Markus Heitz - Die Mächte des Feuers

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 6.793 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Horrendus.

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    Klappentext:


    Seit Jahrhunderten werden die Geschicke der Welt in Wahrheit von übermächtigen Wesen gelenkt: den Drachen. Sie entfachen politische Konflikte, stürzen Könige und treiben Staaten in den Krieg. Doch nun schlagen die Menschen zurück... Im Jahr 1925 untersucht die Drachentöterin Silena eine Reihe mysteriöser Todesfälle. Ein unbekannter Feind hat es auf sie abgesehen, und in dem gefährlichen Spiel aus Verrat und Intrigen kann Silena auch ihren Verbündeten nicht mehr trauen. Immer tiefer wird sie in einen uralten magischen Konflikt verstrickt. Doch stecken Drachen dahinter, oder muss sie sich einem ganz anderen Gegner stellen?


    Meine Meinung:


    Einer meiner Lieblingsautoren schreibt über meine geliebten Drachen. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, und wurde auch nicht enttäuscht. Es hat mal wieder jede Menge Spaß gemacht, den Hauptcharakteren über die Schulter zu sehen. Natürlich gibt es wieder einige Kämpfe, die durchaus blutig sind. Aber daran sollten Heitz-Leser ja gewohnt sein. :zwinker: Nur ein oder zweimal hatte ich das Gefühl, dass es gerade doch ein wenig zuviel des Guten sei.


    Was die Auseinandersetzungn zwischen Drachen und Drachentötern interessanter machte, waren sicherlich die für Fantasy sonst unüblichen Kampfmethoden. Die Geschichte spielt ja in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Dementsprechend gibt es nicht nur Schwerter und Speere um sich gegen die Biester zu wehren, welche aber durchaus noch in Gebrauch sind, es werden auch Flugzeuge und andere moderne Gerätschaften eingesetzt. Obwohl ich mich selbst nicht wirklich für die Fliegerei interessiere, waren die Luftkämpfe sehr spannend geschrieben.


    Nette Beigaben waren die Einführungen am Anfang der Kapitel, in der unter anderem die verschiedenen Heiligenlinien mit den unterschiedlichen Kampfmethoden vorgestellt wurden. Bei so mancher Linie wundert es einen nicht, dass sie ausgestorben ist. *g*


    Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir die Darstellung der unterschiedlichen Drachen. Mir fällt spontan keine Art ein, die vergessen wurde.
    Das ich in Zukunft an keinem Gargoyle mehr so arglos wie zuvor vorbei gehen kann, wird jeder verstehen, der das Buch gelesen hat. Auch diese Idee gefiel mir sehr gut, nicht nur weil sie die Spannung hielt, wer denn nun auf welcher Seite steht. Was allgemein in diesem Buch gut gelungen ist, es gibt so viele Seite mit so vielen Zielen, das man nie sicher sein kann, wem man denn nun trauen kann.


    Es ist Fantasy der ganz anderen Art, angesiedelt in einer Welt wie wir sie kennen und doch wieder nicht. Dieses Experiment ist Markus Heitz sehr gut gelungen.


    Die schöne Ausstattung als Hardcover mit Lesebändchen ist ebenfalls ein Pluspunkt. Der Preis liegt nicht wesentlich höher als für die broschierten Bände der Zwergenreihe.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ah, eine schöne Rezi, von dem Buch, was ich mir zum Geburtstag selbst gegönnt habe. :breitgrins:


    Ich kann dem eigentlich so zustimmen.
    Mir hat das Buch auch gefallen. Von Heitz habe ich zwar noch nichts gelesen gehabt, aber die Klappenbeschreibung sprach mich an. Drachen in unserer Welt? Warum nicht?
    Ich fand die Idee gut, auch gut umgesetzt. Das Ganze wurde auch noch aufgepeppt mit der etwas anderen Geschichtsschreibung und den Pseudo-Historischen Texten. Schön. :) Einige Wendungen der Geschichte hätte ich so wie sie waren wirklich nicht erahnt - das fand ich auch gut. Die Drachen haben mir auch gefallen ... manche wirklich böse, andere ... nicht so böse, aber auch nicht wirklich "gut" ... dafür aber irgendwie sympathisch. :breitgrins:
    Was mir nicht so gefallen hat war, dass ich am Anfang wirklich nur sehr schwer in das Buch reingefunden habe. Erst mit der Zeit konnte mich das Buch fesseln. Dann wurden auch die Charaktere interessanter. Deshalb bekommt das Buch von mir: 4ratten:zwinker:

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    Die Legenden der Drachenheiligen und der Drachen selbst – im Europa des 20. Jahrhunderts entsprechen sie alle der Wahrheit! Mittlerweile hat die Kirche das Officium Draconis eingerichtet, eine Institution in der die Nachkommen der Heiligen sich dem Kampf gegen die geschuppten Feuerspeier verschrieben haben, die eine wahre Plage darstellen.


    Silena gehört dem Geschlecht des Drachenheiligen George an und hat sich als Drachentöterin darauf spezialisiert, den Kampf gegen die Ungeheuer mit Flugzeugen am Himmel auszutragen. Als jedoch ihre beiden Brüder bei einem Absturz ums Leben kommen, schwört sie Rache und begibt sich auf die Suche nach dem verantwortlichen Drachen. Doch ihre Brüder sind nicht die einzigen Drachentöter, die hinterrücks ermordet werden.


    Doch wer steckt hinter diesen Anschlägen und warum? Haben die terroristischen Drachenfreunde etwas damit zu tun? Welche Rolle spielen der Hellseher Zadonov, das Medium Madam Satra, der Versicherungsangestellte Skelton, der attraktive Geheimagent Mandrake und was hat es mit den mysteriösen Wasserspeiern auf sich?


    Markus Heitz schafft es auf erstaunliche Weise die Spannung das ganze Buch hindurch aufrecht zu halten. Immer wenn man sich der Lösung des ganzen nahe fühlt, tauchen neue unvorhersehbare Wendungen auf. Und Spannen so eine Handlung welche bis zur letzten Zeile noch Überraschungen parat hält.


    Besonderst beeindruckt haben mich jedoch die wechselnden Erzählperspektiven zu Anfang des Buches. Hier erhält man nicht nur einen Blick aus dem Winkel der Hauptprotagonistin Silena sondern auch aus den Augen der anderen Figuren, sogar die Sicht der Drachen wird hier nicht ausgespart. Dies verschafft jedoch nicht immer Klarheit über deren Absichten.


    Die Wahl der 20er Jahre als Zeitperiode verleit der Geschichte um die Drachentöterin ihren absolut einzigartigen Flair, im Genre Fantasy. Markus Heitz baut diese Epoche der Weltgeschichte mit ihrer aufkommenden Technologisierung grandios in die Geschichte ein.
    Automobile, Pferdekutschen, Doppeldeckerflugzeuge und sogar Zeppeline dürfen da natürlich nicht fehlen.


    Erstaunlicher Weise hat er es geschafft diese im Zusammenspiel mit den alten Legenden um die Drachen zu einer runden Sache zu machen. Und damit eine ganz neue Art des Fantasyromans zu schaffen.


    Das Ende lässt zwar Raum für eine eventuelle Fortsetzung, die ich mir sehr wünschen würde, ist jedoch aber weit von einem Cliffhanger entfernt.


    Die Hardcoverversion aus dem Hause Piper ist zudem sehr schön gestaltet und enthält zu den Karten im Buchdeckel auch einen sehr informativen Anhang in dem, unter anderen Hintergrundinformationen, sämtliche Drachenheiligen, derer die Drachentöter entstammen, aufgezählt und erläutert werden.


    Für jeden der endlich mal wieder etwas völlig neues im Bereich Fantasy lesen möchte ist dieses Buch ein absolutes Must-Have.


    5ratten

    Lieber barfuß als ohne Buch. <br />(Isländisches Sprichwort)<br /><br /><br />:leserin:

  • Oh Danke , hab ich garnicht gesehen :redface:.
    Muss an den Silvesternachwirkungen liegen :trinken:.


    Kann mich mal bitte ein lieber Admin an den anderen Thread anknüpfen? :nikolaus:

    EDIT: Schon erledigt :stillgestanden: LG Ingroscha

    Lieber barfuß als ohne Buch. <br />(Isländisches Sprichwort)<br /><br /><br />:leserin:

    Einmal editiert, zuletzt von Ingroscha ()

  • Hm, es war mein erstes Buch von Markus Heitz und konnte mich nicht so recht begeistern.


    Zwar hatte ich schon viel von Markus Heitz gehört, aber noch nichts von ihm gelesen, als ich durch Zufall über "Die Mächte des Feuers" stolperte.
    Meine Meinung zu dem Buch ist eher gemischt: das Szenario der 1920er Jahre gefiel mir gut und war überzeugend. Die veränderte Geschichtsschreibung sorgte bei mir erst für ein Stutzen, dann für ein Schmunzeln: Lenin und Hitler wurden getötet, in Deutschland ist der Kaiser an der Macht, in Rußland weiterhin der Zar. Und in England regiert Queen Victoria II.
    Die Gargoyles waren mir überaus sympathisch, vor allem Cyrano! :smile:
    Weniger gut hat mir der „katholische Fanatismus“ gefallen. Immer wieder zu lesen, daß Drachen Boten des Teufels und das Böse schlechthin seien, hat irgendwann genervt (auch wenn es in der Bibel steht). :rollen:
    Nach einem spannenden Anfang wurde das Buch schließlich im Mittelteil derart langatmig, daß ich mich zum Weiterlesen geradezu zwingen mußte. Das Ende hat mich dann allerdings wieder mit dem Buch versöhnt.
    Alles in allem bleibt bei mir also ein überaus gemischter Eindruck. Ich werde mich demnächst an „Ritus“ von Markus Heitz versuchen und sehen, ob es mein Bild des Autors ändert…


    Meine Wertung:
    3ratten

    viele Grüße<br />Tirah

  • Klappentext:


    Seit Jahrhunderten werden die Geschicke der Welt in Wahrheit von übermächtigen Wesen gelenkt: den Drachen. Sie entfachen politische Konflikte, stürzen Könige und treiben Staaten in den Krieg. Doch nun schlagen die Menschen zurück... Im Jahr 1925 untersucht die Drachentöterin Silena eine Reihe mysteriöser Todesfälle. Ein unbekannter Feind hat es auf sie abgesehen, und in dem gefährliche Spiel aus Verrat und Intrigen kann Silena auch ihren Verbündeten nicht mehr trauen. Immer tiefer wird sie in eine uralten magischen Konflikt verstrickt. Doch stecken Drachen dahinter, oder muss sie sich einem ganz anderen Gegner stellen?


    Meine Meinung:


    Silena, die Hauptfigur, ist also, wie der Klappentext, eine Drachentöterin, eine Nachfahrin des Drachenheiligen Georg, die im Auftrag des sogenannten Officium, das der katholischen Kirche angehört, Drachen jagt, wobei die Spezialität ihrer Staffel der Luftkampf per Flugzeug ist.


    Eines Tages jedoch endet ein Übungsflug ihrer beiden Brüder, ebenfalls Piloten der Staffel Saint George, tödlich. Es sieht so aus, als seien sie von einem Drachen angegriffen worden – und sie sollen nicht die einzigen bleiben...


    Das Setting – ein alternatives Europa der 20er-Jahre, gotische Architektur, Flugzeuge, Luftschiffe, vermischt mit Drachen und anderen Fantasy-Elementen – hat mir von Anfang an sehr gut gefallen.
    Auch sehr nett sind die „Zitate“, unter anderem zu den verschiedenen Drachentöter-Linien, mit denen die einzelnen Kapitel beginnen. Die Charaktere (sowohl menschliche, als auch nichtmenschliche) sind ebenfalls gelungen, es macht Spaß ihre Erlebnisse zu verfolgen und zu rätseln, wem man denn nun trauen kann und wer ein (mindestens) doppeltes Spiel spielt. Bei einigen hätte es mich gefreut, wenn sie möglichst frühzeitig Drachenfutter geworden wären, andere wurden mir im Laufe der Handlung immer sympathischer. Silena selbst war mir etwas zu sehr durch das Officium geprägt, als die sie mir durchweg sympathisch hätte sein können.


    Die Mächte des Feuers ist nicht gerade unblutig. Zwar geht der Autor dabei nicht unnötig ins Detail, aber die Anzahl der Toten ist schon beträchtlich. Mir wurde das irgendwann zu viel, nicht vom „Splatter-Faktor“ her, der hält sich, wie gesagt, einigermaßen in Grenzen, aber ich war nach einer Weile einfach leicht genervt, wenn schon wieder ein Drachi irgendwo *haps* gemacht hat...


    Markus Heitz' Schreibstil hat mir leider nicht so richtig zugesagt, es gab immer mal wieder Stellen, über die ich gestolpert bin, die auch auf mich etwas holprig formuliert wirkten.


    Zudem wäre die eine oder andere unerwartete Rettung/Wiederauferstehung weniger, eventuell mehr gewesen wäre.


    Trotz dieser Kritikpunkte hat mich das Buch insgesamt gut unterhalten, allein die 20er-Jahre-Fantasy-Atmosphäre macht schon einiges wett.

    Einmal editiert, zuletzt von Liafu ()

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    Markus Heitz
    [size=11pt]Die Mächte des Feuers[/size]

    576 Seiten
    Piper Verlag
    Taschenbuch


    Klappentext:
    Seit Jahrhunderten werden die Geschicke der Welt in Wahrheit von übermächtigen Wesen gelenkt: den Drachen. Sie entfachen politische Konflikte, stürzen Könige und treiben Staaten in den Krieg. Doch nun schlagen die Menschen zurück ... Im Jahr 1925 untersucht die Drachentöterin Silena eine Reihe mysteriöser Todesfälle. Immer neue geheimnisvolle Gegenspieler und Verbündete erscheinen. Silena wird in einen uralten magischen Konflikt verstrickt. Stecken Drachen dahinter, oder muss sie sich einem ganz anderen Gegner stellen? Und welche Rolle spielen die Gargoyles, jene unheimlichen Steinfiguren an alten Kirchen und Gemäuern?

    Der erste Satz:

    „Wann der Herr wohl zurückkehrt?“


    Meine Meinung:
    In den zwanziger Jahren eines leicht alternativen Universums lenken uralte Drachen unbemerkt die Geschicke der Menschen, konkurrieren aber auch untereinander. Als sie jedoch von Gorynytsch, einem der ihren, verraten werden schließen sie sich zusammen, um ihn zu vernichten und einen Krieg mit den asiatischen Drachen zu verhindern.
    Auf der anderen Seite befindet sich die Drachentöterin Silena, die gerade ihre beiden Brüder verloren hat. Als Nachfahrin des Drachenheiligen St. Georg jagt sie Drachen mit Lanzen in der Luft. Sie ist überzeugt, dass Drachen das Flugzeug ihrer Brüder angegriffen haben und sucht den Schuldigen, als der Hellseher Zadornov mit einem ungewöhnlichen Anliegen an sie heran tritt.
    Eigentlich kennt man ja genug Drachenkämpfer-Bücher; dieses hebt sich schon allein durch die Kampfmethoden des Officium Draconis’ ab. Die Drachentöter kämpfen mit Methoden, die sich von den Legenden der Heiligen, von denen sie abstammen, ableiten, mit Lanzen, Schwertern oder Fallen, einige lassen sich sogar verschlingen und töten die Drachen von innen. Es gibt überhaupt sehr viel Blut und Gedärm in diesem Buch.
    Die Charaktere sind interessant und vor allem die Nebenpersonen sind meistens mehr, als es zunächst scheint. Es gibt einige plötzliche Wendungen und besonders in Bezug auf die Drachen erfährt man nach und nach Neues. Auch die Gegner des Officiums, die Drachenjäger (die Drachentöter sind die „Guten, die –jäger die „Bösen“) bringen immer Neue Aspekte in die Geschehnisse. Es gefällt mir auch allgemein, dass es wenig Schwarz und Weiß, dafür aber viel Grau gibt, kaum jemand lässt sich hundertprozentig einer Seite zu schlagen.
    Ich finde die Zeit sehr schön beschrieben und, soweit man das für eine Welt mit Magie und Drachen sagen kann, glaubwürdig verändert und nachvollziehbar. Trotz der ganzen Fantasy-Elemente wirkt die Geschichte nicht überfrachtet und ich war erstaunt wie viele unterschiedliche Schauplätze eröffnet wurden.
    Das einzige was mich während des Lesens gestört hat war das ständige Gerede über Silenas Unterwäsche. Einmal hätte wirklich genügt.

    4ratten

  • Meine Meinung:


    Das ist mal ein Fantasy-Roman der ganz anderen Art! Hut ab vor Markus Heitz, der sich an dieses besondere Projekt gemacht hat und damit bewiesen hat, dass er auch aus einem außergewöhnlichen Stoff etwas machen kann.


    Die Handlung ist in den Goldenen Zwanzigern angesiedelt; eine Zeit, die man eher mit dekadenten Festen, Luxus und Freizügigkeit verbindet als mit Drachen...


    Aber genau hier setzt die Geschichte an und es ist wirklich sehr gut gelungen, wie sich der Mythos der drachenjagenden Ordensangehörigen mit dem Zeitgeist der Zwanziger verknüpft. Und es hat durchaus seinen Reiz, wenn Flugdrachen und die Doppeldecker der 1. Generation zum Kampf aufeinander treffen.


    Im Mittelpunkt steht die Drachentöterin Silena, die eine direkte Nachfahrin des Heiligen Georgs ist. Überhaupt sind die Drachenheiligen der katholischen Kirche sehr geschickt in den Mythos der Drachentöter eingebaut, denn jeder Heilige hat seine Nachfahren, die in der passenden Art und Weise gegen die Drachen kämpfen; dabei kommen durchaus einige Kuriositäten ans Licht, die mich sehr zum Schmunzeln gebracht haben. Silena jedenfalls gehört zu den Drachenjägern, die per Flugzeug auf die geflügelten Feinde losgehen, und sie ist eine der besten ihres Metiers.


    Daneben kommen einige weitere interessante Figuren zum Einsatz, durchaus mit einem gewissen magischen Potential, was der Geschichte gut zu Gesicht steht und so manche logische Hürde elegant überwinden lässt. Dazu noch passt ein Seancen-Medium oder ein Hellseher auch ganz gut in den Zeitgeist der Zwanziger, so dass ein rundes Bild entsteht.


    Besonders gut hat mir gefallen, dass die Handlung sich über ganz Europa erstreckt und unsere Protagonisten sehr viele Schauplätze abklappern, um ihre Quest zu erfüllen. Paris, London, München, Innsbruck, Edinburgh - keine Stadt ist vor ihnen sicher, und auch nicht vor den Drachen. Wie sich herausstellt, haben die Drachen Europa und die Neue Welt unter sich aufgeteilt und sind auch bei allen wichtigen politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen immer mit im Spiel gewesen; Könige, Herrscher und Politiker, alles nur Marionetten in den Händen der Drachen - ein bizarre aber auch originelle Vorstellung.


    Spannend und unterhaltsam ist diese Mischung aus Detektivspiel, Abenteuerreise und Kampf-Action allemal, auch wenn ich die Handlung mit ihrem Fortschreiten zusehends als wirr empfand. Außerdem wiederholen sich verschiedene Motive immer wieder mal; fast kommt es mir so vor, als ob am Ende die Ideen ausgegangen wären. Ein wenig enttäuscht war ich auch vom Sprachstil, der zwar durchaus solide, aber nicht herausragend, und an manchen Stellen etwas unrund wirkt.


    Trotzdem, ein lesenwertes Buch mit einem interessanten Thema, abseits der üblichen Fantasy-Schiene.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Zwar habe ich erst rund 200 Seiten gelesen, aber bevor ich es vergesse, muß ich mich hier schon mal abreagieren :grmpf:


    Es ja nett, daß ein Teil der Story in Edinburgh spielt, ich weiß auch, welcher Friedhof am Fuße des Castle gemeint ist, weil ich schon mehrfach auf diesem unterwegs war. Aber Markus Heitz will mir doch nicht ernsthaft einreden, daß ein Schotte, der nicht nur MacMoore heißt, sondern auch in kompletter Highlander-Tracht herumläuft und Gälisch spricht, (irischen) Whiskey :Kreuz: ausschenkt statt eines anständigen schottischen Single Malt Whisky? Das glaubt er ja wohl (hoffentlich) selbst nicht :vogelzeigen:


    Und im übrigen ist der Drache bestimmt nicht über eine Princess Street :wand: geflogen (jedenfalls nicht dort, wo dieser bei der Aktion vom Castle aus sichtbar ist), sondern über die Princes Street, die nichts mit einer Prinzessin zu tun hat, sondern ihren Namen von den beiden Söhnen Königs Georgs III. erhalten hat :belehrerin:


    Kleinigkeiten, ja gewiß, aber sie stören mich ziemlich, weil sie so überflüssig sind.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Einen Stadtplan von Edinburgh hätte er auch mal konsultieren können. Wenn man auf den Arthur's Seat und/oder in die Salisbury Crags will, dann ist es ausgesprochen kontraproduktiv, erst auf den Calton Hill zu laufen. Von dem muß man dann nämlich erst wieder runter, ein gutes Stück durchs Tal und dann geht's auf der Nordseite des Geländes wieder hoch in die Crags. Das läuft man auch nicht in wenigen Minuten, nicht als Jogger und schon gar nicht mit schwerer Ausrüstung zum Drachenkampf! :grmpf: :grmpf: :grmpf: Andererseits erklärt das natürlich, warum man vom Calton Hill aus bei Nacht/Dämmerung und zusätzlichem Rauch selbst mit Fernglas auf den Crags nur mühsam einen Wasserfall ausmachen kann ... :rollen:

  • @Aldawen
    Stimmt, wenn man weiß wie es eigetlich sein sollte, stört sowas natürlich enorm. Mir ist das alles allerdings nicht einmal aufgefallen, ich war noch nie in Edinburgh... :zwinker: Jetzt weiß ich zumindest, dass ich dieses Buch, sollte ich da mal hinfahren, nicht zur Orientierung nutzen sollte. :breitgrins:
    Aber Recht hast du, wenn er sowas schon in einem Buch schreibt wäre ein Blick in den Stadtplan das Mindeste gewesen...

  • Zum Inhalt ist ja schon einiges gesagt ...


    Meine Begeisterung hält sich etwas in Grenzen. Der Ansatz an sich ist klasse gewählt: 20er Jahre, ein bißchen Technik, die etwas anders verlaufene Geschichte, besondere Wasserspeier – alles ok. Was ist also schiefgelaufen?


    Zum ersten die Protagonisten und allen voran die drachentötende Großmeisterin (von der ich immer noch nicht weiß, wie sie an diesen Titel gekommen ist). Ich weiß nicht, ob mir Silena hätte sympathisch sein sollen oder müssen, sie war es jedenfalls nicht – und das von Beginn an, ohne daß sich zum Ende jemals eine Wandlung auch nur angedeutet hätte. Das hatte zum einen mit ihrer geradezu übermenschlichen Regenerationsfähigkeit zu tun, denn selbst die schwersten Verletzungen mit erheblichem Blutverlust hinderten sie nicht an sportlichen Höchstleistungen. Zum anderen, und viel gravierender, störte mich ihre Motivation zum Drachentöten. Die Drachenjäger tun es für Geld, das muß ich nicht gutheißen, kann ich aber als Grund nachvollziehen. Dogmatische Verblendung bekommt diese Entschuldigung von mir nicht. Schon vor der Lektüre von Andreas Gößlings Drachenwelten hatte ich meine Zweifel an dem schlechten Leumund, den Drachen hierzulande im wesentlichen dank des Alten Testaments haben, aber dort wurde mir dann auch erklärt, wie er zustande kam und was damit überdeckt wird :zwinker:
    Auch die übrigen Personen waren mir mit wenigen Ausnahmen, die sich dann eher auf einzelne Szenen als auf den Charakter als ganzes bezogen, wahlweise egal oder haben mich eher genervt, mit Ausnahme vielleicht von Hauptmann Litzow. Außerdem hätte ich gerne ein paar Kapitel mehr direkt aus Sicht der Drachen gehabt, was der Geschichte auch insgesamt besser gerecht geworden wäre. Wäre dies dann noch mit einer facettenreicheren Zeichnung einhergegangen, die sich nicht in „Drachen = böse“ hätte auflösen lassen, dann hätte Markus Heitz sich und vor allem dem Buch meiner Meinung nach einen großen Gefallen getan.


    Zum zweiten die Schauplätze, vor allem ein Schauplatz. Ich hätte ihm vielleicht (aber wirklich nur vielleicht) noch verziehen, ausgerechnet meine Lieblingsstadt abzukokeln, aber die in meinen obigen Postings bereits erwähnten übrigen Schlampigkeiten im Hinblick auf Schottland und Edinburgh hätten wirklich nicht sein müssen. In Edinburgh fielen mir diese Dinge auf, weil ich die Stadt eben gut kenne, bei den anderen Schauplätzen gilt das nicht. Allerdings gehe ich jetzt natürlich davon aus, daß diese ähnlich nachlässig behandelt wurden.


    Daß es blutig werden würde, hatte ich bei Markus Heitz erwartet, daher hat es mich nicht sonderlich gestört, aber es wiederholte sich letztlich ein bißchen arg. Schade um einen wirklich guten Ansatz, aus dem mehr hätte werden können ...


    3ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Jetzt gibt es ja eine Fortsetzung zu "Die Mächte des Feuers":


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    Markus Heitz - Drachenkaiser


    Schon jemand gelesen? Ich weiß nicht so recht, ob ich nochmal in die Drachenjagd einsteigen möchte und vor allem schreckt mich das hässliche Cover ab. Warum passt das nicht zum 1. Band? :rollen: Der war doch covermäßig ganz ok.


    :winken:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Nach den Erfahrungen mit Die Mächte des Feuers verzichte ich hier lieber ...

  • Gelesen noch nicht, aber eine Lesung von Markus Heitz zu "Drachenkaiser" gehört (findet ihr auch auf meinem Blog). Die hat mir wieder richtig Lust auf das Buch gemacht, mir gefiel "Die Mächte des Feuers" aber auch gut.
    Das Cover finde ich auch furchtbar, das hätten sie besser an Band 1 angeglichen. Andererseits geht es um einen asiatischen Drachen, zum Thema passt es also.

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    Inhalt:


    Die Geschicke der Welt werden seit Ewigkeiten von geheimen Mächten gelenkt, den Drachen.
    Die Hauptfigur (Silena, eine Drachentöterin) untersucht einige Todesfälle unter Drachentötern
    und wird dabei in ein Netz aus Verschwörungen, Magie und uralten Mächten hineingezogen.


    Rezension:


    Die Welt in den 20ern, Luftschiffe, Seancen, Hellseherei, ... all dies kombiniert mit Drachen,
    das ist die Welt von "Die Mächte des Feuers". Eine recht ungewöhnliche Kombination,
    aber Markus Heitz hat das ganze sehr gut gemeistert und eine coole Welt erschaffen.
    Alles in allem ergibt sich eine spannende, gut zu lesende und interessante Geschichte in einer
    lebendigen Welt. Ich bin auf die Fortsetzung gespannt, mal schaun ob diese genauso gut ist.
    Ein besonderes Highlight des Buches sind für mich die Texte in der Kapitelüberschrift.
    Hintergrunderklärungen aus fiktiven" Lexika oder Zeitungsausschnitte, Interviews, ...
    Jedenfalls lassen diese kurzen Texte die Welt in der das Buch spielt noch lebendiger erscheinen.


    4ratten


    lg,
    Stefan

  • Vielen lieben Dank wer auch immer es hier reinkopiert hat, forgive me my #fail, ich musste noch unbedingt den Wettbewerb beenden und hatte wenig Zeit ;)


    lg