Petra Last - Gemma

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    So, extra für Aeria und Valentine :winken: (Das habt ihr jetzt davon :breitgrins: )



    Dieses Buch hat das falsche Cover. Ok, ein Kompass wurde auf dem Schiff wohl benutzt, aber ist nicht Hauptthema dieses Buches. Das Cover, das meine Ausgabe besitzt, lässt eher auf einen historischen Roman schließen, ist er aber nicht, auch wenn er im 19. Jahrhundert spielt und es mit dem Schiff nach Amerika geht. Diesem Cover fehlt eindeutig eine schöne Frau, die ihren Nacken einem schönen Mann darbietet.


    Gemma in jungen Jahren wird als wissbegierig und clever beschrieben. Sie liest Cäsar im Original und lernt von ihrem Vater Navigation ohne jemals auf einem Schiff gewesen zu sein. Tragischerweise stirbt ihr Vater auf einer seiner Reisen auf hoher See und sie bleibt als reiche Erbin zurück, die bis zur Volljährigkeit aber nicht an ihr Geld kommt und auch noch von ihrer Tante frühzeitig verheiratet werden soll, damit diese und der Zukünftige ans Erbe kommen können . Also wird sie eingepackt, zum zukünftigen Mann, dem Neffen eines reichen Gutsherren, gekarrt, der sie prompt mit Opium gefügig machen will. Dummerweise regnet es aber eines Nachts durch einen Dachschaden genau auf Gemmas Bett und sie sucht sich schlaftrunken ein neues. In dieses Bett kommt aber natürlich des Nachts der Erbe und missratene Sohn des Hauses, Bryce, direkt aus Amerika zurück, der sich wohlig an die junge Frau kuschelt und der das auch gar nicht unangenehm ist, um dann am Morgen vor Schreck zu erwachen. Also, was passiert? Gemma wird von dem Dämon von Mann geheiratet, aber gleich wieder verlassen, als diese von dem frustrierten Neffen, dessen Plan ja nicht aufgegangen ist, noch am Hochzeitstag begrapscht wird. Natürlich sieht Bryce nicht, dass Gemma dies gar keinen Spaß macht. Im Gegenteil, er glaubt an ein Komplott, obwohl Gemma der Abscheu ins Gesicht geschrieben steht.


    Gemma will nur noch weit weg und verkleidet sich als Schiffsjunge, um in Amerika ein neues Leben anzufangen und verliert in diesem Moment für lange Zeit ihre Intelligenz, die sie als Kind noch hatte. Ein Jugendfreund muss sie darauf aufmerksam machen, dass Männer keine Brüste haben und sie auf einem Schiff voll Matrosen evtl. gefährdet sein könnte. :rollen: Im Hafen wird sie ausgeraubt, ist kurz vorm Verhungern, schafft es dann aber mit nur einem Faustschlag, einem größeren und kräftigeren Dieb die gestohlene Geldbörse der rechten Hand des Kapitäns, Jessup, wieder wegzunehmen und durch diese Tat einen Platz auf einem Schiff zu bekommen. Wessen Schiff? Klar! :teufel:


    Zum Glück schließen der Koch und Jessup den zarten Jungen sofort in ihr Herz und sie darf in der Küche helfen und schlafen und wird nicht erkannt und von ihnen beschützt. Bis dann doch einer der Matrosen Lust auf einen kleinen Jungen verspürt….Also, es bleibt nicht aus, Bryce erfährt von Gemma und da nützt auch gutes Zureden von Jessup und dem Diener Tabby nichts: Bryce kocht immer noch vor Wut und Enttäuschung über das Verhalten seiner Frau nach der Hochzeit und glaubt nur Schlechtes von ihr. Wenn da nur nicht diese verflixte körperliche Anziehung wäre, die ihn dann doch mit ihr zusammen in die Koje bringt…denn natürlich fühlt sich auch Gemma zu ihm hingezogen, wenn sie auch fürchtet, dass Bryce ein böser Dämon ist, denn wie sonst könnte es gehen, dass ihr Herz klopft und seltsame Gefühle sich in ihrem Unterleib regen, wenn sie ihn nur von weitem sieht. :entsetzt::breitgrins:


    Und so geht es nun ständig hin und her. Bei ihm kreist es ständig darum, dass sie ihn verraten hat, ihr nicht zu trauen ist, sie andere Liebhaber hatte, ein Komplott mit seinem Cousin ausgeheckt hat, sich an ihm bereichern will, ihn ausnutzen will, sprich eine falsche hassenswerte Schlange ist. Zwischendurch liebt er sie auf seinem Schreibtisch und in der Koje, kommt beim Anblick ihrer Rundungen schon in Wallung, um sie im nächsten Moment angewidert von sich zu stoßen, aber eigentlich nur an sie zu denken. Gemma ihrerseits gerät in einen körperlichen Gefühlsrausch, leidet stumm unter seinen Anschuldigungen, rettet ihm aber trotzdem nach einem schlimmen Sturm nebenbei das Leben und besonders sein Bein, indem sie die Männer daran hindert, die Säge anzusetzen, um mit den Nadeln, mit denen sie eben noch ein Kleid genäht hatte, mal eben eine schlimme Wunde nahe den Lenden perfekt zu vernähen. :rollen: Aufopferungsvoll pflegt sie den dem Tode nahen Bryce, währenddessen sie darüber nachsinnt, ob er sein bestes Stück wohl noch zu ihrem und seinem Vergnügen benutzen kann und dessen erster Gedanke beim Aufwachen ist, dass Gemma es mit einem Matrosen treiben könnte, da sie genau in dem Moment nicht in der Kajüte ist. Das wirft er ihr natürlich hasserfüllt gleich an den Kopf, womit er sie extrem kränkt, dabei hat sie ja nur mit links das Schiff und die Ladung gerettet, indem sie ihre theoretischen Kenntnisse von Navigation endlich mal anwenden konnte, um den Hafen in Amerika noch rechtzeitig für den Handel zu erreichen. Selbst die rechte Hand des Kapitäns war dazu ja nicht fähig. :rollen: Aber juchhu, kaum haben die beiden den Boden von Amerika betreten, sind sie ein Herz und eine Seele, nur dass ich nicht mitbekommen habe, warum auf einmal…. :schulterzuck:


    Ach, was für ein tolles Paar! Aber es dauert nicht lange und es geht wieder los. Gemma ist schwanger, traut sich nichts zu sagen. Bryce erfährt es von anderer Seite, denkt , das Kind ist nicht von ihm…er haut also wieder ab …..dann wird Gemma entführt…… und ich hör jetzt besser auf.


    Fans von romantischen Liebesromanen haben bestimmt ihre Freude an dem Buch. Protagonisten mit perfekten, schönen, muskulösen, schlanken, zarten Körpern. Ein Mann mit wallendem schwarzen Haar, eisig grauen Augen und natürlich einer tollen Narbe mitten im Gesicht und eine Frau, zart wie ein Elfe, mit dunklen Saphieraugen und speziellen wohl gerundeten Körperteilen. Alle paar Seiten vereinigt sich dieses perfekte Paar (denn ordentlich miteinander sprechen und die Missverständnisse mal endlich aufklären können sie wohl nicht. Nein, man glaubt nur das, was man glauben will) und wir können detailgenau zuschauen. So oft, dass ich die Beschreibungen der pulsierenden Männlichkeit und der aufgerichteten Nippel (das Lieblingswort der Autorin, ich habe fast Schreikrämpfe bekommen, so oft musste ich es lesen :wand: ) bald nicht mehr ertragen konnte.


    Ich kann keine objektive Wertung abgeben, denn wer dieses Hin- und Her aus Unmengen von Missverständnissen und sich immer wieder wiederholende Liebesszenen mag, wird diesen Roman lieben und ihm die Höchstwertung geben. Ich fand es irgendwann einfach nur nervig und die ach so guten und tollen Charaktere zu schmalzig (denn trotz allem, sie waren ja soooo perfekt, selbst die Sklaven liebten sie) und gebe eine Ratte für den noch amüsanten Anfang.

  • Mein Eindruck unterscheidet sich nicht sonderlich von Heimfinderins.... :rollen:


    Der Roman „Gemma“ ist mir irgendwie immer wieder über den Weg gelaufen und so habe ich irgendwann dann auch einfach zugegriffen, obwohl bereits der Klappentext eigentlich nicht meinem Beutemuster entspricht und ich von vornherein das Gefühl hatte, das Buch würde mir zu seicht, zu sehr nur auf die Romanze ausgerichtet, schnulzig sein.


    Gemma wächst als wissbegieriger Wildfang auf, ihr Vater ist als Kapitän zwar nur selten an Land, weckt jedoch ihr Interesse an Seekunde und fremden Ländern. Nach seinem Tod kommt die 17jährige Erbin bei ihrer Tante unter, doch bevor sie dieser durch Volljährigkeit entfliehen kann, wird sie eigentlich gegen ihren Willen mit einem adeligen jungen Mann verheiratet, den sein Vater so von den Weltmeeren fernzuhalten versucht. Aufgrund eines Missverständnisses verlässt ihr Ehemann sie direkt nach der Eheschließung und Gemma beschließt ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Als Junge verkleidet gelingt es ihr auf einem Schiff Richtung Amerika anzuheuern, doch an Bord stellt sie mit Erschrecken fest, dass der Kapitän ihr Ehemann ist.


    Dieses Buch ging mir gehörig auf die Nerven. Zwei als intelligente Menschen geschilderte Personen verlieren jedes Mal, wenn sie zusammenkommen jede einzelne Gehirnzelle und feinden sich solange an, bis die unwiderstehliche körperliche Anziehungskraft des anderen mal wieder alles überwindet, um direkt danach wieder mit einer Hassorgie weiterzumachen. Ein Missverständnis jagt das nächste und würden die beiden sich wenigstens einmal auch nur fünf Minuten unterhalten, anstatt entweder den überwältigenden Gefühlen in der Leistengegend nachzugeben oder dem anderen schlechte Gedanken zu unterstellen und ihn dann entweder wütend anzufahren oder hasserfüllt anzuschweigen, wäre das Buch nach spätestens 200 statt 450 Seiten zu Ende. Man muss wohl schon ein hartgesottener Fan von Liebesromanen sein, um diesem Buch etwas abzugewinnen, für mich war es definitiv nichts.


    :flop:

  • Ich hab das Buch vor ein paar Jahren gelesen und hab Euch jetzt extra noch meine kurze Meinung dazu raus gesucht. :zwinker:


    „Gemma" fängt recht vielversprechend an, ist von der ersten Seite an interessant und auch ereignisreich. Die Handlung selbst ist schlicht, aber schön. Allerdings findet man keine erwähnenswerte historische Elemente auch wenn der Roman im 19. Jahrhundert spielt, einmal abgesehen von den Beschreibungen der Kleidung, Schiffe, Häuser und der Sitten; darüber kann ich aber gut hinweg sehen.
    Ganz besonders störten mich aber an diesem Roman die viel zu lang gezogenen erotischen Liebesspiele der beiden Hauptcharaktere, die sich ab einem bestimmten Punkt immerzu wiederholten, so dass ich bald recht genervt war. Hier wäre weniger wirklich mehr gewesen.
    Als anspruchsvolle Literatur kann man dieses Werk nicht bezeichnen, aber es eignet sich immerhin als leichte Koste für laue Sommerabende.


    Meine Bewertung seinerzeit


    3ratten


    Heute würde ich sie wohl niedriger ansetzen. :breitgrins:

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Hallo Ihr Lieben,


    Heimfinderin: :totlach: Super! :daumen: Deine Rezi ist einfach köstlich und trifft doch total gut den Kern des Buches! :breitgrins:


    Ich habe das Buch auch vor einiger Zeit gelesen, muss aber gestehen, dass ich teilweise seitenweise weiter geblättert habe und irgendwann nur noch das Ende gelesen habe, in der Hoffnung, dass sich die Missverständnisse irgendwann aufklären... :rollen:


    Mich hat das Buch auch furchtbar aufgeregt, weil ich so ein ewiges Hin und Her überhaupt nicht leiden kann und mir auch immer denke: "Warum redet ihr nicht einfach miteinander???". :rollen:
    Außerdem werde ich wohl nie verstehen, wie 2 Menschen, nach dem sie sich die übelsten Beschimpfungen an den Kopf geworfen haben und sich gegenseitig komplett beleidigt haben, wie 2 Tiere übereinander herfallen und alles vergessen können. :gruebel:
    Vielleicht fehlt mir einfach die brennende Leidenschaft, um das nachvollziehen zu können... :breitgrins:


    Ich kann diesem Buch gar keine Ratte geben. Es ist v. a. nervig!


    Aber dafür bekommt Heimfinderin von mir 5ratten für diesen schönen Verriss! :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Heimfinderin
    Danke fürs Durchhalten!


    Gern geschehen. Allein schon für den Spaß, den mir die Rezi gemacht hat :breitgrins:



    Ich denke, das Buch wird auch weiterhin hinten im Regal stehen bleiben!


    Ich werde dir nicht widersprechen :zwinker:


    @Tammy
    :redface: Danke schön (Ich musste mich auch ganz schön zusammenreißen, nicht noch mehr Einzelheiten zu schildern, so wie das Schreiben flutschte :elch: )