Antonia Michaelis - Tigermond

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    Ein reicher indischer Kaufmann, gewohnt, alles zu bekommen, was ihm gefällt, führt eine junge Frau als seine achte Gattin heim in seinen Palast mitten in der Wüste, umgeben von herrlichen Gärten und einer großen Dienerschaft. Doch Safia ist mehr als unglücklich und sucht rastlos, aber vergeblich nach einem Ausweg. Ihr einziger Trost ist der Haremsdiener Lalit, der bereit ist, ihr zuzuhören und dem sie eine faszinierende Geschichte erzählt.


    Der sechzehnjährige Farhad, elternlos und ungebildet, schlägt sich im Indien der Kolonialzeit als geschickter Dieb durchs Leben. Als er eines Nachts ein silbernes Medaillon aus einem Lotusteich im Garten einer englischen Villa fischt, beginnt für ihn ein Abenteuer, das er sich nie hatte träumen lassen. Plötzlich sieht er sich der Aufgabe gegenüber, die Tochter des Gottes Krishna zu befreien, die von einem Dämonengott entführt worden ist - innerhalb von nur einem Monat muss er erst den "Blutstein" finden, mit dem er die Prinzessin freikaufen kann, und dann die Prinzessin selbst. Farhad ist nicht gerade überzeugt davon, dass er, der nichts kann außer stehlen und nicht einmal besonders mutig ist, das hinbekommen wird, und auf den ersten Blick scheint auch Nitish, der weiße Tiger, der sein Begleiter sein soll, nicht besonders vertrauenerweckend, doch er merkt schnell, dass er sich da getäuscht hat, denn Nitish ist ein heiliger Tempeltiger mit besonderen Fähigkeiten ...


    Ein wunderschönes Märchen vor der schillernden Kulisse des chaotischen, farbenprächtigen Indien der Kolonialzeit. Farhad ist ein sympathischer Antiheld, der sich mehr als einmal fragt, wie es nun weitergehen soll, weil er eben nicht wie viele Märchenprinzen magische Fähigkeiten oder einen kräftespendenden Schatz besitzt, und bildet mit dem blauäugigen Tiger, der sich schrecklich vor Wasser fürchtet, ein tolles Gespann auf dem oft gefahrvollen weiten Weg.


    Die junge Autorin legt ein straffes Erzähltempo vor, bei dem aber nicht die Atmosphäre Indiens mit den heiligen Kühen, wimmelnden Pilgerstätten, bunten Gewändern und verwinkelten Städten auf der Strecke bleibt. Phantasievoll und spannend schildert sie die Reise des ungleichen Paares, sorgt für zahlreiche Schmunzelszenen ebenso wie für einige Momente, bei denen ich Tränchen verdrücken musste, und lässt keinen Augenblick Langeweile aufkommen. Es bleibt spannend bis zum Schluss, wo die Fäden der Handlung wunderbar zusammenlaufen, und nur ungern trennt man sich am Ende von Safia und Farhad. Gut gefallen hat mir auch, dass diese Geschichte, obwohl nicht nur Farhad hinter dem Blutstein her ist, fast gänzlich ohne Gewalt und Brutalitäten auskommt.


    Eine warme Empfehlung für alle, die sich gerne in fremde Welten und märchenhafte Abenteuer entführen lassen, und für alle, die Tiger mögen!


    5ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Danke für die schöne Rezi, Valentine.
    Das Buch hatte ich erst letzte Woche in der Hand...tja, hätte ich es doch besser gleich mal mitgenommen :breitgrins:


    :winken:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Falls Du es mal in die Finger kriegst, bin ich auf Deine Meinung gespannt!


    Hach, allein schon der Tiger. Den habe ich förmlich vor mir gesehen :herz:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Antonia Michaelis - Tigermond

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    Eines Tages wird die junge Safia an einen indischen Kaufmann als seine achte Frau verheiratet. Sie ist darüber alles andere als erfreut und überlegt, wie sie dort wekommen kann. Einzig der Haremsdiener Lalit ist für sie da und daher erzählt sie ihm eine fantastische Geschichte…


    In dieser Geschichte geht es um den Jungen Farhad. Farhad hat keine Eltern mehr und ist ganz auf sich allein gestellt. Um zu überleben, schlägt er sich mit Diebereien durchs Leben. Als er ein silbernes Amulett mitnehmen will, erscheint ihm plötzlich der Gott Krishna, der ihm berichtet, dass Farhad dazu auserwählt ist, seine entführte Tochter zu retten, indem er den Blutstein sucht und sie dann damit befreit. Allerdings habe er nur einen Monat Zeit dafür.
    Farhad möchte diese Aufgabe nicht machen. Er besitzt wenig Selbstbewusstsein und ist eigentlich ein richtiger “Antiheld”. Doch einem Gott kann man so einfach nichts abschlagen und zusammen mit dem weißen Löwen Nitish begibt er sich auf dieser gefahrvolle Reise…


    Mich hat hier vorallem das schöne Cover angesprochen. Das “O” in “Tigermond” stellt einen Mond dar und überhaupt ist das Cover in einem dunklen blau gehalten. Im Mittelpunkt steht ein indischer Palast oder Tempel und darüber ist deutlich das Gesicht eines Tigers zu erkennen.
    Das spiegelt für mich auch den Inhalt des Romans etwas wider.


    Spannend fand ich, dass es hier eine Geschichte in der eigentlichen Geschichte gibt und sich das auch erst am Ende richtig aufklärt, aber mir richtig gut gefällt.
    Am Ende eines jeden Kapitelabschnitts gibt es einen kurzen Zwischenstop, der von Safia und Lalit handelt.
    Aber neben dem war mein Highlight des Buches auf jeden Fall der weiße Tiger, der Angst vor jeglichem Wasser hatte…


    Von Anfang an habe ich mich beim lesen wie in “1001 Nacht” gefühlt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr märchenhaft, bei ruhigen wie auch bei schnelleren Szenen.
    Mir war die Autorin bisher sehr unbekannt, doch nach diesem Buch werde ich definitiv die Augen nach weiteren Büchern aufhalten.


    “Tigermond” ist ein wirklich toller Roman in einem indischen, märchenhaften Setting, den ich gerne weiterempfehle!
    4ratten

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    Einmal editiert, zuletzt von kathchen ()

  • Hach, wie schön, dass es Dir auch so gut gefallen hat :herz:


    Aber hier muss ich doch aufs Energischste protestieren:



    Aber neben dem war mein Highlight des Buches auf jeden Fall der weiße Löwe, der Angst vor jeglichem Wasser hatte…


    (Bitte nicht hauen! ;) )

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • :entsetzt: Was hab ich denn da geschrieben???
    Ich haue dich natürlich nicht, ich bin grad selbst schockiert! Ich geh das jetzt ganz schnell umändern! (Danke, fürs drauf Aufmerksam machen!) :smile:

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  • Merke: Tiger sind die mit den Streifen, Löwen die mit der Mähne. Und wenn man sie miteinander kreuzt, kommt sowas raus: Liger ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Wie aus Tausendundeiner Nacht


    Inhalt:

    Indien, vor langer Zeit. Raka soll die achte Ehefrau eines reichen Händlers werden. Doch sie fürchtet, dass sie die Nacht ihres ersten Beisammenseins nicht überleben wird. In ihrem Kummer erzählt die junge Frau dem Eunuchen Lalit die märchenhafte Geschichte von dem Dieb Farhad, der die Tochter des Gottes Krishna befreien soll …


    Meine Meinung:

    Antonia Michaelis nimmt uns mit auf eine äußerst abenteuerliche Reise durch das Indien der Kolonialzeit. Farhad sieht sich einer schier unlösbaren Aufgabe gegenüber, kann er doch außer stehlen und betrügen gar nichts. Zudem ist er nicht besonders mutig oder schlau. Doch zusammen mit dem heiligen weißen Tiger Nitish gelingt es ihm, so manche Gefahren zu überwinden und daran zu wachsen.


    Wie so oft bei Antonia Michaelis verschwimmen auch hier die Grenzen zwischen den Realitäten. Das ist toll gemacht und gefällt mir bei dieser Autorin immer wieder gut. Die Handlung schreitet flott voran, dem Helden und den Lesenden ist kaum eine Atempause vergönnt. Spannende Szenen wechseln sich mit gefühlvollen und witzigen ab. Die Mischung ist einfach klasse!


    ★★★★★

  • Wie schön, dass dieses Buch mal wieder besprochen wird. Ich habe es auch sehr gemocht und würde es gerne irgendwann noch mal lesen.


    Allein schon wegen des Tigers :herz:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen