OK, wie schon versprochen, kommt hier der erste Teil über die "Literatur zu anderen Zeiten". Die Auswahl ist sehr subjektiv, unvollständig und nicht repräsentativ. Um Ergänzungen und Kommentare wird ausdrücklich gebeten.
Ich beginne hier mit der deutschsprachigen Literatur im Barock (laut Frenzel der Zeitraum 1600-1720). Für diese Periode findet man viele Autoren im Projekt Gutenberg.
Die Grund, warum ich mich näher mit dieser Periode beschäftigt habe, war ein bestimmter Roman dieser Epoche - Lohensteins "Arminius". Davon ausgehend habe ich bewußter nach Literatur gesucht und auch bei meiner täglichen Lektüre genauer auf Referenzen zu dieser Zeit geachtet.
Der Roman von Daniel Casper von Lohenstein heißt mit vollständigem Titel "Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmañ / Als ein tapfferer Beschirmer der deutschen Freyheit / Nebst seiner Durchlauchtigen Thüßnelda in einer sinnreichen Staats-Liebes- und Helden-Geschichte / Dem Vaterlande zu Liebe/Dem deutschen Adel aber zu Lehren und rühmlichen Nachfolge / In zwey Theilen vorgestellet / Und mit annehmlichen Kupffern gezieret." Der Titel zeigt schon eine Eigenheit der Barockdichtung. Die Titel zu dieser Zeit haben oft eine ganze Seite gefüllt und waren nicht nur Titel sondern auch eine Art von Abstrakt. Der Roman ist mehrere tausende Seiten lang (auch eine Eigenheit der damaligen Romane). Was mein Interesse geweckt hat, war, daß laut Sekundärliteratur der Roman nicht nur Arminius Geschichte erzählt, sondern in enzyklopädischer Form das Wissen der Zeit in den Roman eingeflossen ist (und viele hier kennen ja mein Faible für Enzyklopädien). Leider sind Reprints des Roman schwer zu bekommen und auch sehr teuer (aber mittlerweile war meine Jagd erfolgreich).
Ein andere berühmter Autor dieser Zeit war Herzog Anton Ulrich von Braunschweig. Seine Romane sind heute vergessen, haben aber damals die Qualität von Bestsellern gehabt.
Am bekanntesten ist wohl "Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausens" "Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch" (noch ohne Rezension hier im Forum!). Die Geschichte spielt zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Die Hauptperson ist ein einfacher Bauernsohn, der in die Wirren des Krieges geworfen wird, und die unterschiedlichsten Gefahren und Abenteuer bestehen muß. Dieser Roman ist sehr satirisch und auch heute noch gut zu lesen. Im Umfeld zu diesem Roman hat Grimmelshausen noch mehrere andere Werke verfaßt, die einen Teil der selben Handlung aus der Perspektive der anderen Personen darstellen (z.B. Trutz Simplex).
Ein empfehlenswertes dramatisches Werk dieser Zeit ist "Horribilicribifax Teutsch" von Andreas Gryphius.
Mit der Lyrik dieser Epoche habe ich mich noch nicht beschäftigt, aber laut Sekundärliteratur hatte sie eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.
Apropos Sekundärliteratur, empfehlenswert ist zu diesem Thema:
[li]"Deutsche Literaturgeschichte 1. Mittelalter, Humanismus, Reformationszeit, Barock" von Ernst von Borries [/li]
[li]"Die deutsche Literatur des Barock: Eine Einführung" von Marian Szyrocki[/li]
[li]"Die deutsche Literatur in Text und Darstellung. Barock." von Renate Fischetti (enthält Werkausschnitte aus allen Sparten und eine weiterführende Leseliste)[/li]
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