Die Macht der Rezensenten

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 9.881 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tirah.

  • Ich bevorzuge auch die Rezensionen von "Amateuren", da sie meiner Meinung nach tendentiell besser als Kaufentscheidung zu gebrauchen sind. "Professionelle" Rezensionen achten meist auf mehr Aspekte und sind sehr hochgegriffen, diese sind für mich eher nicht als Kaufentscheidung, sondern als eigenständige Lektüre und Kommentar zum Buch ein Vergnügen.


    Wobei Amateur in diesem Sinne nichts mit der Qualität zu tun hat, denn es gibt viele Hobby-Rezensenten die wirklich gut und zusammenhängend scheiben können.


    Professionell bezieht sich dann auch nicht zwingend auf in einer "offiziellen" Publikation veröffentlicht, denn dort finden sich ja manchmal auch mehr oder weniger veränderte Klappentexte abgedruckt, sondern auf jemanden der sich literaturwissenschaftlich/journalistisch mit Büchern auseinandersetzt.



    Meine Meinung ist natürlich auch ein wenig davon beeinflusst davon, dass ich immer mal wieder selber in die Tasten haue und eine Rezension verfasse :)

  • Huhu,


    und noch ein Artikel über zwei Vielleser, die das Lesen zu ihrer Mission gemacht haben. Das ist Arbeit, kein Vergnügen mehr! Wie schade, oder?


    Interview mit Literaturhauschef Rainer Moritz und Kritikerin Annemarie Stoltenberg im Abendblatt vom 12.04.2005: Was sollte man lesen? Und warum?


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Huhu Kati,


    das ist auch der Satz, den ich am schlimmsten fand! Ich finde, damit macht man sich als Kritiker doch total unglaubwürdig.


    Sandhofer hat im Klassikerforum auch mal erzählt, dass es so läuft:


    Ein Kritiker liest die ersten 20 Seiten, dann die letzten 20 Seiten und schließlich schreibt er einen Verriss oder eine Lobhudelei.


    So kommt es mir inzwischen auch vor.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallole :winken:


    @Nimue & Kati: ich habe den Artikel eben überflogen und glaube nicht, dass die beiden Herrschaften den Menschen so wirklich aus der beklagten Orientierungslosigkeit heraushelfen können. Ich glaube, wenn ich eine gute Kritik von ihnen lesen würde, würde ich das Buch garantiert nicht kaufen und umgekehrt.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Zitat

    und lese ab und zu auch aus reinem Vergnügen.


    Mir stehen gerade die Haare zu Berge. Wie kann man nur so einen Satz fabrizieren?!
    Wenn man Berufsleser ist, steht man unter Druck. Man genießt das Lesen, die Sprache, die fremden Welten nicht mehr. Bücher so zu behandeln halte ich für ein Sakrileg.


    Wenn ich mal groß bin, werde ich bestimmt keine Berufsrezensentin. Dieser Beruf kann doch gar keinen Spaß machen.


    ***
    Aeria

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "nimue"

    Sandhofer hat im Klassikerforum auch mal erzählt, dass es so läuft:
    Ein Kritiker liest die ersten 20 Seiten, dann die letzten 20 Seiten und schließlich schreibt er einen Verriss oder eine Lobhudelei.


    + noch was aus der Mitte ... hab' ich das vergessen zu erwähnen?


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • sandhofer: Oder ich habs verdrängt. Aber das bißchen Mitte - wenn es sich nicht um einen 60 seitigen Roman handelt - reißt es auch nicht mehr raus :zwinker:


    Aeria: Wenn Du mal groß bist? Heißt das, dass man mit 30 noch wächst? *hoffnung keimt auf*


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Moin, Moin!


    Zitat von "Aeria"

    Wenn man Berufsleser ist, steht man unter Druck. Man genießt das Lesen, die Sprache, die fremden Welten nicht mehr. Bücher so zu behandeln halte ich für ein Sakrileg.


    Naja, Beruf ist Beruf und Hobby ist Hobby. Auch das Bücherlesen ist eben nicht so sankrosankt, daß man damit nicht auch Geld verdienen kann. Ich kann mir gut vorstellen, daß sich beide Herangehensweisen an ein Buch trennen lassen. Gerade das zeichnet ja einen Profi aus: daß er mit Gewieftheit und Routine das tut, was er tun muß. Ich beispielsweise war einmal Koch. Das bedeutete nicht, daß mein Herzblut in jeden Gulasch einfloß. Er wurde gekocht und fertig. Das Zelebrieren eines Essens zuhause oder in den Medien ist eine andere Sache.

  • Ich bin auch Berufsleser und Hobbyleser. Und auch wenn ich von dem, was ich lesen *muss* vieles ganz toll finde, freue ich mich doch auch wieder darauf, wenn ich nur zum Verngügen lesen darf: Ein Buch meiner Wahl, im Lesetempo meiner Wahl und ohne, dass ich mir beim Lesen schon Gedanken darüber machen muss, was zum Henker ich jetzt darüber schreibe.

  • Unter einem solchen Druck möchte ich nicht arbeiten und schon gar nicht lesen müssen. :sauer:
    Was haben wir's doch gut: wir lesen Bücher zu unserem Vergnügen - die Bücher, die uns gefallen (meistens :zwinker: ) und in dem Tempo, das uns paßt.

    viele Grüße<br />Tirah