Christopher Moore - Blues für Vollmond und Kojote

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.007 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Räubertochter.

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    Dieses Büchlein hab ich bei Amazon entdeckt. Mir war es völlig unbekannt. Aber da wir ja einige Christopher Moore-Leser haben (gell, Wendy?! :zwinker:), wollte ich mal fragen, ob es jemand von euch schon gelesen hat oder sonst was davon zu berichten weiß?


    Liebe Grüße,


    Marypipe

  • Hi,


    da musste ich doch erstmal nachgucken....


    also 68 Euro wäre ich nicht bereit dafür zu zahlen :zwinker: , aus diesem Grund hab ich mir irgendwann die englische Ausgabe geholt

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    , die mir ungefähr genauso gut gefiel wie die übrigen Bücher von ihm.



    :winken:
    illy

  • Hauptfigur ist ein junger Mann (Samuel Hunter aka Samson Hunts Alone), erfolgreicher Versicherungsvertreter, der als Crow-Indianer aufwuchs, aber im Alter von 15 versehentlich jemanden getötet hat / verdächtigt wurde jemanden getötet zu haben / glaubt jemanden getötet zu haben, der aber überlebte (oder so :zwinker:) Daraufhin floh er aus dem Reservat und tauchte unter anderem Namen unter. Nun ist er 35, fährt Mercedes und hat sich frisch verliebt. Leider taucht zeitgleich ein alter indianischer Gott (Coyote) bei ihm auf und bringt sein Leben reichlich durcheinander.


    Ausserdem begegnet man bei aufmerksamer Lektüre einigen alten Bekannten aus anderen Moore Büchern und es ist ziemlich abgedreht. :breitgrins:


    illy

  • Huiiii, das ist ja ein Thread für mich! (:bussi: Marypipe)


    Ich hab "Coyote Blue" schon gelesen, allerdings auch auf Englisch, und bin mir bis heute nicht sicher, ob es mir nicht sogar besser gefällt als "Die Bibel nach Biff". Von der Thematik her verbindet Moore wieder ein ernsteres Thema - in diesem Fall Sams Herkunft, die er verleugnet, und das Leben von Indianern in Reservaten - mit dem Verrückten und Lustigen. Coyote, diese vermaledeite Gottheit, die Sam das Leben schwermacht, ist wohl eine von Chris Moores besten Erfindungen.


    Ansonsten sind bei mir der Besuch in Las Vegas und der Anfang in Sams Wohnung sehr hängengeblieben. Tränen lachen kann man allemal - und ich bin sicher diejenigen, denen Biff auf die Nerven ging, haben an diesem Buch mehr Freude, weil es, wie gesagt, vom Ton her, ähnlich mit der Bibel nach Biff ist, aber weniger Witze vorkommen, die unter die Gürtellinie gehen. Ich meine auch, auf Chris' Homepage gelesen zu haben, dass er auf dieses Buch am meisten stolz sei. :zwinker:


    Liebe Grüße,
    Wendy (Moore-Verehrer :anbet:)

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

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    Ein uralter Thread, aber da das Buch gerade wieder aufgelegt wurde, wird er entstaubt. :breitgrins:


    Inhalt:


    Sam Hunter ist ein erfolgreicher Versicherungsmakler mit einem geregelten Leben in dem es ihm anscheinend an nichts fehlt. Dass er ein Indianer der Crow ist und eigentlich Samson Hunts Allone heißt, hält er geheim. Nicht um sich vor Rassismus zu schützen, sondern vor der Vergangenheit.
    Allerdings hat er da nicht mit dem alten Indianergott Kojote gerechnet, der plötzlich auftaucht und alles auf den Kopf stellt. Kojote hat eine ganz eigene Einstellung zum Humor und bringt Sam neben der Liebe auch eine Menge Ärger ein.


    Meine Meinung:


    Wie bisher noch jedes Buch von Christopher Moore gefiel mir auch dieses wieder sehr gut. Wobei mir sein wohl bekanntestes, „Die Bibel nach Biff“, am wenigsten Spaß machte, es hatte doch einige Längen.
    Moore hat in seinen Büchern oft die verschiedensten Religionen zum Thema, hier ist es die indianische. Sam muss feststellen, dass man sich vor seiner Herkunft und seiner Medizin nicht verstecken kann, sie holt einen immer wieder ein. Und das ist nicht unbedingt negativ.


    Man darf keine ernsthaften Erläuterungen zum indianischen Verständnis von Göttern erwarten, und doch bringt einem Moore dieses Denken etwas näher und kritisiert auch das langsame Vergessen der alten Traditionen. Wie immer mit seinem typischen Humor, trocken und ab und an ziemlich schwarz gefärbt. Ich liebe diese Art des Humors, er wird einem nicht platt um die Ohren geschlagen, sondern geschieht ganz nebenbei. Oft liest man schon den nächsten Satz und denkt: Moment, stand das da wirklich?


    Auch immer wieder schön ist das Wiedersehen mit Charakteren aus seinen anderen Büchern. Hier ist es Minty Fresh, den ich schon in „Ein todsicherer Job“ treffen durfte. Inzwischen geben mir Moores Bücher schon so etwas wie ein Gefühl des „nach Hause Kommens“. Viele Orte und Personen tauchen immer wieder auf, ohne dass es wirklich eine Reihe wäre die man komplett gelesen haben muss.


    Die Titelübersetzung finde ich diesmal allerdings weniger gut gelungen, der Originaltitel „Coyote Blue“ ist sehr viel passender.


    Trotzdem kann ich auch dieses Buch von Moore wieder nur empfehlen, wenn man Spaß an leicht skurrilen Geschichten hat und auch mal über eine Fledermaus mit Ray Ban Sonnenbrille lachen kann.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Nun habe ich das Buch gelesen und muss feststellen, dass ich den deutschen Titel nicht verstehe. Wo kommt denn bloß der Vollmond her? Da muss ich irgendwas verpasst haben, was ich mir aber kaum vorstellen kann. Ach, ich mag es einfach nicht, wenn die Titel scheinbar wahllos ausgewählt werden!


    Der Anfang des Buches hat mir am besten gefallen. Da konnte mich Moore noch verwirren und zum Lachen bringen mit seinen völlig absurden Situationen in die Sam gerät.
    Eine meiner Lieblingsszenen befindet sich auch am Anfang:

    Zitat

    Während sie ums Auto herumging, um den Kofferraum zu öffnen, bemerkte sie, dass im reifbedeckten Gras etwas lag, das ebenfalls von Reif überzogen war und eine ziemliche Ähnlichkeit mit einer Leiche hatte. Wenn er tot ist, überlegte sie, kann er warten, bis ich einen Kaffee gekocht habe. Wenn er noch lebt, kann er ihn vermutlich gebrauchen


    Den Abschnitt musste ich gleich zweimal lesen, weil ich mir nicht sicher war, ob da wirklich das stand, was ich gelesen hatte. :breitgrins:
    Aber leider finde ich lässt je weiter die Geschichte voran schreitet Moores Humor nach oder ich habe mich einfach an die abgedrehten Situationen gewöhnt, so dass sie mich nicht mehr so sehr überraschen konnte. Ein wenig gestört haben mich die Wechsel zwischen Sams Gegenwart, Sams Vergangenheit und die Geschichten um Kojote. Einerseits war Sams Vergangenheit und Kojotes Geschichten meist recht lustig. Aber oft wäre ich lieber bei Sam in der Gegenwart geblieben!
    Trotzdem ist es ein witziges Buch, was ich auf jeden Fall weiterempfehlen würde!


    4ratten

  • Eigentlich sollte das Buch mein Unterwegs-Buch werden, die ersten 60 Seiten habe ich auch noch in einer Mittagspause gelesen, den Rest dann aber in einem Rutsch zu Hause. Zum Glück hatte ich am nächsten Tag Spätschicht. ;)


    Die Geschichte um Sam Hunter alias Samson Hunts Alone hat mir sehr gefallen, nachdem ich sowohl eine gute (Ein todsicherer Job) als auch eine nur mäßige (Die Bibel nach Biff) Erfahrung mit Moore gemacht habe. Diesmal erzählt Moore seine temporeiche und mit skurrilen Einfällen gespickte Geschichte im Umfeld der Crow-Indianer, und er verpackt erstaunlich viel Indianisches in seiner abgedrehten Story. Dabei sticht die Trickster-Gottheit Old Man Kojote besonders heraus, die sogar Sam in den Hintergrund spielt. Moore hat Kojote wunderbar modernisiert und in seinen Ideenkosmos eingepasst, ohne ihn dabei seiner Wurzeln zu berauben. Er streut sogar die ein oder andere Geschichte des Indianergottes ein, von denen ich die erste durchaus als authentisch einordne, die anderen hingegen tragen deutlich den Stempel von Moores Humor (wobei hier der Unter-der-Gürtellinie-Humor durchkommt).


    Erstaunlich ist auch, dass Moore es schafft, komplexere Figuren zu schaffen als manch Autor, der es darauf anlegt, obwohl Handlung, Tempo und Humor im Vordergrund zu stehen scheinen. Sam und auch Calliope sind neben ihrer wahnsinnigen Geschichte durchaus interessante Figuren, die schlüssig handeln (schlüssig, nicht logisch ;)) und sich entwickeln. Außerdem kann man immer wieder ernste Themen herauslesen, sei es zum Rassismus allgemein, zum Umgang mit Indianern in den USA oder wiederum deren Umgang mit der eigenen Tradition. Moore hält der amerikanischen Gesellschaft gekonnt den Spiegel vor Augen, ohne damit nur US-Amerikaner zu unterhalten.


    Also: eine eindeutige Leseempfehlung für Moore-Liebhaber und –Anfänger.


    4ratten


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges


  • Das klingt wie extra für mich geschrieben :breitgrins: Ich füge das mal fix meinem Wunschzettel zu... :growSUB:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien