shakespeare and Company-Läden eigentlich? Sind sie zu einer richtigen Kette geworden oder ist es Zufall, dass es in Wien einen gibt?

  • Hallo miteinander,


    ich habe kürzlich "Paris war eine Frau" von Andrea Weiss gelesen, hier spielen Sylvia Beach und Adrienne Monnier ebenfalls eine zentrale Rolle. Ihr Freundeskreis aus Künstlerinnen wurde auch sehr gut beschrieben.
    Wie Ophelia habe ich nach der Lektüre auch Lust bekommen, mal den Ulysses zu lesen - auch wenn ich mich sehr geärgert habe, wie James Joyce mit den beiden Verlegerinnen und seinen Rechten an Ulysses umgesprungen ist ... :grmpf:
    Wird das in "Shakespeare und Company" ebenfalls thematisiert?


    Grüße von Annabas :winken:


  • Aus diesen Gründen habe ich das Buch gerade nach 80 Seiten zur Seite gelegt.
    Es gibt zwar einige interessante Episoden, vor allem jene (wie Ophelia auch meinte), die von Joyce handeln, gefallen mir recht gut. Allerdings stört mich, dass manches nur aus dem Grund erwähnt wird, dass berühmte Persönlichkeiten eine Rolle spielen, die Anekdoten nur allein dadurch aber nicht interessant werden.


    Ja, das hatte ich zu Beginn auch. Es dauert ein Weilchen, bis man sich an Sylvia Beachs recht nüchternen Schreibstil gewöhnt hat. Wobei ich zugeben muss, dass ich bei den letzten 100 Seiten eine Menge überblättert habe... :redface: Da hatte ich den Eindruck, dass Beach auf wenigen Seiten, die ihr noch verbleiben, so viele Details und Namen wie nur möglich unterbringen wollte. Aber es ist ja auch kein Roman, den man an einem Stück lesen kann. :zwinker:



    Wie Ophelia habe ich nach der Lektüre auch Lust bekommen, mal den Ulysses zu lesen - auch wenn ich mich sehr geärgert habe, wie James Joyce mit den beiden Verlegerinnen und seinen Rechten an Ulysses umgesprungen ist ... :grmpf:
    Wird das in "Shakespeare und Company" ebenfalls thematisiert?


    Jupp, und genau das fand ich so interessant. :winken:

  • Aus diesen Gründen habe ich das Buch gerade nach 80 Seiten zur Seite gelegt.
    Es gibt zwar einige interessante Episoden, vor allem jene (wie Ophelia auch meinte), die von Joyce handeln, gefallen mir recht gut. Allerdings stört mich, dass manches nur aus dem Grund erwähnt wird, dass berühmte Persönlichkeiten eine Rolle spielen, die Anekdoten nur allein dadurch aber nicht interessant werden. Außerdem habe ich mit der Sprache einige Probleme.
    Aber ich werde das Buch auf jeden Fall noch zu Ende lesen, weil irgendwie reizt es mich doch...


    Ich hab mich jetzt doch noch bis zum Schluss durchgekämpft und leider hat sich mein anfänglicher Eindruck - viele, viele langweilige Passagen, die mir überhaupt nichts sagen - bestätigt. Außerdem hat mich gestört, dass das Buch abrupt genau da geendet hat, als es für mich interessanter wurde.
    Von mir bekommt das Buch
    2ratten
    Eine Ratte für einige doch ganz nette Anekdoten, die zweite Ratte weil mich das Thema des Buches an sich anspricht.

  • Sylvia Beach ging nach dem Ersten Weltkrieg nach Paris und eröffnete einen Buchladen, um englischsprachige Literatur zu verkaufen. Bei ihr treffen wir die damals noch weitestgehend unbekannten Hemingway, Pound, Fitzgerald und noch viele mehr. Nach anfänglichen Problemen hat sie sogar den "Ulysses" von James Joyce verlegt, was der ihr allerdings kaum gedankt hat und über den man in diesem Buch so einiges erfährt.


    Mir hat das Buch sehr gefallen. Bücher dieser Art haben es ja eh nicht schwer, mich zu faszinieren. Es war spannend zu lesen, wie Sylvia Beach ihren Buchladen aufgebaut hat, interessant die Arbeit am "Ulysses", bis er endlich erscheinen konnte.


    5ratten

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


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