Kossi Efoui – La fabrique de cérémonies

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    Inhalt: Edgar Fall hat in der Sowjetunion studiert, lebt jetzt aber in Paris, wo er seinen Lebensunterhalt mit dem Übersetzen von Photo-Porno-Romanen ins Russische mehr schlecht als recht verdient. Außerdem träumt er davon, einen unveröffentlichten Roman Puschkins ins Französische zu übersetzen. Da dies alles recht brotlose Kunst ist, nimmt er das Angebot an, mit seinem früheren Studienkollegen Urbain Mango für die Reisezeitschrift Périple Magazine eine Reise nach Westafrika zu unternehmen. Die Zeitschrift ist spezialisiert auf Reisen in die Hölle, Schock und Schauder garantiert. Angekommen in der Heimat stellt sich heraus, daß ein Teil einer Umweltkatastrophe in Form einer Flut zum Opfer gefallen ist und der Rest von Milizen kontrolliert wird, die weder Recht noch Glauben kennen. Edgar sucht die Vergangenheit, vor allem auch seine eigene. Die Familientragödie um den verschwundenen Vater vermischt sich mit dem Drama des Kontinents in Ruinen. Edgar kehrt nach Paris zurück ...



    Meine Meinung: Mit diesem Roman hatte ich große Probleme, und ich bin gerne bereit zuzugestehen, daß sie zum Teil mangelnden Französischkenntnissen meinerseits geschuldet sind. Aber nachdem ich ja kürzlich schon einen Roman auf französisch gelesen habe, kann ich doch – glaube ich – sagen: Das allein war's nicht, denn mir ist an Konstruktion und Stilelementen einiges aufgefallen, was mir auch in einer Übersetzung sicher nicht gefiele. Die ganze Anlage der Geschichte ist absurd, was grundsätzlich erst einmal nichts Schlechtes ist. Das Problem war nur: Ich fühlte mich, soweit meine Erinnerung daran nicht trügt, an Eugène Ionesco erinnert, und dessen Form des Absurden mochte ich noch nie. Außerdem spielt Efoui mit vielen wörtlichen Wiederholungen, und das in einem für meinen Geschmack ausufernden Maße. Und eine etwas weniger detaillierte Beschreibung von Dingen wie einem einzelnen Atemzug, einem Augenzwinkern oder ähnlichen Körperreaktionen hätte es auch getan, ich muß dergleichen nicht über ein halbes Dutzend oder mehr Zeilen präsentiert bekommen – vor allem, wenn sie in dem Kontext keinen besonderen Zweck erfüllen (bei einem Verfolgten, der sich vor seinem Verfolger zu verstecken versucht, kann die Beschreibung eines einzelnen Atemzugs ja durchaus Spannungselement sein, dann ließe ich es mir auch gefallen, aber hier ... :confused: ). Die Grundidee des Romans ist dabei eigentlich gar nicht schlecht und vielversprechend, aber die Umsetzung war unter diesen Umständen nicht mein Fall, obwohl ich ja immer schon mit besonderem Wohlwollen an afrikanische Literatur gehe und ihr einen Vorabbonus einräume.


    2ratten (mit Bonus, um meine Sprachkenntnisse auszugleichen)


    Schönen Gruß,
    Aldawen