Einar Már Gudmundsson – Die Ritter der runden Treppe

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    Inhalt: Jóhann Pétursson hat ein Problem: Weil er dem Nachbarsjungen Óli mit dem Zimmermannshammer seines Vaters eine Beule verpaßt hat, lädt dieser ihn von seiner Geburtsfeier in wenigen Tagen aus. Das ist besonders ärgerlich, weil immer Ólis Onkel von der Polizei kommt und seine Muskeln bestaunen läßt. Jóhann unternimmt beträchtliche Anstrengungen, um doch noch zur Geburtstagsfeier zu dürfen. Das mitgebrachte (leider zusammen mit anderem Spielzeug dem schlafenden Händler geklaute) Matchboxauto allein erweicht Óli aber nicht, erst das Versprechen, sich gleichermaßen mit dem Hammer revanchieren zu dürfen bringt Jóhann zur Feier. Diese verläuft nicht ganz wie sonst, denn der Polizeionkel bringt noch ein paar starke Kollegen mit. Am Abend will Jóhann noch mal mit seinen Freunden nach draußen. Erst spielen sie zu dritt Ball, bis zwei größere Jungs ihnen den Ball wegnehmen und eine Fensterscheibe zu Bruch geht. Und dann gibt es da noch diese faszinierenden Rohbauten, die sich für Ritterspiele so besonders eignen, nur daß sie eigentlich kein Spielplatz sind ...



    Meine Meinung: Vielleicht sollte ich langsam aber sicher die Skandinavier neben die Ostasiaten in meine Reihe weniger bevorzugter Literaturen einreihen, vielleicht habe ich aber auch einfach Pech mit der Auswahl. Jedenfalls hat mich auch dieses Buch nicht überzeugt. Es war ganz schön zu sehen, wie die kindliche Phantasie aus den Schuhen mit Gummisohlen Pferde und aus Holzlatten Schwerter macht. Leider ist das aber eher ein untergeordneter Aspekt. Jóhann ist ein unmögliches Kind, dem mal ordentlich die Ohren lang gezogen gehören. Daß man andere Menschen nicht mit schweren Hämmern haut, daß man kein Spielzeug klaut und ähnliches mehr, lernt ein ca. Sechsjähriger jedenfalls nicht durch traurige Blicke der Mutter allein. Das eher wenig entwickelte Unrechtsbewußtsein kann ich dem Alter dabei sogar noch nachsehen. Am meisten gestört hat mich die kindliche Sprache, die zwar zum Alter des Erzählers, nämlich Jóhanns, paßt, aber doch sehr als mündlicher Bericht wirkt, zumal auch die Freunde, vor allem Óli, ständig (und ständig meint hier wirklich: andauernd) direkt angesprochen werden. Überhaupt nicht zum Alter und zum grundsätzlichen Erzählton passen dann aber die mit altklug nur unzureichend umschriebenen Einlagen, mit Bezügen auf Politik oder was auch immer. Oder soll ich wirklich glauben, daß ein Noch-Nicht-Schulkind schon mal etwas von der UN-Menschenrechtskonvention gehört hat? Mag ja sein, daß diese Einschübe als ironische Brechung gedacht waren, aber der Effekt ist dann völlig an mir vorbeigegangen, ich war davon eher genervt.


    2ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Ich fand das Buch auch ziemlich gewöhnungsbedürftig. Was mir aber gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass es im Stil aus der Reihe der Bücher tanzt, die ich normalerweise so lese, und dass es kein Happy End gab.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.