Zitat von "Kati"Da brauchen wir schon nähere Erläuterungen. :smile:
Tja, "Djing Ping Meh" ("Schlehenblüten in goldener Vase"), ein chinesischer Sittenroman aus dem 16. Jh. Gilt als einer DER Klassiker chinesischer Literatur. Ist im Prinzip wie eine Familien-Saga aufgebaut, allerdings hatte die damalige chinesische Familie wegen der Duldung von Polygamie und Konkubinat eine extrem verworrene und komplizierte Struktur. Ist also nicht nur ein Schinken in 5 Bänden, sondern ein "schwerer" Schinken dazu.
Geschildert wird die Lebensgeschichte eines reichen Beamten, der zuerst recht gut mit seiner Frau auskommt. Seine Macht korrumpiert ihn allerdings nach und nach, so dass er sich immer weiter in einen ausweglosen Kreislauf von Begierden, Ausschweifungen und Machtmißbrauch verstrickt. Er "legt sich" zahlreiche Nebenfrauen und Konkubinen dazu. Schließlich stirbt er, seine Familie ist zerrüttet und verarmt. Letztendlich hat "Djing Ping Meh" also eine moralische Aussage: "Handelt man (Mann) entgegen der guten Sitte, führt das schließlich unweigerlich in den Abgrund".
Für Otto-Normaleuropäer recht freizügig, da die damaligen Chinesen nunmal keine Asketen waren. Nichtdestotrotz (oder gerade deswegen) bietet dieser Roman wunderschöne, exotische Einblicke in eine untergegangene Kultur.