Iris Kammerer - Die Schwerter des Tiberius

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  • kammerer02.jpg


    Huhu,


    hier fehlt ganz deutlich die Rezension zum Buch!


    Klappentext


    11 n. Chr.: Die Römer sind aus weiten Teilen Germaniens vertrieben. Seit seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft muss sich Gaius Cinna im römischen Heer neu behaupten. Als Unterhändler für Tiberius, den Erben des Augustus, trifft er erneut auf seinen Erzfeind Arminius, den Anführer der Aufständischen. Bald wird Cinna in den eigenen Reihen verdächtigt, mit dem Feind gemeinsame Sache zu machen. Als es zur Meuterei kommt, ist plötzlich auch das Leben seiner Frau Sunja in größter Gefahr.


    Meine Meinung


    Die Geschichte geht weiter: Gaius Cinna lebt mit seiner Frau Sunya und deren Schwester Saldir in einer römischen Kaserne. Ehemals Tribun, befehligt er nun eine Truppe zusammengewürfelter Soldaten, die mehr als mürrisch seinen Befehlen nachgehen. Bei einem Einsatz im "Barbarenland" geschieht dann auch ein Unglück: Mehrere Soldaten vergewaltigen und töten eine junge Frau, die einem Barbarenstamm angehört. Zwar kann Cinna einen Vergeltungsschlag des Stammes abwenden, dafür gehört ihm von nun an jedoch der Hass seines Befehlshabers Eggius. Ein Mann, der nur Verachtung für alle Barbaren übrig hat.


    Während Cinna an vorderster Front zwischen den Barbarenstämmen und Tiberius vermittelt und wertvolle Verbündete im Kampf gegen Arminius sucht, leidet Sunya unter ihrer Kinderlosigkeit. Zu guterletzt taucht auch noch Cornelia Lucilla, Cinnas biestige Schwester, auf der Bildfläche auf und behandelt sowohl Sunya als auch Saldir wie Bedienstete.


    "Die Schwerter des Tiberius" setzt nahtlos die Geschichte fort, die in "Der Tribun" ihren Anfang fand. Obwohl ich Bedenken hatte, fand ich mich erstaunlich schnell wieder in die Geschichte ein und war überrascht von der Lesbarkeit trotz vieler Namen und römisch-militärischer Begriffe, gemischt mit Stammesausdrücken. Es ist unglaublich interessant, wie sich die Charaktere mit der Zeit entwickeln, obwohl die Autorin auf literarische "Schnörkel" verzichtet.


    Ort der Handlung ist in diesem Teil nicht mehr hauptsächlich das barbarische Germanien, sondern die Gegend um das heutige Mainz. Dennoch treffen wir viele "alte Bekannte" aus dem ersten Teil. Einige geliebt, einige weniger geliebt. Alle jedoch interessant und faszinierend. Auch in "Die Schwerter des Tiberius" überzeugt Iris Kammerer wieder mit fundierter Recherche, die sie in eine gut lesbare Sprache und eine spannende Geschichte verpackt. Die Lesbarkeit wird noch durch das große Schriftbild erhöht - irgendwann wundert man sich, dass man das Buch schon ausgelesen hat. Natürlich gibt es am Ende eine absolute Spannungsspitze, die jedoch zum Glück nicht mit einem Cliffhanger endet. So kann man beruhigt - wenn auch sehr ungeduldig - auf den letzten Teil der Reihe warten.


    5ratten


    Liebe Grüße
    nimue


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    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Zitat von "Iris"

    Wenn ihr Literaturschocker Lust habt, können wir bei den nächsten Büchern gerne wieder Leserunden machen --


    Da sagen wir bestimmt nicht Nein :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Zitat von "Iris"

    Dann gebe ich mal Bescheid, sobald ich die genauen Veröffentlichungsdaten kenne. :winken:
    Liebe Grüße, :blume:
    Iris :sonne:


    Das wäre klasse :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Vor zwei Jahren hatte ich mit viel Vergnügen den ersten Teil der Cinna-Trilogie gelesen und nun war es an der Zeit, mich endlich mal dem zweiten Teil zu widmen. Leider gefiel mir dieser nicht mehr so gut wie der erste.


    Das mag vor allem daran liegen, dass diesmal nicht das Leben der Germanen im Vordergrund steht, sondern durch die Übersiedlung von Cinna, seiner Frau Sunja und deren Schweser Saldir ins römische Lager Mogontiacum (dem späteren Mainz) das römische Lagerleben in den Mittelpunkt der Erzählung rückt. Während Sunja und Saldir sich im Ort häuslich einrichten, muss Cinna seinem Auftrag als Praefect des Lagers nachkommen, nämlich die Ufer des Rhenus gegen Ausfälle der Barbaren zu sichern und gleichzeitig Bündnisse mit den germanischen Stämmen zu schließen.


    Sunjas und Saldirs Leben war einerseits interessant zu verfolgen, andererseits nervte mich Sunja zunehmend mit ihren Marotten. Außerdem gab es sehr viel Herumgezicke, da plötzlich Cinnas Schwester Lucilla aus Rom aufschlägt und die beiden sehr verschiedenen Frauen zunächst gar nicht gut miteinander auskommen. Da war mir Saldirs Entwicklung als junge Frau mit einem Hang zur Wissenschaft und einem Herz für Pferde doch sehr viel lieber zu beobachten.


    Cinnas Missionen waren für mich zwar spannend zu verfolgen, aber die meiste Zeit wusste ich gar nicht, um was es eigentlich geht. Die ganze militärische Seite der Medaille ist zwar sicher perfekt recherchiert und dargestellt, aber ich konnte nicht viel damit anfangen, ebenso wenig wie mit der intriganten Politik der römischen wie germanischen Machthaber. Am interessantesten fand ich es immer, wenn es Begegnungen zwischen Römern und Germanen gab, und da Cinna als Ehemann einer germanischen Fürstentochter beiden Seiten verbunden ist, kam es immer wieder zu nervenkitzelnden Szenen und spannungsgeladenen Konflikten. Leider empfand ich aber zwischendurch immer wieder Längen, die mir das Lesen schwer machten. Während die Handlung über weite Strecken ziellos dahinzuplätschern scheint, verdichtet sie sich am Ende zu einem spannenden Abschluss, der mir wiederum gut gefallen hat.


    Leider empfand ich den Schreibstil bei diesem zweiten Band streckenweise sperrig und anstrengend zu lesen. Er ist sehr nüchtern und distanziert gehalten, was mir insbesondere bei den eher emotional ausgerichteten Szenen unpassend erschien. Schade eigentlich, denn mit dem ersten Band hatte ich sehr viel Spaß und Lesevergnügen. So bleibt es leider bei einer durchschnittlichen Bewertung, und ob ich den dritten Band überhaupt noch lesen will, lasse ich mal dahin gestellt.


    3ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel