Die Liebesgeschichte zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan begann nach 1945 in der Nachkriegszeit in Wien. Für Paul ist das ein Zwischenaufenthalt, er fährt danach nach Paris. Der Briefwechsel geht zunächst spärlich, reißt jedoch nie ab. Zunächst begegnen wir zwei Verliebten, danach ist es ein Kampf um eine Freundschaft, die dann auch funktioniert. Jede dieser Phasen hat ein eigenes Gesicht und ihren eigenen Ton.
Wer Briefe mag und sich gern in die Seelenlandschaft anderer Menschen hineinversetzen mag, liest hier genau das richtige. Zwei sensible Schriftsteller am Weg zum Höhepunkt und tiefen Fall.
Zum Lesevergnügen: Gut, ich mag die Bachmann gern und Celan und der Briefwechsel zeigte die Beiden von einer sehr privaten Seite. Lesevergnügen? Nun, ja, sind Briefe ein Vergnügen, ich kann es nicht beantworten. Gelangweilt habe ich mich auf jeden Fall nie. Was ein wenig mühsam war ist, dass die Beiden in Abständen schrieben, wo man schon denken könnte, dass da jetzt nichts mehr kommt und immer, wenn man als Leser selbst eine Antwort vom Anderen erwartete, kam keine, oder erst Briefe später. Da muss man wirklich Geduld beweisen. Aber, man sieht - die Herausgeber haben das Buch so authentisch, wie nur möglich gehalten. Ein Zeitdokument der Sonderklasse. Im Hintergrund die Gruppe 47, die in Deutschland oft für Gesprächsstoff sorgte.
Ich empfehle das Buch aufmerksamen Lesern und Lyrikfans.
Meine Wertung daher: 
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