Allgemeine Fragen zu E-Books

Es gibt 378 Antworten in diesem Thema, welches 92.446 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Keshia.

  • So ein Buch aus Papier ist doch etwas anderes als ein elektronisches Gerät. Das die Verlage E-Books toll finden ist kein Wunder, endlich den Leser bestmöglich geknebelt. Jetzt denken wir weiter das Teil wird ab und zu Online sein müssen, eine gute Gelegenheit Dinge "anzupassen". Dann stellt sich in Zukunft wohl noch die Frage: Darf man das Teil auf Fernreisen mitnehmen oder bekommt man größere Probleme?


    Im Grunde müsste die Kundschaft bei dieser ganzen Digitalisierung aufwachen, die wollen uns nix gutes. CDs mit DRM (gut sie haben es aufgegeben - vorerst), DVD /BD mit Regiocode und DRM, digitales Fernsehen ist im Kabel ganz großes Kino darf man für die Privaten nochmal zahlen - nennt sich Grundverschlüsselung.

  • Ich habe zufällig ein Podcast auf BR online entdeckt, in dem es einige interessante Informationen über E-Books und ihre Zukunftsprognosen gibt. Es handelt sich um den Beitrag vom 30.07.2008 (nach unten scrollen): Digital oder geschlossen? - Die Bibliotheken der Zukunft. Ab Minute 3:00 beginnt der spannende Teil, davor und danach geht es hauptsächlich um Bibliotheken.


    Grüße
    Doris

  • Obwohl mich als Informatiker solche Technik interessiert, kommen mir aus zweierlei Gründen keine Bücher vors Auge, die aus massig Bits bestehen. Der erste Grund besteht aus den vielen Nachteilen der Technik, der zweite ist ein rein ideeller.


    Die Nachteile:
    Obwohl es inzwischen tolle Lesegeräte gibt, haben sie alle die selben Nachteile: sie kosten Geld, sie brauchen Strom, sie sind empfindlich gegen Sonne, gegen Sand, gegen Druck. Ein Buch aus Papier hingegen, das ist denkbar leicht zu bedienen, es funktioniert immer und überall, man kann es im Auto liegen lassen, auch im Sommer, und es schmückt das Regal. Das Rascheln des Papieres, der Geruch, die sind allein ihm eigen, und das erhabene, manchmal stolze Gefühl, einen dicken Wälzer am Ende zuzuklappen und, fast einer Trophäe gleich, an einen ehrwürdigen Platz zu stellen, diese wundervolle Eigenschaft fehlt einem E-Buch gänzlich.


    Der Idealismus:
    Ich bin nicht nur gegen sich einschleichende Reglementierung und Kontrolle seitens der Konzerne vermittels DRM – Digital Rights Management –, wenngleich es Lesegeräte gibt, die auch PDFs anzeigen können – auch diese sind nicht frei von Zugriffskontrolle –, sondern insbesondere gegen dummschwätzerisches Werbedeutsch, wozu das Wort E-Book gehört. Als Bücherliebhaber liebe ich vor allem auch die Sprache, sie aber zu verkaufen, ihr jegliche Kraft zu rauben, aus dem Wörtchen Book das Buch zu machen, derart geistlos mit ihr umzugehen, das ohne Grund, ohne Notwendigkeit, das möchte ich weder vertreten noch fördern.


    Den größten Wert von PDFs sehe ich darin, in ihnen suchen zu können, doch möchte ich nicht zu diesem Zwecke teuer Geld bezahlen. Wer meint, er könne sich in Zukunft die PDFs zu den Büchern, die er in seinem Regal sein eigen nennt, herunterladen, der meint falsch, denn die Industrie wird ebenso wie bei der Musik wissen, ihre Macht und Lobby einzusetzen, um jegliche Vervielfältigung zu unterbinden, sei sie der Kultur auch noch so förderlich. Einzig ein Weg scheint mit gangbar, einzig einen halte ich für akzeptabel, nämlich jedem Buche ein Zettel beizulegen, der es dem Käufer erlaubt, es als PDF herunterzuladen. Dies verbünde die Stärken. Andernfalls kann ich auf die Suche verzichten; das Gewicht und der Platz sind für mich kein Grund.

  • Interessante Theorie. Wobei die VHS-Videokassette, auf die Du wohl anspielst, z.T. natürlich Dinge kann, die ihr "Vorläufer", der Schmalfilm, nicht kann: z.B. eine TV-Sendung aufnehmen. Während das e-book - auch wenn dessen Verfechter gerne und vehement das Gegenteil behaupten - im Grunde genommen immer noch nicht mehr kann als das papierne Buch + ein Fotokopierer + ein Bleistift ...


    Doch. Es kann mitgenommen werden. Das gelingt mit dem 18bändigen Kindler nicht so leicht. Und den Brockhaus hätte ich natürlich auch noch gerne dabei. Bei der Belletristik werden die Vorteile dann aber dünn ...

  • Ich finde E-Books eigentlich gar nicht so schlecht.


    Mir war in der Schule oft langweilig, und auch heute ist mir in der Arbeit zeitweise fad, wenn meine Chefin wieder mal 2 Wochen auf Urlaub ist (und das ist sie alle 2 Monate) und wenn nichts zu tun ist, greif ich ganz gern mal zu einem E-Book.


    Hab ein paar versteckte PDFs am PC und les dann eben ein paar Seiten. Leider gibt es zu wenig Romane im PDF-Format :(

  • Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen ein eBook zu lesen. Auch wenn ich im Internet recherchiere und auf längere Texte stoße, muss ich mir die ausdrucken, damit ich was auf der Hand hab und darin markieren kann. Ich mag das nicht, wenn ich einen Text nur virtuell irgendwo abgespeichert und nicht fest in Händen halten kann. Außerdem ist es doch viel schöner, sich mit einem guten Buch ins Bett oder auf die Couch kuscheln zu können ohne die ganze Zeit das nervige Gebrumme vom Laptop hören zu müssen und es ist ja auch ziemlich anstrengend für die Augen, die ganze Zeit auf den Bildschirm zu starren, da das die Augen sozusagen "austrocknet"...

  • Cyberangel, ich würd auch lieber auf dem Sofa liegen oder sogar im Bett *träum*, aber wenns nicht geht, greif ich lieber zu einem E-Book als gar nix zu lesen.


    In meinem letzten Schuljahr hab ich auf diese Weise "Dolores" und "Deadzone" von Stephen King gelesen - natürlich nur in den Fächern, die nicht so wichtig waren, oder eben keine Abi-Fächer waren. Gottseidank waren wir eine Laptopklasse :)

  • Ja klar, wenns anders nicht geht, wäre es mir natürlich auch lieber zu einem eBook zu greifen, als garnicht zu lesen. Aber so sehe ich es halt, wenn ich die Wahl zwischen einem gedruckten und einem eBook habe :zwinker:

  • Ach und auf eure Laptopklassen bin ich neidisch :zwinker: Bei uns ist das etwas schwieriger sich in "unwichtigen" Fächern sinnvoller zu beschäftigen :breitgrins:


  • Ach und auf eure Laptopklassen bin ich neidisch :zwinker: Bei uns ist das etwas schwieriger sich in "unwichtigen" Fächern sinnvoller zu beschäftigen :breitgrins:


    Echt? Grausam! Computer gehören nicht in den laufenden Unterricht (für Einzelarbeit natürlich schon) und auch nicht in Meetings von Unternehmen (ausgenommen natürlich der Vortragende mit seinem Foliensatz). Das ist eine Unsitte.


    Gruß, Thomas

  • Ich finde es auch eher "unsinnlich" ein elektronisches Buch zu lesen, allerdings habe ich in meiner Lieblingsbuchhandlung die Tage erlebt, dass ein älterer Herr nach dem E-Book fragte.
    Begründung: Er könne dann die Lesegröße für seine Augen besser einstellen. Das ist natürlich ein Argument, gerade für ältere Leser welches nicht zu verachten ist.


  • Außerdem ist es doch viel schöner, sich mit einem guten Buch ins Bett oder auf die Couch kuscheln zu können ohne die ganze Zeit das nervige Gebrumme vom Laptop hören zu müssen und es ist ja auch ziemlich anstrengend für die Augen, die ganze Zeit auf den Bildschirm zu starren, da das die Augen sozusagen "austrocknet"...


    Ich denke, dass dieses Argument bei dem jetzigen Stand der E-Book-Reader nicht mehr hervorgebracht werden kann.
    Soweit ich weiß haben die neuen Reader kein selbstleuchtendes Display mehr, das heißt sie reflektieren das Licht so wie übliches Papier. Außerdem glaube ich nicht, dass sie Geräusche machen, da sich der Reader doch immer wieder selbst ausschaltet, sobald die jeweilige Seite geladen ist.


    Ich kann mir auch vorstellen, dass die Reader in Zukunft (wenn sie es nicht jetzt schon sind) sehr leicht sein werden. Das heißt, dass sie vielleicht bequemer zu halten sind als ein Buch. Ich muss sagen, dass ich es schon manchmal nervig finde im Bett ein Buch zu lesen und ständig die Arme hochzuhalten oder mich nach jeder gelesenen Seite auf die andere Seite zu drehen.


    Auch gibt es bei E-Books doch einen weiteren großen Vorteil. Es wird doch wohl bei digitalisierten Texten sehr wahrscheinlich sein, dass auch nur einzelne Kapitel zum Download zur Verfügung stehen, was für wissenschaftliche Arbeiten schon sehr gelegen sein kann.
    Man kann sich somit vielleicht auch einmal einen eigenen Reiseführer (oder ähnliches natürlich) zusammenstellen, indem man aus verschiedenen Angeboten die jeweiligen relevanten und interessanten Seiten downloaded und alles auf den Reader lädt.
    Das sind zwar jetzt noch Zukunftsvisionen, aber ich denke, dass man über solche Möglichkeiten doch einmal noch sehr dankbar sein könnte.

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Da bin ich dann wohl nicht mehr auf dem aktuellsten Stand der Dinge. Ich bin davon ausgegangen, dass man sich ein eBook runterlädt und dann am festen Rechner oder Laptop liest...

  • Die Chance des e-books könnte tatsächlich darin liegen, die Studentenschaft zu erobern, wenn Fachbücher entsprechend günstig und auch als Einzelkapitel angeboten werden. Der ein oder andere probiert dann auch mal einen Roman und schon nimmt die e-book-Story Fahrt auf. Die Ablösung des Buches wird dadurch aber nicht ausgelöst. Also kein Vergleich zur digitalen Fotografie.


    Gruß, Thomas

  • Ich stimme dir voll und ganz zu, Klassikfreund! :daumen:

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Huhu,


    auch, wenn ich eigentlich lieber normale Bücher lese, könnte ich mich mit so einem Reader schon auch anfreunden.



    Die Chance des e-books könnte tatsächlich darin liegen, die Studentenschaft zu erobern, wenn Fachbücher entsprechend günstig und auch als Einzelkapitel angeboten werden.


    Das ist ein sehr gutes Argument für E-Books; ich musste mir diese Woche beispielsweise wieder ein Fachbuch für 50 Euro (was bei Fachbüchern ja nicht unbedingt ein hoher Preis ist) zulegen, wobei ich nicht weiß, wie viel ich von den 800 Seiten in meinem Studium tatsächlich lesen werde. Einmal abgesehen davon, dass das Buch extrem schwer ist und man es daher eigentlich auch nur zu Hause lesen kann. :grmpf:


    Man benötigte dann allerdings die Möglichkeit, Stellen zu markieren und evtl sogar Anmerkungen an den Rand zu schreiben, was mit Touchscreen allerdings auch nicht so undenkbar ist.


    Ich habe erst letzte Woche einen Artikel zu diesem Thema in der Zeit Wissen (?) gelesen, in dem jemand aus der Musikbranche interviewt wurde, der die Umstellung auf das mp3-Format vor 15 Jahren auch noch als vollkommen undenkbar miterlebt hat. Er meinte, die Umstellung auf E-Books wäre eine ganz natürliche, nicht aufzuhaltende Entwicklung und es liege jetzt an den Verlagen, die Fehler der Musikbranche nicht zu wiederholen (z.B. geschützte, unhandliche Formate; zu hoher Preis; etc.).


    lg,


    mondpilz