So, jetzt habe ich es auch gelesen, das Erstlingswerk von Wolfgang Hohlbeins Tochter.
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Inhalt:
Die 16jährige Indra ist eine ganz normale Jugendliche, sie lebt mit der Mutter und deren neuen Ehemann, den sie sehr mag. Sie verbringt ihre Freizeit mit ihren Freunden, insbesondere der besten Freundin Jasmine und deren Cousin Simon. Doch seit einiger Zeit hat Indra immer wieder den gleichen Albtraum, der sie stark beunruhigt. Dann wird sie eines Morgens beim Joggen überfallen. Doch einen Zusammenhang bekommen die Ereignisse erst, als sie mit ihrer Freundin Jasmine und deren Cousin auf ein Rockkonzert der "Devil's Slaves" geht. Jasmine verliebt sich in den Leadsänger Than und verschwindet. Die Ereignisse spitzen sich zu und plötzlich wird der Albtraum Realität.
Meine Meinung:
Ich habe versucht, dieses Buch zu lesen, ohne ständig vergleiche zu Rebecca Hohlbeins Vater zu ziehen, was sich aber ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr vermeiden ließ.
Am Anfang, als man Indra kennen lernt, eine Sportskanone, ziemlich dickköpfig und mürrisch, ist das Buch noch richtig spannend. In ihrem ständig wiederkehrenden Traum sieht man, als eingefleischter Fantasy-Leser schon das Omen, dass später etwas Schreckliches passieren wird und das alles mit diesen Träumen zusammenhängt. So komplex hätte man allerdings gar nicht denken müssen.
Mit der Zeit nämlich kriastallisieren sich die ganzen kleinen Macken der Geschichte heraus. Wichtige Dinge (wie zB Thans Fähigkeiten) werden überhaupt nicht ordentlich erklärt, dafür verbringt die Autorin Dutzende von Seiten damit, dem Leser zu sagen, wie sehr Indra diesen Simon wirklich hasst, wo man doch von Seite 1 durchschaut, wie DAS ausgehen wird.
Bis auf Indra und ihren Stiefvater Frank (der nun wirklich die einzig sympathische Figur in dieser Geschichte ist) bleiben alle Charaktere blass bzw. werden in ein passendes Klischee gepresst - so zB Jasmine, die "Shoppingtussi".
Von Schreibstil her muss ich allerdings ein großes Plus vergeben. Man merkt deutlich die Einflüsse von Wolfgang Hohlbein, vieles hätte auch direkt aus seiner Feder stammen können. Natürlich kann man auf 143 Seiten nicht wirklich ins Detail gehen, darum kam bei mir auch nie viel Spannung oder Grusel auf. Offenbar versuchte die Autorin, durch Dinge wie den GyroTwister, von dem ständig die Rede ist oder die Undergroundboots (=DocMartens?) ein jüngeres bzw. modernes Publikum anzusprechen. Dieser Versuch ist aber so offensichtlich, dass man sich schon fast ein bisschen veräppelt vorkommt. Schade. Ich hätte mir mehr erhofft.
Gesamturteil: Leider nur ein billiger Abklatsch des Vaters!