Historische Genauigkeit - ein Muss im historischen Roman?

Es gibt 289 Antworten in diesem Thema, welches 70.467 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Teres.

  • Hallo Iris,


    sorry, aber ich kann nichts dafür, dass Deine Worte auf mich so wirkten (das taten sie auf mich ja auch im Zusammenhang mit Deinem kompletten Text und nicht in meinem Zitat, welches ich nur der Verständlichkeit halber für Dich gebildet habe).


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • sandhofer:


    Zitat

    Ich sage ja nicht, dass es "wurst" ist. Aber ich finde, dass man sogar die Verwendung von Konzepten wie "Minute" oder "Regiment" in einem Roman, der im alten Rom handelt, befürworten kann. Eben unter dem Gesichtspunkt der kommunikativen historischen Genauigkeit. Quasi verschiedene Schulen der historischen Genauigkeit.


    Völlig richtig. Über banale Kleinigkeiten sehe ich hinweg. Auch wenn es mir im Laufe meines vermehrten Geschichtswissens immer schwerer fällt. :breitgrins:
    Es geht doch hier viel mehr darum, ob bei einem Historischen Roman möglichst große historische Genauigkeit ein Qualitätskriterium darstellen soll. Ich sage: Ja!


    Man muss es ja fast machen. Moralisch gehen. Wäre es nicht unfair gegenüber jenen Autoren, die sich jahrelang auf ein Buch vorbereiten, mühsam in Bibliotheken Bücher, Urkunden, Originalschriftstücke studieren und wissenschaftliche Quellenkritik betreiben, was zu den mühsamsten geistigen Arbeiten zählt, bevor sie überhaupt das erste Wort ihres Buches schreiben, wie Eco, Kammerer, Gable etc.? Ist es nicht so?


    Mir tut es irgendwie für jene Autoren weh, wenn ich sehen muss, was so alles im "Historischen Roman"-Sektor herumfleucht und sich mit diesem stolzen Genre ausschmückt. Gerade jene, die am meisten historischen Schwachsinn verbreiten, sind oft die erfolgreichsten. Logisch: Diese Autoren wissen ganz genau, dass sie ihren Lesern historisch das vorzulügen haben, was die Leser lesen wollen. Dies kommt gerade bei Kirchenthemen vor. Kirchenbashing en masse, schon hast du eigentlich gewonnen! ;)


    Ich wiederhole noch einmal: Kleine Fehler, macht nichts, kann passieren.


    Doch wenn ein Autor - nur um ein Beispiel zu nennen - so blind ist, und eine Gesellschaftsform in ihrer fundamentalen Substanz völlig falsch beschreibt, dann muss man sich doch schon fragen, was das eigentlich soll.


    Denn es ist eben nicht so, dass jeder Dahergelaufene ein Buch schreiben sollte. Ein Autor muss etwas können - auch vom Inhalt her.


    Fazit: Ich fühle mich den historisch verantwortungsbewussten Autoren als verantwortungsvoller Leser verpflichtet, sie zu preisen, und sie von den schlecht recherchierenden Autoren deutlich abzugrenzen.


    Mit freundlichen Grüßen
    Historikus


  • Doch wenn ein Autor - nur um ein Beispiel zu nennen - so blind ist, und eine Gesellschaftsform in ihrer fundamentalen Substanz völlig falsch beschreibt, dann muss man sich doch schon fragen, was das eigentlich soll.


    Das würde mich beim Lesen auch stören. Aber eigentlich fallen mir diverse Fehler beim Lesen gar nicht auf. Ob da jetzt Stunde steht oder nicht, ist mir eigentlich eher egal, auch wenn man da ganz anders dazu sagte.


    Genauigkeit ist gut, mich stören aber Fehler nicht wirklich.


    @Historkus: Ich bin ja der Ansicht, dass ein Autor, der sich viel Mühe macht, bei der Leserschar sicher auch die Lorbeeren ernten wird.


    Katrin

  • Zitat

    Aber eigentlich fallen mir diverse Fehler beim Lesen gar nicht auf. Ob da jetzt Stunde steht oder nicht, ist mir eigentlich eher egal, auch wenn man da ganz anders dazu sagte.


    Gerade in der Frage der Chronologie bin ich gnädig. Man würde wohl alle Nicht-Historiker vergraulen, würde man nach den jeweiligen Zeitrechnungen einer Kultur schreiben. Gerade das sind doch die Kleinigkeiten, von denen ich sprach.


    Ich will jedoch, dass ich beim Lesen eines Buches erkennen kann, dass sich der Autor mit dem Thema vorher gründlich und umfassend befasst hat. Nicht mehr, und nicht weniger. Und wenn er das nicht getan hat, landet das Buch schneller in der Ecke, als du umblättern kannst. ;) ;)


    Gruß


  • Ich will jedoch, dass ich beim Lesen eines Buches erkennen kann, dass sich der Autor mit dem Thema vorher gründlich und umfassend befasst hat. Nicht mehr, und nicht weniger.


    Da ich selbst Geschichte studiert habe, gebe ich dir vollkommen recht. Denn ich blättere selber gerne nach dem Lesen des Buches meine Geschichtsbände durch und schaue was ich selber über diese Zeit noch finde (falls mein vorhandenes Wissen nicht ausreicht. :breitgrins: was es leider immer weniger tut, da ich immer weniger Zeit habe mich mit Geschichtsbüchern zu befassen :rollen:, dafür liebe ich meine P.M.History Sammlung).


    Aber ich kann auch andere Seiten verstehen, die sagen, dass sich der Autor zu sehr ins Detail verliert. Als Nicht-Historiker hat man manchmal Schwierigkeiten mitzukommen, das höre ich immer wieder von der anderen Seite.


    Katrin

  • Jaqui
    Ich denke wenn man sich gut auskennt muss man sich nicht unbedingt in Details verlieren- auch wenn das schnell passieren kann wenn man sich mit einem Thema richtig gut auskennt. Man muss ja auch nicht DEN Roman schlechthin schreiben aber ich finde Historische Genauhigkeit gehört schon dazu. Wenn ich einen Historischen Roman lese möchte ich schon das dieser einigermaßen Korrekt ist.

  • Hallo zusammen!


    Es geht doch hier viel mehr darum, ob bei einem Historischen Roman möglichst große historische Genauigkeit ein Qualitätskriterium darstellen soll. Ich sage: Ja!


    Da Du mich vorher zitiert hast ... :zwinker:


    Möglichst grosse historische Genauigkeit kann m.E. kein Qualitätskriterium sein. Es ist allenfalls ein Definitionskritierium. Es gibt nämlich durchaus die Variante, dass ein Autor historisch sich grosser Genauigkeit befleissigt, aber ein miserabler Erzähler ist. Professorenliteratur.


    Man muss es ja fast machen. Moralisch gehen [gesehen? - vermutet Sandhofer]. Wäre es nicht unfair gegenüber jenen Autoren, die sich jahrelang auf ein Buch vorbereiten, mühsam in Bibliotheken Bücher, Urkunden, Originalschriftstücke studieren und wissenschaftliche Quellenkritik betreiben, was zu den mühsamsten geistigen Arbeiten zählt, bevor sie überhaupt das erste Wort ihres Buches schreiben, wie Eco, Kammerer, Gable etc.? Ist es nicht so?


    Nein. :smile: Jetzt holst Du eine oder zwei weitere Gesichtspunkte herein. Den moralischen der Fairness, der weder mit Erfolg noch mit Qualität kompatibel ist. ("Aber, Herr Lehrer, ich habe mir so grosse Mühe gegeben bei meinem Aufsatz. Das ganze Wochenende habe ich daran geschrieben. Und 3 Wochen lang habe ich nur noch übers Thema gelesen!" - Ich glaub's dem Schüler sogar. Aber deswegen hat er doch nur Dünnpfiff verzapft, idealerweise ohne noch dazu eine Ahnung von Grammatik und Rechtschreibung zu haben.)


    Den des Erfolgs im Publikum. Der weder mit Qualität noch mit Einhalten von definitorischen Grenzen etwas zu tun hat. Und mit Moral auch nicht. Leider.


    Wo wir aber vor allem und primär auseinandergehen: Als "mühsamste geistige Arbeit" betrachte ich nicht das Sammeln und Bewerten von Fakten, nicht einmal das Gegeneinander-abwägen-und-in-Zusammenhang-Bringen der Fakten, sondern das (kohärente und sinnstiftende) Formulieren des eigenen Standpunkts. Ob als wissenschaftliche Arbeit, als Roman oder als Gedicht. Also die eigentlich schriftstellerische und dichterische Arbeit. Was man auch gerne mal "Genie" nennt.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • So ich bin neu hier, wollt aber gleich mal mein Senf dazu geben, entschuldigt, wenn ich jetzt etwas schreibe, was hier schon steht, aber ich wollte jetzt nicht 17 Seiten lesen ^^


    Also, ich bin selbst eine Amateur-Historische-Romane-Autorin... Und ich schreibe eben genau so etwas, wie auf Seite eins erwähnt wurde (zumindest fast):
    weibliche Hauptfigur, aus dem 21. Jahrhundert purzelt in das Leben des schottischen 18. Jahrhundert. Nur eben, dass es wirklich eine Zeitreise ist und dass es einem nicht bloß nur so vorkommt.
    Ich habe es unter dem Gesichtspunkt geschrieben, Leute unterhalten zu wollen, bzw. ich schreibe noch dran. Bisher stößt es auch weitgehend auf positive Kritik.
    In erster Linie will ich die weibliche Leserschaft damit ergreifen, darum hat es zwar einen guten historischen, überschaubaren Hintergrund (Jakobitenzeit), aber dennoch steht eben das nicht im Vordergrund, sondern vielmehr das Handeln der Protagonistin. Und das sollte nun einmal ein wenig unterhaltsam sein und einen nicht über das 18. Jahrhundert aufklären, da wir genug Bücher von Mord, Todschlag und Kriegerei kennen. (wobei aber das, was über das 18. jahrhundert geschrieben wird, schon stimmen sollte ;) ) Ich will auch keine Nachahmerin Gabaldons, Lees oder Givens', sein, sondern ich schreibe mein eigenes Ding. Drum ist der erste Teil der Geschichte, ein im Prinzip in sich abgeschlossener Teil, auch nichts weiter als eine reine Liebesgeschichte, aber ohne großes Geschnulze. Im zweiten Teil wird es ein weniger dramatischer, aber da lass ich mich selbst noch überraschen, was meine Figuren so vorhaben.


    Was ich nu lang und breit erklärt habe, lässt sich auch kurz zusammenfassen:
    Es kommt immer auf die Absicht des Autos/der Autorin an, in welchem Maße die Historie eingebunden wird. Aber wenn auch nur ein Funke drin ist, sollte dieser Stimmen.

  • Hallo,


    eine Frage: kann man meine Frage überhaupt so stellen: sollte man bei den historischen Romanen, die auch hier in dem thread sehr begeistert beschrieben werden, sich danach oder davor die historischen Tatsachen anlesen? Gut,vielleicht kann man eh nie so richtig von historischen Richtigkeiten reden, aber zumindest annähernd.
    Hinter meiner Frage steckt Folgendes: ich wüsste gerne ob ich auch durch die historischen Romane meine Geschichtskenntnisse aufpolieren und vertiefen kann oder komme ich damit nicht weiter?
    Ich fände es nämlich sehr reizvoll auf diesem Weg noch viel mehr Historisches kennenzulernen. Und eben vielleicht nicht nur über Biographien, die ich auch sehr gerne lese. Oder über historische Werke, die mich oft mit ihren Jahreszahlen erschlagen.
    Wenn ich Marie Antoinette von Stefan Zweig lese, dann ist das danach "meine Marie Antoinette".
    Ich weiß immer nicht wieviel Zeit ich investieren kann für die historischen Romane.
    Irgendwie bin ich mit meiner Frage selbst nicht zufrieden.Vielleicht steckt auch dahinter, dass ich mir nicht zugestehen kann auch auf diesem Weg auch zu Erkenntnissen kommen zu können.
    Ich finde meine Frage deshalb eigentlich blöd, weil ich mir bei einem Krimi darüber auch keinen Gedanken mache, sondern genießen kann, wenn er gut ist.


    Vielleicht versteht mich jemand hier besser als ich mich selbst. Mir kam die Frage als ich nun länger in euren Rezis gestöbert habe, die wirklich so begeisternd ansteckend rüberkommen. Und ich selbst habe hier schon einmal den thread aufgemacht womit man bei Historischen Romanen beginnen sollte.
    Und jetzt bin ich bei Quicksilver und bin begeistert. Und werde da eben auch viel Zeit investieren.


    Im Ohr habe ich auch eine Aussage sandhofers, dass er froh ist keine Sekundärliteratur mehr lesen zu müssen,sondern sich mit den Quellen abzugeben. Ich kann das gut verstehen und trotzdem habe ich das Gefühl mir das nur da zuzutrauen, wo ich Sekundärliteratur genug gelesen habe.


    Jetzt ist das Durcheinander komplett. Ich weiß aber nun auch nicht ob ich den historischen Roman als Sekundärliteratur sehen kann.
    Das sind nun immer mehr Fragen. :rollen:


    Judith :winken:

  • Also, ich antworte mal, aber es ist zum großen Teil auch meine subjektive Meinung.


    Historische Romane kann man nicht eins zu eins auf die Geschichte übertragen. Oft sind es fiktive Geschichten in eine andere Zeit übertragen. Den Rahmen dieser Zeit ist [meistens] so gestaltet, wie es auch in der Vergangenheit war. [Ich weiß zB, dass in einigen Iny Lorentz' Romanen ein historischer Abriss als Anhang hinten dran ist, wo nochmal daraufhin gewiesen wird, was nun wahr ist und was ausgedacht.]
    Was ich finde, was man in historischen Romanen gut rübergebracht wird, ist das Gefühl. Wie lebten die Leute allgemein, was für Ansichten hatten sie, die Redensart, Tugenden etc.


    Du sprachst hier jetzt "Marie Antoinette" an ... Gerade sie ist ein Knackpunkt in historischen Roman oder Filmen. Mal wird sie als nettes unschuldiges Mädchen [übertrieben gesagt] dargestellt und mal als böse alte Hexe. Allgemein ist der Absolutismus und die damit verbundene franzöische Revolution von zwei Seiten aus zu betrachten. Die des Adels und die des "unteren" Volkes. Aber so ist es ja meistens.
    In historischen Roman wird [meistens] immer nur die eine Seite präsentiert. [Wobei dies in manchen Geschichtsbüchern auch so ist. Nimmt man zB den Kalten Krieg [vor allen Dingen im Blickpunkt auf die Teilung Deutschlands] wird man in westlichen Büchern eine ganz andere Darstellung finden, als in russischen. Zur Zeit der DDR waren diese beiden unterschiedlichen Darstellungen noch extrema als heutzutage.]


    Teilweise kommt es natürlich auch auf den Roman an sich an. Manche Romane [oder auch Autoren] halten sich recht genau an den historischen Ablauf der Zeit, andere hingegen dichten gerne das ein oder andere [oder auch ganz viel] hinzu. Das ist dann die künsterliche Freiheit die jeder besitzt.


    Ich hoffe, ich konnte dir mit dieser Antwort ein wenig weiterhelfen.

  • Bei mir sieht es folgendermaßen aus. Ich lese historische Romane, nur aus Zeiten, die mich interessieren. Ich habe aber Geschichte studiert, habe daher auch zahlreiche Geschichtsbücher zu Hause, in denen ständig herum stöbere.


    Meist erkundige ich mich aber erst nach dem Lesen, ob das wirklich so war, wie es in dem Roman dargestelt ist.


    Das mit den Lernen aus den Romanen ist eine heikle Sache. Denn wie Avila schon sagte, ist sehr vieles auch einfach nur erfunden.


    Katrin

  • @ Avila


    vielen Dank für deine Antwort. Ja, mir ist dadurch auf jeden Fall ein Aspekt klar geworden, den ich bisher so nicht gesehen habe: die historischen Romane bringen das Gefühl rüber. Die Atmosphäre, etc. Ja, das ist wichtig, denn das fehlt mir eben bei trockenen Geschichtswerken und motiviert mich dann sicher auch mich mehr mit den historischen Fakten zu beschäftigen.
    Die allgemeine Subjektivität der Geschichtsschreibung ist ja äußerst interessant und eben leider nur zu durchschauen, wenn man breitgefächertes Hintergrundwissen hat.
    Ich danke dir für deine Gedanken zum Thema. :winken:


    Jaqui


    ich beneide dich um dein Hintergrunwissen, weil du Geschichte studiert hast. Ich denke so wie du und Avila, dass man nicht "lernen " kann aus den historischen Romanen, aber vielleicht geht das so wie mit dem Wörterbuch beim englischen Roman.Wenn ich das Geschichtsbuch parallel habe, kann ich auch nachschlagen.
    Ich werde dich irgendwann mal wegen Geschichtsbüchern fragen, wenn ich darf, also wegen einer Empfehlung.
    Vielen Dank :winken:


    Ach, nein: da fällt mir gleich etwas ein: zu Quicksilver könntest du etwas empfehlen um den Barock noch näher zu bekommen oder ist da Quicksilver allein schon ausreichend? ( ich habe jetzt nicht im Kopf ob du das auch gelesen hast)


    @ miramis


    da wühle ich mich durch die Rezensionen und entdecke diesen thread nicht :rollen:
    Vielen Dank für den Hinweis. Da werde ich morgen drin stöbern. :winken:



    @mods


    ich weiß nicht,aber vielleicht wollt ihr einfach meinen thread an den von miramis entdeckten. Ich hatte den leider übersehen. :winken:


  • @mods
    ich weiß nicht,aber vielleicht wollt ihr einfach meinen thread an den von miramis entdeckten. Ich hatte den leider übersehen. :winken:


    Erledigt! :winken:


    Viel Spass beim Durchstöbern des Threads :smile:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.


  • Was ich finde, was man in historischen Romanen gut rübergebracht wird, ist das Gefühl. Wie lebten die Leute allgemein, was für Ansichten hatten sie, die Redensart, Tugenden etc.


    Das bezweifle ich . Die Masse dessen, was als „historischer Roman“ bezeichnet wird, dürfte in der Beziehung ungefähr genauso authentisch wie Mittelaltermärkte sein. Es sind Projektionen aus heutiger Zeit, weil sie sonst nämlich für ein größeres Publikum nicht interessant wären. Das Weltbild und die Rolle der Religion im Leben eines Menschen des Mittelalters zum Beispiel, sind für uns heute praktisch nicht mehr nachvollziehbar. Ähnliches gilt bei entsprechendem Zeitabstand für quasi alle Epochen. Und über vieles sind sich ja nicht mal die Historiker sicher oder auch nur einig :zwinker:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • @Aldawen
    Da denke ich, kommt es auch ein wenig drauf, was für Bücher du liest. Bei manchen gebe ich dir sicherlich recht, aber nicht bei allen Büchern.
    Und ich denke, es besteht schon nochmal ein Unterschied zwischen historischen Romanen und Mittelaltermärkten. :rollen:

  • @ Alfa_Romea


    danke dir :winken:



    @Aldawen
    ja, darin sind wir uns einig, dass die Historiker sich nicht einig sind :breitgrins:


    Vielleicht ist es bei der Übermitttlung von dem "Gefühl" nicht ganz so wichtig ob es diffus bleibt. Selbst unsere heutigen Projektionen ergeben doch zumindest eine Ahnung von vergangenen Zeiten.
    Meinst du, dass die historischen Romane, die sehr großzügig mit der Historie umgehen gar nicht historischer Roman heißen dürften? ( die Frage ist mir ganz plötzlich gekommen, weil du es in Anführungszeichen setzt.)


    danke dir :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Judith ()

  • Gerade habe ich im Sachbuchthread gelesen, dass es von Rebecca Gablé "Von Ratlosen und Löwenherzen" gibt, was ja eine Darstellung des englischen Mittelalters ist. So etwas ist gut. Das kann man dann parallel zu ihren Romanen lesen.
    Und das meine ich, dass es klasse ist, wenn man dann eine historische Begleitung hat.


    Judith :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Judith ()

  • Ich denke Romane sind Romane. Bei einem Krimi glaube ich ja auch nicht das alles der Realität entspricht. Ich finde historische Romane können einen neugierig machen sich auch in Sachbüchern mit der Zeit, in der der Roman spielen soll, zu beschäftigen. Mehr aber auch nicht.

  • Miramis


    Gut, dass du mich auf den thread aufmerksam gemacht hast. Hier ist ja wirklich schon alles ausgetauscht worden darüber. Ich habe mich durch 17 Seiten durchgearbeitet und da sind ja echt alle Argumente ausgetauscht worden. Da stehen alle Antworten drin.


    Judith :winken:


    @Holden Caulfield
    denke ich auch. Ich brauche auch beim historischen Roman nicht die Realität, aber eben doch durch den Roman die Motivation mich mit dem historischen Hintergrund mehr zu befassen. Das finde ich einfach einen guten Nebeneffekt.
    Das interessiert mich beim Krimi nur dann, wenn der Krimi ein Thema aufgreift, das zum Beispiel gesellschaftlich relevant ist. Da schaue ich schon hin ob oder wie der Autor recherchiert hat. Auch da kann man nicht den Anspruch erheben, dass da alles real ist, ganz klar. Aber ich merke schon, dass es mich mehr betrifft, wenn gut recherchiert wurde.


    Judith :winken: