10) Kapitel 110 bis Ende (Seite 699)

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  • Wenn ich tot bin, ist es mir vermutlich egal, aber sterben um dann in der VR unsterblcih zu sein finde ich nicht erstrebenswert. :-D


    Auch nicht, wenn du den Unterschied nicht merkst, wenn sich das Leben in der virtuellen Welt ebenso real anfühlt wie in der "echten"? Es ist die Wahl zwischen existieren oder nicht.


    Viele Grüße

    Andreas

  • Mutter wird zu Alice (im Wunderland) und kann ihre Diskussionen mit Pius fortführen. Gerade diese Diskussion hat mich sehr zum Nachdenken gebracht: eine KI, die über Sinn und Gott nachdenken kann. Auch wenn es mir seltsam vorkommt, dass eine analytisch-logische künstliche Intelligenz, Gott bzw Seele überhaupt für möglich hält. Im Endeffekt hatte ich den Eindruck, dass diese KI eigentlich die bessere Variante "Mensch" wäre...

    Den Eindruck hatte ich auch. Sie hat keine Vorurteile und betrachtet die Dinge logisch von allen Seiten, bevor sie sie bewertet. Der einzige Eigennutz, den sie zu kennen scheint, ist der Informationserwerb.

  • Den Eindruck hatte ich auch. Sie hat keine Vorurteile und betrachtet die Dinge logisch von allen Seiten, bevor sie sie bewertet. Der einzige Eigennutz, den sie zu kennen scheint, ist der Informationserwerb.

    So rein positiv kann ich das nicht sehen. Natürlich hat sie keine Vorurteile und betrachtet und bewertet Dinge logisch - allerdings halt auch logisch bis in die letzte Konsequenz. Welchen Stellenwert hätten dann in irgendeiner Weise eingeschränkte Menschen?

    Und Ethik kann sich nicht immer logischen Argumenten anschließen, Moral ebensowenig.

    Und es ist ja das Gute am Menschen, dass man manchmal großzügig im Denken und Handeln sein kann! Ob Alice das auch erlernen kann? Oder kommt sie dann nur zur Erkenntnis, dass die Menschen kompliziert, unlogisch und eigentlich lästig sind?

  • So rein positiv kann ich das nicht sehen. Natürlich hat sie keine Vorurteile und betrachtet und bewertet Dinge logisch - allerdings halt auch logisch bis in die letzte Konsequenz. Welchen Stellenwert hätten dann in irgendeiner Weise eingeschränkte Menschen?

    Und Ethik kann sich nicht immer logischen Argumenten anschließen, Moral ebensowenig.

    Und es ist ja das Gute am Menschen, dass man manchmal großzügig im Denken und Handeln sein kann! Ob Alice das auch erlernen kann? Oder kommt sie dann nur zur Erkenntnis, dass die Menschen kompliziert, unlogisch und eigentlich lästig sind?

    Ich denke, dass sie es früher oder später lernen wird. Sie ist sehr an den Menschen interessiert, vor allem auch am Glauben und der Seele, die auch nicht logischer sind als Ethik und Moral. und Pius ist genau der richtige um es ihr zu erklären.

  • So rein positiv kann ich das nicht sehen. Natürlich hat sie keine Vorurteile und betrachtet und bewertet Dinge logisch - allerdings halt auch logisch bis in die letzte Konsequenz. Welchen Stellenwert hätten dann in irgendeiner Weise eingeschränkte Menschen?

    Und Ethik kann sich nicht immer logischen Argumenten anschließen, Moral ebensowenig.

    Und es ist ja das Gute am Menschen, dass man manchmal großzügig im Denken und Handeln sein kann! Ob Alice das auch erlernen kann? Oder kommt sie dann nur zur Erkenntnis, dass die Menschen kompliziert, unlogisch und eigentlich lästig sind?

    Ich denke, dass sie es früher oder später lernen wird. Sie ist sehr an den Menschen interessiert, vor allem auch am Glauben und der Seele, die auch nicht logischer sind als Ethik und Moral. und Pius ist genau der richtige um es ihr zu erklären.

    Da ist was dran. ;)


    Viele Grüße

    Andreas

  • Im letzten Abschnitt ging es spannend weiter: wir erfahren, warum es die Unsterblichen à la Casper gab und was deren "Zweck" war. Das bedeutet, dass Leclerq und seine Anhänger schon erkannt haben, was Vanheuver plante, konnten ihn aber nicht mehr rechtzeitig stoppen.


    Tja, die große Frage: ist ein Menschenleben mehr wert als das Leben von vielen? Das kommt immer auf denjenigen an, der diese Frage betrachtet, in welcher Beziehung er zu dem einzelnen Menschen steht. Handelt es sich dabei um einem Menschen, der einem nahesteht, ist es unterträglich, auf diese Frage eine rationale Antwort zu finden. Dieser eine Mensch steht einem emotional immer näher als viele andere gesichtslose Menschen.


    Ich hätte mir ein Happy End für Sophia und Casper gewünscht, aber ich kann auch Sophia sehr gut verstehen, dass sie kein Vertrauen mehr zu dem Unsterblichen hat, nachdem er sie mindestens zweimal belogen hat. Beide haben ja nun sehr viel Zeit und vielleicht können sie sich irgendwann zusammensetzen und sich aussprechen. Allerdings finde ich es auch ziemlich heftig, dass er Sophia nicht erzählt hat, dass sie nicht mehr real lebt, sondern in Eden. Warum hat er ihr es nicht erzählt? Weil es dann vielleicht auch nicht stimmt, dass Vanheuver und Melissa verhaftet wurden? Das hat mich, ehrlich gesagt, direkt etwas stutzig gemacht, denn eigentlich hatte er doch nur die Alternative, die beiden zu töten und damit auch Sophias Tod in Kauf zu nehmen oder auf Vanheuvers Angebot einzugehen. Da Sophia noch lebt, befürchte ich eigentlich eher, dass Casper auf das Angebot eingegangen ist und Vanheuver mit seiner Frau abgetaucht ist.

    Casper ist auch so ausweichend, was eine mögliche Gefängnisstrafe für Unsterbliche bedeutet.

    Wenn Sophia das erfährt, dass er ihretwegen den beiden Verbrechern womöglich geholfen hat, unterzutauchen, weiß ich nicht, wie sie das aufnehmen wird. Nein, so gesehen haben die beiden keine Zukunft, jedenfalls nicht im Moment und solange Casper nicht mit der ganzen Wahrheit rausrückt.


    Dass Tokio nicht überlebt hat, auch nicht in Eden, macht mich jetzt nicht ganz so traurig. Ich muss gestehen, in dem Punkt war ich sogar mit Vanheuver einer Meinung, dass man einer Terroristin eher kein ewiges Leben geben sollte. Jossul tat mir dagegen sehr leid, er war die tragische Figur dieses Buches. Aber ich denke, für ihn war sein selbstgewählter Tod eine Befreiung, eine Befreiung von einem "falschen" Leben, das gar nicht ihm gehörte und natürlich eine Befreiung von Vanheuver, der ihn sonst weiterhin als Werkzeug benutzt hätte.


    Es war sehr raffiniert von Pascal, dass er die Beweise ganz tief in Mutter drin versteckt hat. Allerdings war das lange Passwort ganz schön riskant, denn Pascal hatte ja keine Chance mehr gehabt, es noch vor seiner Eliminierung auszusprechen. Pius hat mehr Glück, auch wenn er sich ganz schön Zeit gelassen hat und es dann auch ziemlich knapp wurde.

    Aber ich denke, er und die KI werden sich sehr gut verstehen und die nächsten Jahre mit ziemlich anregenden Gesprächen verbringen, die beide weiterbringen werden. Ich hoffe nur, falls Melissa tatsächlich abgetaucht ist, dass sie Alice nicht mehr programmiertechnisch manipulieren kann.


    Der tausendjährige Plan von Vanheuver mit seiner Welt für ein paar ausgewählte Unsterbliche mit eigener Flora und Fauna war echt größenwahnsinnig. Er schien sich wirklich für eine Art Gott gehalten zu haben und ich habe kein gutes Gefühl, dass er und seine Frau noch leben.

  • Noch ganz vergessen: ich wünsche euch allen ein gutes und gesundes Jahr 2019!


    Aber Sophias Entscheidung hat etwas für sich. Sie bricht mit ihrem bisherigen Leben und beginnt ein völlig neues. Das ist wahrscheinlich die beste Möglichkeit damit klar zu kommen. Und das könnte ich mir auch vorstellen, einen Schlussstrich unter allem zu ziehen und etwas komplett neues zu machen. Denn auch für mich würde sich die alte Umgebung irgendwie falsch anfühlen.

    Ja, in ihrem Fall würde ich auch einen Neuanfang wagen und den ganzen Scherbenhaufen, der sich in der letzten Zeit hinter ihr aufgesammelt hat, hinter mich lassen.


    Die Frage, was eigentlich mit den Körpern derjenigen geschieht, deren Geist nur noch in der VR leben, wurde aber nicht beantwortet, oder? Oder ist das Gehirn nicht mehr vonnöten?

    Stimmt, das hatte ich auch ganz aus den Augen verloren, aber Andreas hat es ja inzwischen erklärt.


    Langfristig betrachtet können wir der Natur nicht das Wasser reichen. Ich meine, irgendwo müssen die ganzen Rechner ja stehen und sie benötigen Energie. Die Erde schüttelt sich einmal, bringt Tsunamis, Erdbeben, Unwetterkatastrophen o. ä. hervor und kümmert sich dann herzlich wenig um ein paar Rechner, die irgendwo stehen. Kann der Mensch das wirklich so gut schützen, dass niemals etwas dran kommt?

    Und die Natur bzw. die Erde hat ja nun mal wirklich ganz viel Zeit. Ich glaube schon, dass da irgendwo Grenzen gesetzt sind.

    Das sind sehr gute Überlegungen und das wird so schnell auch nicht gelöst werden, denke ich.


    Auch er wäre wohl in Eden nicht mehr glücklich geworden. Was Futuria mit ihm gemacht ist, ist furchtbar grauenvoll und gewissenlos.

    Da bin ich deiner Meinung, für Jossul war es so ein Befreiungsschlag. Ich finde es auch grausam und furchtbar, was sie mit ihm gemacht haben.


    Ich habe mich allerdings gefragt, ob es eine Möglichkeit gibt, einen Antrag auf Löschung zu stellen. Denn es kann doch einfach sein, dass man nach mehreren hundert oder tausend Jahren keine Lust mehr auf das Leben hat. Hat man dann die Chance es zu beenden?

    Genau die Frage habe ich mir auch gestellt, ob man in Eden dann selbst bestimmen kann, wenn man des unsterblichen Lebens überdrüssig ist, dass man dann endgültig sterben möchte.


    Irgendwann gibt es kaum noch oder keine Menschen mehr, die wissen, was sie getan haben. Man wird es vergessen und sie begnadigen. Dann können sie von vorne beginnen...

    Evtl. ist das der Deal, den Casper mit Vanheuver und Melissa vereinbart hat: er lässt die beiden leben, sie helfen ihm, Sophia ein ewiges Leben in Eden zu schenken. Vanheuver und Melissa haben ja alle Zeit der Welt, um irgendwann wieder von vorne mit ihrem größenwahnsinnigen Plänen zu beginnen. Das könnte auch der Grund sein, warum Casper so ausweichend auf Sophias Bedenken wegen einer Haftstrafe für Vanheuver und seine Frau reagiert.

    Allerdings weiß Casper über den Deal Bescheid und stellt damit ein gewisses Risiko für die beiden dar.


    Was ist denn aber wirklich mit Verheuver und Melissa passiert? Schlüssig wäre es, wenn Casper sie erschossen hätte -- Sophia hat schon Recht, wenn sie sagt, dass ein Gefängnis für unsterbliche nichts bringt.

    Ich befürchte, dass er sich auf den Deal mit den beiden eingelassen hat, um Sophias Leben zu retten. Allerdings gibt es noch die Möglichkeit, die beiden irgendwann doch noch aus dem Weg zu schaffen, bevor ihre Haftstrafe irgendwann verbüßt ist. Ich befürchte allerdings, dass Vanheuver und Melissa das ebenfalls klar ist und sie vielleicht das Gleiche mit Casper vorhaben bzw. ihn mit irgendwas in der Hand haben, was Sophias Leben angeht.

    Immerhin ist Melissa die Entwicklerin von Mutter bzw. Alice und wer weiß, ob sie nicht noch Wege findet, um Alice entsprechende Anweisungen zu erteilen, die Sophia gefährlich werden könnten.

  • ...

    Ich befürchte, dass er sich auf den Deal mit den beiden eingelassen hat, um Sophias Leben zu retten. Allerdings gibt es noch die Möglichkeit, die beiden irgendwann doch noch aus dem Weg zu schaffen, bevor ihre Haftstrafe irgendwann verbüßt ist. Ich befürchte allerdings, dass Vanheuver und Melissa das ebenfalls klar ist und sie vielleicht das Gleiche mit Casper vorhaben bzw. ihn mit irgendwas in der Hand haben, was Sophias Leben angeht.

    Immerhin ist Melissa die Entwicklerin von Mutter bzw. Alice und wer weiß, ob sie nicht noch Wege findet, um Alice entsprechende Anweisungen zu erteilen, die Sophia gefährlich werden könnten.

    Ich habe hier ganz bewusst ein bisschen Platz für Spekulationen gelassen. ;)


    Viele Grüße

    Andreas

  • Für Sophia und Casper hätte es ja nur ein Happy End geben können, wenn sie auch unsterblich gemacht worden wäre. Sonst hätten die beiden ja auch nur eine normale Zeitspanne miteinander gehabt.

    Sophia ist zwar erst sauer trägt es aber mit Fassung, dass sie jetzt eine Bewohnerin von Eden ist und will ihren Traum vom Backpacker Leben verwirklichen.


    Ich halte es mit Vorleser und denke mir die beiden Superschurken als erschossen :P.


    Jossul war auf jeden Fall eine wirklich tragische Figur. Zuerst habe ich ihn gehasst, dann tat er mir Leid und jetzt bin ich sauer, dass er so benutzt wurde.


    Mein heimlicher Held ist ja Pius :). Hätte ich irgendwie nicht gedacht, aber er hat es echt geschafft sich selbst treu zu bleiben und war alles in allem der sympathischste Charakter in der Geschichte. Ich fand es so nett wie er sich gefreut hat unerkannt die Stadt zu erkunden und einfach mal wieder normal zu sein.

    Und wie er Mutters Interesse geweckt hat, die beiden werden bestimmt interessante Gespräche haben und den beiden wird nicht langweilig.

  • Mein heimlicher Held ist ja Pius :). Hätte ich irgendwie nicht gedacht, aber er hat es echt geschafft sich selbst treu zu bleiben und war alles in allem der sympathischste Charakter in der Geschichte.

    Geht mir genauso: Pius mag ich besonders gerne.