Martha Grimes: Inspektor Jury geht übers Moor

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 9.448 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Capesider.

  • huhu,


    ich kopiere mal hier rein, was ich letztens aufgeschrieben habe, nachdem ich den Krimi ausgelesen hatte:


    Dieser Jury-Krimi ist etwas anders als die bisherigen Teile. Erstens ist er viel dicker als die meisten anderen Bücher, zweitens wird Jury hier zum ersten Mal Zeuge eines Mordes und muss den Täter, bzw. in diesem Fall die Täterin, nicht ermitteln. Es ist von Anfang an klar, wer die Täterin war, nun muss herausgefunden werden, warum sie den Mord begangen hat. Die Geschichte ist sehr fesselnd und führt natürlich – wie immer bei Martha Grimes - auf die Vergangenheit der beteiligten Personen zurück. In diesem Jury-Teil ist es mir zum ersten Mal gelungen, richtig mitzurätseln, und manchmal habe ich sogar fast richtig geraten! Martha Grimes versteht es einfach zu gut, ihre Leser an der Nase herumzuführen, es ist unglaublich, was für Plots sie sich ausdenkt und wie sie die unwahrscheinlichsten Mordfälle einleuchtend erklären kann. Dieser Teil hat mir bisher mit am besten gefallen, ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen und war unheimlich gespannt auf die Auflösung des Falles. Auch die Nebenfiguren bekommen in diesem Teil viel Raum für ihre Geschichten zugeteilt. Melrose Plant hat zum ersten Mal eine Liebesbeziehung!! Das Ende des Krimis war für mich sogar schon ein wenig traurig, weil Vivian Rivington nun tatsächlich Long Piddleton verlässt und zu ihrem Verlobten nach Italien aufbricht. Ist damit die erhoffte Liebesgeschichte zwischen ihr und Jury endgültig verloren??
    Dieser Krimi war nicht nur wegen seiner Hauptgeschichte sehr gut und spannend, sondern ich bin nun auch sehr neugierig darauf, wie es im nächsten Teil mit den immer wiederkehrenden Figuren der Serie weitergehen wird!!



    Zitat von "christie"

    Bleibt zum Schluß die Frage: Machen wir weiter? :breitgrins::klatschen:


    Also, wegen mir gerne!! :bang:
    Allerdings wäre es mir lieb, wenn wir uns noch ca. 1 Woche Zeit lassen könnten, weil ich ja heute mit der Leserunde "Das magische Messer" beginne. Das Buch braucht einfach meine ungeteilte Aufmerksamkeit! :zwinker:

  • Hallo,


    daß den Einzelpersonen mehr Aufmerksamkeit zuteil wurde, fand ich auch gut.


    Zitat von "Spoiler bis Ende"


    Dagegen war mir eigentlich ziemlich klar, daß der tote Junge Billy war und darauf, daß Toby der Leadsänger bei Sirocco ist, bin ich auch selbst gekommen. Und genau das stört mich. Der "Aha-Effekt" hat mir gefehlt. Einzig neu und dafür nicht mal sooo spannend waren die diversen Affären des Ermordeten, insbesondere die mit Rena.


    Ich habe mich wirklich ein bißchen durchgequält... :grmpf:


    Wirklich gespannt bin ich dagegen auf die Fortführung der Handlung der Hauptpersonen.


    Ich bin gerne auch bei dem nächsten dabei, aber lieber auch erst in so einer Woche. Heute hat für mich die Leserunde "Die Nebelsängerin " begonnen... :smile:

  • Start in etwa einer Woche finde ich prima, die nächsten Jury-Bände habe ich zwar auf ebay ersteigert, aber sie sind noch nicht angekommen. Ich wünsche Euch viel Spaß bei Euren Leserunden, ich werde die Zeit bis zum nächsten Jury mit einem anderen Krimi überbrücken.


    Danke auch für den Agamememnon-Link, Capesider, ich hatte da nur so Fragmente von im Kopf und musste so nicht suchen :breitgrins:
    @Bianca: Finde ich toll, dass Du weitermachen willst, auch wenn Dir dieser Teil nicht so gut gefallen hat. Vielleicht liegt Dir der nächste wieder mehr.


    Viele Grüße
    christie

  • Ich weiß nicht recht, was ich von dem Buch halten soll. Teilweise fand ich es extrem spannend, aber vor allem der erste Teil zog sich in meinen Augen ganz schön.


    Ein Phänomen, dass mich mehr oder weniger auch in Grimes' anderen Büchern stört, war hier besonders stark ausgeprägt: Sie scheint mir keine Menschen zu mögen, fast alle ihre Nebencharaktere sind starke, teilweise sogar bösartige Karikaturen. Überzeichnet sind ja auch ihre Hauptdarsteller, diese werden aber mir größerer Zuneigung geschildert.


    Zugegebenermaßen machen diese Karikaturen ihre Bücher ja unterhaltsam, aber sie machen mir ein unangenehmes Gefühl.


    Der vorige Jury (besucht alte Damen) hat mir besser gefallen.


    Beim nächsten Buch bin ich aber trotzdem dabei. Das Buch besitze ich sogar, ich bin diesmal also nicht auf die Bibliothek angewiesen. Nächste Woche ist mir auch recht.
    Also dann: Inspektor Jury gerät unter Verdacht (The Old Contemptibles)

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo Saltanah,


    das finde ich schön, dass Du auch wieder dabei bist. Deine Sicht der Charaktere bei Martha Grimes finde ich sehr interessant. Die Überzeichnung der Hauptcharaktere empfinde ich auch so, aber das macht sie in meinen Augen gerade liebenswert. Speziell in diesem Buch fand ich eher, dass sehr viele Personen traurige Charaktere sind, mit teilweise schon tragischen Schicksalen (Nell Healey, Toby Holt, dessen Onkel und Tante, z.T. auch Ellen, Carol-anne, Mrs. Wassermann). Da die meisten aus Sicht des stets mitfühlenden Richard Jury geschildert werden, erscheinen sie mir immer irgendwie überwiegend sympathisch, vielleicht gerade wegen ihrer diversen Fehler und Schwächen. Ausgenommen sind hier natürlich die richtigen Bösewichte.


    Viele Grüße
    christie

  • Hallo Christie,


    ich denke an Figuren wie z.B. die türkise Frau und ihren Sohn "the beastley boy". Aber auch Abbys Freundin kommt nicht gut weg. Und dann gibt es noch viele Personen, die nur einmal auftauchen, und so ganz nebenbei "niedergemacht" werden, ohne Ursache. Leider habe ich mein Buch schon wieder in die Bibliothek zurückgebracht. Daher kann ich die entsprechenden Stellen nicht raussuchen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • huhu,


    welchen Termin wollen wir denn ins Auge fassen? Dann mache ich schonmal wieder ein Topic auf, damit auch andere noch einsteigen können, wenn sie Interesse haben.


    Wie wäre es mit Montag, dem 09.05.?? Oder später?


    Ich stelle übrigens in der letzten Zeit fest, dass ich mir die Handlungen der Jury-Bücher überhaupt nicht merken kann. Es gibt 2 Ausnahmen, und zwar "Jury küsst die Muse" und "Jury sucht den Kennington-Smaragd", aber bei allen anderen Büchern, die ich bisher gelesen habe, habe ich die Handlung und die Auflösung des Falles wieder komplett vergessen und könnte nicht mal mehr sagen, worum es in den Büchern ungefähr geht. Geht Euch das auch so?? :entsetzt:

  • Bei den Leserundenbüchern kriege ich die Handlung noch einigermaßen zusammen, aber ich habe sie auch erst vor kurzem gelesen.
    Wie ich bei den einzelnen Büchern aber geschrieben hatte, hatte ich sie ja alle schon mal gelesen, was mir aber erst bei bestimmten Szenen auffiel, und an die eigentliche Handlung, geschweige denn die Auflösung konnte ich mich überhaupt nicht mehr erinnern. Daher verstehe ich dich sehr gut, Capesider.


    Ein paar Tage später wäre mir lieber, z. B. ab dem 12. würde mir gut passen. Noch später wäre mir auch recht. Im Endeffekt bin ich aber mit jedem Termin einverstanden.


    Saltanah

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Capesider
    So geht es mir immer, allerdings auch bei Filmen. Ist ganz praktisch, so kann ich Wiederholungen anschauen und sie sind mir immer wieder neu :breitgrins:


    Daß die Personen überzeichnet sind, stimmt schon. Allerdings ist es gerade das, was mir so gefällt. Übringens finde ich persönlich, daß auch Abby nicht gut wegkommt. Ich fand sie dermaßen altklug, daß sie mir schon wieder ganz schön auf die Nerven gefallen ist. :rollen:

  • Saltanah: Ab dem 12.05. wäre bei mir auch völlig okay. Wie sieht es denn bei den anderen Leserunden-Interessierten aus, wann wäre es Euch am liebsten??

  • Jetzt habe ich doch noch einige Fragen zum Buch:


    - Ist eigentlich erwähnt worden, wann und in welchem Zusammenhang des Jungenskelett gefunden wurde? Das war mir unklar.


    - Was haltet ihr von dem Motiv von Tobys Vater, seiner Frau nichts zu verraten? Sie ist ja psychisch am Tod ihres Sohnen zugrunde gegangen. Wenigstens später hätte er ihr doch die Wahrheit sagen können, wenn er schon dachte, dass sie sich "verquatschen" würde, als die Polizei noch aktiv am untersuchen war.


    - Und wieso ist Tobys Vater nicht direkt zur Polizei gegangen, nachdem er die Wahrheit erfuhr? Ich verstehe, dass Toby in Panik gehandelt hatte, aber der Vater hatte doch Zeit zu überlegen.


    - Und wieso hat niemand einen anonymen Brief an die Polizei geschickt: da und da ist ein Kind begraben? Schon allein damit Mrs Healey nicht weiter in Unwissenheit über das Schicksal ihres Sohnes leben muss.


    Beim Lesen ist mir das nicht weiter aufgefallen, aber so im Nachhinein finde ich die Handlungen von Tobys Vater doch sehr sonderbar.
    Leid tun mir vor allem auch die Eltern des überfahrenen Jungen, deren Sohn einfach "verschwunden" ist.


    Saltanah

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Huhu,


    09.05. oder 12.05 ist mir beides recht, da richte ich mich ganz nach Euch. Ich muß gestehen, dass ich bei den meisten Krimis ganz schnell die Auflösung vergesse und vieles von der Handlung :redface: nur von sehr wenigen bleibt mir mehr im Gedächtnis. Ich hatte auch zwischendurch das Gefühl, dass ich dieses Buch vor vielen Jahren schon mal gelesen habe, denn die Sirocco-Geschichte kam mir vage bekannt vor (der Rest allerdings überhaupt nicht).


    zu Saltanahs Fragen:


    - Das Auffinden des Skeletts fand ich auch etwas aus dem Zusammenhang gerissen. Zumal da es ja ein stillgelegter Friedhof war, habe ich eine Begründung für das Auffinden vermisst.


    - Ich finde es sehr fragwürdig, der Mutter nichts zu sagen. Der vermeintliche Tod ihres Sohnes hat sie zerstört und ich denke, dass niemand eine solche Information einfach für sich behalten darf. Zumal ich die Begründung (sie hätte das Geheimnis nicht bewahren können) für reichlich überheblich halte. Dieses Verhalten, ebenso wie die nicht zumindest später eingeschaltete Polizei kann ich mir nur damit erklären, dass Owen Holt ein starkes Obrigkeitsdenken hatte bzw. wenig Vertrauen in die Polizei und Angst vor der Macht der Familie Citrine. Letztlich konnten weder er noch Toby ganz sicher sein, ob Nells einflussreicher Vater nicht auch davon wusste und Roger Healey selbst hatte es ja bis zu seinem Tod geschafft, in den Augen der meisten Menschen als untadelig dazustehen. Owen Holt hingegen war nur ein einfacher Arbeiter und nicht mal der leibliche Vater des Jungen. Wenn die Polizei ihm nicht geglaubt hätte, hätte Healey die Spur von Toby aufnehmen können und ihn womöglich getötet.


    Nochmal zu den Charakteren: stimmt schon Saltanah, es sind doch einige Personen dabei, die ganz und gar nicht positiv soondern einfach nur gräßlich sind. Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, warum die mir nicht überzeichnet erscheinen. Entweder es liegt daran, dass ich berufsbedingt einer Menge seltsamer Typen begegne oder ich muss mal meinen privaten Umgang überprüfen :redface::rollen::breitgrins:


    Viele Grüße
    christie

  • Ich mache mal das Vorschlagstopic zur neuen Leserunde auf, als Datum nenne ich dann den 12.05.! :smile: