Tobias O. Meißner - Hiobs Spiel. Frauenmörder

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    Verlierer


    Unlösbar erscheinen mir jetzt folgende Fragen:
    Kauf ich mir jetzt erstmal "Frauenmörder" (bzw. eben dann, wenn es erschienen ist, das wird ja hoffentlich nicht mehr allzu lange dauern)? Oder will ich nicht viel eher gleich wissen, wie es weiter geht, und drum muss "Verlierer" sofort her? Wird es von "Verlierer" auch eine broschierte Ausgabe geben (dann würd ich natürlich auf die warten, um alle in der gleichen Version zu haben)?

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • Meine Bewertung bezieht sich auf die Ausgabe von Golkonda:


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    Tobias O. Meissner - Hiobs Spiel. Frauenmörder


    Inhalt:
    Hiob Montag läßt sich auf ein Spiel mit dem Herrn der Unterwelt ein, der Einsatz: das Schicksal der Welt. Um sie zu retten, muß Hiob die schrecklichsten und perversesten Schauplätze aufsuchen, moralische Bedenken sind hierbei fehl am Platze.


    Meine Meinung:
    Das Buch ist sicherlich nichts für schwache Nerven und ich würde es nicht unbedingt als Einstiegslektüre empfehlen, wenn man sonst noch nichts von Tobias O. Meissner gelesen hat. Man muß es sehr aufmerksam lesen, da die Sprache so wortgewaltig ist, daß einem die Sätze teilweise nur so um die Ohren fliegen.
    Sätze, wie "Also rannte er in die fertiggerichtplastikdominierte Küche, pumpte ranziges Wasser aus dem wackligen Hahn in ein bereits benutztes Glas" oder "Picklige Messdiener mit kratzigen Kragen schnürten umher wie abgemagerte Hyänen, um mit langen Kollektestangen die stülpnasigen Bettler zu wecken und zu vertreiben" sind typisch für die pralle Sprache dieses Romans.


    Die Handlung selber ist ekelhaft und faszinierend, abstoßend und fesselnd, komisch, sarkastisch, ironisch und obszön - einfach meisterhaft.


    Hiob Montag ließ mich als Leser zwiegespalten zurück: einerseits versucht er durch die Wette, die Welt zu retten, andererseits fragt man sich desöfteren, ob er mit seinem Handeln so viel besser als der Teufel ist, obwohl ich ehrlichweise gestehen muß, daß sich mein Mitleid mit seinen Opfern meistens sehr in Grenzen hielt.


    Herauszuheben ist noch die grafische Darstellung des Buches: durch hervorgehobene Einschübe, unterschiedliche Schriftarten- und größen sowie durch unterschiedliche Textdarstellungen wird die Handlung auch grafisch betont.


    Für mich ist dieses Buch ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ekelhaft, Abgrundtief Böses, menschlicher Wahnsinn.
    Hiobs Spiel ist wirklich kein leichtes Buch. Und trotzdem – oder eben deswegen – konnte es mich begeistern.


    Hiob ist ein junger Mann und lebt in Berlin. Er verdient sich ein wenig Geld mit Malerei und spielt – [Ironie] so ganz nebenbei [/Ironie] – um die Welt. Dabei ist das Spiel unfassbar Böse und zeigt dem Leser die unmöglichsten Abgründe der menschlichen Gesellschaft auf.


    Meißner hat hier ein wahrhaft wortgewaltiges Werk geschaffen, welches seines gleichen sucht. Damit möchte ich das Buch nicht über andere hinweg heben, ich möchte ausdrücken wie andersartig Hiobs Spiel ist. Ich kenne nichts, mit dem es vergleichbar wäre, es ist zu verschieden.
    Der Inhalt ist häufig recht ekelerregend und abstoßend, was es nicht unbedingt appetitlich macht das Buch zu lesen. Die Wortkonstruktionen die Meißner geschaffen hat verlangen nicht selten ein genaueres Hinsehen um den tatsächlichen Inhalt zu begreifen und die volle Tragweite zu erfassen. Der unfassbare Inhalt wird durch die sprachliche Darstellung unterstrichen und dringt näher an den Leser. Dabei wird der Text – ich besitze die Ausgabe von Golkonda – künstlerisch dargestellt: Die Illustration des Buches ist ein Meisterwerk. Es bereitet einem Freude zu sehen, in welchen Arten der Text abgebildet und mit welchen Grafiken er untermalt wurde.
    Man kann also sagen: Auf jeder Ebene (inhaltlich, sprachlich, bildlich) wird der Leser mit den gewaltigen Eigenarten von Hiobs Spiel konfrontiert.
    Das Buch unterteilt sich gewissermaßen in einzelne Episoden die der Protagonist Hiob durchlebt. Dabei ist Hiob nicht der strahlende Held sondern eher der geprügelte Hund der auch das ein oder andere Mal zweifelt.
    Überwältigend ist auch die unglaubliche Spannweite die Hiobs Spiel abdeckt: Neben dem ekelhaft geschilderten Passagen bietet das Buch immer wieder durchaus lustige Szenen und Begebenheiten.
    Schließlich lässt sich sagen, dass Hiobs Spiel ein anspruchsvoller und anstrengender Text ist, der viel Raum zum Nachdenken bietet. Aufgrund der unfassbaren Gewalt die in diesem Buch geschildert wird sollte es jedoch gut überlegt sein, ob und wann man es lesen möchte. Wer sich durch die Gewalt nicht abschrecken lässt, sich erfolgreich durch Meißners Wortlabyrinthe kämpft und es schließlich schafft bis zum Ende durchzuhalten wird mit einem herausragendes Buch belohnt. Nichts für schwache Nerven, für mich allerdings absolut lesenswert!


    5ratten

  • Inhalt:
    Hiob Montag spielt ein Spiel mit dem Herrn der Unterwelt. Dabei geht es um nichts geringeres als um das Schicksal der Welt. Um genug Punkte zu sammeln muss Hiob an die schrecklichsten und grausamsten Schauplätze reisen und selber zu den tiefsten Abgründen seiner selbst hinabsteigen.


    Meine Meinung:
    Hiobs Spiel ist nichts für schwache Nerven. Der Leser wird mit grausamen und perversen Geschehnissen konfrontiert. Tobias O. Meissners Wortgewaltigem Schreibstil erschlägt den Leser fast. Durch diesen Schreibstil schafft er aber auch eindringliche Bilder der Handlung. Das Buch nimmt kein Blatt vor den Mund, es ist schmutzig, pervers, rücksichtslos aber auch komisch und ironisch.


    Die grafische Gestaltung des Buches ist ungewöhnlich. Mit unterschiedlichen Schriftgrößen und Schriftarten, Textdarstellungen nimmt sie den Text auf und spiegelt ihn auf grafischer Weise wieder. Durch diese Verbindung von Schrift und Grafik ist das Buch ein Meisterwerk.


    Nach Abschluss des Buches bleibt man etwas zwiegespalten zurück. Hiob will, durch das Spiel mit dem Teufel das Schicksal der Welt retten. Doch um die Aufgaben zu lösen bleibt ihm häufig nichts anderes übrig, als selbst wie der Teufel handeln.


    Da das Buch so gewaltig ist, fällt es mir schwer eine Rezension zu schreiben. Man muss sich ganz auf das Buch einlassen und damit rechnen, dass man von ihm völlig überfahren wird.

  • Inhalt:


    Hiob Montag, ein junger Mann aus Berlin spielt ein Spiel mit dem Herrn der Unterwelt, es geht um nichts geringeres als das Schicksal der Welt. Hiob soll die Welt vom Bösen reinigen, was er alles erlebt und auch tun muss um die notwendigen Punkte zu erspielen, ermöglicht einen Blick in die menschlichen Abgründe.


    Meine Meinung:


    Ich habe mich mit der Lektüre des Buches etwas schwer getan, was aber sicher zu einem Großteil wohl an meinem zarten Gemüt lag und ich nichts von dem wortgewaltigen und inhaltsschweren Schreibstil verpassen wollte. Das soll nicht heissen dass das Buch vom Stil her schwer zu lesen war, bei Weitem nicht, aber der Inhalt ist harte Kost. Ein Buch voller Gewalt, Ekel, Obszönitäten und für mich bislang unglaublichen Grausamkeiten. Was Menschen alles zu tun imstande sind, lag bisher jenseits meiner bisherigen Vorstellungskraft und mir sind ein wenig die Augen geöffnet worden. Einige Bilder schwirren mir bestimmt noch lange im Kopf herum.


    Die Schauplätze an denen Hiobs Säuberungsaktionen stattfinden und die Wesen (ich sage bewusst nicht "Menschen") von denen Hiob die Welt befreien soll sind sehr gut beschrieben, man erfährt eingangs um der Hintergründe und die Art der Abartigkeit dessen was dort vor sich geht. Auch Hiob ist in der Wahl seiner Mittel nicht zimperlich, um die gestellten Aufgaben zu erfüllen.


    Hiobs Spiel ist ein etwas anderes Buch, das ich nur jemandem als Lektüre empfehlen würde, der sich auf ein sehr spezielles Leseerlebnis einlässt.


    Die Ausgabe des Golkonda-Verlages ist einfach nur spitze, die Grafikerin hat ganze Arbeit geleistet. Verschiedene Schrifttypen, grafische Einschübe und detailreiche Textdarstellungen runden das Buch zu einem perfekten Gesamtwerk ab.

    Das sind keine Stirnfalten. Das ist ein Sixpack vom Denken.