James Conan - Die Stadt der dunklen Herzen

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    Titel: Die Stadt der dunklen Herzen
    Autor: James Conan


    Allgemein:
    520 S.; Heyne; 2008; 9.95 €



    Ich habe diesen Roman in der englischen Originalfassung gelesen und fand es insgesamt recht gut zu verstehen, wenn man öfter mal Romane in englischer Sprache liest dürfte man kein Problem damit haben.


    Inhalt:
    Chicago, 1893, kurz vor der Weltausstellung:
    Die junge Letin Anna Zemeckis verschwindet spurlos in den wirren der Großstadt. Ihr Vater ist verzweifelt, glaubt er doch seine Tochter sei Tod und schreibt einen Brief an Mr. Publitzer persönlich, den Herausgeber der World in dem er ihn bittet seine Leser vor Chicago zu warnen. Der Brief fällt Emily Strauss, einer jungen ambitionierten Journalistin in die Hände, sie möchte unbedingt bei Mr. Publitzer arbeiten und wittert eine Chance. Emily möchte herausfinden was mit der jungen Frau wirklich passiert ist. Ihre Nachforschungen führen sie in die tiefsten Abbgründe der Stadt und schon bald findet sie ungeheuerliches heraus, das nicht nur ihr Leben in Gefahr bringt...



    Meine Meinung:
    Rasant ist das Schlagwort. Den so geht es im Roman zu. Ein Ereignis jagt das nächste und der Leser kommt manchmal selbst kaum mit, eine Verschnaufpause wird ihm auch nur selten gewährt. Die Handlung kommt dadurch recht schnell voran und schon bald befindet man sich mitten in einer Verfolgungsjagd im Chicago des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die Beiden Autoren William Horwood u. Helen Rappaport), die unter dem Pseudonym James Conan schreiben, haben sich hier sehr viel Mühe gegeben die Atmosphäre dieser Stadt, in der damaligen Zeit ein zu fangen und ich finde es ist ihnen auch ganz gut gelungen. Ihre Hauptfigur Emily Strauss ist eine emanzipierte Frau die weiß was sie will und die auch nicht so schnell aufgibt. Von Männern lässt sie sich schon gar nichts sagen. An sich hat mir ihre Figur auch ganz gut gefallen aber ab und an habe ich ihr die Abgebrühtheit die sie an den Tag legt nicht so ganz abgekauft, das war nicht sehr glaubwürdig beschrieben.


    Der Roman wird aus mehreren Perspektiven erzählt, so erhält man einen Umfassenden Eindruck der Ereignisse, wobei ich es schade fand, das einige Dinge dem Leser schon recht früh bekannt waren. Ab und an wäre es spannender gewesen, wären sie noch eine Weile im Dunkeln geblieben.


    Die Handlung selbst ist an manchen stellen etwas zu konstruiert aber im Grunde recht spannend erzählt. Leider zieht sie sich - trotz einiger Kürzungen, die in meiner Ausgabe vorgenommen worden sind (der Roman wurde schon einmal unter dem Titel: Dark Hearts of Chicago veröffentlicht) - am Ende etwas hin und hier hätte man durchaus einige Straffungen vornehmen können. Irgendwann geht es einem nämlich gehörig auf die Nerven das Anna schon wieder auf der Flucht ist und schon wieder um ihr Leben rennt. Das passierte einfach zu oft und war irgendwann nur noch unrealistisch.


    Interessant fand ich die Darstellung der damaligen Zeit. Vor allem auch die Zustände in einer Anstalt für geistig Kranke waren meiner Meinung nach gut getroffen. Aber auch sonst hatte man immer den Eindruck sich im 19. Jahrhundert zu befinden. Gerade das haben die Autoren sehr gut hinbekommen.
    In meiner Ausgabe befinden sich noch einige interessante Hintergrundinformationen. Ein Interview zur Zusammenarbeit der beiden Autoren und zwei Zeitungsartikel, einer davon über Frauen wie Emily Strauss, die bei großen Zeitungen gearbeitet haben.


    City of Dark Hearts oder zu dt. Die Stadt der dunklen Herzen kann sich zwar meiner Meinung nach nicht mit Romanen wie Jack Rubenfelds Morddeutung messen, macht aber durchaus Spaß und hat gerade auch durch Emily Strauss seinen ganz eigenen Charme. Ich denke das die Autoren sicher eine Serie daraus machen werden, wenn dem so ist, werde ich persönlich wieder zugreifen.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: