Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Klappentext:
Ein verschneiter Gasthof im hohen Norden: Havald, ein Krieger aus dem Reich Letasan, kehrt in dem abgeschiedenen Wirtshaus "Zum Hammerkopf" ein. Auch die undurchsichtige Magierin Leandra verschlägt es hierher. Die beiden ahnen nicht, dass sich unter dem Gasthof uralte Kraftlinien kreuzen. Als der eisige Winter das Gebäude vollständig von der Außenwelt abschneidet, bricht Entsetzen aus: Ein blutiger Mord deutet darauf hin, dass im Verborgenen eine Bestie lauert. Doch wem können Havald und Leandra trauen? Die Spuren führen in das sagenhafte, untergegangene Reich Askir...
Der Klappentext klang nett, die Rezensionen bei Amazon auch nicht übel, also landete „Das erste Horn“ in meinem Bücherschrank und wartete darauf gelesen zu werden. Jetzt, wo das Wetter endgültig kühler wird, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um diese Geschichte mit ihrem eingeschneiten Gasthof zu beginnen. Der Plot erinnert an ein klassisches Motiv der Kriminalliteratur: in einem eingeschneiten Gasthof mit diversen Grüppchen, die zwischen harmlos und potentiell gefährlich rangieren, geschieht ein Mord und der Held versucht ihn aufzuklären.
Leider begann die Lektüre direkt mit einer Enttäuschung, die mir das Buch direkt verdorben hat, denn gleich auf den ersten Seiten begeht der Autor für mich unverzeihliche Fehler: Die Heldin betritt noch kurz vor Beginn des Sturms den Gasthof und sie trägt ein Kettenhemd aus Mithril und ein „gebundenes“ Schwert. Das kam mir doch beides reichlich bekannt vor und damit war das Buch durchgefallen. Es gibt nichts, was ich einem Fantasy-Autoren weniger verzeihe als Phantasielosigkeit. Er muss seine eigene Welt erschaffen und nicht einfach nur Bruchstücke aus dem Herrn der Ringe, anderen Fantasy-Klassikern und typischen Rollenspielmotiven zusammenmischen und glauben, daraus würde eine neue, tolle Geschichte entstehen. So etwas empfinde ich schlicht und ergreifend als uninspiriert und phantasielos.
Einzelne Figuren sind ganz gut geraten, aber auch beim Personal bedient Schwartz sich der Standardausrüstung: als Helden dienen das typische Krieger und Magierin (die aber auch kämpfen kann) – Pärchen, die noch dazu, ganz obligatorisch, etwas miteinander anfangen. Dabei war Havald, der alter Veteran unzähliger Kämpfe, mit seiner abgeklärten und manchmal etwas mürrischen Art eigentlich sehr sympathisch und gelungen und die Dunkelelfe, die sich dem Heldenpaar anschließt, war cool genug, um mich mit ihren trockenen Sprüchen ab und zu zum Grinsen zu bringen, aber das reicht einfach nicht. Weder die Geschichte noch das Personal ist individuell genug, zu viele typische Versatzstücke sind einfach zusammengemengt worden.
Das Ende kam dann trotzdem zu schnell, denn nachdem klar war, wer die größte Gefahr darstellte und was zu tun war, gab es nur noch eine 80 Seiten kurze Quest mit ein paar Kämpfen, Mitkämpfern und Gegenständen, die plötzlich nützliche Eigenschaften entwickeln, dunklen Gängen voller Fallen und schließlich einem Endgegner und schwuppdiwupp war das Buch vorbei und es wurde nur noch der Ansatz für den nächsten Band gelegt. Ich habe nichts gegen Rollenspiele, aber die sollte man spielen und nicht als Buch vorgesetzt bekommen.
Da ich es ohne allzu große Qualen beenden konnte, bekommt es noch 3ratten, aber eigentlich sollte man Zeit und Geld lieber in eine bessere Fantasyreihe investieren.