Eduard Mörike - Mozart auf der Reise nach Prag

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.822 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sandhofer.

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    Ehepaar Mozart macht auf ihrer Reise nach Prag, wo die Oper 'Don Giovanni' uraufgeführt werden soll, in einem Gasthof Rast. Nach einem leicht peinlichen Ereignis im Garten des benachbart gelegenen Schlosses schließt Mozart Bekanntschaft mit dem gräflichen Besitzer, dessen Nichte gerade ihre Verlobung feiert. Graf und Familie sind begeistert, den Maestro aus Wien bei sich zu haben und laden ihn und Gattin dazu ein, den Nachmittag und Abend bei ihnen zu verbringen.
    Es wird gefeiert, gut gespeist, getanzt, erzählt und natürlich auch musiziert. Mozart stellt unter anderem den Schluss seiner neuen Oper vor. Dies ruft Begeisterung aber auchTodesahnung bei seinem Publikum hervor.


    Ich brauchte zwei Anläufe, um diese Novelle zu bewältigen. Den ersten Versuch brach ich auf der Hälfte gelangweilt ab. Beim zweiten Angriff konnte ich doch immerhin eine gewisse Leichtigkeit im Ton und einen diskreten Humor erkennen, aber wirklich begeistern konnte sie mich auch diesmal nicht. Zu viele kleine Geschichtchen wechseln sich dort ab, die man sicher tiefschürfend deuten könnte, aber zu einer genaueren Beschäftigung mit ihr machte mir die doch eher langweilige Erzählung keine weitere Lust. Ganz nett, aber das war's für mich dann auch.


    3ratten

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Zu viele kleine Geschichtchen wechseln sich dort ab, die man sicher tiefschürfend deuten könnte, aber zu einer genaueren Beschäftigung mit ihr machte mir die doch eher langweilige Erzählung keine weitere Lust. Ganz nett, aber das war's für mich dann auch.


    Ich kenne Leute, die Mozart ganz ähnlich kritisieren würden. (Und ich meine den Komponisten und seine Kompositionen, nicht das Büchlein hier.) Insofern hat Mörike, wie ich finde, einen seiner Figur adäquaten Stil gefunden. :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Interessante Deutung, Sandhofer.
    Ist vielleicht auch was dran, nur wird Mozart, also Mozarts Musik, (mir) nicht so langweilig wie Mörike.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Das Buch schlummert auch auf meinem SUB. Ich habe es auch schon einmal angefangen, aber nach einem Viertel (was bei dem Büchlein ja nicht viel ist) dann doch wieder zur Seite gelegt, da es mich irgendwie langweilte. Vielleicht sollte ich es noch mal probieren, auch (oder gerade weil) es dir ähnlich ging als mir (zumindest beim ersten Ansatz) :zwinker:

  • Da ich Mozart sehr gerne mag, habe ich auch das Büchlein gelesen. Ist sicher nichts Überwältigendes, aber ich fand es recht nett zu lesen.


    Mozarts Musik dagegen ist zwar oft sehr leichtfüßig, aber definitiv mehr als nur nett.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Mozarts Musik dagegen ist zwar oft sehr leichtfüßig, aber definitiv mehr als nur nett.


    In meiner Jugendzeit habe ich lieber Beethoven gehört, und fand Mozart eher "leichtfüßig", bzw. eintönig. Später musste ich allerdings feststellen, dass Mozart doch tieffüßig unter die Haut geht. Ich bezweifele, dass Mörike so dachte wie sandhofer. Ich muss doch noch mal in die Novelle hineinschnuppern.


    Liebe Grüße
    mombour

  • In meiner Jugendzeit habe ich lieber Beethoven gehört, und fand Mozart eher "leichtfüßig", bzw. eintönig. Später musste ich allerdings feststellen, dass Mozart doch tieffüßig unter die Haut geht.


    Und wie! Ist ja auch lang nicht alles locker-leicht-fluffig, was er komponiert hat ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Später musste ich allerdings feststellen, dass Mozart doch tieffüßig unter die Haut geht. Ich bezweifele, dass Mörike so dachte wie sandhofer. Ich muss doch noch mal in die Novelle hineinschnuppern.


    Tu das. Mörike wurde jahrzehntelang, wie ich finde, völlig unter- bzw. falsch eingeschätzt. Das ist nicht braves und langweiliges Biedermeier, da sind tiefste Ängste und Nöte versteckt. Über dieser Novelle z.B. liegt wie ein Schatten die Ahnung von Mozarts bald eintretendem Tod. Todesangst als Menuett, sozusagen ... :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)