Linwood Barclay, Dem Tode nahe

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    Linwood Barclay, Dem Tode nahe
    (Ullstein Verlag, September 2008)
    ISBN 978-3-548-26744-9
    512 Seiten; € 8.95 (Taschenbuch)
    Originaltitel: Too close to Home



    Zum Autor:


    Linwood Barclay hat einen Abschluß in Literatur an der Trent University in Petersborough, Ontario, Kanada gemacht und anschließend lange Zeit als Journalist gearbeitet. In Nordamerika veröffentlicht er nun seit einigen Jahren Sachbücher und Krimis – auf deutsch war seine erste Veröffentlichung 'Ohne ein Wort', die zweite jetzt 'Dem Tode nahe'. Barclay lebt mit seiner Familie in Toronto, Kanada.



    Zum Buchinhalt:


    Der 17jährige Derek ist auf der Suche nach einem ungestörten Liebesnest für sich und seine Freundin, dabei ergibt sich eine für ihn passende Gelegenheit: sein Freund und Nachbar Adam verreist für eine Woche mit seinen Eltern. Derek kommt somit auf einen ziemlich dreisten Plan – er verabschiedet sich von den Nachbarn und tut anschließend nur so, als würde er das Haus verlassen. In Wirklichkeit lässt er sich aber einschließen und sobald die Familie weg ist, schaltet er die Alarmanlage aus und geht durch die Hintertür, die er unverschlossen lässt, erstmal nachhause.
    Doch es kommt anders: während Derek im Keller in einem Versteck ausharrt, reisen die Nachbarn zwar ab, kommen aber – als Derek gerade neugierig das Haus durchstreift – wieder zurück und so findet sich Derek abermals im Keller wieder... Und während er fieberhaft überlegt, wie er entweder ungesehen aus dem Haus kommt oder aber seine Anwesenheit erklären kann, klingelt es und der öffnende Vater Adams wird sofort niedergeschossen. Derek bekommt völlig angsterfüllt die Ermordung aller Familienmitglieder mit, kann selbst aber nach dem Verschwinden des Mörders entkommen. Total verstört flüchtet sich der Junge nachhause – ohne ein Wort zu irgendjemanden über das, was er miterlebt hat, zu sagen...



    Meine Meinung:



    Der Beginn ist packend – sofort ist man mit Derek in der Situation, auch wenn ich mich anfangs über die etwas pubertäre Art und Weise des Jungen geärgert habe (sie aber nicht sonderlich unrealistisch finde). Und so erlebt man quasi mit, welche Angst Derek im Keller der Nachbarn hat, als er die Geschehnisse über ihm wahrnimmt... Noch schlimmer: der Killer kommt sogar in den Keller, findet den Jungen aber glücklicherweise nicht. Und so kommt dieser anschließend angsterfüllt nach oben, sieht die Leichen seines Freundes und dessen Eltern, und kehrt völlig verstört in sein Zuhause zurück.
    Aus lauter Angst schweigt er über das Gesehene und verhindert so erstmal, dass die Polizei von ihm als einzigen Zeugen erfährt.
    Dann wechselt die Perspektive: Derek übergibt an seinen Vater, der fortan die Geschehnisse aus seiner Sicht schildert. Diesen Wechsel empfand ich als ziemlich geglückt, da Derek noch ziemlich grün hinter den Ohren ist, der Vater hingegen einigermaßen vernünftig auf das nun über die Familie Hereinbrechende reagiert und es eben auch so schildert.
    Nun kommt keine Ruhe mehr beim Lesen auf, die Spannung ist gut portioniert und steigert sich stetig. Man ahnt gewisse Dinge, kann sie aber noch nicht schlüssig zusammenführen oder aber lässt sich von ihnen täuschen... Alles in allem ist 'Dem Tode nahe' ein sehr gelungener Thriller, der sein gesamtes Personal als ziemlich plausibel dastehen lässt – nicht gerade üblich für einen Spannungsroman. Was mir besonders gut gefällt, ist, dass die Figuren nie ganz schwarz oder weiß gezeichnet werden: auch die (vermeintlich) guten Figuren sind nie hundertprozentig 'sauber' – umgekehrt überrascht die 'Gegenseite' aber auch...
    Leichte Abzüge gibt es bei mir lediglich für eine einen Tick zu frühe Vorahnung des Plots; ein weiterer Haken hätte noch mehr Spaß gemacht, aber das ist wirklich ein minimaler Kritikpunkt. Ein deutlich größerer Kritikpunkt ist die teilweise sehr häufige Erwähnung irgendwelcher Marken: früh beginnt es mit bekannten europäischen Automarken, geht über amerikanische Riesensupermärkte hin zu FastFood-Anbietern und niederländischem Bier und endet wieder bei Ingolstädter Limousinen... Das ist in meinen (europäischen) Augen etwas zu viel des guten: schließlich reicht es mir zu wissen, dass Dereks Vater ein Bier trinkt; die Marke ist völlig uninteressant.


    Fazit: Nachdem ich das Buch in Händen hielt, wollte ich eigentlich erstmal nur reinschnuppern, stattdessen habe ich es in einem Rutsch durchgelesen. Dafür bin ich nach wenigen Stunden Schlaf zwar hundemüde, aber für ein spannendes Leseerlebnis nehme ich das gerne mal in Kauf.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Das hoert sich richtig interessant an!
    Mir hat auch schon Ohne ein Wort gut gefallen und diesen Titel werde ich mir auch mal merken, fuer demnaechst.

  • Autor/in: Linwood Barclay
    ISBN-10: 3548267440
    ISBN-13: 978-3548267449
    Verlag: Ullstein
    Genre: Krimi/Thriller
    Seitenanzahl: 400



    Inhalt:
    Derek möchte mit seiner Freundin Peggy ein Schäferstündchen halten und sieht seine Chance, als sein bester Freund & Nachbar Adam mit seinen Eltern auf eine Reise fährt. Er lässt sich in dem Haus einsperren, und versteckt sich im Keller.
    Als die Luft rein ist kommt er heraus und begeht erst mal das ganze Haus. Doch Adam kommt mit seinen Eltern zurück und Derek flüchtet in den Keller. Als die Langlays gerade in der Tür drin sind hört Derek in seinem Versteck Schüsse.
    Als die Luft rein war sieht Derek wie sein bester Freund und seine Familie kaltblütig ausgelöscht wurden. Schnell gerät Derek in das Visier der Polizei und wird verhaftet. Doch es gibt noch viele weitere Morde, die immer wieder zu Derek und seinen Eltern Jim und Elly führen……..



    Meinung:
    Ich konnte völlig uneingenommen an dieses Werk heran gehen, da ich den Bestseller „Ohne ein Wort“ von Barclay zwar im Regal stehen habe aber noch nicht gelesen habe.
    Mit „Dem Tode nah“ hat Linwood Barclay ein weiteres Werk auf den Markt gebracht was sicher bald wieder in den Bestsellerlisten erscheinen wird.
    Der Leser wird mit Derek auf die Reise genommen der aus einer objektiven Sicht die Tat im Prolog erzählt. Danach wird der Leser die ganze Geschichte mit Jim seinen Augen erleben. Für mich war es fast die komplette Zeit so als ob ich Jim bin und selber atemlos den Horror miterleben muss.
    Der Autor schafft es das Buch Seite um Seite mit Spannungsbögen zu steigern so dass man regelrecht atemlos liest um nur noch weiter in die Geschichte verstrickt zu werden.


    Jedesmal wenn man meint den die Täter nun erkannt zu haben, kommen neue Details hinzu die das ganze wieder in eine andere Richtung schwanken lassen. Erst fast zum Schluss kommt man Barclay auf die Spur und entwickelt gar Sympathie für einen Täter.
    Die Protagonisten sind allesamt gut gezeichnet doch bekommt zwangsläufig Jim die Hauptfigur zugeschnitten da es aus seiner Sicht ja geht. Besonders gut gefallen hat mir gerade das alle Figuren „Dreck am Stecken hatten“ und so wirklich jeder auch ein mögliches Motiv hatte.
    Desweiteren muss man bei Barclay sehr auf Nebensätze achten die eigentlich nur so daher gesagt worden sind. Denn vieles wird später wichtig für den Ablauf des Plots.
    Wer dieses Buch liest sollte sich viel Zeit einpacken denn einmal angefangen mit Lesen wird man nicht eher ruhen bis man den Mörder gefunden hat.


    Da ich noch einen Barclay hier ungelesen im Haus habe werde ich mir nun sein Debütroman vornehmen und freue mich auf sein drittes Werk.


    Volle Punktzahl von mir für atemberaubende Lesestunden !!!!!

  • Dem Tode nah - Ein super Thriller!


    Der 17- jährige Derek versteckt sich im Nachbarhaus bei den Langleys, um mit seiner Freundin eine Woche lang, während die Langleys im Urlaub sind, die sturmfreie Bude zu genießen. Leider kommt es anders als gedacht. Sein Freund Adam und seine Eltern kommen kurz nach ihrer Abreise wieder zurück, weil es Adams Mutter nicht gut geht. Kurz darauf wird die ganze Familie erschossen und Derek bekommt in seinem Versteck im Keller alles mit. Ziemlich schnell wird Derek zum Hauptverdächtigen und kommt ins Gefängnis.
    Mehr möchte ich zum Inhalt nicht verraten, nur so viel, das Buch ist ein echter Pageturner.
    Mir fiel es sehr schwer das Buch aus der Hand zu legen. Neben der spannenden Geschichte möchte ich auch den flüssigen Schreibstil erwähnen, der das Lesen wirklich zu einem Genuss macht.
    Für mich ließ sich auch eine deutliche Steigerung zu Linwood Barclays erstem Roman „Ohne ein Wort“ erkennen.
    Fazit: Ein sehr lesenswerter Roman, der auf weitere Werke von Linwood Barclay hoffen lässt.


    Das gibt ganz klar: 5ratten

  • Ich bin als ungeübter Thriller-Leser vielleicht leichter zu beeindrucken als manch anderer ;), aber mir hat das Buch wirklich ausgesprochen gut gefallen.


    Meine Meinung
    Um ein paar ungestörte Stunden mit seiner Freundin verbringen zu können, plant der 17jährige Derek, sich im Haus der Familie seines besten Freundes einschließen zu lassen, während diese im Urlaub ist. Anfangs verläuft alles nach Plan. Derek wartet in seinem Versteck, bis die Langleys das Haus verlassen und malt sich schon aus, wie aufregend die kommende Woche wird. Doch dann kehren die Langleys unerwartet zurück und kurz darauf muss Derek mit anhören, wie ein Killer die gesamte Familie niederstreckt.
    Völlig verängstigt flieht Derek in sein Elternhaus. Noch ahnt er nicht, dass er bald im Visier der Ermittler stehen wird…


    ‚Dem Tode nah’ ist ein sprichwörtlicher Pageturner. Die Seiten fliegen nur so dahin; und das nicht nur aufgrund des flüssigen Schreibstils des Autors. Geschickt streut Linwood Barclay unzählige Hinweise, packt scheinbar belanglose Informationen in Nebensätze und lässt den Leser damit in verschiedene Richtungen spekulieren. Gewisse Entwicklungen sind ab einem bestimmten Zeitpunkt zwar absehbar, insgesamt vermag der Autor aber immer wieder zu überraschen.
    Die Figuren sind klar umrissen und agieren zumeist glaubwürdig. Besonders interessant werden sie vor allem dadurch, dass sie alle mehr oder weniger Dreck am Stecken haben.
    Froh war ich allerdings, dass nur der Prolog aus Derek’s Sicht geschrieben ist und die restliche Geschichte aus der Perspektive seines Vaters Jim erzählt wird, denn Derek’s Sprache wirkte im Prolog etwas zu stark auf jugendlich getrimmt und der Junge kam nicht gerade sympathisch rüber. Jim’s Erzählton ist dagegen viel authentischer, liest sich angenehmer und entlockte mir sogar den ein oder anderen Schmunzler.


    Während viele Thriller zu deutlich bloß auf ein spektakuläres Finale zusteuern, gelingt es Linwood Barclay, die Spannung konstant zu erhalten und die meisten Fäden zufrieden stellend aufzulösen. Ein paar Probleme hatte ich jedoch mit der Motivation des Täters, die zwar nachvollziehbar, aber vielleicht etwas zu sehr konstruiert war.
    Dieses Manko gleicht sich für mich allerdings durch die abwechslungsreichen thematischen Komponenten wieder aus, denn in ‚Dem Tode nah’ gibt es nicht nur ein paar Leichen, sondern darüber hinaus ein bisschen Gesellschaftskritik, Politik, Lügen und Intrigen, Literatur und Familiendrama. Natürlich alles auf Unterhaltungsniveau, aber mehr erwarte ich von einem Thriller eigentlich auch nicht.


    FAZIT: Thrilling.


    Meine Wertung: 5ratten

  • Inhalt:
    Derek Cutter ist hautnah dabei, als die Nachbarfamilie Langley, unter ihnen sein bester Freund Adam, kaltblütig erschossen wird. Er wollte die Abwesenheit der Familie nutzen, um das Haus eine Woche lange für sich und seine Freundin zu haben. Als die Langleys unerwartet zurück kommen, versteckt sich Derek im Keller und wird somit einziger Zeuge der grausigen Bluttat.
    Die Ermittlungen laufen zunächst ins Leere, bis schließlich Derek verdächtigt wird. Er berichtet nun zwar endlich von den Geschehnissen, aber zunächst glaubt ihm niemand. Sein Vater Jim bemüht sich redlich, seinen Sohn zu entlasten und stößt dabei auf immer neue Hinweise – doch ob diese letztlich zum Mörder führen, bleibt bis zum Schluss fraglich.


    Meine Meinung:
    Barclay baut zwei Handlungsstränge auf, an deren Ende der mögliche Täter stehen könnte. Dennoch bleibt das Ende wahnsinnig spannend und überraschend. Ab ungefähr der Mitte kann man einfach nicht mehr aufhören zu lesen.


    Der Schreibstil ist absolut flüssig und leicht zu lesen. Der Ich-Erzähler in Form von Jim Cutter erkennt den Ernst der Lage, aber seine Gedanken sind trotzdem nicht schwarzmalerisch. Im Gegenteil – oft musste ich beim Lesen wirklich lachen. Er hat einen trockenen Humor, was das Lesen wirklich zu einem Vergnügen werden lässt. Andererseits zeigt er aber auch oft seine Gefühle, so dass man als Leser im wahrsten Sinne des Wortes mit ihm weinen kann.
    Ich wage zu behaupten, dass noch kein Thriller mich gleichermaßen zum Lachen wie zum Weinen gebracht hat. Das schaffen überhaupt nur sehr wenige Bücher.


    Die einzelnen Figuren bleiben zwar – abgesehen von Jim Cutter – ziemlich an der Oberfläche, zum Teil ist dies aber auch einfach für den Verlauf der Handlung notwendig, so dass ich darin keinen Kritikpunkt sehe. Der Erzähler offenbart sich natürlich wesentlich stärker und Barclay versteht es sehr gut, dem Leser seine Gefühle und Gedanken zu vermitteln.


    Einziger Wermutstropfen bleibt für mich, dass Jim, der eigentlich kein Polizist ist, in meinen Augen mehr Ermittlungsarbeit geleistet hat als die Polizei selbst. Dies mag der Erzählperspektive geschuldet sein, erschien aber teilweise leicht unrealistisch. Dennoch hat es das Lesevergnügen für mich im Endeffekt nicht geschmälert.


    Das überraschende und in meinen Augen auch nicht – wie sonst so oft – überzogene Ende ist wirklich sehr gelungen. Die Spannung bleibt erhalten, wird durch einzelne Dialoge aber aufgelockert und bietet somit einen rundum zufrieden stellenden Abschluss des Buches.


    „Dem Tode nah“ war zwar mein erster, wird aber definitiv nicht mein letzter Barclay bleiben. „Ohne ein Wort“ liegt schon bereit.


    Meine Wertung: 5ratten

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10


  • „Dem Tode nah“ war zwar mein erster, wird aber definitiv nicht mein letzter Barclay bleiben. „Ohne ein Wort“ liegt schon bereit.


    Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Lies es nicht direkt im Anschluss! So habe ich es nämlich gemacht und obwohl 'Ohne ein Wort' ebenfalls superspannend und toll geschrieben ist, sind mir doch ein paar Parallelen aufgefallen, die mich weniger gestört hätten, wenn zwischen den beiden Büchern etwas mehr Zeit gelegen hätte.


  • Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Lies es nicht direkt im Anschluss! So habe ich es nämlich gemacht und obwohl 'Ohne ein Wort' ebenfalls superspannend und toll geschrieben ist, sind mir doch ein paar Parallelen aufgefallen, die mich weniger gestört hätten, wenn zwischen den beiden Büchern etwas mehr Zeit gelegen hätte.


    Vielen Dank für den Tipp. Dann werde ich "Ohne ein Wort" noch etwas nach hinten schieben. Eigentlich passt mir das sogar ganz gut, weil ich noch einige angefangene Bücher zu liegen habe. :breitgrins:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Spannend, aber naja...


    "Dem Tode nah" war auch mein erstes Buch von Linwood Barclay, obwohl ich "Ohne ein Wort" auch schon besitze. Die Leseprobe hatte mir sehr gut gefallen. Versprachen doch diese paar Seiten schon viel Spannung. Und genau solche Bücher liebe ich und hätte mir daher das Buch wahrscheinlich auch selbst gekauft, wenn ich es nicht als Rezi- Exemplar bekommen hätte. Das ganze Buch läß sich flüssig und leicht lesen. Es war gut vom Autor nur den Prolog aus der Sicht Dereks, eines 17jährigen, zu erzählen, den Rest der Geschichte aber aus der Sicht seines Vaters. Dadurch bekam die Sprache des Buches doch etwas mehr Tiefe und zum Lesen war es viel gefälliger. Die verschiedenen Figuren sind gut gezeichnet und der Leser bekommt dadurch einen sehr guten Einblick auf ihr Leben und ihre Charaktere. Aber trotzdem hat mich das Buch letztendlich nicht überzeugt. Es waren mir zu viele Personen beteiligt, zu viele Täter (nicht der Mörder), zu viele Verstrickungen. Einfach von allem zu viel um wirklich Glaubwürdig zu sein. Irgendwie hinterläßt dieses Buch einen schalen Geschmack bei mir und fühle mich mit dem Ende des Buches auch nicht wohl.

    Gruß Mascha

  • Inhalt:
    Als die Familie seines besten Freundes verreist, versteckt sich der 17-jährige Derek im Keller, um sich im leeren Haus heimlich mit seiner Freundin zu treffen. Während er noch unter der Treppe kauert, kehrt die Familie überraschend zurück. Derek grübelt, wie er seine Anwesenheit erklären soll. Da klingelt es an der Tür. Der Vater öffnet und wird sofort niedergeschossen. Ein Killer ermordet die ganze Familie. Derek kann entkommen und kehrt völlig verstört nach Hause zurück. Aus Angst verrät er seinen Eltern und der Polizei nicht, dass er der einzige Zeuge des Verbrechens im Nachbarhaus ist. Und so kommt viel zu spät ans Licht, dass der Killer es wahrscheinlich gar nicht auf die Nachbarsfamilie abgesehen hatte...


    Meine Meinung:
    „Dem Tode nah“ ist mein zweites Buch von Linwood Barclay und hat mir besser gefallen, als sein Erstling „Ohne ein Wort“.


    Die Geschichte fängt spannend an und der Spannungsbogen wird auch bis zum Ende gehalten – der sogar noch stetig steigt! Viele Fragen werden aufgeworfen und man wird quasi von Kapitel zu Kapitel mit kleinen Häppchen gefüttert, mit denen man anfangs nicht viel anfangen kann, die aber nach und nach immer mehr Sinn ergeben. Ich finde es somit sehr gelungen, wie Barclay die Handlung aufgebaut hat. Man wird, wie der Hauptcharakter Jim selbst, an der Nase herumgeführt und folgt einer bestimmten Spur - immer mehr Hinweise passen zusammen und man denkt sich, dass es einfach „so“ sein muss. Doch dann stößt man auf weitere Geheimnisse und Ungereimtheiten, die einem wieder im Dunkeln tappen lassen und die Auflösung des eigentlichen Falls ist überraschend. In vielen Krimis ist es mir schon passiert, dass ich zum Schluss vom Ende ziemlich enttäuscht war, da ich fand, dass es zu sehr an den Haaren herbeigezogen war. Aber hier bin ich begeistert – alles bleibt logisch und nachvollziehbar. Finde ich sehr gelungen, vor allem auch deswegen, weil man auch von selbst hätte draufkommen können. :zwinker:


    Deswegen von mir 4ratten und :tipp:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

    Einmal editiert, zuletzt von Juggalette ()

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    Klappentext:


    "Niemand hatte etwas mitbekommen, als unsere Nachbarn ermordet wurden."
    Niemand - bis auf den 17-jährigen Derek
    Er ist der einzige Zeuge des grausamen Verbrechens an der Familie seines besten Freundes. Und gerät selbst in Verdacht. Als sein Vater sich auf die Suche nach der Wahrheit macht, um Derek zu entlasten, stößt er auf ein schreckliches Geheimnis in der Vergangenheit seiner Frau. Wem kann er noch trauen?


    Meine Meinung:


    Während Dereks bester Freund mit seiner Familie in den Urlaubt fährt, versteckt sich Derek in deren Haus um eine Woche mit seiner Freundin allein sein zu können. Doch es kommt anders als erwartet, denn die Langleys kommen noch am selben Abend zurück und werden erschossen. Derek kann sich niemanden anvertrauen, ohne dass sie ihn verdächtigen würden.
    Als sein Vorhaben doch noch herauskommt, versucht sein Vater Jim den wahren Täter zu finden...


    Ich habe bisher noch nichts von Linwood Barclay gelesen und ich wusste daher noch nicht, was mich erwarten wird. Ich war sehr erleichtert, dass nur der Prolog aus der Sicht von Derek geschrieben wurde und der Rest des Buches erzählte von seinem Vater Jim. Denn ansonsten hätte ich es keine 500 Seiten lang mit dem pubertären Gedanken eines Jugendlichen ausgehalten.
    Der Übergang von Dereks Sicht in die von Jim fand ich sehr gelungen und der Autor ist auch die ganze Zeit dabei geblieben, und nicht plötzlich ausversehen mal abgedriftet.


    Von der ersten Seite an ist es spannend und man fiebert als Leser regelrecht mit und macht seine eigenen Verdächtigungen. Umso gelungener finde ich, dass man mehrmals auf eine falsche Spur geführt wird und plötzlich wieder am Anfang steht. Auch als ich den Täter herausgefunden hatte, fiel mir kein passendes Motiv ein, obwohl es doch sehr offensichtlich war.


    Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist für mich ein sehr gelungener Thriller.
    4ratten

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Vorablesen ist eine ganz böse Seite, denn das hier ist bereits das zweite Buch, das ich mir nach der Leseprobe selbst gekauft habe :grmpf::breitgrins:



    Meine Meinung


    Der spannende Prolog versprach schon so einiges, was der Roman im weiteren Verlauf
    leider nicht halten konnte. Mir schien es fast so, als hätte der Autor mehr Wert auf die
    privaten Probleme der Cutters gelegt. Das mag durchaus ein Mittel gewesen sein, um von dem
    wahren Mörder abzulenken, war teilweise jedoch einfach nur zu langatmig.
    Auch konnte ich mich nicht mit einigen Figuren anfreunden, zu unverständlich war ihr Verhalten.
    Lässt sich Dereks Handeln noch durch sein Alter erklären, möchte man seine Mutter oft einfach
    nur schütteln, um sie zur Vernunft zu bringen. Selbst als man die Beweggründe für ihr Verhalten
    erfährt, ist man immer noch unschlüssig, ob das als Grund wirklich ausreicht. Ganz besonders,
    nachdem Jim einen Teil der Warheit bereits kennt...
    Zumindest lässt sich der Roman flüssig lesen und es wird einem (zumindest mir, als ungeübtem Thriller-Krimi-Leser)
    nicht leicht gemacht, den wahren Mörder zu erkennen.
    So bleibt eine kurzweilige und teilweise durchaus spannende Lektüre.


    Ich vergebe 3ratten

  • Das ist meine Meinung zu dem Buch:


    Zu Beginn erstmal ein paar Worte zum Inhalt: Der junge Derek versteckt sich im Haus seines Freundes und möchte sich dort heimlich mit seiner Freundin treffen, sobald die Familie des Freundes in Urlaub ist. Unerwartet bricht die Familie aber den Urlaub ab und kehrt nach Hause zurück. Plötzlich klingelt es an der Tür und die komplette Familie des Freundes wird ermordet. Derek kommt mit dem Schrecken davon. Als er dann selbst in Verdacht gerät beginnt sein Vater Nachforschungen zu stellen und bringt damit seine Familie in größte Gefahr...

    Das Buch ist, wie auch schon der Debütroman des Autors, wieder spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Während der Prolog noch aus der Sicht von Derek geschildert wird, wird das restliche Buch in der Ich-Form aus sich seines Vaters erzählt. Der Roman ist sehr flüssig geschrieben, die Sprache ich lebhaft und man kann alles nachvollziehen. Die Personen werden treffend beschrieben, jede hat ihren eigenen Charaktere der immer bestens zur Person passt. Die Spannung im Roman lebt davon, das man eigentlich bis zum Ende gar nicht weiß, warum die Tat eigentlich begangen wurde. Es werden immer neue Überraschungen an den Tag befördert, die alle ein ideales Motiv für die Tat darstellen. Die Auflösung ist dann glaubhaft dargestellt, die Motive des Täters sind nachvollziehbar. Vor allem deswegen hat mir der Täter am Ende sogar etwas Leid getan.

    Alles in allem wieder ein super spannenden Thriller, den man gar nicht mehr aus der Hand legen konnte.

  • Dieses Buch habe ich innerhalb von zwei Tagen durchgelesen, es liest sich flüssig, hat einen angenehmen Stil.
    Nach dem Mord an den Langleys, der noch aus Sicht von Derek erzählt wird, hätte ich eine ganz andere Geschichte erwartet. Alles Weitere wird aus Sicht von Dereks Vater erzählt, es kam mir vor, als würde so auch ein neuer Handlungsstrang eingeführt, obwohl es sich weiterhin um die Ermordung ihrer Nachbarn dreht.
    Die Charaktere werden gut beschrieben, aber manche Situationen in dem Buch kamen mir etwas zu unglaubwürdig vor.
    Immer mal wieder hatte ich während dem Lesen das Gefühl, dass ich das Konstrukt schon in einigen anderen Büchern von verschiedenen Autoren gelesen habe.
    Leider war auch das Ende definitiv too much, daher von mir insgesamt nur 3ratten.

  • Also ich weiß überhaupt nicht warum hier viele den "Thriller" für gut befinden... Ich fand ihn sowas von schlecht, keine Spannung, keine wirkliche symphatische Hauptfigur auch dass das Ende so verkorkst war...
    Von mir gibts auf jedenfall nur 1 von 5 Sternen und auch das nur weil man ein- zweimal lachen konnte.

  • Begrüßt wird der Leser mit äußerst schnoddriger Jugendsprache.
    Der 17-jährige Derek beobachtet den Mord an seinem besten Freund und dessen Familie, da er sich in deren Haus eingeschlichen hat, um es in Abwesenheit der Langleys als Platz für Schäferstündchen zu nutzen.
    Wobei ich mich frage, ob ein Jugendlicher der seine Freundin dazu bringen will, das erste Mal mit ihm ins Bett zu gehen, ernsthaft zu sagt: „Mein Ding sprengt mir bald die Hose.“ Weitererzählt wird allerdings aus der Sicht des Vaters, was der Geschichte wirklich gut tut.


    Beharrlich wird der Leser in eine Richtung geführt, bei der einem ein Täter geradezu aufgedrängt wird. Da diese Spur das gesamte Buch über verfolgt wird, kommt teilweise ein kleiner Hauch Langeweile auf, weil sie entweder falsch sein muss oder eben nur das Drumherum und Dahinter des Mordes erzählt wird. Da Linwood Barclay aber sehr flüssig und gut zu lesen schreibt, ist es trotzdem nicht schwer, das Buch zu Ende zu bringen.
    Wofür man dann mit der einen oder anderen Wendung belohnt wird…


    Dem Tode nah mag zwar nicht ein absolutes Meisterwerk sein, jedoch eine grundsolide Leistung, die man getrost weiterempfehlen kann.
    4ratten

  • Von Anfang an wird Spannung aufgebaut, die auch gut gehalten wird. Zwischendurch werden die Personen mit Wissenswertem beschrieben und nach und nach wieder alle Fäden zusammengezogen.


    Erst auf den letzten 20 Seiten wird aufgeklärt, wer der Mörder ist. Bis dahin bleibt viel Raum für Spekulationen.
    Ein gut geschriebener Thriller, der Spaß gemacht hat.

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • dass barclay einen flüssigen schreibstil hat, wurde im ersten buch schon ganz deutlich. das hier hab ich zwar noch nicht gelesen, allerdings kommt es demnächst dran, auch wenn ich etwas ambivalente gefühle bei barclay habe. mir ist der schreibstil irgendwie zu einfach und mir kam das erste werk auch nicht sehr intelligent vor. aber gut, solangs erfolgreich ist...

  • Ich bin gerade total überrascht.


    Dem Tode nah habe ich zwar noch nicht ganz fertig gelesen, aber ich habe nur noch 100 Seiten vor mir.
    Trotzdem kann ich euch leider nicht zustimmen, denn für mich verspricht der Epilog mehr als das ganze Buch hält.


    Mir fehlt hier einfach die Spannung .
    Beim Epilog dachte ich "Wow, hier hast du mal wieder nen Hammerharten Thriller in der Hand", doch leider wurde ich enttäuscht.
    Klar läßt sich die Geschichte fliessend lesen und der Schreibstil gefällt mir auch sehr gut, aber Linwood Barclay schafft es einfach nicht mich zu fesseln.


    Schade, ich hatte mehr erwartet



    EDIT:


    Nun bin ich durch und eigentlich habe ich vom Schluß nichts anderes erwartet.
    wer 2 & 2 zusammenzählen kann, ahnt schon bei Zeit wer der Täter sein kann.
    Um ehrlich zu sein war ich nicht sonderlich überrascht,als sich alles aufklärte.


    Die einzige, welche mich tatsächlich überraschte, war Ellen mit ihrem Geständnis.

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


    Einmal editiert, zuletzt von Bine1970 ()

  • Dem Tode nah ist der 17-jährige Derek, als er sich im Nachbarhaus versteckt und den Mord an seinem Freund Adam und dessen Eltern miterlebt und selbst nur knapp entkommt. Nach dem Prolog aus Sicht des Jungen schwenkt die Erzählperspektive auf seinen Vater Jim, der als Nachbar natürlich ein Interesse daran hat, zu erfahren, warum seine Nachbarn getötet wurden und dabei immer mehr feststellt, dass die Vergangenheit und das Schicksal seiner Familie viel enger viel enger mit dem dreifachen Mord verknüpft ist, als er sich in seinen wildesten Alpträumen hätte ausmalen können. Der Plot ist so spannend aufgebaut, dass ich kaum von diesem Buch lassen konnte. Die Charaktere sind plastisch und lebensnah beschrieben, auch wenn mir Jim geradezu langweilig gut rüberkommt, während mir bei anderen gefällt, dass ihre guten und bösen Seiten aufgezeigt werden. Der Autor legt theoretisch weiterführende Spuren aus, die trotzdem am Ende zu einem vollkommen unerwarteten Ausgang führen. Dabei gefällt meiner schwarzen Seele ganz gut, was am Ende mit dem Professor und dem Bürgermeister geschieht ;o)


    Insbesondere die Ironien und Seitenhiebe machten den Roman zu einem kurzweiligen Lesevergnügen. Ich werde mir nun auch "Ohne ein Wort" von Linwood Barclay kaufen, seine Schreibe gefällt mir.


    Ein kleiner Kritikpunkt für mich liegt in der Übersetzung:
    (1) Wie habe ich mir denn einen Schreibtisch vorzustellen, der (S. 110) "mit Computerzeitschriftem, Skateboards und Girls zugemüllt ist"?
    (2) Ich habe mich gefragt, ob alle deutschen Leser wissen, was "French Toast" (ab S. 95) ist.
    Wäre es hier nicht von Seiten des Übersetzers angebracht, es entweder auch zu übersetzen (=Armer Ritter) oder zumindest kurz zu erklären, was es ist?