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Titel: Nachmittags wenn alle schlafen
Autor: Simona Vinci
Allgemein:
364 S.; Piper; 2004; 22.90 €
Inhalt:
Italien, in den 40er Jahren. Der Faschismus ist überall zu spüren, vor allem Pietros schöne Mutter scheint sich damit sehr wohl zu fühlen. Für den zwöljährigen ist das Leben eher verwirrend. Was hat es mit dem deutschen Offizier auf sich, mit dem sich die Mutter stundenlang einschließt? Warum spricht niemand mit ihm über den Tod seiner besten Freundin Irina? Pietro wird sich selbst überlassen und er streunt oft den ganzen Nachmittag auf dem Grundstück seiner Eltern herum, dabei findet er eines Tages Irinas Tagebuch und es entfaltet sich eine schreckliche Wahrheit.
Meine Meinung:
Dunkle Abgründe tun sich hier auf, Mehr als einmal möchte man den Jungen Pietro einfach in den Arm nehmen. So ganz ohne ist das Geheimnis das er aufdeckt nämlich nicht. Eigentlich mehr als ein 12 Jähriger ertragen kann (und sollte).
Die Autorin lässt ihre Geschichte im faschistischen Italien der 40er Jahre spielen und eher nebenbei spielt diese Zeit auch eine Rolle. Der Faschismus wirft seinen Schatten über die Ereignisse.
Die Geschichte selbst erfährt man hauptsächlich aus der Sicht Pietros und später auch aus der seiner Mutter. Das insofern interessant da sich dadurch erst nach und nach (auch für den Leser) die Ereignisse aus kleinen Scherben zu einem Ganzen fügen. Die Lösung ist schmerzhaft und erschreckend. Das Ende dadurch erschütternd und bedrückend.
Der Stil ist angenehm und ruhig, ohne großes Tamtam, dennoch möchte man recht schnell wissen was in dieser Familie falsch gelaufen ist. Die Stärke des Romans liegt vor allem in der Darstellung Pietros. Der Figur nimmt man von Anfang an ab das sie erst 12 Jahre alt ist. Es wirkt nie so als ob eine Erwachsene nur so tut als ob sie 12 sei.
Insgesamt ein gut zu lesender Roman für einen lauen Sommerabend in der Hängematte.
