Richard Bachmann - Todesmarsch

Es gibt 79 Antworten in diesem Thema, welches 31.944 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tigi86.

  • ciao hanni,


    würde stephen king deine meinung zu "todesmarsch" kennen, er wäre sehr zufrieden.


    hat king doch sein ziel, den leser zu packen, zu schockieren
    und zum nachdenken zu bewegen, voll und ganz erfüllt.


    der 'siegerwunsch', war für mich schon nach der hälfte
    des buches obsolet.


    es kann und darf keine(n) gewinner geben.


    das system gewinnt immer!


    lg lestat

  • Hallo Lestat,


    schätze, du hast recht. Mir ist das ganze wirklich ziemlich unter die Haut gegangen, was natürlich beabsichtigt ist.


    King ist eigentlich bisher der einzige Schriftsteller, von dem ich gewisse Bücher nicht lesen kann, weil sie zu schlimm sind. Zum Beispiel "Sie" geht gar nicht, ich habe es schon dreimal angefangen und wieder abgebrochen, weil es mir so hoffnungslos erscheint. Den Film habe ich gesehen, aber die im Buch beschriebenen Schmerzen konnte ich einfach nicht ertragen beim Lesen. :rollen:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Ich habe diese Buch bestimmt schon drei oder vier Mal gelesen.Jedesmal werde ich dabei soooo müde,und muß dann Wochenlang lang an die Geschichte denken.Ja,sogar Heute denke ich noch daran,auch ohne diesen Thread,obwohl das Letzte Re-reading Jahre her ist.
    Trotzdem immer wieder lesenswert.
    Ciao

  • Da dies Buch schon vorgestellt wurde, stelle ich meine Rezension mal hier hinein.



    Titel: Todesmarsch
    Autor: Richard Bachmann (alias Stephen King)
    Verlag: Heyne
    Erscheinungsdatum: 1988
    Buchform: Taschenbuch
    Preis: € 14.99
    Seiten: 315 Seiten
    Format: 18,1 x 11,6 cm
    ISBN-Nr: 978-3453129627


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    Inhalt


    Es wird von einer Realität der USA erzählt, in der eine Militärdiktatur herrscht. Oberster Staatschef ist ein Mann mit dem Titel des Majors. In jener Realität wird wiederholt ein Marsch zur Unterhaltung für das Volk organisiert, wo 100 freiwillige Jugendliche (mit einem Stimmverfahren) auserwählt werden, daran teilzunehmen. Gnädigerweise hat jeder die Möglichkeit durch mehrere Absagetermine dem Marsch abzusagen. Danach aber gibt es kein Zurück mehr.
    Beim Marsch, der einige Tage dauern kann, muss man als Geher mindestens 4 Meilen pro Stunde schaffen; wird man langsamer, erhält man eine Verwarnung. Nach der dritten Warnung wird der Geher erschossen! Der Gewinner des Marsches hingegen, kann sich angeblich alles wünschen was er möchte.
    Die Hauptrolle dreht sich um Ray Garraty, der auch am Marsch teilnimmt, aber wie sich später herausstellt, ebenfalls wie seine Mitstreiter nicht wirklich weiss, warum er sich auf diesen Albtraum eingelassen hat. Er freundet sich mit einigen Geher an, darunter Peter McVries, Art Baker, Collie Parker, Scramm, Abraham, u.a. sowie er Bekanntschaften macht mit dem verächtlichen Barkovitch, dem zwielichtigen Stebbins, u.a.
    Nach und nach erlebt der Leser, wie ein Geher nach dem anderen aus dem Rennen scheidet, dass stückweise mit einem zum Teil hysterischen Publikum, auf den Seiten des Marschwegs begleitet und bejubelt wird. Unter Schmerzen, Müdigkeit und natürlich der Todesangst treibt es die stärksten Teilnehmer weiter voran, bis zuletzt nur noch eine Handvoll Geher übrig bleiben und der Endspurt merklich näher rückt.



    Fazit


    Eine unheimlich spannende Geschichte. Fängt man einmal an es zu lesen, kann man es schon fast nicht mehr aus den Händen legen. Man versetzt sich gut in die Lage der Geher und fragt sich sicherlich, wie die Qualen wohl auszuhalten sind. Man wird hin und her gerissen zwischen der Gnade, wie Freundschaften entstehen und dem Grauen, wie ein Jugendlicher nach dem anderen erschossen wird. Insbesondere mit Garraty fieberte man mit, um dem sich die Geschichte überwiegend handelt und hofft, dass er das Rennen macht.

    Der Meister sprach: »Arm sein ohne zu murren, ist schwer, reich sein ohne stolze Überheblichkeit dagegen ist leicht.«

  • Hallo!


    Ich habe mir Todesmarsch vor einigen Jahren aufgrund dieses Threads notiert. Nachdem ich einige Jahre lang begeistert jedes Buch des Autors verschlungen habe, konnte ich lange nichts mehr mit ihm anfangen. Deshalb ist es seit langer Zeit das erste Buch von Stephen King/Richard Bachmann das ich lese.
    Die Geschichte hat mich gleich in ihren Bann gezogen. Anfangs wirkt die Szenerie fast normal, obwohl man natürlich weiß dass das nicht so ist. Die Jungen sind zu Anfang ihres Marsches alle hochmotiviert und machen sich keine Gedanken darüber, wie es ausgehen wird. Jeder Gedanke daran was passiert wenn jemand ausscheidet wird ausgeblendet. Je weiter die Jungen laufen, desto mehr müssen sie sich den Gefahren stellen. Die ersten Läufer werden müde und müssen verwarnt werden. Mittlerweile weiß jeder was passiert, wenn ein Läufer nicht spurt. Die Unbeschwertheit vom Anfang ist weg, erste Grabenkämpfe haben angefangen. Bald wird es Nacht...


    An dieser spannenden Stelle musste ich aufhören :sauer:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Und schon wieder ist Kirsten schuld. ;) (An der Wunschlisten-Erweiterung).


    Das klingt ja interessant, das Buch ist mir gar nie aufgefallen, obwohl es offenbar (laut amazon-link im Eingangspost) eine Ausgabe gibt, die mit Stephen King's Namen angeschrieben ist. Die Story ist ja echt hart, da jagt es mir schon beim Überfliegen dieses Threads einen Schauer über den Rücken. Dann werde ich interessiert mitverfolgen, wie du es weiter empfindest. Danke für's Aus-der-Versenkung-holen Kirsten! :winken:

  • Hallo!


    Danke für's Aus-der-Versenkung-holen Kirsten! :winken:


    Gern geschehen!


    Für die müden Wanderer ist die erste Nacht vorbei. Ihnen wird immer klarer, dass nur einer von ihnen am Ziel ankommen wird. Mit dieser Erkenntnis gehen alle unterschiedlich um. Der eine freut sich über jeden der ausfällt, andere sind so müde dass sie einfach aufgeben. Ein Teilnehmer versucht sogar zu flüchten. Ray, um den es in der Geschichte hauptsächlich geht macht eine interessante Wandlung durch. Er wird zum Teamplayer, obwohl das seine Chancen zunächst verringert. Aber er hat zu manchen Teilnehmern eine Art Freundschaft aufgebaut und fühlt sich in der Gruppe sicherer. Auch die Gespräche ändern sich. Es geht das erste Mal um den Tod und die Frage, wie man das Sterben erlebt...


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich musste beim ersten Teil der Tribute von Panem immer an dieses alte King-Buch denken...

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Hallo!


    Das Ende war vorhersehbar, aber der Weg dorthin war interessant. Mir ist aufgefallen, dass der Autor die Läufer nie beim Vornamen genannt hat. Auch die Soldaten haben sie nur mit ihren Nummern angesprochen. Das hat sie für mich ein bisschen weniger menschlich gemacht. Untereinander haben sich die Läufer mit dem Vornamen angeredet, über Dritte haben sie wieder nur mit dem Nachnamen gesprochen. Damit haben sie sich von den anderen distanziert. Je länger der Marsch geht, desto menschlicher werden die Übriggebliebenen. Nicht nur Ray hilft jetzt den anderen. Auch diejenigen, die in seiner Nähe laufen fangen an zu helfen. Trotzdem hat man immer im Hinterkopf, dass nur einer am Ende ankommen wird.


    Ich fand den Roman sehr bedrückend, besonders das Verhalten der Zuschauer den Läufern gegenüber. Auch das Land, in dem die Geschichte sich abspielte fand ich beängstigend. Auf den ersten Blick wirkt alles normal. Aber je tiefer man schaut, desto unheimlicher wird es.
    4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Huhu


    Endlich komme ich auch dazu, dieses Buch zu lesen und bin jetzt ziemlich genau in der Mitte. Ich muss sagen, ich bin geschockt, schwer geschockt. Aber gleichzeitig bin ich auch total begeistert, denn das ist einfach nur... unbeschreiblich. Deshalb muss ich jetzt ein paar Gedanken loswerden.


    Fast 150 Seiten lang habe ich mich jetzt gefragt: Was soll der Quatsch? Warum sind die alle so blöd, da mitzumachen? Was für Menschen können so etwas in die Wege leiten? Wer kann das dulden? Doch nach und nach werden alle diese Fragen beantwortet, wunderbar eingewoben in die Geschichte, so dass man alles schlüssig nachvollziehen kann. Die Gedanken und Erzählungen der Protagonisten sind einerseits erstaunlich naiv, dann aber auch wieder einfach nur logisch.


    Ausserdem habe ich mich gefragt: In was für einer Welt kann so etwas möglich sein? Denn man glaubt kaum, dass dieses Buch tatsächlich in unserer gegenwärtigen Realität angesiedelt ist. Wie länger ich aber darin lese, umso mehr drängt sich mir der Gedanke auf, dass es unter bestimmten Umständen bereits sogar möglich wäre. Was folgt ist der Gedanke daran, dass es vermutlich bereits jeden Tag passiert. Habt ihr einmal daran gedacht, dass der Autor hier möglicherweise einfach das ganz simple Muster von Leben und Gesellschaft in einer sehr verdichteten Form aufzeigt?


    Es ist schwierig zu erklären, denn es ist recht abstrakt, aber mir kommen da auch Lieder in den Sinn, in denen das Leben als Strasse bezeichnet wird. Die Jungs im Buch gehen ebenfalls auf einer Strasse und wer zu langsam wird oder gar stehen bleibt, hat verloren. Er geht unter, wird verlassen und stirbt. Auch gewisse Überlegungen von Garraty, wie diese wühlen mich auf:

    Zitat

    Nachdenken, dachte Garraty. Auf der heutigen Tagesordnung steht nachdenken. Nachdenken und Isolation, denn es ist egal, ob du den Tag in Gemeinschaft mit den anderen oder allein verbringst; am Ende bist du doch ganz auf dich selbst gestellt.

    Ist es nicht oft so? In mir dreht sich alles, sage ich euch.


    Auch ist mir aufgefallen, dass die Teilnehmer um Garraty herum alle gewissermassne Archetypen darstellen. Garraty ist der friedliche Durchschnittstyp, der plötzlich mit einem unberechenbaren Halbstarken (McVries), einem selbstgefälligen Schimpfwort (Barkovitch), einem Jammerlappen (Olson), einem Wichtigtuer (Harkness) und einem unauffälligen Aussenseiter (Stebbins) konfrontiert wird. Da sind natürlich noch andere, nur die aufgezählten kann ich sofort "einordnen". Was auch wieder strange ist. Mir scheint, das sind keine Individuen, die dargestellt werden sollen, sondern Typen von Menschen und das völlig mit Absicht.

  • Hallo!


    Habt ihr einmal daran gedacht, dass der Autor hier möglicherweise einfach das ganz simple Muster von Leben und Gesellschaft in einer sehr verdichteten Form aufzeigt?


    Der Gedanke ist mir auch gekommen. So seltsam die Szenerie zunächst sein mag, sie scheint auf einmal gar nicht mehr so abwegig je weiter man liest.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Heute Morgen um ca. 2 Uhr habe ich das Buch also beendet. Einerseits denke ich mir, es war klar, dass es so kommen musste. Andererseits wollte ich es die ganze Zeit nicht wirklich glauben. Es ist einfach nur schockierend, aber angesichts der Geschichte wirkt es fast normal.


    Eine richtige Rezi kann ich irgendwie nicht schreiben, dazu ist mein Kopf zu leer gefegt. Nur noch ein paar Gedanken. Nebst dieser beispielhaften Darstellung von Machtmissbrauch, gibt es noch andere verstörende Dinge in dem Buch. Die Dialoge der Teilnehmer wirken oft komisch und wären wohl in jeder anderen Situation zum kaputt lachen. Dann wiederum würden sie aber vermutlich in anderen Situationen gar nicht erst entstehen, denn im Grunde sind sie ganz und gar nicht lustig, sondern eher traurig.


    Auch die Zitate zu Beginn der Kapitel haben mich beeindruckt. Die ganze Zeit dachte ich, das seien nur passende Zitate von realen Personen, die nichts weiter mit dem Buchinhalt zu tun haben. Doch das letzte Zitat ist das einer seiner Figuren. Womit die Grenze zu unserer Realität noch mehr verschwimmt.


    Ich sage nur noch:
    5ratten

  • Meine Meinung:
    In diesem Buch gibt es allgemein gesehen nicht viel Handlung und der Klappentext verrät auch schon sehr gut, worum es eigentlich geht. Allerdings ist dieser Todesmarsch natürlich nicht ohne, denn die Jugendliche (alles Jungen übrigens) kommen bei diesem Todesmarsch früher oder später an ihre Grenzen - körperlich, aber auch psychisch. Nur wer den eisenen Willen hat, diesen Marsch lebend zu überstehen, hat eine reelle Chance. Wer jedoch stehen bleibt, zu langsam wird oder in die falsche Richtung läuft, wird verwarnt. Nach der dritten Warnung gibt es keine weitere mehr. Wer also ein viertes Mal eine Verwarnung hätte bekommen müssen, wird eiskalt abgeschossen.
    Je länger sie unterwegs sind, desto "schneller" vergeht die Zeit, sprich die Zeitsprünge, die der Leser miterlebt, werden größer. Aber das ist auch vollkommen in Ordnung, denn wie gesagt passiert in der ganzen Zeit nicht wirklich viel und der Leser möchte in dem Fall auch schnellstmöglich vorankommen. Schließlich möchte man wissen, wer es denn ist, der am Ende überlebt. Was der Preis ist, wird nie zu 100% verraten, aber es scheint um eine ganze Menge Geld zu gehen, das als Ansporn vom Major ausgesetzt wurde.
    Ich fand die Stimmung, die dieses Buch vermittelt, absolut packend und mitreisend. Es verursacht Herzklopfen und die Seiten fliegen nur so dahin. Dieses Buch hat mir, trotz der Brutalität (oder gerade weil es so schonungslos ist), die in diesem herrscht, sehr gut gefallen.


    Ich gebe diesem Buch:
    4ratten

    ~~ Was wäre die Welt nur ohne Bücher? ~~


    :lesen: Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

    :lesen: Hexenblut - Neil White

    :lesen: Sofies Welt - Jostein Gaarder

  • Gerade habe ich alle Meinungen, die bisher hier zu dem Buch verfasst wurden, durchgelesen und musste feststellen, dass es allen sehr gut gefallen hat. Ich habe das Buch heute nach fast zwei Wochen beendet und fand es leider gar nicht interessant. Die Idee an sich ist zwar spannend (das was auch unter anderem der Grund, warum ich es gelesen habe), aber hier fand ich weder die Atmosphäre, noch die Charaktere besonders gut gelungen.


    Viele der Dialoge empfand ich als unisinnig und langweilig und Garraty war jetzt auch keine Hauptperson, mit der ich mitgefühlt habe. So wie die jungen Männer wollten, dass der Marsch bald vorbei sein möge, wollte ich das Buch auch endlich beenden. Ich hatte das Gefühl, dass ich die ganze Zeit nur lese, was Garraty wo weh tut und wer bereits wie viele Warnungen erhalten hat. Was ich auch schade fand, ist, dass es nicht genügend Hintergrundinformationen zu diesem jährlich stattfindenden Marsch gab, wo doch die Jungs mehrmals über ihre Auswahlverfahren miteinander gesprochen haben. Oder weshalb so viele daran teilnehmen wollen, wo doch klar ist, dass 99 immer sterben werden.


    Für mich ist das leider der schwächste Roman von denen, die ich bisher von Stephen King gelesen habe.
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Manchmal passt ein Roman einfach nicht, auch wenn er alle anderen gefallen hat. Ich kann deine Kritikpunkte gut verstehen. Mich haben sie nicht gestört, sondern die Situation noch deutlicher gemacht.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Zum Inhalt:


    Um die Bevölkerung zu unterhalten, organisiert der Staatschef, der nur der "Major" genannt wird, einen langen Marsch, bei dem es aber nur einen Gewinner gibt und auf die Verlierer wartet der Tod.


    Meine Meinung:


    Ich hatte das Buch vor vielen Jahren bereits gelesen und es vor Kurzem als Hörbuch nachgehört und ich war von der Handlung wieder gefesselt.


    Im Grunde genommen passiert nicht viel, oder besser gesagt, wir begleiten die Teilnehmer während des Marsches. Aber gerade diese Zwischenspiele zwischen den Teilnehmern haben mir gefallen. Es gab eigentlich fast alle Gefühlsregungen. Von Wut, Freundschaft, Trauer und Liebe, die aber dahinsichtlich Erwähnung fand, dass der eine oder andere eine Freundin oder Ehefrau hat, die zuhause auf ihn wartet.


    Erstaunlich fand ich auch Szenen, in denen sich die Läufer gegenseitig unter die Arme griffen, falls der Begleiter drohnte ausgeschaltet zu werden, andererseits versuchten andere Läufer ihre Mitstreiter psychisch fertig zu machen. Letztendlich gewinnt nur einer, deshalb dachte ich mir, dass jeder doch nur an sich denkt und hofft, bis zum Ende durchzuhalten.


    Während des Lesens und Hörens fragte ich mich oft, warum die Jugendlichen sich diesen Marsch antun? Es ist ja bekannt, dass es nur einen Gewinner oder besser gesagt Überlebenden gibt. Das ist ein Grund für mich, einen Umbogen darum zu machen.

    Ein Manko ist es meines Erachtens, dass es nicht gänzlich geklärt, weshalb sich jeder für die Teilnahme entschieden hatte, damit wären die Charakterisierungen der einzelnen Personen in meinen Augen noch etwas runder.


    Ein anderer Punkt ist, aber für mich kein Manko. Es gibt bisher noch keinen Gewinner gibt, der nun in Saus und Brauß lebt. Es wird zwar immer wieder einer angerissen, aber zumindest keiner, von dem man hundertprozentig weiß, dass er irgendwo am Strand das Leben genießt. Das bestätigt doch die Aussage, der System bzw. der Staat gewinnt immer. Damit komme ich zu einem Punkt, der mich besonders erschrocken hat: Die Zuschauer. Ich konnte es nicht fassen, dass sich die Leute mit Picknickkörbben oder sonst was an den Straßenrand setzten, um das Elend hautnah mitzuerleben, sich am Leid und Tod der Marschierer erfreuten. Leider ist dieser Aspekt bittere Realität. Neben den Zur-Schau-stellen-Fernsehshows, die es leider heutzutage bereits gibt, wird es sicher irgendwann auch derartige Formate geben, in denen dem Verlierer der Tod droht.


    Mir hat das Ende sehr gut gefallen, auch wenn es dem einen oder anderen etwas zu abrupt kam, fand ich es doch passend. Und diese offene Frage ist gut platziert:



    Alles in allem ein spannender Thriller ohne Übernatürlichem Horror, dafer aber mit allzu menschlichen Abgründen und einem erschreckenden Szenario, was gar nicht mal so abwegig erscheint.


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von tigi86 ()

  • Dabei wollte ich doch so gerne wissen, was sich der Überlebende wünscht.

    Ich denke, in Anbetracht der Umstände war der Wunsch in meinen Augen unwichtig. :) In diesem Buch ist sicher der Weg das Ziel, und der Ausgang ist wahrscheinlich auch sehr gewiss.

  • tigi86. Aaaah, Spoiler! Kannst du bitte das Ende des Buches in eine Spoilermarkierung setzen? Ich kenne das Buch z.B. noch nicht und jetzt weiß ich, wie es ausgeht. ;(

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)