Albert Sánchez Piñol - Im Rausch der Stille

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.667 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sandi.

  • Hallo ihr alle,


    ich hatte es in der vergangenen 1 1/2 Stunden nun geschafft, das Buch zuende zu lesen...


    Im Rausch der Stille


    Die Geschichte ist einfach erzählt: Ein junger Mann soll als Wetterbeobachter für ein Jahr auf einer kargen, im Ozean verlorenen, kleinen Insel leben. Die erste Nacht verheißt Grauenhaftes und erschüttert seine Pläne an ein ruhiges Jahr mit ausreichend Lektüre und mehr oder weniger sinnlosen Auftragforschungen. Der angenommene Rausch der Stille verwandelt sich schnell in ein Delirium des Kampfes, mit dem bloßen Ziel zu überleben.


    Fazit: Dieser Roman versteht es durch Sprache und philosophische Betrachtungen zu fesseln. Doch leider warten einige öde Längen trotz angenehm niedriger Seitenzahl auf den Leser. Einige Wendungen lassen zu lange auf sich warten, andere kommen all zu plötzlich. Die Spannung bricht trotz allem nur kurz weg und letztendlich bleibt ein interessantes Ende.
    Ein Tipp für anspruchsvolle Leser.


    4ratten


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    Liebe Grüße
    Lu



    Autorennamen korrigiert. LG Aldawen

    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()

  • Hallo Murmelaugenfrau,


    das Buch hat wirklich ein richtig gutes Ende! Auch mit der Sprache und den fast philosphischen Betrachtungen erging es mir ganz ähnlich wie Dir. Allerdings empfand ich die


    als totalen Abturner. :rollen: Eigentlich hat es mich sogar richtig geärgert und ich hab mich ernstlich gefragt, was das nun soll...
    Das Ende war somit in zweierlei Hinsicht sehr gut: erstens weil ich die "Pointe" wiederum richtig gut fand und zweitens, weil es mit der für mich abstrusen Handlung ein Ende hatte.
    Von mir gibt es dafür maximal 2ratten - und das auch nur wegen der Sprache.


    Liebe Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Hallbo dubh,
    ich finde ein wenig mehr hatte das Buch schon zu bieten.



    Letztendlich bleibt das aber Geschmackssache.


    Zu der angesprochenen Sache:



    Man muss schon das ein oder andere Auge zudrücken. :zwinker:
    Liebe Grüße
    Lu

  • Hallo!


    Ich glaube, mich hat noch kein Buch so zwiespältig zurückgelassen wie dieses. Es hat mich zugleich fasziniert, abgestoßen und gelangweilt und das auf nur 250 Seiten. Der Anfang hat mich total gefangen genommen, da gab es so viele Sätze, die ich mir rausschreiben würde. Auch beim ersten Auftauchen der unheimlichen Wesen habe ich mich ziemlich (angenehm) gegruselt. Doch je weiter die Geschichte fortschreitet, desto zähflüssiger wird die Handlung und auch den philosophischen Betrachtungen des Ich-Erzählers mochte ich nicht mehr so gerne folgen wie am Anfang. Alles wiederholt sich nur und Spannung kommt nur noch mäßig auf. Schade um die eigentlich gute Idee. Letztendlich war ich froh, als das Buch zu Ende war - wobei das Ende wiederum sehr konsequent war, was mir gut gefallen hat.


    Ein paar Mal kam mir der Gedanke, dass die Geschichte eine Parabel sein könnte z.B. auf Fremdenhass. Aber ob das wirklich die Intention des Autors war - keine Ahnung. Wenn ja, so hat er sie schlecht umgesetzt.



    Allerdings empfand ich die


    als totalen Abturner. :rollen:


    Da wusste ich auch nicht, was ich davon halten sollte. Da es aber irgendwann ständig vorkam, fand ich es einfach nur noch nervig. :rollen:


    Aufgrund all dieser Nervfaktoren gibt es deswegen auch nur noch 2ratten


    LG
    Cuddles

  • So, gelesen. Und relativ angetan davon.


    Ein, zwei Längen hatte auch für mich das Buch, allerdings eher zu Beginn und die Längen waren auch nur von kurzer Dauer. Mit fortschreitender Seitenzahl zog mich die Geschichte immer mehr in ihren Bann.


    Die in vorigen Beiträgen angesprochenen Szenen hatten mich anfangs auch etwas abgestoßen, aber ich glaube, ohne eben diese hätte die Geschichte nicht so funktioniert. Schlußendlich war dies ja auch ein kleiner Teil dessen, was des Protagonisten Sinneswandel mit sich brachte. Trotzdem hat es irgendwie einen schalen Nachgeschmack hinterlassen.


    Sprachlich hat es mir sehr sehr gut gefallen, ebenso wie die kleinen philosophischen Ausflüge und die plastischen Charaktere.


    [quote author=S. 199]Ich fing an zu lernen, dass die Größe der Liebe, die wir für jemanden empfinden, sich darin zu erkennen gibt, wie sehr wir jemanden hassen.[/quote]


    [quote author=S. 211]Denn so ist der Mensch in seiner Schwachheit: Er hofft und bringt diese Hoffnung unendlich oft zum Ausdruck, und diese ewige Wiederholung bewirkt, dass der Wunsch mit der Wirklichkeit verwechselt wird.[/quote]


    [quote author=S. 180]Alle Augen schauen, wenige beobachten, sehr wenige erkennen. Nun sah ich sie an auf der Suche nach Menschlichkeit und fand eine Frau.[/quote]


    Es sind Sätze wie diese, die mein Leserherz erfreuen. Den Schluß fand ich passend, der Kreis hat sich für mich geschlossen.


    Zumindest 4ratten hat es sich in meinen Augen verdient, das zweite Buch des Autors ist sofort auf die Wunschliste gewandert.

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze: