Mark Danielewski - Das Haus

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 6.564 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von yanni.

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    Kern des Buches ist "The Navidson Record", ein fiktiver Dokumentarfilm über ein Haus in dem sich ein Labyrinth aus Räumen auftut, das sich stetig verändert.
    Dann gibt es Zampanò, er hat eine wissenschaftliche Arbeit über diesen Film verfasst, die mit unzähligen Fußnoten gespickt ist, die wiederum andere Essays und Arbeiten, über "The Navidson Record" oder damit in Bezug stehende Themen zitieren.
    Viele der zitierten Quellen sind auch fiktiv.
    Um das Ganze noch etwas verwirrender zu Gestalten tritt nun Johnny Truant auf den Plan, der nach Zampanòs Tod versucht dessen Arbeit zu sortieren und zu veröffentlichen.


    Teilnehmer:
    Aquacat
    TirantLoBlanc
    Yanni
    Nad
    Myriel
    Fandorina
    Yklamyley
    Hildegunst[size=6pt]?[/size]
    Saltanah


    Viel Spaß!

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Bin den ganzen Tag nicht dazu gekommen, jetzt melde ich mich doch mal hochoffiziell und werd heut abend mit dem Buch anfangen, die ersten paar Seiten hab ich ja schon mal vor wenigen Wochen angeschaut, könnte tatsächlich recht verwirrend sein, zumal ich das Ganze auch einer zwar hübsch großformatigen, bebilderten Version, aber eben auf Englisch lese - der Anfang hat mich da irgendwie an Fight Club erinnert :confused: ^^



    Also allen unfassbar viel Spaß! :breitgrins:

  • Hallo liebe Leserundenteilnehmer :winken:


    Ich wünsche uns allen viel Spaß bei diesem Buch und freue mich schon darauf, mit euch zusammen diese etwas anders gestaltete Werk zu entwirren. Hoffentlich! :zwinker:


    Das Vorwort suggeriert den Lesern, dass es sich bei Das Haus um Texte handelt, die gut recherchiert wurden und ernst zu nehmen seien.
    Schon auf der nächsten Seite ist zu lesen: Das hier ist nichts für euch.
    Ein typisches Stilmittel um die Neugier weiter anzufachen. Klappt ja auch meist. :breitgrins:


    Die Einleitung, verfasst von Johnny Truant im Oktober 1998, ist maschinegeschrieben. Warum? Will der Herausgeber so die Authentizität zur Schau stellen? Oder sollen durch unterschiedliche Schriftarten die jeweiligen Verfasser zu erkennen sein?
    Mit Johnny Truant kann ich im Moment nicht so richtig etwas anfangen. Er scheint ein Mann Anfang bis Mitte zwanzig zu sein, eher aus der unteren Schicht kommend, der aber ein geregelt zu nennendes Leben führt. Seine Art sich auszudrücken irritierte mich ein paar Mal. Zumeist bedient er sich einer flapsigen lockeren Umgangssprache, nicht unbedingt gebildet zu nennen. Andererseits beinhaltet der Text keinerlei Rechtschreibfehler - das kann allerdings später geändert worden sein. Dann wieder verwendet er Ausdrücke, die eigentlich nicht unbedingt gängig sind: nom de plume, nom de guerre, schaudert es mich, Mikromuster und so weiter.
    Hab ich mich anfangs in ihm getäuscht oder ist innerhalb dieser zwei Jahre eine Veränderung in dieser Hinsicht mit ihm passiert? Wenn man seinen Aufzeichnungen glauben darf, dann sind einige der Geschehnisse, die wir zu lesen bekommen werden nie geschehen. Sollen sie dann ein Synonym sein?


    Der alte Mann, Zampanò. Wurde sein Name mit Absicht so gewählt? Sollen wir Vergleiche mit dem Zampanò anstellen?
    Manche Worte sind zusätzlich unterstrichen worden. Ich kann mich noch nicht entscheiden, ob es eine Bedeutung haben soll oder nicht. Vielleicht sind es einfach nur Namen, die für Truant wichtig waren. Ein weiterer Punkt ist die ständige Blaufärbung des Wortes Haus. Nur ein Stilmittel? Und warum gerade blau? Warum nicht rot?
    Übrigens war ich, als ich den Schutzumschlag abmachte, sehr erstaunt, wie sehr sich die Gestaltung des Umschlages vom eigentlichen Cover unterscheidet. Erst dieses düstere Bild und dann das grellfarbige Durcheinander der verschiedensten Gegenstände.


    Wenn ich so über Johnnys Veränderung in den 2 Jahren nachdenke und mir die Gestaltung des Buches vor Augen führe, dann habe ich das Gefühl, dass der Autor versucht uns Johnnys Verhalten nachfühlen zu lassen. Durch den unterschiedlichen Textverlauf ist man gezwungen zu lesen, als würden sich die einzelnen Teile auf unterschiedlichen Zetteln befinden. Scheinbar unzusammenhängende Textfragmente sollen zu einem sinnvollen Ganzen zusammengefügt werden. Oder ist das Ganze am Ende nur eine grosse Verar.... ?

  • :winken:
    Unglaublich, wie ähnlich wir dieses Buch lesen, Yanni!


    Wieso das Haus immer blau geschrieben ist, habe ich mich auch gefragt. Ich hoffe, dass da etwas mehr hinter steckt als ein bloßer Gimmick, bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich so ist. Immer wieder kommt bei mir die Frage auf, ob wir bloß verarscht werden. Ob da jemand mit den Bestandteilen eines Metaromans spielt um etwas "Mehr" herzustellen, oder nur um zu zeigen, dass er sein Handwerk versteht.


    Das Buch selbst ist geschickt gemacht. Danielewski versteht es, das Interesse seiner LeserInnen zu wecken und zu halten. Der Wechsel zwischen der "wissenschaftlichen" Untersuchung des Filmes (den es, wie in der Einleitung gesagt wird, eigentlich gar nicht gibt) und der ganzen Sekundärliteratur auf der einen Seite und Truants Erlebnissen auf der anderen ist wirklich gut gemacht. Der Navidson-Erzählstrang alleine könnte leicht zu trocken werden und Truants Ergüsse in Reinform würden mir noch mehr auf die Nerven gehen, als sie es sowieso schon tun.
    Johnny Truant als Charakter mag ich nicht. Ein junger Mann, der lieber etwas weniger Alkohol und sonstige Drogen zu sich nehmen sollte. Mich wundert ehrlich gesagt nicht, dass er halluziniert - wenn er das denn tut, und er nicht, wie er selbst annimmt, irgendwie in einem Horrorgeschehen feststeckt.


    "This is not for you" ist wirklich ein zum Weiterlesen zwingender Satz, aber noch mehr habe ich mich über das Motto auf der Seite bevor der "Navidson Record" beginnt, gewundert: "Muss es sein?" steht da, auf deutsch! (Ich lese das englische Original.) Ich glaube, irgendwo im Forum wurde schon mal erwähnt, dass Deutsch in Amiland zur Zeit "in" ist, und tatsächlich stoße ich immer wieder auf deutsche Ausdrücke in englischen Büchern. So auch hier, ohne dass irgendwo eine Übersetzung des Satzes gebracht würde.
    Übrigens - da ich schon mal beim Deutsch bin - ist nicht nur das house blau geschrieben, sondern in dem Heideggerzitat, das ich übrigens weder auf Deutsch noch auf Englisch wirklich verstanden habe, auch das Haus im deutschen Original. Da hat jemand wirklich aufgepasst! (Allerdings auch nur da - ansonsten stecken in dem deutschen Zitat drei Druckfehler.)


    Bei dem Namen Zampanò musste ich auch sofort an La Strada denken. Leider ist es Jahrzehnte her, dass ich den Film gesehen habe. So auf Anhieb fällt mir keine Erklärung dazu ein, wieso der alte blinde Mann ausgerechnet diesen Namen bekommen hat.



    Übrigens war ich, als ich den Schutzumschlag abmachte, sehr erstaunt, wie sehr sich die Gestaltung des Umschlages vom eigentlichen Cover unterscheidet. Erst dieses düstere Bild und dann das grellfarbige Durcheinander der verschiedensten Gegenstände.


    Ach, ist das bei der deutschen Ausgabe auch so? Ich hätte das Buch ohne Umschlag beinahe nicht wiedergefunden! Ich hatte nämlich den schwarzen Umschlag ohne Hinzugucken abgemacht und das Buch hinter mich gelegt, während ich überlegte, wo ich den Schutzumschlag gut geschützt hinlegen könnte. Dann drehte ich mich um, und das Buch war weg! Da lag nur ein knallbuntes, das ich da nie hingelegt hatte. :breitgrins:

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    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Die Ausgabe, die Saltanah hat, hab ich auch - der Schreibstil von Johnny Truant gefällt mir bisher ziemlich gut irgendwie, liest sich wunderbar so weg und das liegt, meine ich, nicht nur daran, dass man irgendwie alle Wörter kennt, das ist einfach gut geschrieben.


    Mich wundert nur echt, wieso das zum einen Amazon selber nicht mehr hat und warum die Marketplace-Leute das für 90 euro+ verkaufen O_O

  • Hallo ihr,


    habe gestern Abend angefangen zu lesen, auf Deutsch. Ja auch bei der deutschen Ausgabe verbirgt sich ein buntes Chaos Cover unterm Schutzumschlag.

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    Die Einleitung von Johnny Truant macht zwar neugierig auf das Buch, aber in der Art und Weise wie er schreibt ist einfach nur schrecklich. Dieser plumpe daher gesagte Sprachweise ist ein Eigenwilliger Schreibstiel. Ein 1000 Seiten Buch könnte ich so nicht lesen.
    Bin bis zum Ende des 4 Kapitels gekommen. Es werden hier zwei Geschichten erzählt, einmal ein Wissenschaftlicher Bericht über das Haus bzw. den Navidson Record. (Wenn ich nicht wüsste das dies alles frei erfunden ist, würde ich mich gleich auf den weg in die Vidiothek machen und das Video ausleihen wollen) Mit Unterbrechungen einer zweiten Geschichte, die manchmal ziemlich überzogene des Johnny Truant.
    Sehr gruselig fand ich ja diese Stelle im Buch: in der Mitte des vierten Kapitels

    Zitat

    Konzentriert euch hier auf diese Wörter, und passt auf, das euer Blick ja nicht, unter gar keinen Umständen, über die Ränder dieser Seiten hier hinauswandert. Und jetzt stellt euch vor, unmittelbar jenseits eures Blickfelds, vielleicht hinter euch, vielleicht neben euch, vielleicht sogar vor euch, aber eben genau da, wo ihr es nicht mehr sehen könnt, kommt etwas leise näheran euch ran, und zwar so leise, dass ihr´s nur als Stille hört.Ihr müsst diese Löcher finden wo diese Geräusche sind. Da ist es drin. Jetzt in diesem Augenblick. Aber nicht hinsehen. Die Augen bleiben hier. Und jetzt tief Luft holen. Nur, dass ihr diesmal, wenn ihr anfangt auszuatmen, versuchen müsst, euch vorzustellen, wie schnell es geschehen wird, wie hart es euch treffen wird, ..., denn bis euch klar ist, dass ihr euch in Bewegung setzen müsstet, dass ihr abhaue müsstet, dass das Allermindeste wäre, ihr würdet die Arme hochreißen - Himmel, Arsch und Zwirn, jetzt legt doch wenigstens mal dieses Buch hier weg -, ihr werdet nicht mal mehr zum schreien kommen.


    Gänsehaut Alarm! :entsetzt: :wegrenn:
    Ich glaube ja das es keinen besonderen Grund hat, dass das Haus in blau gehalten wird.


    LG Nad :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Nad ()

  • Hallo zusammen,
    ich lese nur aus reiner Neugier mit, was ihr so schreibt. Beachtet mich gar nicht weiter. :zwinker:



    Mich wundert nur echt, wieso das zum einen Amazon selber nicht mehr hat und warum die Marketplace-Leute das für 90 euro+ verkaufen O_O


    Das sind signierte Bücher, daher der Preis. Die "normale" gebundene Ausgabe gibt es auch:


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    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges


  • :winken:
    Unglaublich, wie ähnlich wir dieses Buch lesen, Yanni!


    Zwei Menschen - ein Gedanke. Mal sehen, wie lange es so bleibt!


    Ich stehe dem Buch sehr argwöhnisch gegenüber, was daran liegen kann, dass ich noch die Gedankenhaie in den Knochen hab. :rollen:
    Hat sich mal einer von euch den Index näher angesehen? Dort findet man hinter einigen Wörtern keine Seitenzahl sondern die Buchstabenfolge DNE. Kann mir jemand verraten, was das heißen soll?


  • Dort findet man hinter einigen Wörtern keine Seitenzahl sondern die Buchstabenfolge DNE. Kann mir jemand verraten, was das heißen soll?


    Irgendwo im Text oder in einer Fußnote bin ich auch schon auf das DNE gestoßen, ohne zu verstehen, was damit gemeint war. Aber beim Lesen deiner Frage kam mir gerade der Geistesblitz: Does Not Exist könnte es bedeuten, sicher bin ich mir allerdings nicht.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hey folks,


    ich kapier die Seitennummerierung sowieso nicht, also es erinnert natürlich an römische Zahlen, aber fangen die dann von hinten an oder wie :confused:


  • ich kapier die Seitennummerierung sowieso nicht, also es erinnert natürlich an römische Zahlen, aber fangen die dann von hinten an oder wie :confused:


    Die römischen Zahlen werden nur bis Ende der Einleitung genutzt. Sie sind auch in richtiger Reihenfolge. :confused: Wie kommst du da auf rückwärts?
    Ab dann ist es ganz normal nummeriert.


  • Übrigens - da ich schon mal beim Deutsch bin - ist nicht nur das house blau geschrieben, sondern in dem Heideggerzitat, das ich übrigens weder auf Deutsch noch auf Englisch wirklich verstanden habe, auch das Haus im deutschen Original. Da hat jemand wirklich aufgepasst! (Allerdings auch nur da - ansonsten stecken in dem deutschen Zitat drei Druckfehler.)


    Das finde ich sehr interessant! Denn beim Lesen dieses Zitates fiel mir deine Bemerkung darüber wieder ein. Ich würde zu gerne wissen, welche Druckfehler in deiner englischen Ausgabe enthalten sind. Ich kenne das Original-Zitat von Heidegger nicht, aber ein Fehler ist bereits im ersten Satz der deutschen Ausgabe zu finden. Da ich auch einen Fehler in der Braille-Schrift gefunden habe, der in der Fussnoten-Übersetzung nicht vorkommt, frage ich mich langsam, ob es sich dabei vielleicht um absichtliche Fehler handeln könnte.


    Ich stecke noch in Kapitel IV. Die Kommentare von Johnny gehen mir immer mehr auf die Nerven. Mal schmeißt er mit Wissen um sich, dann wieder muss man sein oft unmögliches Gestammel ertragen. Entweder nimmt der Kerl irgendwelche Drogen oder da sitzt was in seinem Kopf, das dort nicht hingehört.

  • Die letzte Stunde habe ich mit dem Haus verbracht. Ich habe es eigentlich nicht gelesen. Mal hier ein Stück, mal da etwas. Hab mir die Bilder angesehen. Das Cover. Die Schutzumschläge - deutsche und englische Ausgabe und hab einfach mal drüber nachgedacht, was mir dazu einfällt.


    Als erstes möchte ich euch einen Teil meiner Fragen dazu präsentieren. Also da wären ...
    ... Das Haus Ok, es geht schließlich um ein Haus, aber warum House of Leaves? Wie soll ich leaves übersetzen? Blätter? Das Wort leaves kann eigentlich vieles bedeuten... Wie würdet ihr den Originaltitel übersetzen?


    ...das Bild auf dem englischen Schutzumschlag - was ist das genau. Es ist so klein, ich kann es nicht genau erkennen. Soll es eine Windrose darstellen? Ein Kompass um sich in den Irrgängen des Hauses nicht gänzlich zu verlaufen?


    ...die Kommentare von Zampanò. Was für ein ausgemachter Blödsinn! Der Alte war doch blind, wie um Himmels willen soll er jemals den Navidson Report gesehen haben? Wie all diese ganzen Fussnoten zusammengetragen haben? Ausserdem langweilen mich seine Ausführungen fast zu Tode. Von den Fussnoten ganz zu schweigen.


    ...wenn mich doch das Lesen so langweilt, warum höre ich dann nicht auf? Womit hat mich der Autor am Haken? Ich finde es nicht nur langweilig, ich finde es äusserst anstrengend dieses Buch zu lesen. Dieser trockene Stil, abgelöst von den nervtötenden Texten Truants! Sogar das Cover ist anstrengend. Dieses Sammelsurium bunter Dinge ermüdet meine Augen. Texte vorwärts, rückwärts, seitlich, durchgestrichen, quer, voller Fehler. Ich fühle mich wie erschlagen. Überflutet. Und das ist eigentlich genau das, was die Medien in der heutigen Zeit mit uns machen. Sie überfluten uns. Mit teils total unwichtigen, grellen, fehlerhaften, langweiligen, nervigen Informationen. Und all das steckt in dem Haus. Filme - Fotos - Schriften aller Art (ob stilistisch, typografisch, usw...) - Musiknoten, alles ist da.


    ...seid ihr auch der Meinung, dass die Fehler mit Absicht eingebaut wurden? Johnny selbst gibt zu, dass ihm und auch Zampanò Fehler unterlaufen sind. Sicher nicht nur Fehler in der Grammatik oder Orthographie.


    ...welchen Sinn hat das Buch? Außer das es eine total abgedrehte Story erzählt, die von verschiedenen Typen kommentiert wird. Vielleicht soll es uns zeigen, wie sehr uns die Medien verwirren und täuschen können. Wie jeder für sich selbst die Wahrheit hinter den Informationen suchen muss oder selbst neue Fehler einfügt. Welchen Quellen soll man vertrauen? Beim Lesen fallen mir oft Berichte über alles mögliche wie z. B. Ufos ein, die mit Filmmaterial, Interviews und anderen Quellen belegt werden. Spukhäuser, der Yeti - all so Sachen halt. Ist da was dran? Oder ist alles nur reine Erfindung? So wie der Navidson Report, bei dem es zugegeben wird. Aber stimmt das auch? ?


    Ich hoffe, ich habe mich noch nicht in den "Zetteln" verlaufen und kann Johnny Truant die Hand reichen. :zwinker:


    Vielleicht sollte ich rechtzeitig die Notbremse ziehen und reumütig zu Rosamunde Pilcher abwandern. :teufel:

  • Hallo zusammen,


    heute beim lesen der 5 Kapitels, bin ich zu dem Entschluss gekommen das Buch abzubrechen :sauer:. Die Gründe dafür liegen wohl auf der Hand, ich habe noch nie so ein schlechtes (lesbares) Buch gelesen, ohne Sinn und Verstand, es macht keinen Spaß, ich Blicke nicht durch die Geschichte, und weiß nicht was der Autor sich beim schreiben dachte :grmpf:. Ich glaube der Autor wollte auf Teufel :teufel: komm raus ein Kult-Buch schreiben. Was meiner Meinung nach hinten los ging.
    Werde die Leserunde hier weiterhin beobachten :lupe:, falls jemand weiter kommt als ich, und es doch noch besser/interessanter wird. Wünsche euch noch viel Kraft beim durchhalten. Doch mir ist meine Lesezeit zu schade für dieses Buch, werde es in ein paar Jahren vielleicht noch mal Versuchen.


    LG Nad :winken:

  • Tut mir leid, dass ich bisher kaum was zu dem Buch geschrieben habe, aber mich hat die Herbstmüdigkeit fest in ihren Klauen. Gelesen habe ich zwar einiges, aber zum Kommentieren konnte ich mich einfach nicht aufraffen. Sorry!



    Sehr gruselig fand ich ja diese Stelle im Buch: in der Mitte des vierten Kapitels
    (...)
    Gänsehaut Alarm! :entsetzt: :wegrenn:


    Aber wirklich :entsetzt: ! Eine Stelle, an der ich genau spürte, dass etwas hinter meinem Rücken lauert.


    Das nächste :entsetzt: kam für mich im 5. Kap., allerdings aus einem ganz anderen Grund: Ich habe Text übersprungen! Das kommt für mich eigentlich ü-ber-haupt nicht in Frage, aber nachdem ich ganz gehorsam eine Seite kleinstgedruckter Fotografennamen gelesen hatte und beim Umblättern feststellen musste, dass das noch eine zweite Seite so weiter ging, habe ich gestreikt. Ehrlich gesagt fand ich die ganze Stelle ziemlich überflüssig und nervig. Was soll diese völlig wahllose Aneinanderreihung von Namen?


    Zu Blau fiel mir eine Stelle gegen Ende der 82. Fußnote auf (Ende 6. Kap.), in der eine von Zampanós Vorleserinnen auf dem Weg von seiner Wohnung weg etwas sah, was ihr Angst einjagte:

    Zitat

    ... with only a fleeting memory of something white with ropes of sea-smoke and one terryfying flash of blue ...

    Ob das im Zusammenhang was zu bedeuten hat, weiß ich natürlich nicht.



    Das finde ich sehr interessant! Denn beim Lesen dieses Zitates fiel mir deine Bemerkung darüber wieder ein. Ich würde zu gerne wissen, welche Druckfehler in deiner englischen Ausgabe enthalten sind. Ich kenne das Original-Zitat von Heidegger nicht, aber ein Fehler ist bereits im ersten Satz der deutschen Ausgabe zu finden. Da ich auch einen Fehler in der Braille-Schrift gefunden habe, der in der Fussnoten-Übersetzung nicht vorkommt, frage ich mich langsam, ob es sich dabei vielleicht um absichtliche Fehler handeln könnte.


    Braille-Schrift? Habe ich da was überlesen? Wo kommt sie vor?
    Die Fehler im Heideggerzutat sind folgende:

    Zitat

    ... dafür ist weider die alltägliche Daseinsauslegung ...
    In der Angst is einem >>unheimlich<<.
    Dieser Charakter des In-Seins wurde dann konkreter sichtbar gemach durch ...

    Sie können natürlich im Original auch so stehen.



    Die Kommentare von Johnny gehen mir immer mehr auf die Nerven. Mal schmeißt er mit Wissen um sich, dann wieder muss man sein oft unmögliches Gestammel ertragen. Entweder nimmt der Kerl irgendwelche Drogen oder da sitzt was in seinem Kopf, das dort nicht hingehört.

    Und ob der Drogen nimmt - nicht zu knapp! Alles schön durcheinander und mit reichlich Alkohol verdünnt. Das erklärt zumindest einen guten Teil seiner Psychoprobleme. Wer würde bei einem solchen Konsum nicht halluzinieren?


    Bis Kap. 8 hat mir das Buch eigentlich recht gut gefallen. Zwar hat mich Truant teilweise auch genervt, aber trotzdem wollte ich gerne wissen, wie es mit ihm weiter geht. Und der Erzählstrang um Navidson hat mich wirklich gefesselt. Die Verbindung dieser Horrorstory mit einer "wissenschaftlichen Untersuchung" ist wirklich gelungen.



    Ich glaube der Autor wollte auf Teufel :teufel: komm raus ein Kult-Buch schreiben.

    Das kann durchaus sein, auch mir ist der Verdacht gekommen. Noch hoffe ich darauf, dass sich hinter dem doch ungewöhnlichen Inhalt und den "Effekten" etwas mehr versteckt, aber meine Zweifel werden immer stärker. Allerdings war ich im 5. Kap. noch total gefesselt von dem Buch.


    Eigentlich wollte ich noch viel mehr schreiben, aber ich bin furchtbar müde.
    Yanni, du bekommst auf deinen letzten Beitrag noch eine ausführliche Antwort.

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Hallo Nad,


    deine Entscheidung das Buch abzubrechen kann ich nachvollziehen. Es ist ja auch nichts Schlimmes dabei, wenn man feststellt, dass ein Buch zur Zeit oder gar nicht dem eigenen Lesegeschmack entspricht. Ich habe ja schon geschrieben, dass ich es meistenteils langweilig empfinde, auch wenn ich hoffe, es ändert sich noch.
    Ich komme immer mehr zu dem Schluß, dass der Inhalt selbst nicht wichtig ist, sondern die Art und Weise wie er rübergebracht wird. Verschiedene Schriftarten, die dem Verfasser schon fast ähneln. Die verschachtelten Texte, die die Zettel symbolisieren sollen. Und so fort.
    Das ist eins der Bücher, die mehr Kunstwerk sind, bei denen mit Schrift "gespielt" wird. Einzelne Worte auf einer Seite um die Lesegeschwindigkeit des Leser zu verlangsamen, weil vielleicht der Protagonist in einer Situation ist, in der er gezwungen ist ebenfalls langsam zu handeln, oder weil sich aus seiner Sicht die Vorgänge in die Länge ziehen. Das ist zwar interessant, aber nicht wirklich spannend bei knapp 800 Seiten.


    Schön, dass du die LR weiter im Auge gehalten willst - wer weiß, vielleicht bist du nicht die einzige - bisher fehlt noch etwa die Hälfte der Teilnehmer.


    :winken: yanni


  • Braille-Schrift? Habe ich da was überlesen? Wo kommt sie vor?


    Keine Panik, die kommt erst mit Kapitel XX. Ich musste zu Anfang alles gleich ausführlich beschnüffeln. :breitgrins:


    Was das Heidegger-Zitat betrifft, befindet sich in der deutschen Ausgabe nur der erste von dir genannte Fehler. Der Rest ist bei mir korrekt.

  • :klatschen: Endlich habe ich, nach 1 wöchigem Streit und vermutlich lebenslanger Feindschaft mit unserer Poststelle, mein Buch! Aber was für ein unhandliches, monströses Ding... Und natürlich habe ich mich vorher nicht ausreichend informiert und es ist offensichtlich ein experimenteller Roman (Ich muss mich noch von "Pale Fire" von Nabokov erholen... :zwinker:) und anscheinend auch gruselig (und dann kann ich wieder nicht schlafen... :redface:). :gruebel:


    Zur Einfärbung der Wörter habe ich bei Wikipedia nur Folgendes gefunden:

    Zitat

    Danielewski leaves much of the interpretation of the choice of colors up to the reader, but he has mentioned in interviews that the choice of the color blue is in part drawn from the bluescreen technique used in filmmaking


    Truant bedeutet ja soviel wie "Schulschwänzer", oder nicht? ("to play truant" = die Schule schwänzen) Ist unser Johnny also Johnny der Schulschwänzer? Soweit komme ich mit meinem Wortschatz, und habe beim Nachforschen noch das gefunden (auf der Seite http://www.merriam-webster.com/dictionary/truant%5B1%5D)


    Betrachtet man also ältere Bedeutungen des Wortes, so findet man den Vagabunden oder den Faulenzer... So weit war ich ja dann gar nicht weg mit meinem Schulenglisch :breitgrins: Kann das irgendwie zu eurem Bild des Johnny Truant passen, denn zufällig wird der Name ja wohl ebensowenig sein, wie der des Zampanò...


    Aber eigentlich bin ich gerade mal mit der Einleitung fertig und gespannt wie es weiter geht! Oder hat sich die Leserunde schon aufgelöst? :entsetzt:

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • Wie schön, dass sich die Post deiner schließlich doch erbarmt hat, Yklamyley!
    Ich bin auch noch da, habe gut 400 Seiten gelesen, muss aber viel zu viel arbeiten und bin, wenn ich mal Zeit habe, zu müde um vernünftige Beiträge zu schreiben. So auch jetzt. Ab morgen habe ich aber eine Woche frei und Zeit und hoffentlich auch Energie um "richtig" an der Leserunde teilzunehmen.

    Wir sind irre, also lesen wir!