Edgar Allan Poe - Verschiedene Erzählungen (+ ein Gedicht)

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  • Ich les immer fleißig mit, habe aber oft nicht die Zeit, einen Kommentar zu schreiben - oder mir fällt einfach nichts Gescheites ein. :redface:


    :smile:


    Zum Doppelmord in der Rue Morgue. Ich mag die Geschichte sehr. Toll geschrieben, zieht einen richtig mit rein. Definitiv eine der besten Poe Geschichten! Und die Auflösung - Poe ist einfach genial! Nicht das erste mal das ich die Geschichte lese und es ist bestimmt auch nicht das letzte mal! Auf jeden Fall eine "must-read" Geschichte!


    In meiner englischen Ausgabe von Warner Books sind auch sehr viele und sehr schöne Illustrationen enthalten.


    gruss

  • Irgendwie bin ich von der Rue Morgue etwas enttäuscht. Erstmal wird in meiner Ausgabe der Beginn jeder Geschichte durch eine Schwarz-Weiß-Zeichnung illustriert. Und was zeigt wohl die Zeichnung zur Rue Morgue? Richtig. Das steigert die Spannung natürlich ungemein. :rollen: Aber auch unabhängig von dieser äußerst wohlüberlegten Illustration wäre man vermutlich sehr schnell darauf gekommen, in welche Richtung sich die Auflösung zumindest ungefähr bewegen wird. Wäre die Auflösung nicht schon von Anfang an klar gewesen, hätte ich mich vermutlich trotzdem die ganze Zeit gefragt, warum der Erzähler so begriffsstutzig ist.

    Nunja, zumindest kann ich jetzt nachvollziehen, warum Dupin immer wieder im Zusammenhang mit Sherlock Holmes genannt wird - wobei die Geschichten um letzteren wenigstens nicht nur aus der Erklärung seiner erstaunlichen Schlussfolgerungen bestehen...


    Das klingt jetzt, als fände ich die Geschichte ganz furchtbar - was nicht der Fall ist - sooo schlimm war's dann auch nicht, es las sich ja insgesamt ganz nett. aber eine der besten Poe-Geschichten? Für mich nicht. Am besten gefiel mir noch das Kennenlernen von Erzähler und Dupin und die ersten Schilderungen des Mordfall durch die Zeitung.

  • Wie versprochen bin ich ab dieser Woche wieder regelmäßig dabei. :klatschen:


    Ich habe Die Morde in der Rue Morgue in meiner zehnbändigen Ausgabe gelesen.


    Anfangs hatte ich wieder Probleme, mich auf die Sprache einzustellen. Deshalb musste ich die ersten Seiten mehrmals lesen, um ihren Inhalt wirklich zu erfassen. Aber das ist nicht tragisch, da die eigentliche Geschichte über die Mordfälle sowieso erst etwas später beginnt.


    Obwohl sowohl der Ich-Erzähler als auch Dupin nicht direkt am Geschehen oder an den Ermittlungen der Polizei beteiligt sind, erfährt man doch alles Wichtige von ihnen – sei es durch das Wiedergeben von Zeitungsartikeln oder durch die Besichtigung des Tatorts durch die beiden. Letztlich ist es jedoch die Rekonstruktion Dupins, welche dem Leser das Geschehen sehr genau vor Augen führt.


    Etwas unglücklich fand ich die Art der Erläuterungen Dupins. Der Ich-Erzähler wurde permanent belehrt und Dupin schien es zu genießen, sein Wissen häppchenweise und mit der bestmöglichen Wirkung auf seinen Freund preiszugeben. Diesen schien das zwar nicht zu stören, mich hat es aber nicht sonderlich begeistert.


    Dennoch fand ich die Geschichte sehr unterhaltsam und die Schlüsse, die Dupin während seiner Überlegungen gezogen hat clever. Das Ganze hat mich etwas an Sherlock Holmes erinnert. Spuren finden, wo kein Mensch damit gerechnet hätte. :breitgrins:
    Das Ende kam ziemlich plötzlich, aber vielleicht war es auch ganz gut so und ein längerer letzter Teil hätte die Geschichte doch noch verdorben.

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Hey :winken:
    ich bin auch wieder dabei...
    Ich habe ja auch nur letzte Woche ausgesetzt... Da war ein bißchen stressiger bei mir und ganz ehrlich war mir letzte Woche einfach nicht nach Poe :redface: Trotzdem habe ich die Geschichte der letzten Woche (Die tausendundzweite Erzählung der Scheherazade) diese Woche noch gelesen und muss sagen, dass ich da gar nicht so was tolles verpasst habe... Ich finde die Geschichte hat sich nach einer Zeit doch sehr gezogen...


    Die Morde in der Rue Morgue hat mir da schon besser gefallen, wenn sie auch nicht zu den besten von Poe gehört, so weit ich das bis jetzt beurteilen kann...
    Der Anfang, der noch gar nichts mit den Morden zu tun hat, hat sich für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen... Ich habe mich die ganze Zeit dabei gefragt, wann man den endlich in die Rue Morgue kommt. Die Zeitungsartikel haben mir am besten gefallen, da habe ich schon versucht Detektiv zu spielen und auf hinweise zu achten :lupe: Aber auf die Lösung wäre ich ehrlich gesagt überhaupt nicht gekommen oder habe ich einen wichtigen Hinweis überlesen?
    Bis Dupin dann endlich mit der Lösung herausrückt, zieht sich die Geschichte dann doch wieder ein bißchen hin, aber trotzdem war ich noch gespannt, wer denn nun der Mörder ist.
    Ich habe ja ehrlich gesagt auf einen der Zeugen getippt. Ich habe vermutet, dass er sich in der allgemeinen Unruhe und im Chaos irgendwie unter die Männer mogeln konnte...



    Anmerkungen in meinem Buch:
    Diese Erzählung Poes kann als erste moderne Kriminalgeschichte gelten; ihr Schauplatz ist Paris, wo Poe übrigens nie war.


    Der britische Schriftsteller Arthur Conan Doyle, ein großer Bewunderer Poes, veröffentlichte 1887 seine erste Geschichte über den Meisterdetektiv Sherlock Holmes, den er z. T. nach der Figur des Auguste Dupin zeichnete.


    Der Ex-Sträfling Francois-Eugène Vidocq (1775-1857) nutzte seine Kenntnisse des Verbrechermilieus, als er die Seiten wechselte: Während Napoleons Regierungszeit wurde er Polizeichef. Seine Memoiren inspirierten viele Schriftsteller, darunter Balzac, Hugo und indirekt auch Poe.


    Henri-Joseph Gisquet war von 1831 bis 1836 Polizeipräfekt von Paris. Poe, der Dokumente aus der Zeit studiert hatte, könnte diesen Namen im Kopf gehabt haben, als er Dupin sagen ließ: "Ich kenne G., den Polizeipräfekten ..." Allerdings trifft das wenig schmeichelhafte Urteil am Ende der Erzählung kaum auf den realen Gisquet zu.

    The Murders in the Rue Morgue
    - unter diesem Titel erschien Poes Kriminalgeschichte 1841 erstmals in einer Zeitschrift. 1843 sollte sie zusammen mit den anderen Erzählungen Poes in einem Band erscheinen. Das Vorhaben wurde jedoch eingestellt.


    Der Naturforscher Georges Cuvier (1769-1832) befasste sich u. a. mit der Untersuchung fossiler Knochen. Möglicherweise bezieht sich Poes Figur Dupin auf die Beschreibung des Orang-Utans in Cuviers berühmtem Werk Das Thierreich, geordnet nach seiner Organisation.


  • Ich habe ja ehrlich gesagt auf einen der Zeugen getippt. Ich habe vermutet, dass er sich in der allgemeinen Unruhe und im Chaos irgendwie unter die Männer mogeln konnte...


    So ging es mir auch. :klatschen: Ich hätte auch auf einen der Zeugen getippt. Bei dem Chaos und den vielen Leuten, die da am Anfang gleich an dem Tatort rumgerannt sind...

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • foenig: Wie heißt denn das Buch das du liest? Die Anmerkungen find ich nämlich toll. :smile:


    Schade das euch die Geschichte nicht so wirklich gut gefällt. Ich finde sie wirklich große Klasse. Aber da sind wir wieder bei den Geschmäckern...


  • Schade das euch die Geschichte nicht so wirklich gut gefällt. Ich finde sie wirklich große Klasse. Aber da sind wir wieder bei den Geschmäckern...


    Also ich fand die Geschichte ganz gut. Nicht überdurchschnittlich, aber gut.
    Erzähl doch mal, was dir besonders gut gefallen hat. :winken:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Ich finde es spannend wie Dupin den Fall löst, es ist gut geschrieben, macht einfach Spaß zu lesen. Mir zumindest. :zwinker: Und ich finde die Idee Wer bzw. Was der Mörder ist wirklich gut. Mal was anderes.


  • Ich finde es spannend wie Dupin den Fall löst, es ist gut geschrieben, macht einfach Spaß zu lesen. Mir zumindest. :zwinker: Und ich finde die Idee Wer bzw. Was der Mörder ist wirklich gut. Mal was anderes.


    Da gebe ich dir recht. Ich fand den Inhalt wirklich auch ganz gut. Vor allem wie gesagt die Art, wie das Geschehen dem Leser vermittelt wird.


    Ich mag nur Orang Utans total gerne. :sauer: :breitgrins:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10


  • Ich mag nur Orang Utans total gerne. :sauer: :breitgrins:


    Ich liebe Orang Utans!
    Aber damals galten ja Tiere, die in Ländern fernab von Europa leben und die noch kaum jemand gesehen hat, als wild und kreuzgefährlich. Schade eigentlich, dabei sind Orang Utans doch die friedlichsten Affen.
    A propos Orang Utans..da musste ich gleich an eine andere Geschichte von Poe denken, Hoppfrosch. Schade, dass wir die nicht lesen. :zwinker:


    PS: Besonders interessant und witzig an der Geschichte fand ich die Zeugenaussagen bezüglich der Nationalität der Person, die sich zum Zeitpunkt der Morde im Haus aufgehalten hat. Erst Franzose, Italiener, Deutscher, Russe...und das alles, obwohl keiner der Zeugen jemals eine dieser Sprachen gehört hat. Irgendwie typisch Mensch. :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von Ophelia ()

  • Ich bin mal so frei und schreib noch kurz was zu Scheherazade. Schließlich hab ich die Geschichte ausgewählt. Eine gute Wahl war es leider nicht. Ich konnte fast gar nichts damit anfangen. Eigentlich brauch ich nur WitchCookie zitieren. Sie hat alles gesagt, was mir auch eingefallen ist:



    Kurze Fußnoten? In meiner Ausgabe waren die letzten Seiten mit mehr Fußnoten als eigentlichem Text gefüllt. Deshalb muss ich auch gestehen, dass ich nach einer Weile aufgehört habe die Fußnoten zu lesen..


    Ich weiß auch nicht so Recht, was ich nun von der Geschichte halten soll. Umgehauen hat sie mich nicht, aber ich habe mich ziemlich amüsiert über diesen doch irgendwie dümmlichen König und seinen Kommentaren zu der Erzählung seiner Frau (Hum! Ho! Larifari! Pah! Puh! usw.) :breitgrins:


    Zudem war das Ende auch von Weitem schon sichtbar. Insofern war ich eigentlich froh, als Scheherazade endlich mit ihrer Geschichte aufhörte (zu Ende war sie ja wohl noch lange nicht :rollen: ) und sich zu ihrem verspätetem Rendevouz mit dem Scharfrichter begab.


  • foenig: Wie heißt denn das Buch das du liest? Die Anmerkungen find ich nämlich toll. :smile:


    Ich lese immer aus diesem Buch:

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    Amazon
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    Der Goldkäfer und andere Erzählungen


    Die anderen Erzählungen sind:
    Das ovale Porträt
    Die Grube und das Pendel
    Das Fass Amontillado
    Streitgespräch mit einer Mumie
    Das verräterische Herz
    Die Morde in der Rue Morgue


    Die restlichne Geschichten lese ich dank der Links mit...


    Mir gefällt dieses recht dünne Buch, da viele Bilder und Bilddokumente die Geschichten auflockern. Die Anmerkungen stehen am Rand und sind meist auch sehr interessant...

  • foenig: Danke! Das Cover gefällt mir. :smile: Und bei jeder Geschichte sind solche Anmerkungen? Wirklich eine nette Idee. Und für 2,95 € bei Amazon kann man sich das gerne mal mit Bestellen.


    @Ophelia: Ja der Hoppfrosch. Aber da sind es ja keine echte Orang Utans. :zwinker:

  • @insekt:
    Ich habe das Buch mal bei Jokers für einen Euro gekauft. Aber ich habe schon nachgeschaut, Jokers hat es leider nicht mehr...
    Aber ich würde sagen drei Euro sind für dieses Buch auch völlig OK. Es erinnert durch die Bilder ein bißchen an ein Kinderbuch, aber nicht weil die Bilder so kindgerecht wären (ganz im Gegenteil) eher weil ich seit der Kindheit keine Bilderbücher mehr gelesen habe :breitgrins:

  • Der Mord in der Rue Morgue gehörte natürlich auch zu den Geschichten, die ich kenne und früher oft gelesen habe. Ich meine mich zu erinnern, dass sie in einem Sammelband mit klassischen Detektivgeschichten befand, den mir meine Eltern als Kind schenkten. Eine der anderen Dupin-Geschichten "Der entwendete Brief" war auf jeden Fall dabei.


    Wie dem auch sei, an den Beginn mit seinen langen Auslegungen zum analytischen Denken konnte ich mich überhaupt nicht mehr erinnern; der war entweder weggekürzt, oder, wahrscheinlicher, hat mein Gedächtnis ihn selbst gestrichen.


    An Dupins "Gedankenlesen" in Zusammenhang mit dem Stolpern über einen Pflasterstein kann ich mich dagegen gut erinnern, nur hätte ich schwören können, dass das eine Episode mit Sherlock Holmes und seinem Watson war :zwinker: ! Aber Holmes ist ja sowieso nach Dupins Vorbild gestaltet; auch die Arroganz, über die ihr euch schon beklagt habt, und die auch mir sauer aufstößt, hat Holmes von Dupin übernommen.


    Die "eigentliche" Krimihandlung konnte mich diesmal nicht so fesseln wie früher. Zu bekannt ist mir einfach die Auflösung, aber auch mit dem Fazit im Kopf erscheint es mir unmöglich, auf die Lösung zu kommen. Dupin hat ja geniale Schlussfolgerungen gezogen, aber darauf zu kommen, dass ein Tier diese Laute ausstößt, das scheint mir doch ein sehr weit hergeholter Schluss zu sein.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Da ich am Wochenende Besuch hatte und das doch meine Poe-Lesezeit ist, konnte ich mich leider noch nicht den Morden in den Rue Morgue zuwenden.. Aber ich hole das jetzt mal nach und teile euch meine Meinung dann morgen mit :winken:


    gaehn



    Nachtrag: Die Geschichte ist gelesen und ich muss sagen: Sie gefällt mir sehr gut! Eigentlich wundert es mich ein bisschen, dass ich die Geschichte vorher noch nie gelesen habe.. :gruebel: Leider konnte ich mir schon denken, dass der Mörder irgendetwas mit einem Orang Utan zu tun haben muss, weil ich wohl mal irgendwo aufgeschnappt hatte, dass in der Geschichte einer vorkommt. Trotzdem fand ich die Lösung von Dupin total spannend und man kann wirklich die Parallelen zum guten Sherlock Holmes und seinem Watson erkennen! Diese Krimigeschichte muss mal definitiv mal gelesen haben und ich freu mich, dass ich es auch endlich getan habe :zwinker:

    ~ The world is quiet here ~

    Einmal editiert, zuletzt von WitchCookie ()

  • Mh... Ok, was soll ich zu "Schweigen" sagen? Wahrscheinlich wieder eine (zu viel) Absinth-Geschichte. :zwinker: Liest sich meiner Meinung nach wie ein Abschnitt aus der Bibel. :zwinker: :breitgrins:


    Ich hab die Online Version gelesen...


    gruss


    Andreas