Ich bin nun auch in das Buch eingestiegen und die ersten fünf Seiten haben mich noch ein wenig überfordert mit den ganzen Namen. Zuerst habe ich jeden einzelnen nachgeschaut, aber das hat den Lesefluss so sehr gestört, dass ich das schnell aufgegeben habe, aber der ganze Wust lichtet sich dann auch doch sehr schnell und man bekommt einen guten Überblick. Das liegt vor allem daran, dass die Charaktere so unterschiedlich sind und sich die Verstrickungen untereinander einprägen lassen, was ebenfalls bei der Unterscheidung hilft.
Gefallen haben mir auch die Karten vorne. Lediglich die große Karte von Pommern hat mir gar nicht geholfen. Wo befinden wir uns in Europa? Wenn Danzig im Westen liegt anscheinend hinter Polen, kurz vor Russland? In Russland? Oh weh, meine geografischen Ortskenntnisse hören mit Polen spätestens auf.
Dass er alte Gutsherr so schnell stirbt, damit hätte ich noch nicht gerechnet, aber es macht natürlich Sinn, da so ein Stein ins Rollen gerät. Adolphis tut mir schon ein wenig Leid. Er hatte es sicherlich nicht leicht in seiner Kindheit. Erst musste er sich damit arrangieren der Zweitgeborene und Nicht-Erbe zu sein. Dann tut er es, findet sich zurecht und auf einmal stirbt sein älterer Bruder und all seine Pläne werden wieder über den Haufen geschmissen. Ich hätte wohl ähnlich wenig Lust auf ein Leben als Gutsherr. Anders ist das natürlich bei seinem ältesten Sohn, der damit von Anfang an groß geworden ist. Das kann noch spannend werden zwischen Vater und Sohn! Konstantin weiß ziemlich genau, was er will und wie er es umsetzen will. Als er zum Schluss dann noch auf die neue Dorflehrerin Rebecca trifft, weiß er nun wohl auch, welche Frau er haben will. Das wird aber sicherlich seine Mutter überhaupt nicht erfreuen. Allerdings frage ich mich wirklich, ob das für seinen Ruf ein so großes Drama wäre, wenn er eine Dorflehrerin ehelicht, wo sie doch im letzten Winkel von Pommern wohnen...
Welches Geheimnis hatte eigentlich Donatus, das der Pfarrer Adolphis sagen soll? Das klingt ebenfalls dramatisch und in Bezug zu dem Geheimnis des neuen Kutschers fast explosiv. Ob die beiden Sachen zusammenhängen oder ist das alles eher Zufall? Und wieso weiß ausgerechnet der Pfarrer davon? Nur weil er Seelsorger ist?
Tjaja, der neue Kutscher - verdreht jeder Frau den Kopf. Und weiß das auch noch genau. Das klingt nicht so gut, denn zumindest bei der Pfarrersenkeling Paulina lässt er seinen Charme absichtlich spielen, um sie für sich zu gewinnen. Was will er vom Pfarrer, dass er so interessiert an ihm ist?
Katharina scheint eine der Hauptpersonen zu sein. Teilweise ist sie mir sehr sympathisch, wie sie über Berlin spricht und wie sie die Dienstmädchen behandelt. Allerdings wandelt sich ihr Charakter schnell, wenn sie nicht ihren Willen bekommt oder ihr etwas gegen den Strich geht. Das konnte man ziemlich gut daran erkennen, dass sie es gar nicht witzig fand, dass Albrecht sich mit Paulina unterhalten hat. Unsere Katharina ist wohl ganz schön verwöhnt und ist es wohl nicht gewöhnt, ihren Willen nicht zu bekommen. Das kann gerade in Bezug auf Albrecht ja noch heiter werden.
Aber auch ansonsten gefallen mir die Personen alle sehr und ihre kleine Zwists untereinander. Wiebke ist mir natürlich sympathischer als die hinterhältige Clara, aber so bleibt auch alles noch sehr spannend.