Leserundenfazit, Rezensionen (ohne Spoiler)

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    Bitte achtet darauf, nichts Wichtiges zu verraten. Diesen Thread lesen evtl. auch Personen, die das Buch noch nicht gelesen haben, aber es noch tun wollen!

  • Vielen Dank nochmal an die Autoren für die wirklich tolle Leserunde!


    In "Terra" von dem Autorenduo T.S. Orgel geht es um einen Konvoi, der Fracht vom Mars zur Erde transportiert. Diese Riesigen Raumschiffe funktionieren zum größten Teil automatisch und die Piloten sind eigentlich nur noch als letzte Sicherheitsmaßnahme an Bord. Einer dieser Piloten ist Jak und er entdeckt bei seiner Fracht auffällige Daten, die ihn neugierig machen und findet Sprengstoff in einem seiner Container.

    Mir hat es großen Spaß gemacht diesen Thriller zu lesen! Ich habe mich auf keiner Seite gelangweilt und die Autoren haben es geschafft die Spannung immer aufrecht zu halten.

    Das ganze hat was von dem Film Convoy, vor allem weil die Raumschiffpiloten sich im Laufe des Thrillers tatsächlich nur über den schnöden ollen Funk verständigen können, da sie darüber nicht belauscht werden können.

    Die Autoren spielen bei den Charakteren mit Klischees, aber ohne das diese abgedroschen oder platt wirken. Vor allem die KI Nina hat es mir echt angetan! Jak und seine Schwester Sal habe ich aber auch liebgewonnen, genau wie Nathan. Die Handlungen sind nachvollziehbar und passen dazu wie die Charaktere gestrickt sind. Sal zum Beispiel ist eher eine Draufgängerin, eine Macherin, sie fragt nicht lange sondern macht einfach.

    Eine Empfehlung für alle die gerne rasante Science Fiction lesen, bei der die Geschichte und die Charaktere im Vordergrund stehen, aber trotzdem gut recherchierte Details eingestreut sind.

    Wem Artemis von Any Weir gefallen hat dem dürfte das hier auch Spaß machen!


    Amazon.de

    goodreads

    Lovelybooks

    Einmal editiert, zuletzt von Delora () aus folgendem Grund: Links zu den anderen Seiten vergessen. Eine Erkältung macht einfach blöde im Kopf....

  • Vielen Dank für Deine tolle Rezension und vor allem fürs emsige Mitmachen in der Leserunde.

    Gute Besserung und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!


    PS: Als wir von Artemis erfuhren, hatte uns das übrigens ein bisschen verärgert, da die Story auf dem Mond spielt und die Hauptdarstellerin auch noch Jazz heißt. Wir sind uns hundert Prozent sicher, dass Weir schamlos bei uns abgeschrieben hat ;-)

  • und die Hauptdarstellerin auch noch Jazz heißt.

    Man sollte vielleicht noch hinzufügen, dass Sal ursprünglich (bis zu dieser Erkenntnis) "Paz" hieß. Als Kurzform für Pasadena/LA, Kalifornien.
    Aber Paz und Jazz, beide auf dem Mond - ging natürlich gar nicht.

  • Vielen Dank für die interessante Leserunde und für die sympathische Begleitung des Autorenduos Tom und Stephan Orgel. Hier nun mein Eindruck:


    TERRA ist der erste Science-Fiction Roman der Brüder Tom und Stephan Orgel und meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Der Schreibstil ist locker und flüssig, die Figuren spannend erzählt. Besonders die Geschwister Jak und Sal kommen sehr gut bei mir an und man fiebert von Anfang an mit. Schon der Prolog hat mich in den Bann gezogen. Ungewöhnlich ist hier, dass der Prolog in drei Kapitel unterteilt immer weiter in die Vergangenheit geht. Das machte die Geschichte noch um einiges interessanter. Auch die wechselnde Erzählperspektive, die auch die unterschiedlichen Settings beschreibt, erhöht den Spannungsbogen. Fasziniert hat mich auch, dass in der so fortschrittlichen Welt die eine oder andere altmodische Technik doch noch für etwas gut ist und die Dialoge darüber fand ich sehr amüsant. Erschreckend bei SciFi-Romanen ist immer wieder, wie wenig Einfluss der Mensch im einzelnen nur noch hat und alles weitgehend von der Technik gesteuert wird. Und dass es fanatische und größenwahnsinnige Gedanken immer geben wird.

    Die Aufmachung des Buches mit den Zeichnungen von den Frachtern und dem Mond und dem Anhang mit Glossar und Personenverzeichnis fand ich sehr hilfreich. Ich finde, ein perfektes Einsteigerbuch für das Genre SciFi, weil es nicht mit zu viel Technik überladen wurde und die Geschichte im Vordergrund stand.



    Rezi erscheint auf meinem Blog und bei Amazon.

    Lieben Gruß Pat



    Motto: Leben und leben lassen

  • Ein Konvoi mit tödlicher Fracht auf dem Weg zur Erde


    Jakarta ist Pilot und Mechaniker eines der vollautomatischen Konvoi-Frachtschiffe, das mit zwei Millionen Tonnen Erz beladen auf dem Weg zur Erde ist. Was der Pilot nicht ahnt: in seinen Containern lagern teilweise Bomben, die für die Erde bestimmt sind. Jaks Advanced Virtual Assistant Nina stellt jedoch auffällig regelmäßige Unregelmäßigkeiten fest, die sowohl Jakarta als auch die anderen Piloten des Konvois stutzig machen. Jak sieht keine andere Lösung, als sich an seine Schwester zu wenden, die als Space Marshall auf dem Mond arbeitet. Gemeinsam kommen sie einer groß angelegten Verschwörung auf die Spur.


    Die Brüder Tom und Stephan Orgel wagen mit diesem Buch einen ersten Ausflug in das Genre der Science Fiction, wobei der Ausdruck Space Thriller sogar noch passender ist, denn sie liefern einen spannenden und packenden Thriller ab, der sich zu einem Wettlauf um nicht weniger als die Zukunft der Erde und ihrer Bewohner entwickelt.

    Und ich muss sagen, dass die Autoren im All eine ebenso gute Figur machen wie mit ihren Orks und Zwergen oder in den Blausteinkriegen.


    Eine große Stärke der Autoren sind ihre Charaktere, die vielschichtig beschrieben und damit neugierig auf ihre Rolle innerhalb des Romans machen. So wie Jakarta Rafael Pérez Zhao, der das schwarze Schaf der Familie ist, da er auch immer mal gerne Geschäfte macht, die nicht ganz so legal sind. Seine Schwester Sal dagegen gilt als aufrichtig, geradlinig und mutig – kein Wunder also, dass die beiden nicht unbedingt den engsten Kontakt haben. Aber Jakarta weiß, dass nur seine Schwester in Frage kommt, um ihr von seinem Verdacht bezüglich der ominösen Fracht zu berichten. Und Sal kennt ihren Bruder gut genug, um zu wissen, dass er sich nicht grundlos an sie wendet.


    Weitere Lieblingsfiguren von mir waren die Semi-KI Nina, hinter der mir oftmals viel mehr zu stecken schien, als eine reine KI – sie ist nicht nur intelligent, sondern ganz schön clever.

    Dann der Informatiker Nathan, der zwar die Klischees eines nicht besonders empathiefähigen Entwicklers erfüllt, aber durch seine Genialität einfach klasse ist. Aber auch hinter dem mäßig erfolgreichen Hehler Bran, mit dem Jak immer mal wieder Geschäfte macht, steckt mehr als erwartet.


    Leser, die sich ungern an Science Fiction wegen ihrer möglichen Techniklastigkeit heranwagen, müssen bei diesem Buch keine Angst haben: die technischen Erklärungen sind sehr überschaubar, zudem erleichtert ein Glossar den Überblick. Was mir gut gefallen hat, dass völlig altmodische Dinge wie Funkgeräte oder Notizbücher durchaus auch in der Zukunft ihre Vorteile haben können und keinen unbedeutenden Einsatz erleben.


    Wer die Bücher der Brüder Orgel kennt, weiß, dass bei ihnen der Humor – gerne auch schwarz - nicht zu kurz kommt. Ebenso gibt es eine Menge cooler Frauen und Männer sowie coole Sprüche, die diesem Space Thrillers seine besondere Note geben.


    Nach dem ersten Science Fiction-Roman von Tom und Stephan Orgel kann ich sagen: jederzeit gerne wieder. Sie können das Genre genauso gut und spannend wie die Fantasy.


    Meine Meinung erscheint bei:

    Amazon

    Großes Literaturschock-Bücherforum

    Thalia (noch nicht freigeschaltet)

    Weltbild

    Heyne Verlag (noch nicht freigeschaltet)

    Lesejury

    LovelyBooks


    Lieber Tom und lieber Stephan,

    euch ein herzliches Dankeschön, dass ihr diese Runde wieder so toll begleitet habt - sie hat mir sehr viel Spaß gemacht.


    Ihr habt es sicherlich mitbekommen, dass Leserunden.de hier seine Pforten schließt, aber im großen Literaturschock-Bücherforum werden wir weiterhin autorenbegleitete Leserunden anbieten - wir ziehen also nur um :) Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn wir dort auch zukünftig die eine oder andere Leserunde gemeinsam machen würden.

  • Vielen Dank Murkxsi und odenwaldcollies für Eure Rezensionen und natürlich auch für's Mitmachen!

    Es hat uns eine Freude gemacht - und wir würden uns natürlich freuen, wenn Ihr uns dann nächstes Jahr auch im Literaturschock-Forum begrüßt/besprecht.

  • Jup. Vielen herzlichen Dank auch von mir - auch für's Mitmachen! Es war wie immer ein Vergnügen.
    Vielleicht schaut ihr ja auch noch ein oder zweimal mit rein. Wir sind jedenfalls noch ein Weilchen hier. ;)

  • Hallo, schönen Gruß von meinem Mann, er ist schon durch und meint, dass ihm an "Terra" die kleinen Schilderungen gefallen haben, die er als Ingenieur und SF-Fan als Vertraute begrüßen konnte.Die Geschichte selbst empfand er als normalen Thriller im amerikanischen Stil, unterhaltsam. Die Schilderungen von Technik und Theorien waren das, was Terra für ihn besonders macht.

    Also das, wovon ich keine Ahnung habe und was mich nicht so sonderlich interessiert :D

  • die kleinen Schilderungen gefallen haben, er ihm als Ingenieur und SF-Fan als Vertraute begrüßen konnte, gefallen haben.Die Geschichte selbst empfand er als normalen Thriller im amerikanischen Stil, unterhaltsam.

    Das ist übrigens genau das, wie wir unsere Geschichte selbst betrachten: Gar nicht so sehr als Science Fiction, sondern als "Space Thriller" mit Science-Fiction-Elementen. Kurz: Wir wollten einen Thriller schreiben, der Verlag wollte einen Science Fiction haben. Wir haben also das Ziel gehabt, beides zu kombinieren. Und das mit dem, was wir nun mal am liebsten tun - figuren und ihre Interaktionen zu schreiben.
    Und es freut uns, wenn's gelungen ist.

  • Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine:

    „Du siehst aber schlecht aus.“

    Der andere: “Ich habe Mensch.“

    Der eine: „egal, geht vorbei...“


    Terra hat Mensch, sollte man da nicht dafür sorgen, dass sie von diesen Parasiten befreit wird, um sich zu erholen? Ist das die einzige machbare Lösung für die vielfältigen Probleme, die wir der Erde aufbürden? Logisch?


    Ein Konvoi ist unterwegs mit normaler Fracht vom Mars für die Erde. Gesteuert werden die Raumschiffe automatisch. Aber noch gibt es Piloten, die für eventuelle kleinere Reparaturen sorgen und so als eine Sicherheitsmaßnahme dienen, die mehr ein Zugeständnis an die Vergangenheit ist. Viele der Piloten sind deshalb auch allein in ihren engen Pilotenkabinen, damit mehr Stauraum für die Fracht ist. Damit sie sich nicht so einsam fühlen und als Unterstützung für die Steuerung des Schiffes gibt es eine KI, die die meisten Piloten personalisiert haben. So auch Jak. Seine KI heißt Nina und wird von ihm wie ein Mensch behandelt, vor allem mit Respekt. So informiert Nina ihn auch über Unregelmäßigkeiten im Frachtraum und hilft ihm, sich abzuschirmen, als er merkt, dass seine Fracht durchaus nicht normal ist. Die eigentliche Lenkerin der Schiffe und der meisten Prozesse auf der Erde und dem Mond ist eine auf dem Erdtrabanten stationierte KI. Aber was will diese denn mit Terraformingbomben? Eine Frage, die Jak seiner Schwester stellt und diese wendet sich an den besten Programmierer, den sie kennt. Aber was können sie ausrichten gegen eine KI, die überall ist und überall eingreifen kann? Wer und was steckt dahinter?


    Ein Thriller nach amerikanischem Vorbild. Ein paar wenige, wahnsinnig mutige Menschen wollen die Erde retten und ihnen steht ein übermächtiger Feind entgegen. Soweit, so unspannend, könnte man denken. Auch von der SF Seite her gesehen kommt nicht viel Neues, die Erde wird in der Zukunft gesellschaftlich nicht besser aussehen als heute. Alle negativen Tendenzen setzen sich fort und eine Änderung zum Positiven ist nicht in Sicht. Dazu kommt, dass zunächst auch alle Klischees bedient werden. Der böse Mafiaboss, die böse KI, die bösen Kapitalisten und einige wenige Gutmenschen.


    Trotzdem hat mir die Geschichte gefallen, was vor allem den interessanten Gesprächen der Charaktere geschuldet ist. Alle technischen Details habe ich, wie immer in der SF, ausgeblendet. Dabei sind aber auch interessante Rechercheergebnisse verarbeitet worden. Die Hauptcharaktere sind gut ausgearbeitet und es werden verschiedene Theorien über die Entwicklung der Menschen angesprochen , die heute bereits existieren, und teilweise diskutiert. Am spannendsten fand ich eine Diskussion zwischen den zwei KIs und Jak. Die Motive der Charaktere sind sehr unterschiedlich, nicht jeder, der das gleiche will, hat auch die gleichen Motive. Gefreut hat mich besonders die unterschiedlichen KIs, die hier auftauchen und keine einheitliche Verdammung der KI als Feind der Menschheit aufkommen lassen. Geschickte Wendungen und keine Gnade mit den Protagonisten, schöne Einlagen zu den einzelnen Raumpiloten und ihren Eigenheiten machen die Geschichte zu einer besonderen.


    Ich bin zwar der Meinung dass diese Geschichte nicht so vielschichtig ist wie die Fantasyromane, die ich bisher von dem Autorenduo gelesen habe, aber wer sich auch für aktuelle technische Entwicklungen und gesellschaftliche Theorien interessiert, findet hier einiges wieder und wird seine Freude daran haben.


    Danke an Euch Orgels, dass ihr mir und meinem Mann durch die vielen Hintergrundinformationen das Leseerlebnis verschönert habt. Vielen Dank auch, dass ihr so lange dabei geblieben seid.

  • Danke an Euch Orgels, dass ihr mir und meinem Mann durch die vielen Hintergrundinformationen das Leseerlebnis verschönert habt. Vielen Dank auch, dass ihr so lange dabei geblieben seid.

    Und Dir/Euch vielen Dank für die Rezension und fürs fleißige Mitmachen. Es macht ja auch uns immer wieder Spaß, wenn bei solchen Leserunden viele Rückfragen kommen, die uns auch nochmal zum Nachdenken anregen (hey, ich habe wirklich Dinge über dieses Buch gelernt, die wusste ich davor noch gar nicht! ;-) )