Emily Brontë - Sturmhöhe

Es gibt 98 Antworten in diesem Thema, welches 41.559 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Grisel.

  • Sturmhöhe habe ich innerhalb einer Woche verschlungen.


    Das Buch habe ich Anfang Juni innerhalb weniger Tage gelesen. Ich war derart gespannt und gleich von Beginn an so gefesselt, dass ich es gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Irgendwie hab ich das Buch auch gar nicht so als düster und erdrückend empfunden, sondern vielmehr als eine unglaublich leidenschaftliche aber auch zerstörerische Liebesgeschichte.


    Dieser Absatz fasst genau das zusammen, was ich empfunden habe. Dass es mir nicht so düster erschienen ist, mag daran liegen, dass das Wetter nicht so recht dabei half, eine ähnliche Stimmung wie im Buch aufkommen zu lassen und zum anderen, dass ich vorher immer wieder gehört habe, dass das Werk deprimiert und meine Erwartungen dementsprechend hoch waren.


    Besonders gefallen hat mir übrigens der geschickte Einstieg. Der Leser erfährt dadurch (unterstützt durch den Stammbaum im Buch) fast schon das Ende, sodass der Schwerpunkt eher auf der Frage "wie" bzw. "warum" als auf "was" liegt.


    Bezüglich Heathcliff muss ich sagen, dass ich hauptsächlich Mitleid für ihn empfinde. Im Grunde bedaure ich ihn, weil er ein armseliges Leben geführt hat und von seinem Rachegelüsten besessen war. Je älter er wurde, desto animalischer wurde er und seine Liebe zu Catherine grenzte an Besessenheit.
    Unpassend finde ich allerdings die scheinbar plötzliche Wandlung Heathcliffs gegen Ende – es ist fast schon unglaubwürdig und eine unbefriedigende Konsequenz des Schocks, dass Loockwood Heathcliffs geliebte Catherine gesehen hat. Mir wäre es lieber gewesen, wenn er ebenso verbittert und voll Rachegelüsten stirbt oder auch umgebracht wird. Schließlich bestand sein ganzes Leben darin, seine Rache auszuführen. Dies ist jedoch fast das einzige, was mir am Buch nicht gefällt.


    Von daher werde ich es in einer stürmischen Jahreszeit definitiv wieder lesen und vergebe


    4ratten

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Was für ein Buch!


    So viel Hass, Leidenschaft und Inzest ... besonders der erste Teil wird von einer gewaltigen dämonischen Energie getragen, die mich mit Haut und Haar in den Strudel gezogen hat.
    Der Untergang der Familie Earnshaw beginnt mit dem Einzug des Findelkinds [size=7pt](ja klar :rollen: )[/size] Heathcliff. Obwohl er nichts dafür kann, hat sein Auftauchen dieselbe Wirkung, als ob sich ein Zeck eingenistet hätte und von da an das harmonische Familiengefüge systematisch vergiftet und zerstört.


    Am Anfang kann man durchaus noch Mitgefühl und Verständnis für seine Situation aufbringen, aber im Handlungsverlauf entwickelt er sich zu einem brutalen, grausamen Fanatiker. Natürlich trägt sein Umfeld einiges dazu bei, aber wie man dem erwachsenen Heathcliff auch noch Sympathien entgegen bringen kann, ist mir ein Rätsel - im richtigen Leben würde das bei so einem gewalttätigen Sadisten wohl ganz anders aussehen.


    Nach Catherines Tod, als die nächste Generation in den Fokus rückt, beruhigt sich die Handlung auf den ersten Blick ein wenig. Unter der Oberfläche brodelt und gärt es aber weiter, die Gegenwart steht noch immer völlig im Zeichen der Vergangenheit und alles, was geschieht, scheint in irgendeiner Weise auf die damaligen Ereignisse zurückzuführen zu sein.
    Den Vorwurf, dass die Charaktere eindimensional sein sollen, kann ich nicht im Geringsten nachvollziehen - besonders die Hauptfiguren haben doch alle mehrere Facetten, die aber sehr glaubwürdig in der jeweiligen Person vereint sind. Natürlich toben Catherine und Heathcliff im Vergleich zu den anderen wie rohe Naturgewalten durch das Buch, aber die anderen (speziell die Youngsters) sind doch um nichts weniger interessant.


    Ich habe erst kurz zuvor eine kleine Biographie über die Schwestern Brontë gelesen. Darin stand, dass Charlottes "Jane Eyre" schon zu deren Lebzeiten ein Bestseller wurde, während Emilys "Sturmhöhe" auf Ablehnung und Unverständnis stieß. Das wundert mich überhaupt nicht, wenn man die Epoche bedenkt, in der die Geschichte entstanden ist. Das Buch entspricht absolut nicht den damaligen Konventionen, und wenn Emily nicht (fast wie zum Alibi) die eine oder andere religiös angehauchte Stelle eingestreut hätte, hätte es mich nicht gewundert, wenn sich nach der Veröffentlichung die Kirche über so viel Teuflisches aufgeregt hätte.


    Ein Lieblingsbuch.


    5ratten

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Ich habe das Buch gerade erst fertig gelesen, in dieser Ausgabe:


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    Da ich zur Zeit leider sehr wenig Zeit habe zum Lesen, teilweise habe ich eine ganze Woche keine Seite lesen können, habe ich wirklich sehr lange für das Buch gebraucht. Vor allem auch, da ich etwas Schwierigkeiten hatte, in den Stil reinzufinden.
    Zudem hat diese Ausgabe leider keinen Stammbaum, den ich wirklich sehr dringend gebräucht hätte. Teilweise wird der Stammbaum zwar im Vorwort beschrieben, als ich jedoch merkte, dass dieses schon sehr viel von der Handlung vorweg nimmt, habe ich es nicht weiter gelesen.
    Die größten Schwierigkeiten hatte ich jedoch mit dem Dialekt von Joseph. Ich muss sagen, ich habe kaum etwas wirklich komplett verstanden, was dieser (und später auch Hareton teilweise, sowie andere Bedienstete) von sich gibt. :confused:


    Mit Beginn der zweiten Generation fand ich das Buch aber auch immer spannender, obwohl ich die Reaktionen von Cathy (der jungen) manchmal wirklich überhaupt nicht nachvollziehen konnte und sie teilweise furchtbar naiv fand. Ihre Mutter erschien mir dagegen teilweise sehr dramatisch. Aber auch bei so manch Handeln von der Haushälterin, die die Geschichte ja eigentlich erzählt, konnte ich manchmal nicht so richtig einschätzen, auf welcher Seite sie nun eigentlich steht, und ob sie überhaupt eine Seite einnimmt.


    Hatte ich am Anfang noch Mitleid mit Heathcliff, wandelt dies sich im zweiten Teil je in Unverständnis, woher diese Bosheit nun kommt. Immer mehr habe ich ihn verachtet und gehofft, dass er seine Pläne nicht durchsetzen kann.


    Irgendwie kann ich noch gar nicht so richtig sagen, was ich von dem Buch in Summe halte. Es hat mir durchaus sehr gefallen, ich fühle mich aber auch verwirrt.


    4ratten

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Ja, der arge Dialekt, den Joseph an den Tag legt, war der Grund warum ich damals von der englischen auf die deutsche Ausgabe umgestiegen bin. :zwinker:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys


  • Die größten Schwierigkeiten hatte ich jedoch mit dem Dialekt von Joseph. Ich muss sagen, ich habe kaum etwas wirklich komplett verstanden, was dieser (und später auch Hareton teilweise, sowie andere Bedienstete) von sich gibt. :confused:


    Hier gibt es eine Seite, die seine Passagen übersetzt hat: Understanding Joseph's Speech Vielleicht ganz hilfreich!




    Anmerkung für diejenigen, die die Filmdiskussion suchen: Diese wurde abgetrennt und ins entsprechende Board verschoben. LG, Alfa Romea

    ... this is nat language at any sinse of the world.<br />:lesen: Gustave Flaubert: Madame Bovary&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; :buecherstapel: [url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/16631

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Heute Nachmittag habe ich die letzte Seite von "Sturmhöhe" gelesen und musste das erstmal sacken lassen.

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    Ich habe diese schön kleine, gebundene Reclam-Ausgabe gelesen, die seit ein paar Jahren bei mir subte. Nachdem ich immer mal angefangen hatte und wieder abgebrochen habe, hat es mich dieses Mal dann doch gepackt. Vielleicht lag es am Wetter, denn ich las besonders gerne Nachts, wenn es draußen stürmte (genug Sturm gab es ja hier die letzten Wochen) :zwinker:
    Der Stammbaum ist bei dieser Ausgabe auch hinten, aber ich habe ihn mir einfach kopiert, so dass ich am Anfang immer einen Blick darauf werfen konnte.


    Die alte Catherine fand ich einfach ganz furchtbar und im Grunde gebe ich ihr auch irgendwie die Schuld an der ganzen Misere... Heathcliff naja, kann ich irgendwie nachvollziehen. Auch wenn ich natürlich nicht verstehe, wie man so drastisch handeln und so boshaft sein kann. Und ganz ehrlich: Hareton ist mir irgendwie sympathisch.

    Das ist aber auch wirklich der einzige, mit Nelly, denen ich ein wenig was abgewinnen kann.


    Eigentlich wurde ja schon alles zu dem Buch gesagt, deswegen mache ich es jetzt kurz. Ich habe mich richtig gut unterhalten gefühlt und war überrascht, dass mir da wirklich kein "dröger Klassiker" in den Händen liegt. Auch wenn ich ca. zwei Wochen gebraucht habe, denn ich habe nur gelesen, wenn ich wirklich Lust darauf und Ruhe hatte, fand ich das Buch ganz toll geschrieben. Da steht sicher irgendwann ein ReRead an. Von mir gibt es also: 5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Myrien ()

  • Nachdem ich den Roman mittlerweile drei Mal angefangen, aber doch immer nach den ersten Kapiteln wieder zur Seite gelegt habe, hat es mich dann im letzten Versuch endlich "gepackt". Weil ich eigentlich nur positives über die Geschichte gehört habe, war ich doch zu neugierig, aber leider scheine ich nicht ganz so begeistert zu sein.


    Mein größtes Problem war es am Anfang überhaupt heraus zu finden, wer da erzählt, wie diese ganzen Personen miteinander in Zusammenhang stehen und was dieser Lockwood eigentlich damit zu tun hat. :spinnen: Jetzt hatte ich endlich die Geduld mich damit mal genauer auseinander zu setzen und sobald es "Klick" gemacht hatte, habe ich die restlichen ~250 Seiten verschlungen. Alles ist sehr düster und atmosphärisch, was mir gut gefallen hat, jedoch haben mich die Charaktere eigentlich in nur wahnsinnig gemacht. Wie viele von euch auch schon geschrieben haben, war da auch für mich niemand, mit dem ich richtig mitgelitten oder mitgefiebert habe.
    Was ich jedoch an der Erzählung großartig finde ist einseits, dass die Geschichte von dem Hausmädchen erzählt wird. Sie ist das Bindeglied zwischen den Häusern und fast allen Bewohnern, weil sie so viel erfährt und ihr so manche Geheimnisse und Gefühle anvertraut werden. Gleichzeitig weiß man nie so richtig, inwieweit man ihr trauen kann. Sie hat eigentlich keinen Grund Lügengeschichten zu erzählen, aber schließlich kann Lockwood doch nicht prüfen, ob alles wirklich so passiert ist. Ich war jedenfalls bis zur letzten Seiten nicht sicher, ob da nicht doch noch irgendeine unerwartete Wendung kommt.
    Und dann habe ich nach der letzten Seite direkt wieder vorne angefangen zu lesen. Auf einmal erklären sich die mysteriösen Erlebnisse, die Lockwood in der Nacht auf Wuthering Heights hatte, als ihm Catherine erschien. Und gleichzeitig erklärt sich damit, warum Heathcliff schließlich


    Dieser Aha!-Effekt hat mir an dem Roman wohl am allerbesten gefallen und nun verstehe ich auch endlich den Song "Wuthering Heights" von Kate Bush besser - allein dafür hat sich das Durchquälen am Anfang schon gelohnt. :breitgrins: Trotzdem ist ein Roman, der mich sicherlich noch lange beschäftigen wird.


    4ratten

    ~ The world is quiet here ~

  • Ich habe mich jetzt auch an Sturmhöhe rangewagt und finde es eigentlich gut. Mich regt nur Catherine so sehr auf, dass ich manchmal das Buch einfach abbrechen möchte. :grmpf:

  • Ich bin direkt über mein Weihnachtswichtelbuch hergefallen und es hat mir sehr gut gefallen.


    Zu Beginn fiel es mir schwer in das Buch richtig reinzukommen. Es ist verwirrend wer da erzählt
    und wer überhaupt wer ist.
    Auch der Schreibstil war für mich recht ungewohnt, weshalb ich nach ca. 20 Seiten erst mal
    Kopfschmerzen hatte und das Buch weglegen musste.
    Als ich dann jedoch richtig in der Handlung "drin" war, fesselte mich das Buch.


    Ich glaube, so ein düsteres Buch hab ich noch nie gelesen. Selbst die schlimmsten Thriller,
    die ich gelesen habe besitzen nicht eine so finstere Grundstimmung. Aber diese
    düstere Atmosphäre ist sehr interessant, denn gerade das ist es, was mich so sehr anzog.
    Ein großer Negativpunkt ist einfach, dass es keine Sympathieträger gibt. Für einige scheint
    ja auch das gerade die Faszination des Buches auszumachen, aber mich störte das ungemein.
    Ich brauche einfach jemanden mit dem ich mich identifizieren kann oder wenigsten jemanden,
    den ich irgendwie nachvollziehen kann. Das ist hier nicht der Fall. Die interessanteste Person
    ist natürlich Heathclifff. Er ist für mich durch und durch böse und sadistisch und ich mag ihn
    auch nicht. Aber faszinierend finde ich ihn dennoch.



    Abschluss: Dieses Buch ist sicher eines der Interessantesten, das ich jemals gelesen habe.
    Die düstere Atmosphäre des Buches finde ich überaus faszinierend, ebenso wie den
    Anti-Helden Heathcliff. Da mir jedoch einfach Sympathieträger fehlen vergebe ich


    4ratten

    One must always be careful about books and whats inside them. For words have the power to change us.~Tessa Gray in Clockwork Angel by Cassandra Clare~

    Einmal editiert, zuletzt von Melly ()


  • Ein großer Negativpunkt ist einfach, dass es keine Sympathieträger gibt. Für einige scheint ja auch das gerade die Faszination des Buches auszumachen, aber mich störte das ungemein. Ich brauche einfach jemanden mit dem ich mich identifizieren kann oder wenigsten jemanden, den ich irgendwie nachvollziehen kann. Das ist hier nicht der Fall.


    Solche Bücher finde ich auch immer schwierig, und das hat mich bei Sturmhöhe auch Anstrengung gekostet!

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Mr. Lockwood mietet das Anwesen Thrushcross Grange, dessen Besitzer Mr. Heathcliff auf Wuthering Heights lebt. Eines Abends muss Mr. Lockwood auf Wuthering Heights übernachten und bildet sich ein, den Geist von Catherine Linton zu sehen. Später auf Thrushcross Grange lässt er sich von der Haushälterin Nelly Dean die Geschichte der Familien Earnshaw, Linton und Heathcliff erzählen. Die Geschichte geht über drei Generationen und schildert, wie Hass und Liebe die Familien verbindet.


    Auch wenn das Buch einige langatmige Stellen aufweist, hat mir die Geschichte dennoch sehr gut gefallen. Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten gefühlt. Die Sprache und der Schreibstil sind etwas eigen, aber das Buch erschien erstmal ja auch im 19. Jahrhundert. Erzählt wird das ganze aus den Perspektiven von Mrs. Dean, der langjährigen Haushälterin der Earnshaws und Lintons und Mr. Lockwood, dem neuen Mieter.


    Das was mich am meisten an diesem Buch gestört hat waren die Charaktere. Besonders leiden konnte ich keinen von ihnen. Sobald ich anfing einen von ihnen sympathisch zu finden, hat er/sie es auch wieder verdorben durch seine/ ihre Naivität.


    Was mich auch noch etwas verwirrt hat, waren die beiden Cathrines. Am Anfang des Buches wird dem Leser die jüngere Cathrine vorgestellt, die bei Mr. Heathcliff wohnt. Als Mrs. Dean aber anfängt zu erzählen, erwähnt sie die ältere Cathrine. Ich finde, dass man dadurch als Leser am Anfang der Geschichte etwas den Überblick verliert.


    Alles in Allem finde ich den Roman sehr gelungen. Es war spannend und gut erzählt. Ich würde diesen Roman weiterempfehlen, aber nur an diejenigen, die Klassiker mögen :)


    4ratten

  • Auch mir hat das Buch gut gefallen. Im Gegensatz zu vielen anderen hier kam ich mit den Catherines nicht durcheinander, dafür haben mich die verschiedenen Männernamen am Anfang ziemlich verwirrt. Ich bin komplett ohne Vorwissen an das Buch rangegangen und konnte so am Anfang niemanden direkt einordnen. Aber irgendwann hatte ich das im Griff und konnte das Buch genießen.


    Denn ein Genuss war es auf jeden Fall. Die düstere Stimmung hat mich positiv überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet. Die Beschreibung des Moors bzw. der ganzen Umgebung sind schon sehr eindrücklich und zusammen mit der Handlung hatte ich das Gefühl, dass in der Geschichte nie die Sonne schien, sondern immer ein trübes Zwielicht herrschte.


    Interessant fand ich auch die Charaktere. So richtig leiden konnte ich niemanden, am nervigsten fand ich den jungen Linton. Die spannendste Figur ist natürlich Heathcliff und ich muss sagen, dass ich ihn auch am sympathischsten fand. Klar, seine Rache ist ziemlich übertrieben, aber grundsätzlich kann ich seine Wut und seinen Hass verstehen. Wenn sich das einzig Schöne, das man im Leben hat, so plötzlich und unerwartet von einem abwendet, fällt man in ein tiefes, schwarzes Loch. Zusammen mit Heathcliffs unschönen Vorleben, den Demütigungen und seiner zerstörten letzten Hoffnung, Catherine durch Geld wieder zu gewinnen, ergibt sich daraus eine explosive Mischung. Seine Reaktion darauf finde ich nicht nett, aber ich kann sie nachvollziehen. Und um ehrlich zu sein, habe ich ihm


    Insgesamt ein empfehlenswertes Buch, das mich persönlich positiv überrascht hat.
    4ratten

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Gehört seit Kurzem zu meinen Lieblingsbüchern :breitgrins:


    Da schon alles dazu geschrieben wurde, was auch ich empfinde, hier nur meine Wertung:


    5ratten

  • Obwohl ich insgesamt eher lange für die Lektüre gebraucht habe, hat mich Sturmhöhe umgehauen. Selten habe ich ein Buch erlebt, was so sehr von seinen Charakteren lebt, vor allem Heathcliff.

  • Sturmhöhe


    Wuthering Heights


    Inhalt:
    Zwei Generationen von Catherines, Lintons und der unsägliche Heathcliff machen sich gegenseitig das Leben zur Hölle.

    Meine Meinung 2007 zum Buch:
    Die verschiedenen Figuren mit gleichen Namen haben mir damals zu schaffen gemacht. Es war eine etwas niederdrückende Lektüre. Alles in allem habe ich es jedoch nicht bereut, Sturmhöhe gelesen zu haben und musste auch nicht kämpfen oder über einen Abbruch nachdenken.


    Meine Meinung 2015 zum Hörbuch:
    Nach einigen Jahren Abstand hatte ich gehofft, das Buch würde mir jetzt besser gefallen. Zwar ist die (gekürzte) Hörbuchversion leichter zu „erarbeiten“ und schneller erledigt, aber grundsätzlich hat sich für mich nichts geändert. Sturmhöhe ist eine Geschichte voller Figuren, die reif für die Psychiatrie scheinen. Man möchte sie der Reihe nach zum Ohrfeigen antreten lassen.


    Wuthering Heights und ich werden keine Freunde mehr, das steht fest.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.


  • Sturmhöhe ist eine Geschichte voller Figuren, die reif für die Psychiatrie scheinen. Man möchte sie der Reihe nach zum Ohrfeigen antreten lassen.


    :err:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Inhalt:
    Zwei Generationen von Catherines, Lintons und der unsägliche Heathcliff machen sich gegenseitig das Leben zur Hölle


    Das ist aber auch eine sehr schöne Inhaltsangabe. :breitgrins: